LIK Misanthropic Breed (2020) - ein Review von iron

LIK: Misanthropic Breed - Cover
1
1 Review
9
9 Ratings
9.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


iron
11.12.2021 11:30

2015, als man schon dachte der große "Retro-MH-2-Swe-Death-Boom" wäre am abklingen, erschien über War Anthem Records ein unscheinbares Album namens "Mass Funeral Evocation". Darauf enthalten war der Song `Le Morte Homme` - jeder Swe-Death-Maniac, der diesen Song hörte, war sofort infiziert. Noch nie zuvor konnte etwas näher an die allmächtigen Dismember heranreichen! Die Nummer hätte auch genauso gut `Tragedy Of The Faithful Pt.II` heißen können. Inklusive der massiven Maiden-Einflüsse im Gitarrensolo, wohlgemerkt. Wer sich noch erinnert: Anfang der Neunziger wurden Dismember gerne als der "musizierende-schwedische-Iron-Maiden-Fanclub" bezeichnet. Noch lange bevor man jemals etwas von gewissen "Nifelheimern" gehört hatte.

Die Urheber dieser Großtat: drei Schweden, die sich unter dem Namen LIK aufgemacht hatten die Death-Metal-Welt im Sturm zu erobern. Der Plan scheint aufzugehen: Zunächst durfte man einen Vertrag beim Branchenriesen Metal Blade unterschreiben, die 2018 den bockstarken Zweitling "Carnage" herausbrachten. Und jetzt ist es Zeit für die dritte Scheibe "Misanthropic Breed".
Hier hören wir eine Band die ihren Stil (trotz des engen stilistischen Rahmens) perfektioniert hat. Wie schafft man das? Richtig, in dem man einfach die bestmöglichen Songs schreibt. Nahezu alle Stücke sind knackhart, megatreibend, eingängig und verfügen natürlich über den typischen "Uffta-Uffta-Groove". Besser kann man den guten alten schwedischen Death Metal nicht spielen. LIK gehören inzwischen (gemeinsam mit Demonical, Evocation, Entrails und Revel In Flesh) zur Creme einer wahrlich alles andere als schwach besetzten Bewegung.
Würde man der Band böses wollen, man könnte natürlich ihre fehlende Eigenständigkeit anprangern. ABER!: Man sollte dabei auch bedenken, dass Dismember eine massive Lücke in der Szene hinterlassen haben. Allein der wunderbare Ton der Gitarren in den Soli und Melodie-Parts - man muss wirklich froh sein, dass man sowas noch zu hören bekommt. Man checke nur mal die Songs `The Weird`, `Decay`, `Morbid Fascination` und `Wolves`. Da hat der Dismember-Fan Tränen der Freude in den Augen.
Selbstverständlich wird ein Comeback-Album der Originale dadurch nicht überflüssig. Um dieses Level zu erreichen müssen sich aber selbst die Herren Kärki, Estby und Co. ziemlich strecken. Es wird spannend.

geschrieben für DARK STEEL ZINE.

Punkte: 9 / 10


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