iron

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Registriert seit: 13.09.2005

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Bewertungen: 87 Reviews: 74
Genres: Blues, Comedy, Country, Dark Wave/Gothic, Elektronische Musik, Hardcore, House, Hörspiel/Hörbuch, Jazz, Klassik, Metal, Musical, Pop, Punk, Rap/Hip Hop, Reggae, Rock, Schlager, Singer/Songwriter/Liedermacher, Ska, Sonstiges, Soul/R&B, Soundtrack, Volksmusik/Folklore, World Music
Bewertungsverteilung von iron
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Die letzten Bewertungen
9.5 für Necrophobic: Dawn Of The Damned (2020) (11.12.2021 11:33)
9.0 für LIK: Misanthropic Breed (2020) (11.12.2021 11:30)
9.0 für Uada: Djinn (2020) (11.12.2021 11:25)
9.0 für Black Curse: Endless Wound (2020) (11.12.2021 11:19)
7.0 für Heathen: Empire Of The Blind (2020) (11.12.2021 11:12)
7.5 für Messiah: Fracmont (2020) (13.02.2021 09:40)
8.5 für Dead Lord: Surrender (2020) (13.02.2021 09:33)
8.0 für Khthoniik Cerviiks: Æequiizoiikum (2020) (13.02.2021 09:29)
8.5 für Savage Blood: Downfall (2020) (13.02.2021 09:26)
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Die letzten Reviews

11.12.2021 11:33 - Necrophobic: Dawn Of The Damned (2020)

9.5 / 10
Läuft wieder bei Necrophobic! Nach dem vergleichsweise schwachen "Womb Of Lilithu" stellte sich die Band mit den zurückgekehrten Gitarristen Sebastian Ramstedt / Johan Bergebäck und Sänger Anders Strokirk neu auf. Erstes Ergebnis der Zusammenarbeit der neuen Alten war 2018 das Album "Mark Of The Necrogram", das die Band wieder so frisch und angriffslustig präsentierte wie man sie kennen und lieben gelernt hatte. Auf dieses Top-Level wird jetzt mit "Dawn Of The Damned" noch ein zusätzliches (schwedisches) Krönchen gesetzt. Selbstbewusst und nahezu unbesiegbar zeigen sie dem Hörer die Zähne. Songstrukturen, die sich komplexer und verspielter als in der Vergangenheit zeigen, verbinden sich zu einem monumentalen, dunkel-epischem Gesamtkunstwerk, welches sich nicht so eben im Vorbeigehen erschließt. Zusammengehalten wird das Ganze von der unfassbar starken Gitarrenarbeit von Sebastian und Johan. Keine Ahnung wer diesen Jungs solch monumentale Melodien und majestätische Riffs einflüstert. Man sollte aber endlich damit anfangen die Bezeichnung "Ramstedt/Bergebäck" neben "Murray/Smith" und "Tipton/Downing" in die gebräuchliche Heavy-Metal-Terminologie aufzunehmen. Die erste Single `Mirror Black` präsentiert sich noch etwas gewohnter und eingängiger. Der Rest kann aber tatsächlich noch mehr überzeugen. Beispielsweise bei `Tartarian Winds`, dessen Riff schon fast die Größe von Naglfar's `The Brimstone Gate` erreicht. Oder das fiebrige, epische `The Return Of A Long Lost Soul` (das beginnt wie ein Maiden-Epos) - hier scheint der Teufel persönlich den Hörer zu locken "...you can never leave...". Das bei `Devil Spawn Attack` ein gewisser Schmier Gastvocals beisteuern darf, verkommt bei all der Klasse schon fast zur Randnotiz. Der Höhepunkt kommt aber gleich zu Beginn im Opener `Darkness Be My Guide`. Wer sich, ab Minute 2:10 nicht sämtliche Klamotten vom Leib reist um nackt, vor der Stereoanlage kniend Luftgitarre zu spielen - dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Das sind diese Momente, in denen man genau weiß, warum man dieser Musik verfallen ist und in denen einem alle "Unwissenden" nur leid tun können. So sehr wie "Dawn Of The Damned" von vielen freudig erwartet wurde, so sicher wird sie in einigen Jahresbestenlisten ganz vorne zu finden sein. In ein paar Jahren wird man das Ding als Klassiker handeln. Jede Wette! geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

