Leodoom

Leodoom
Registriert seit: 13.10.2009

Zum Verkauf 0 Eingetragen 83
Bewertungen: 50 Reviews: 25
Genres: Blues, Metal, Punk, Rock
Bewertungsverteilung von Leodoom
0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 9.5 10
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9.5: 100% (9x)

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Die letzten Bewertungen
9.5 für Grand Magus: Triumph And Power (2014) (30.07.2014 10:16)
10.0 für Craving: At Dawn (2013) (04.12.2013 19:42)
2.0 für Manowar: Lord Of Steel, The (2012) (03.11.2012 03:22)
4.5 für Grand Magus: Hunt, The (2012) (16.06.2012 16:55)
9.5 für Mortal Sin: Psychology Of Death (2011) (17.11.2011 22:09)
0.5 für Lou Reed & Metallica: Lulu (2011) (12.11.2011 22:35)
9.5 für KURSK: Lower (2011) (30.10.2011 16:23)
Insgesamt 50 Bewertungen vorhanden. Alle anzeigen
Die letzten Reviews

30.07.2014 10:16 - Grand Magus: Triumph And Power (2014)

9.5 / 10
Na es geht doch! Was immer GRAND MAGUS (oder die zuständige Plattenfirma) sich beim unnötigen "The Hunt" gedacht haben mögen, die Platte bleibt vorerst ein einmaliger Griff ins Klo. Der Markt an Vintage-70er-Kifferrock war schon vor zwei Jahren mit einer Überfülle gesegnet, ist nun aber endgültig überlaufen. Also zurück zu den alten GRAND MAGUS-Werten, mit denen Göttergaben wie "Iron Will" oder "Hammer Of The North" geschaffen wurden: Gute Produktion, simples, prägnantes Songwriting, Ohrwurmrefrains, Göttersoli und kniefallende Querverweise zu den großen Legenden des Genres, ohne dabei jedoch den eigenen Stil aus den Augen zu verlieren. Und über allem die mächtige Stimme von JB, der von Album zu Album nur besser zu werden scheint... Apropos "Iron Will": "Triumph And Power" ist mal locker das beste GRAND MAGUS-Album seit dem Rise Above-Überwerk von 2008. Hier wird wieder geklotzt und nicht gekleckert. Gleich der Opener "On Hooves Of Gold" zeigt MANOWAR, wie man einen epischen Mid Tempo-Brecher anno 2014 zu schreiben hat. "The Naked And The Dead" ist ein großartiger Temporocker im Stil von "Iron Hand", dem in meinen Augen einzigen wirklich überragenden Song vom Vorgängeralbum - und sticht auch diesen mit einem Überrefrain aus. "Dominator" avanchierte bereits dieser Tage zum neuen Festival-Sommerhit meiner Festival-Partycrew, "Holmgang", "Triumph And Power", hier reiht sich ein Kracher an den anderen. Da verzeiht man der Band auch wieder die beiden eher unsinnigen Instrumentals "Arv" und "Ymer" - wieso auch nicht, der geneigte Fan weiß ja dass unsinnige Instrumentals auf jedes GRAND MAGUS-Album gehören wie der Tinitus zum Konzertabend und begrüßt sie wie alte Freunde. "Triumph And Power" ist ein grandioses Album geworden und schon jetzt ein heißer Anwärter darauf, mein persönliches Album des Jahres 2014 zu werden! [Review lesen]

04.12.2013 20:58 - My Endless Wishes: My Endless Wishes (2013)

6.5 / 10
Ein nettes, wenn auch etwas harmloses Rock/Metal-Album. Das altbewährte Muster "Hard Rock+moderne Metalriffs+poppige Melodien+Sängerin" wird gut umgesetzt, auch wenn Überraschungen erwartungsgemäß ausbleiben und andere Bands das ganze schon früher und um einiges besser gemacht haben. Sängerin Frida Viberg liefert am Micro einen guten Job ab, hier und da scheinen einige Töne nicht ganz zu sitzen wo sie hinsollen ("Waiting For A Sign"), was solls - es sei ihr ob ihrer charismatischen Stimme verziehen. Schwerer wiegen da die teilweise grenznaiven Texte, die in der Form nichtmal auf einem Teenieidol-Pop-Debut der Marke Britney Spears aufgetaucht wären, zumindest nicht ohne massive Überarbeitung durch jemanden, der lyrischen Schleimpfützen ausweichen kann. Die Instrumentalfraktion leistet gute Arbeit, da gibt es nix auszusetzen. Das Songwriting ist okay, die Riffs sind stellenweise richtig gut, es fehlen allerdings die großen Hooks... ... was soll ich von dieser Band also halten? Eine Band in der Schnittmenge von Evanescence ohne Hitpotential, The Order Of Chaos ohne die Power und Aggresivität und Lacuna Coil ohne den Charakter. Die Band macht grundsätzlich wenig falsch, dümpelt aber vollkommen harm- und bisslos auf der Welle der Durchschnittlichkeit. Live machen sie dabei eine verdammt gute Figur - wenn sie die Energie von der Bühne zusammen mit etwas weniger schnulzigen Texten zum nächsten Studiotermin mitbringen sehe ich My Endless Wishes auf dem Weg nach oben! [Review lesen]

