Wenn die Musiker hinter Black Curse behaupten würden sie hätten die Musik auf "Endless Wound" von einer schwarzen Macht empfangen und dienten ihr lediglich als Kanäle - ich würde es ihnen glauben. Was Gravetorn (alias Eli Wendler, Vocals, Gitarre, sonst Sänger / Drummer von Spectral Voice), Bassist Morris Kolontyrsky (sonst Gitarrist von Blood Incantation) und Drummer Antinom (als Zach Coleman kennt man ihn von Khemmis) hier entfesseln ist an finsterer Energie schwerlich zu überbieten. Zumindest ohne ins komplett unmusikalische zu verfallen. Krawallkombos, die ihr pseudoatmosphärisches Geschwurbel als den hottesten, außerweltlichen Okkultshit verkaufen, gibt es mehr als genug. Das hier ist definitiv anders. Trotz aller Extremität und Boshaftigkeit, die der Musik innewohnt, Black Curse verlassen nie komplett den Boden der Musiklität und lassen sich zum totalen Chaos hinreißen. Ob schwarz, tödlich, niederschmetternd, doomig-zähfliesend oder zerstörerisch aggressiv - wer diese Adjektive für seinen Metal braucht, findet hier einen düsteren, schmutzigen Klumpen, den wahrscheinlich die Hölle höchst selbst ausgekotzt hat.
Wenn Gitarrenwände sich auftürmen wie eine herannahende Schlechtwetterfront, wenn schwarze Hagelkörner wie Schrapnelle auf dich niederregnen und dir das Fleisch zerfetzten, wenn eine Stimme zwischen Hysterie, Tod und Wahnsinn vom Ende aller Menschlichkeit verkündet, wenn eine Hand dich in zähflüssige Lava drückt bis dir die Luft zum atmen fehlt: Dann bist du schon mittendrin. Für ein "Zurück" ist es dann schon viel zu spät!
geschrieben für DARK STEEL ZINE.
Punkte: 9 / 10