11.12.2021 11:30 - LIK: Misanthropic Breed (2020)

9.0 / 10
2015, als man schon dachte der große "Retro-MH-2-Swe-Death-Boom" wäre am abklingen, erschien über War Anthem Records ein unscheinbares Album namens "Mass Funeral Evocation". Darauf enthalten war der Song `Le Morte Homme` - jeder Swe-Death-Maniac, der diesen Song hörte, war sofort infiziert. Noch nie zuvor konnte etwas näher an die allmächtigen Dismember heranreichen! Die Nummer hätte auch genauso gut `Tragedy Of The Faithful Pt.II` heißen können. Inklusive der massiven Maiden-Einflüsse im Gitarrensolo, wohlgemerkt. Wer sich noch erinnert: Anfang der Neunziger wurden Dismember gerne als der "musizierende-schwedische-Iron-Maiden-Fanclub" bezeichnet. Noch lange bevor man jemals etwas von gewissen "Nifelheimern" gehört hatte. Die Urheber dieser Großtat: drei Schweden, die sich unter dem Namen LIK aufgemacht hatten die Death-Metal-Welt im Sturm zu erobern. Der Plan scheint aufzugehen: Zunächst durfte man einen Vertrag beim Branchenriesen Metal Blade unterschreiben, die 2018 den bockstarken Zweitling "Carnage" herausbrachten. Und jetzt ist es Zeit für die dritte Scheibe "Misanthropic Breed". Hier hören wir eine Band die ihren Stil (trotz des engen stilistischen Rahmens) perfektioniert hat. Wie schafft man das? Richtig, in dem man einfach die bestmöglichen Songs schreibt. Nahezu alle Stücke sind knackhart, megatreibend, eingängig und verfügen natürlich über den typischen "Uffta-Uffta-Groove". Besser kann man den guten alten schwedischen Death Metal nicht spielen. LIK gehören inzwischen (gemeinsam mit Demonical, Evocation, Entrails und Revel In Flesh) zur Creme einer wahrlich alles andere als schwach besetzten Bewegung. Würde man der Band böses wollen, man könnte natürlich ihre fehlende Eigenständigkeit anprangern. ABER!: Man sollte dabei auch bedenken, dass Dismember eine massive Lücke in der Szene hinterlassen haben. Allein der wunderbare Ton der Gitarren in den Soli und Melodie-Parts - man muss wirklich froh sein, dass man sowas noch zu hören bekommt. Man checke nur mal die Songs `The Weird`, `Decay`, `Morbid Fascination` und `Wolves`. Da hat der Dismember-Fan Tränen der Freude in den Augen. Selbstverständlich wird ein Comeback-Album der Originale dadurch nicht überflüssig. Um dieses Level zu erreichen müssen sich aber selbst die Herren Kärki, Estby und Co. ziemlich strecken. Es wird spannend. geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

11.12.2021 11:25 - Uada: Djinn (2020)