03.11.2012 03:22 - Manowar: Lord Of Steel, The (2012)

2.0 / 10
Was soll das hier bitte darstellen? Haben NANOWAR OF STEEL sich hier einen besonders bösen Scherz erlaubt oder sind das hier tatsächlich die mächtigen MANOWAR, die im Vollsuff und Drogenrausch und ohne jegliche Kontrolle durch die Geschmackspolizei ihr neues "Machwerk" auf die Menschheit losgelassen haben? Sorry, aber das hier ist schlecht. Nicht nach Manowar-Standards, sondern nach den Standards für eine ordentlich gepresste Metal-CD, die man bei einem Plattenhändler erstehen kann. Wo fängt man da an? Beim Basssound, der derart verzerrt und dreckig daher kommt, dass ich erst mit einer anderen CD gegenchecken musste, ob meine Boxen noch intakt sind? Aber nein, das ist kein kaputter Kühlschrank, das soll so, oder Joey DiMayo lässt sich seine Bassamps neuerdings von der Edelschmiede Bauknecht bauen. Beim Drumming, dass auf mich so wirkt als hätte ein gewisser Angelo Sasso seine Sticks im Spiel gehabt? Dynamik ist eh überbewertet! Bei Textplattitüden inclusive Kindergartenreimen, die derart peinlich sind, dass man kaum einen Song am Stück durchhören kann ohne Schampausen einzulegen? Oder bei Songs wie "El Gringo", die kompositorisch derart zweitklassig sind, dass sie eigentlich nichtmal zu Majesty-B-Seiten taugen würden? Endgültig genug hatte ich aber wahrscheinlich beim "Genuss" der Gitarrensoli von Karl "Ich spiele bei Manowar, ich stehe über der Harmonielehre" Logan. Chromatische Läufe können cool sein, das hat Kerry King bewiesen. Aber chromatisch spielen ist nicht das selbe wie "irgendwelche Töne anschlagen egal ob sie passen oder nicht und dann alles mit Vibrato-Hebel zukleistern". AUA, mein Gehör! Wenn eine Band bei der Produktion ihres Albums nichtmal merkt dass ihr Gitarrist Mist macht, dann ist Alarmstufe Rot angesagt. Was bleibt an Pluspunkten? Eric Adams kann immer noch singen (auch wenns nicht mehr so locker aus der Hüfte kommt wie früher, aber wir werden alle nicht jünger), das Songwriting lässt hier und dort noch durchblitzen um wen es sich hier eigentlich handelt, und nach einer guten Dreiviertelstunde ist die Folter vorbei. Gegen "The Lord Of Steel" ist "Gods Of War" ein Meisterwerk. Ich habe fertig, macht die Scheiße aus und ab auf die Müllhalde damit. [Review lesen]

16.06.2012 16:55 - Grand Magus: Hunt, The (2012)

4.5 / 10
Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie Fangemeinde und Fachpresse dieses Album abfeiern kann. Habe ich Tomaten auf den Ohren? Nüchtern betrachtet ist "The Hunt" ein zweitklassiges Rockalbum, dass weit hinter seinem Potenzial zurückbleibt. Ein Großartiger Sänger, der nicht wirklich in Szene gesetzt wird, stellenweise gute Ansätze, die aber nicht in wirklich gute Songs eingebettet werden, und ein zerfahrener Sound, bei dem sich mir die Nackenhaare aufstellen (nein, die Produktion ist nicht "Old School" sondern einfach MINDERWERTIG). Von der einstigen Genialität der Band, die mit "Iron Will" eines der besten klassischen Metalalben der letzten 20 Jahre ablieferte und mit "Wolf's Return" und "Hammer Of The North" zwei weitere zumindest sehr sehr gute Scheibchen im Katalog hat, ist nicht mehr viel zu hören. Einzig und alleine "Iron Hand" zeigt, was Fans seit Jahren an der Band lieben: Treibendes Riffing, kraftvolle Vocals, überragendes Songwriting. Gibts den Song bitte auch mit ordentlich produziert? Könnte die Platte BITTE mal jemand (re)mastern? Danke! Leider ist mit einem guten Song auf einem Album von 10 kein Blumentopf zu gewinnen, und der Rest dümpelt derart belanglos vor sich hin, dass ich nach vier Durchläufen mit Biegen und Brechen den Refrain von "Starlight Slaughter" und "The Hunt" zusammenbekomme. Vom Rest bleibt absolut nichts hängen. Ein Absoluter Rückwärtsschritt in wirklich jeder Hinsicht. Als Debut wäre "The Hunt" vielleicht gerade noch akzeptabel und mit "ausbaufähig" zu bewerten, aber wir haben es hier mit Album Nr. 6 zu tun. Dass diese Ansammlung von Mittelklassigkeit so überhyped wird kann ich mir nicht anders erklären als dass die gemeine Metalpresse gute Bands erst dann erkennt wenn sie ihren Zenit überschitten haben (und/oder zu Nuclear Blast wechseln) - nach ihren wirklich geilen Alben kräht nämlich kein Hahn. Es tut mir wirklich weh, diese Zeilen schreiben zu müssen, denn ich bin ein riesiger Grand Magus-Fan, aber selten hat mich ein Album so enttäuscht wie dieses. Wer hören will, wie diese Band klingt wenn sie Ernst macht, soll sich lieber ein paar ältere Platten zu Gemüte führen. Ich für meinen Teil werde das genau jetzt tun. [Review lesen]

