Messiah Fracmont (2020) - ein Review von iron

Messiah: Fracmont - Cover
2
2 Reviews
5
5 Ratings
7.90
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


iron
13.02.2021 09:40

Direkt bei den ersten Klängen der akustischen Gitarre im Intro `Sacrosanctus Primitivus`, fühlt man sich heimisch. Schließlich begann der große Bandklassiker "Rotten Perish" anno 1992 auch mit akustischen Klängen. Und tatsächlich beehren uns die Schweizer wieder im exakt selben Line-Up wie vor 28 Jahren. Das unrühmliche "Underground"-Album (mit Therion's Christofer Johnsson am Gesang) lassen wir an dieser Stelle mal außen vor.
Mit welcher Erwartung geht man nun an solch eine Comeback-Scheibe? Bei mir persönlich war "Rotten Perish" eine der ersten Death-Metal-Scheiben, die ich jemals gehört habe - dementsprechend hoch hängt die Latte.
Da muss "Fracmont" fast zwangsläufig einen schweren Stand haben. Soviel vorweg.
Mit dem epischen, über neun Minuten langen Titelsong erwischt das Album aber schon mal einen guten Start. Mal ganz davon abgesehen das es sehr mutig ist eine Platte mit solch einem Brocken zu eröffnen. Mit dem Stück haben die Schweizer ihr eigenes "Rime Of The Ancient Mariner" komponiert. Schweres Midtempo wechselt sich ab mit flotten Passagen (geile Gitarren hier) und in der Mitte gibt es ein soundtrackartiges Break, bevor der Song dann wieder an Fahrt aufnimmt. Absolut gelungen!
Das Niveau können sie danach nicht durchgehend halten - auch wenn wir hier nicht von einer Enttäuschung sprechen. Die Songs sind alle toll gespielt und gehen gut ins Ohr - vielleicht rührt meine leichte Enttäuschung doch von zu hohen Erwartungen. Die beiden kurzen Brecher `Singularity` und `Miracle Far Beyond Disaster` lockern die Scheibe toll auf und verleihen ihr etwas Schwung wo ansonsten vielleicht etwas zu viel Midtempo dominiert. Man darf natürlich nicht den Fehler machen Messiah als reine Death-Metal-Band zu sehen. Das waren sie schon früher nicht. Klassischer Heavy Metal und eher dem Thrash entlehntes Riffing sind und waren immer schon wichtige Zutaten im Bandsound. Ok, in der Frühphase der Band haben die Zutaten Thrash, Punk und Chaos ausgereicht.
Was Brögi und Co. von früher mitgenommen haben ist ihre ausgesprochen kritische Haltung gegenüber der Kirche, was man schon allein an Songtiteln wie `Urbi Et Orbi`, `Children Of Faith` oder `Dein Wille Geschehe` erkennt. Messiah schaffen es aber Texte zu schreiben wie es früher im Metal weit verbreitet war. Kritisch und eher beobachtend schildern sie Situationen anstatt sich nur in Hasstiraden und Gewaltphantasien zu ergehen.
Auch wenn sich das hier etwas durchwachsen liest: für eine Rückkehr nach knapp 30 Jahren ist die Platte schon sehr gut geworden. Sie klingt halt eher etwas nach den späteren Neunzigern und wirkt von daher ganz anders als die meisten Death-Metal-Platten der letzten Zeit. Was ihr aber ein gewisses Alleinstellungsmerkmal verschafft. Und das ist mehr als andere zu bieten haben.

geschrieben für DARK STEEL ZINE.

Punkte: 7.5 / 10


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