9.0 / 10
Da wurde ja im Vorfeld ein ganz schöner Aufriss gemacht, von wegen Stilwechsel und so. "Die spielen ja gar keinen Black Metal mehr" beschwerten sich die einen. "Ist jetzt bestimmt so ne Post-Rock-Kacke" maulten die anderen. Soviel vorweg: So schlimm kommt es natürlich nicht und dass diese Band nichts für die scheuklappentragenden Trve-Black-Metaller ist, sollte eigentlich auch klar sein. Die konnten aber wahrscheinlich auch schon mit den beiden ersten Scheiben nicht viel anfangen. Die Jungs aus Portland haben als Amis sowieso einen etwas anderen Zugang zur Materie als wir Europäer mit unserer Skandinavischen-Black-Metal-Tradition. Obwohl Uada natürlich auch einen Großteil ihrer Inspiration daher beziehen. Speziell schwedische Bands wie Unanimated, Sacramentum, Necrophobic oder natürlich Dissection waren immer schon ein wesentlicher Bestandteil des Uada-Bandsounds. Das war aber auch schon immer so. Eine (wenn man so will) amerikanische (evtl. postige) Eigenheit von Uada wäre ihre Vorliebe für lange Songs und ausgiebig zelebrierte Riffs zusammen mit einer klaren, saubereren Produktion. Das war aber auch schon immer so. Den größten Schritt gehen sie gleich ganz am Anfang des neuen Albums, mit dem Titelstück. Dieses basiert tatsächlich auf einen relativ offenen, luftigen Riff, das man ansonsten eher bei Bands wie Beastmilk oder sogar Idle Hands (inzwischen übrigens Unto Others) vermuten würde. Funktioniert aber wirklich hervorragend - wegen mir könnten sie diese Richtung gerne weiter erforschen. Der Rest des Longplayers (Spielzeit ziemlich genau eine Stunde) klingt eher gewohnt. Hab mir extra im Vergleich nochmal "Cult Of A Dying Sun" angehört. Was sie verändert haben ist ein deutliches Mehr an klassischen Heavy-Metal-Riffs und Soli, die überdeutlich an die Maiden-/Priest-Schule erinnern. Und wer damit nichts anfangen kann, hat kein Metal-Heart und braucht gar nicht mehr weiter zu lesen. Ansonsten bleibt der Sound überwiegend schwarz und schnell und der Gesang durchgängig harsch und extrem, auch wenn das Riffing inzwischen oftmals etwas räumlicher und offener wirkt. Eine sehr positive Entwicklung hin zu etwas mehr "eigenem Gesicht" könnte man also sagen. Der Rausschmeißer `Between Two Worlds` krönt die Platte, nach über zehn Minuten, mit einem traumhaften Gitarrenthema. Hier haben die Jungs um Bandboss Jake Superchi (den Gag mit dem Wintersportler spar ich mir jetzt) ihr eigenes `Waters Of Ain` oder `The Anti-Kosmik Magick` komponiert. Well Done! Besonderes Augenmerk sollte man noch auf die Lyrics von `No Place Here` legen. Selten habe ich eine treffendere Abrechnung mit dem "Mensch-sein" gelesen. Wahnsinn! Wäre der Text nicht so verdammt lang - ich würde ihn mir irgendwohin tätowieren lassen. geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

11.12.2021 11:19 - Black Curse: Endless Wound (2020)

9.0 / 10
Wie die eingedampfte, destillierte Essenz des extremen Metals, wirkt dieses Album, dem man mit profanen Worten beinahe nicht gerecht werden kann. Wenn die Musiker hinter Black Curse behaupten würden sie hätten die Musik auf "Endless Wound" von einer schwarzen Macht empfangen und dienten ihr lediglich als Kanäle - ich würde es ihnen glauben. Was Gravetorn (alias Eli Wendler, Vocals, Gitarre, sonst Sänger / Drummer von Spectral Voice), Bassist Morris Kolontyrsky (sonst Gitarrist von Blood Incantation) und Drummer Antinom (als Zach Coleman kennt man ihn von Khemmis) hier entfesseln ist an finsterer Energie schwerlich zu überbieten. Zumindest ohne ins komplett unmusikalische zu verfallen. Krawallkombos, die ihr pseudoatmosphärisches Geschwurbel als den hottesten, außerweltlichen Okkultshit verkaufen, gibt es mehr als genug. Das hier ist definitiv anders. Trotz aller Extremität und Boshaftigkeit, die der Musik innewohnt, Black Curse verlassen nie komplett den Boden der Musiklität und lassen sich zum totalen Chaos hinreißen. Ob schwarz, tödlich, niederschmetternd, doomig-zähfliesend oder zerstörerisch aggressiv - wer diese Adjektive für seinen Metal braucht, findet hier einen düsteren, schmutzigen Klumpen, den wahrscheinlich die Hölle höchst selbst ausgekotzt hat. Wenn Gitarrenwände sich auftürmen wie eine herannahende Schlechtwetterfront, wenn schwarze Hagelkörner wie Schrapnelle auf dich niederregnen und dir das Fleisch zerfetzten, wenn eine Stimme zwischen Hysterie, Tod und Wahnsinn vom Ende aller Menschlichkeit verkündet, wenn eine Hand dich in zähflüssige Lava drückt bis dir die Luft zum atmen fehlt: Dann bist du schon mittendrin. Für ein "Zurück" ist es dann schon viel zu spät! geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