12.11.2011 22:35 - Lou Reed & Metallica: Lulu (2011)

0.5 / 10
2009. Irgendeine abgehalfterte Kneipe in den USA. Zwei Typen trinken ihr Bierchen. Der eine ist James Hetfield (und meines Wissens nach eigentlich clean, obwohl ich das nie wirklich verfolgt habe), der andere Lou Reed. Sie genießen ihre kurze Pause zwischen dem anstrengenden Rockstar-Alltag und unterhalten sich über ihre Musik. Lou Reed: "Weißt du, James. Es ist einfach toll, Avantegarde-Musik zu machen. Egal was für einen Mist du verreißt, irgendein idiotischer überbezahlter Kritiker erkennt irgendwas geniales darin und schon bald gilt es als absoluter Geniestreich." James Hetfield: "Ach Lou... das ist schon nett, aber es kommt nicht im Ansatz an die Erfahrung ran, in Metallica zu spielen. Wir können alles machen. Wir können unseren Stil nach Lust und Laune wechseln wie ein Chamäleon die Farbe. Wir können unsere Alben mit grottiger Klappstuhlproduktionen versehen. Wir haben sogar unsere Entzugskur auf DVD festgehalten, und die Leute fraßen uns aus den Händen! Wir haben immer Erfolg!" Lou Reed: "James, du übertreibst." James Hetfield: "Nein, im Ernst. Glaub mir, selbst wenn wir einfach nur ein paar uninspirierte Jams in zweitklassiges Studioequipment knüppeln würden, für die jede andere Band in der Luft verrissen werden würde, und du irgendwelchen pseudointellektuellen Bullshit drüberstammeln würdest. Es würde ein Megahit werden - weil METALLICA draufsteht." Lou Reed steht auf, streckt Hetfield seine rechte Hand aus und sagt: "Top, die Wette gilt!" [Review lesen]

30.10.2011 16:23 - KURSK: Lower (2011)