11.12.2021 11:12 - Heathen: Empire Of The Blind (2020)

7.0 / 10
Mit keiner Scheibe hab ich dieses Jahr bislang mehr gerungen als mit der neuen Heathen. Diese Band hat einen ganz besonderen Status, und den hat sie nicht zu Unrecht. Ihre ersten beiden Alben ("Breaking The Silence" von 1987 und "Victims Of Deception" von 1991) bescherten ihnen einen fabelhaften Ruf als eine der besten Bay-Area-Thrash-Bands, die aber immer mit einem Bein in klassischen US-Metal standen. Etwas besonderes waren sie auch immer durch ihren Sänger David White, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient. Vor zehn Jahren landeten sie mit "The Evolution Of Chaos" ein starkes Comeback, das aber leider unter einer etwas missratenen Produktion zu leiden hatte. Besonders der flache, pappige, undynamische Schlagzeugsound trübte das ansonsten hochqualitative Songmaterial. Dann folgten wieder lange Jahre der Stille. Überwiegend verursacht durch Aushilfsengagements der Gitarristen Lee Altus und Kragen Lum bei Exodus. Trotzdem fand, in diesen 10 Jahren, anscheinend niemand Lust an einem neuen Album zu arbeiten. Somit wurde die ganze Arbeit alleine Kragen Lum überlassen, der somit erstmals und ganz allein in der Pflicht stand, dem Erbe des Namens Heathen gerecht zu werden. Songwriterisch muss man ihm wirklich auf die Schulter klopfen. Das Album bleibt zwar ganz klar hinter seinen drei Vorgängern zurück, wird dem Namen des "Heiden" aber trotzdem vollauf gerecht. Besonders die starken Leadgitarren und natürlich die gesangliche Leistung von David muss hervorgehoben werden. Das haben andere Thrash-Bands in dieser Form nicht zu bieten. Gerade was hier an Refrains geboten wird macht den Unterschied aus. Mir persönlich wäre sogar etwas weniger Thrash lieber gewesen. Bei Heathen bin ich ganz klar Fan der balladesken und melodischen Parts, die gerade auf dem Vorgängeralbum mit `No Stone Unturned`, `A Hero's Welcome` und `Red Tears Of Disgrace` prominent vertreten waren. Hier kann David halt auch am meisten glänzen. Wenn man solch einen Sänger in seinen Reihen hat muss man ihn doch auch von der Leine lassen dürfen. Auf "Empire Of The Blind" stehen eigentlich nur `Sun In My Hand` und `Shrine Of Apathy` in dieser Tradition und gefallen mir persönlich deshalb natürlich am besten. Doch auch der thrashende Opener `The Blight`, der Titelsong (Thrashhymne), und das tolle `In Black` können überzeugen. Die restlichen Songs sind beileibe nicht schlecht, fallen im Heathen-Kosmos aber leider nur in die Kategorie "Gut". Zu hoch liegt hier einfach die Messlatte. Eine schöne Idee hat Kragen noch in dem Instrumental `A Fine Red Mist` umgesetzt. Hier duellieren sich zuerst die beiden Exodus-Gitarristen Gary Holt und Rick Hunolt, dann die beiden ursprünglichen Heathen-Axtmänner Lee Altus und Doug Piercy, bevor Kragen dann selbst (als neuer Boss sozusagen) die Nummer ins Ziel soliert. Shredding-Massaker-Deluxe! Jetzt noch das größte Manko: Leider haben sie aus dem "Evolution-Fiasko" nichts gelernt und die Produktion schon wieder an die Wand gefahren. Zumindest teilweise - während die Leadgitarren und der Gesang ganz toll von Produzent Zeuss in Szene gesetzt wurden, klingen die Rhythmus-Gitarren und die Drums furchtbar flach und leblos. Diese tollen Musiker würden mit einem dynamischeren Klangbild sehr viel mehr glänzen. Man muss aber davon ausgehen, dass ihnen selbst der Sound so gefällt, sonst hätten sie das sicher nicht so veröffentlicht. Oder wir bekommen 2030 einen remasterten Re-Release von "Empire..." wie aktuell mit "The Evolution..." geschehen. geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

13.02.2021 09:40 - Messiah: Fracmont (2020)

7.5 / 10
Direkt bei den ersten Klängen der akustischen Gitarre im Intro `Sacrosanctus Primitivus`, fühlt man sich heimisch. Schließlich begann der große Bandklassiker "Rotten Perish" anno 1992 auch mit akustischen Klängen. Und tatsächlich beehren uns die Schweizer wieder im exakt selben Line-Up wie vor 28 Jahren. Das unrühmliche "Underground"-Album (mit Therion's Christofer Johnsson am Gesang) lassen wir an dieser Stelle mal außen vor. Mit welcher Erwartung geht man nun an solch eine Comeback-Scheibe? Bei mir persönlich war "Rotten Perish" eine der ersten Death-Metal-Scheiben, die ich jemals gehört habe - dementsprechend hoch hängt die Latte. Da muss "Fracmont" fast zwangsläufig einen schweren Stand haben. Soviel vorweg. Mit dem epischen, über neun Minuten langen Titelsong erwischt das Album aber schon mal einen guten Start. Mal ganz davon abgesehen das es sehr mutig ist eine Platte mit solch einem Brocken zu eröffnen. Mit dem Stück haben die Schweizer ihr eigenes "Rime Of The Ancient Mariner" komponiert. Schweres Midtempo wechselt sich ab mit flotten Passagen (geile Gitarren hier) und in der Mitte gibt es ein soundtrackartiges Break, bevor der Song dann wieder an Fahrt aufnimmt. Absolut gelungen! Das Niveau können sie danach nicht durchgehend halten - auch wenn wir hier nicht von einer Enttäuschung sprechen. Die Songs sind alle toll gespielt und gehen gut ins Ohr - vielleicht rührt meine leichte Enttäuschung doch von zu hohen Erwartungen. Die beiden kurzen Brecher `Singularity` und `Miracle Far Beyond Disaster` lockern die Scheibe toll auf und verleihen ihr etwas Schwung wo ansonsten vielleicht etwas zu viel Midtempo dominiert. Man darf natürlich nicht den Fehler machen Messiah als reine Death-Metal-Band zu sehen. Das waren sie schon früher nicht. Klassischer Heavy Metal und eher dem Thrash entlehntes Riffing sind und waren immer schon wichtige Zutaten im Bandsound. Ok, in der Frühphase der Band haben die Zutaten Thrash, Punk und Chaos ausgereicht. Was Brögi und Co. von früher mitgenommen haben ist ihre ausgesprochen kritische Haltung gegenüber der Kirche, was man schon allein an Songtiteln wie `Urbi Et Orbi`, `Children Of Faith` oder `Dein Wille Geschehe` erkennt. Messiah schaffen es aber Texte zu schreiben wie es früher im Metal weit verbreitet war. Kritisch und eher beobachtend schildern sie Situationen anstatt sich nur in Hasstiraden und Gewaltphantasien zu ergehen. Auch wenn sich das hier etwas durchwachsen liest: für eine Rückkehr nach knapp 30 Jahren ist die Platte schon sehr gut geworden. Sie klingt halt eher etwas nach den späteren Neunzigern und wirkt von daher ganz anders als die meisten Death-Metal-Platten der letzten Zeit. Was ihr aber ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verschafft. Und das ist mehr als andere zu bieten haben. geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

13.02.2021 09:37 - Skeletal Remains: Entombment Of Chaos, The (2020)

8.5 / 10
Ursprünglich gingen Skeletal Remains als deathmetallische Nebenspielwiese von Fueled By Fire-Gitarrist Chris Monroy an den Start. Inzwischen ist Chris bei den Thrashern raus und die "Skeletierten Überreste" wurden zu seinem Hauptbetätigungsfeld. Skeletal Remains zeigen auch eine ganz andere Präsenz als seine Exband. Seit 2012 alle zwei Jahre ein starkes Album während von Fueled By Fire schon seit 2013 nichts mehr erschien. Gemeinsam haben die beiden Gruppen immerhin ihre Vorliebe für altmodische Klänge. Vom Old-School-Thrash zum Old-School-Death sozusagen. Und letzterer wird von Skeletal Remains zu 100% gelebt und zelebriert. Angefangen bei den Artworks (diesmal wieder ein wunderbarer Seagrave) über die Songtitel (`Congregation Of Flesh`, `Torturous Ways To Obliteration`, Unfurling The Casket`- wer bei solchen Titeln noch überlegt was das wohl für Musik sein könnte, hält wahrscheinlich auch Korn für eine Heavy Metal Band) bis hin zum Sound: hier stinkt alles dermaßen nach gutem alten Death Metal. Pestilence, Asphyx, Morgoth, Death, Malevolent Creation - alle in ihrer Frühphase: das sind die großen Vorbilder denen hier aufs derbste gehuldigt wird. Das nötige Fachwissen beweisen sie schon allein durch die Wahl des Coversongs, der limited Edition `Stench Of Paradise Burning` von Disincarnate! Absolut passend und super umgesetzt. Seit dem Vorgänger "Devouring Mortality" musste Chris sämtliche Bandmitglieder ersetzten, was sich in einer etwas technischeren Spielweise bemerkbar macht. Er selbst macht das an Aushilfsdrummer Charlie Koryn fest, der technisch einfach besser sei als sein Vorgänger. Deshalb musste Chris sich beim Songwriting nicht limitieren und konnte frei von der Leber weg komponieren was ihm in den Sinn kam. Es wäre jetzt aber trotzdem übertrieben deshalb von einem Stilwechsel zu sprechen. "The Entombment Of Chaos" ist natürlich ein astreines Skeletal Remains-Album, auch wenn spieltechnisch etwas mehr passiert als früher. Es macht total Laune dem coolen Drumming oder den klassischen Gitarrensoli zu lauschen. Death Metal kann so schön sein! Ach ja: Nach `Ripperology` hat es diesmal mit `Dissectasy` wieder ein cooles Wortspiel auf die Titelliste geschafft. Mal abwarten ob sie das als künftiges Markenzeichen etablieren. geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

13.02.2021 09:33 - Dead Lord: Surrender (2020)

8.5 / 10
Ich möchte ja wirklich ungern Legenden schlachten, aber manchmal geht es mir wirklich so, dass mir vermeindliche Nachahmer-Bands besser gefallen als die großen Vorbilder. Bestes Beispiel wären die schwedischen Graveyard, die vor ein paar Jahren gezeigt haben, wie Led Zeppelin mit besserem Songwriting funktioniert hätten. Das ist natürlich nichts anderes als Geschmackssache, aber mir persönlich hat solche Musik plötzlich richtig Spaß gemacht, während mir das Original immer zu muffig und orientierungslos erschien. Ganz ähnlich geht es mir mit Dead Lord und deren großen Vorbildern Thin Lizzy. Ich fand Lizzy zwar nie so schlimm wie das bleierne Luftschiff, doch die Stimme von Phil Lynott und manch grausiger Song wie `Dancing In The Moonlight` erschwerte mir doch erheblich den Zugang. Keine Ahnung warum mir Dead Lord dagegen so richtig gut reinlaufen. Stimmlage und Phrasierung von Hakim Krim sind Phil Lynott gar nicht mal so unähnlich. Im direkten Vergleich klingt er eher quäkig (dafür hab ich anscheinend ne kleine Schwäche) und nicht so knödelig wie sein Vorbild. Wahrscheinlich ist es dieses leichte melancholische Feeling, das sich durch die Songs zieht, was mich so anspricht. Besonders `Dark End Of The Rainbow` vom aktuellen Dreher hat es mir angetan. Beim Vorgänger "In Ignorance We Trust" stach die Nummer "Reruns" so stark heraus. Wegen mir dürften die Jungs gerne mehr solche Nummern schreiben. Der Rest ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Das Material besticht durch tolle Melodien und starke Twin-Gitarren, wirkt aber immer total entspannt und unaufgeregt. Quasi angeborene Coolness ohne Affekt und Krampf. Härterekorde werden hier zwar keine aufgestellt, sieht sich die Band doch selbst eher im klassischen Hard Rock zuhause. Auch wenn Bands wie Iron Maiden oder Judas Priest, neben Lizzy, UFO und Kiss sicherlich eine größere Rolle in ihrer musikalischen Sozialisierung gespielt haben. Trotzdem würde ich Dead Lord schon zur Riege der neueren Old-School-orientierten Metalbands zählen, weswegen es mich doch sehr verwundert, dass die Schweden nicht auf Metal-Archives gelistet sind. Ähnlich wie Black Trip bzw. Vojd sind Dead Lord eine Band die eigentlich jeden Rock und Metalfan durch ihr authentisches Songmaterial überzeugen müsste. Das Coverartwork ist zwar wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss, doch (ähnlich wie bei vielen Klassikern der 70er und 80er) hat man es einmal gesehen, vergisst man es bestimmt nicht mehr. Ich würde es sehr begrüßen wenn Bands, wie Dead Lord, die Möglichkeit bekommen würden für Größen wie Iron Maiden zu eröffnen. Damit wäre jedem geholfen: die Bands könnten sich einem potentiell interessierten Publikum präsentieren, dem Headliner müsste der Sound auch eher liegen und das Publikum müsste sich nicht durch Schrott wie Killswitch Engage oder Sevendust quälen. Mr. Smallwood bitte übernehmen sie! [Review lesen]

13.02.2021 09:29 - Khthoniik Cerviiks: Æequiizoiikum (2020)

8.0 / 10
Der deutsche Extrem-Metal-Untergrund verfügt inzwischen über eine Vielzahl an kreativen und faszinierenden Bands. Eine der faszinierendsten sind mit Sicherheit die Nordrhein-Westfalen Khthoniik Cerviiks. Das besonderste und hervorstechendste Merkmal (neben der eigensinnigen Schreibweise ihrer Songtitel) ist der starke Bezug zu den kanadischen Prog-Thrashern Voivod. Und das, obwohl die Deutschen musikalisch ganz klar als Death-/Black-Metal-Konglomerat bezeichnet werden müssen - also eine ganz andere Baustelle beackern als ihre Vorbilder. Trotzdem verbreitet gerade das Riffing und die oftmals vertrackte Rhythmik sehr viel von dem ganz frühen Voivod-Flair. Man kann anscheinend auch seinen Einflüssen huldigen ohne als verkappte Coverband zu enden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Piggy (auf seiner Wolke) zufrieden grinst, wenn er diese typischen, flirrenden Gitarren im Titelsong oder bei `Odyssey 3000` hört. Die Produktion ist übrigens eher undergroundig und authentisch gehalten - nicht dass jemand auf die Idee kommt man hätte es hier mit porentief-reinem Progsound zu tun. Thematisch verbreiten KC irgendwie ein endzeitliches Sciene-Fiction Flair. In meinem Kopf entstehen beim hören jedenfalls ganz strange Bilder. Ich muss irgendwie immer an Mad Max denken - nur halt in einem Raumschiff!? Im Vergleich zum Vorgängeralbum "SeroLogiikal Scars (Vortex Of Dementiia)" stellt man fest, dass die Musik etwas zugänglicher geworden ist. Wer die Band also noch nicht kennt, steigt am besten mit der neuen Scheibe ein und arbeitet sich dann Rückwärts bis zum tollen Demo "Heptaëdrone" durch, das ebenfalls von Iron Bonehead auf Vinyl und CD aufgelegt wurde. Wer es gerne etwas vertrackter mag und Bock darauf hat sich ein Album wirklich erarbeiten zu müssen, oder wer sich Voivod gut als Death-/Black-Metal-Band vorstellen kann, der sollte sich den Namen Khthoniik Cerviiks fett hinter die Ohren schreiben. geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

13.02.2021 09:26 - Savage Blood: Downfall (2020)

8.5 / 10
Schon wieder ein Newcomer von dem man noch nie etwas gehört hat. Nicht wirklich! Hinter Savage Blood stecken keine blutigen Greenhorns, wurde die Band doch von drei ehemaligen Mitgliedern der deutschen Power Metaller Enola Gay gegründet. Zwei davon, nämlich Sänger Peter Diersmann und Drummer Marc Könnecke, sind nach wie vor am Start. Wem der Name Enola Gay nichts mehr sagt: die Jungs veröffentlichten in der zweiten Hälfte der Neunziger drei tolle Alben mit starkem, leicht angeproggtem Power Metal. Die letzte Scheibe "Strange Encounter" wurde damals 1999 sogar über Century Media veröffentlicht. Warum "Downfall" jetzt ohne Labelunterstützung erscheint erklärt die Band mit der anhaltenden Corona-Krise. Nachdem momentan die meisten Labels ihre Releases deshalb verschieben und damit wahrscheinlich irgendwann eine regelrechte Release-Flut auslösen werden, dachten sich Savage Blood: "...warum auf einem fertigen Album sitzen, das dann sowieso untergehen wird. Bringen wir es doch einfach gleich selbst raus." Schlauer Schachzug. Jetzt, da der Markt momentan noch relativ ruhig ist. Zudem schaut das Teil auch noch absolut edel aus. Surft mal bei bandcamp vorbei und gönnt euch dieses Sahneteil. Dort gibt's das Album als Vinyl in verschiedenen Farben (incl. CD) und als Digipack. Ach ja: Was erwartet uns musikalisch? Verglichen mit Enola Gay wurde der Proganteil rausgeschmissen und dafür eine gehörige Portion Thrash reingenommen, was eine sehr kraftvolle, explosive Power Metal-Variante ergibt. Wer sich eine etwas härtere, zupackendere Version von Brainstorm vorstellen kann, der erhält eine ganz gute Vorstellung von dem, was ihn erwartet. Unter den acht Songs findet ihr garantiert keinen Stinker, da macht es dann auch nichts, dass das Teil nur 40 Minuten dauert. Selten passt der ausgelutschte Slogan "All Killer - No Filler" besser. Das Stück `Queen On The Run` sticht für mich sogar noch etwas aus dem ohnehin schon starken Songmaterial heraus - den Refrain kann ich nur kniend hören. Ganz groß! geschrieben für DARK STEEL ZINE. [Review lesen]

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