9.5 / 10
KYPCK. Wenn in diesen Breitengraden jemand den Namen überhaupt schonmal gehört hat (auf die zweifelhafte Distributionspolitik der Band werde ich später eingehen), dann höhstens in Zusammenhang mit ihrem Russland-Fimmel-Image: Russische Texte über Suizid und den KGB, eine zur Gitarre umgebaute Kalashnikov, Bühnenuniformen im Sowjet-Stil, obligatorische rote Sterne überall und ein alter Lada als Bandauto.Von "russischer Rammstein-Ästhetik" war in Interviews schon die Rede. Dass die Band hingegen zu den besten neuen Doom Metal Bands der letzten Jahre gehört, hat sich bisher nur wenigen erschlossen. Selbst innerhalb der Metalszene ist Doom ja ein Stil, der von einer Mehrzahl verpönt, belächelt oder einfach ignoriert wird. Und innerhalb der sowieso schon überschaubaren Doomszene tun viele KYPCK als Gimmickband, Kommerzprodukt oder einfach als unnötig ab. Dabei offenbarte schon das Debutalbum "Cherno" aus dem Jahre 2008, dass es sich bei KYPCK um ein grandioses und vollkommen eigenständiges Projekt handelt. Selten walzten Doom-Riffs so unbarmherzig (und grandios produziert!) wie in "Christmas in Murmansk" über den geneigten Hörer. Selten gab es so großartig aufwühlende Stimmung wie in "Demon". Selten hatte Doom so unglaubliche Ohrwurmmelodien wie in "Stalingrad" zu bieten. "Cherno" war eine grandiose Vertonung Russlands, wie man es sich vorstellt: Kalt, trostlos, einsam. Doch wohin geht die Reise mit "Nizhe"? Der Albumtitel des Zweitwerks ist gut gewählt. Es geht tatsächlich - wie die Übersetzung des russischen Worts lautet - abwärts. Tiefer. Tiefer in die Welt der Trostlosigkeiten, tiefer inden Alkoholismus, tiefer in den Suizid. Der Opener "Posle" ("Danach") ist ein aufrüttelndes Stück Musik mit einem grandiosen Refrain, der sich sofort in die Gehörgänge einfrisst und gleich einen der stärksten Songs des Albums markiert. Dann folgt mit "Alleya Stalina" ("Die Stalinallee") so etwas wie der "Hit" des Albums. Der Song ist relativ simpel aufgebaut, zieht nicht ganz so runter (natürlich im Vergleich zum Rest des KYPCK'schen Schaffens - das Stück ist immer noch ein depressiver Brocken!) und stellt mit seinem gut mitgröhlbaren Refrain soetwas wie den Nachfolger von "1917" vom Debut dar. Nicht umsonst wurde zu diesem Song ein Videoclip gedreht. "Tschyshoy" ("Der Fremde") markiert das längste Stück des Albums. Die Riffs fließen in bester Lava-Manier, Sänger Erkki Seppänen klingt hier etwas psychopathisch und lässt das Stück ein bisschen wie eine heftigere Version von Black Sabbath klingen. Die Monotonie, die sich über große Längen des Songs zieht, langweilt nicht, sondern fesselt - was für eine Leistung! "Felitsa" arbeitet mit einer ähnlichen Stimmung wie "Demon" vom "Cherno"-Album: Schön und irgendwo mit ein wenig Hoffnung als Kontrast zur Trostlosigkeit des restlichen Albums - wenn auch weit weniger als auf "Demon". Dann folgt mit "Rasriv" ("Das Zerreißen" - dieses Wort ist für mich aber schwer zu übersetzen) das wohl mit Abstand düsterste Stück der Bandgeschichte (und wohl eines der düstersten Stücke Musik die wohl je geschrieben wurden): In selbst für Doom-Verhältnisse walzend-zäher Langsamkeit fleht die Band nicht nur im Text um den finalen Todesstoß. Gelegentliche Clean-Gitarren leiden gegen Powerchord-Walzausbrüche, der Bass brodelt aus der Kanalisation und der Gesang klingt so dermaßen beschwörend, dass ich beinahe selbst schon einen Strick gesucht hätte. Wer bei diesem Stück kalt bleibt, kann auch weiterhin HIM hören. Das wohl intensivste Stück, was die Band bisher geschrieben hat. "Burlaki Na Wolge" ("Die Wolgatreidler") klingt gegen dieses Monument dann beinahe nichtssagend. Für sich stehend entfaltet dieser schnellere Song abereine bedrohliche Atmosphäre, die einem die Nackenhaare hochjagen kann. "Bardak" ("Unordnung") lebt von einem Riff, dass so auch auf einer guten Candlemass-Platte nicht negativ aufgefallen wäre. Dieses Stück ist, trotz zweifelloser Qualitäten, das schwächste und unauffälligste Stück des Albums. "Towarischjam" ("Den Kameraden") lenkt dann, wie bereits "Burlaki Na Wolge" in einer sehr bedrohliche Richtung. Ein beinahe krankes Stück mit seltsamen Gitarreneinstrengseln und einem aufrüttelnden Refrain. "Waltz Smertij" ("Der Walzer des Todes") lässt das Album dann als reine Akkustiknummer mit spärlichen Gitarren und einem durch den ganzen Raum hallenden Schlagzeug würdig ausklingen. "Nizhe" ist eine konsequente Fortführung zu "Cherno": Es wird auf die selbe Formel gesetzt, aber anstatt sich einfach nur zu kopieren wurde hier verfeinert und optimiert: Die Songs sind variabler, kommen gleichzeitig mehr auf den Punkt und sind griffiger geworden. Gleichzeitig sind plakative Effekte wie der fast schon überzogen-poppige "Stalingrad"-Refrain eher subtileren Elementen gewichen - und trotzdem gibt es auch auf Album Nummer Zwo einige Ohrwurmmomente. Und nicht zuletzt wird noch viel mehr auf die Stimmung eingegangen, die man bereits auf "Cherno" erzeugte, hier aber noch weiter perfektioniert hatte. Die russische Sprache, die hier beinahe dialektfrei und grammatikalisch richtig dargeboten wird, mag für viele befremdlich wirken, passt auf den zweiten Blick aber einfach perfekt zu den Kompositionen von KYPCK und bietet im Gegensatz zum omnipräsenten Englisch nicht nur eine Möglichkeit, sich klangtechnisch abzugrenzen und sich eine eigene Nische in der immer enger werdenden Metalwekt zu suchen, sondern auch unzählige Möglichkeiten des künstlerischen Ausdrucks, die einem sonst verborgen bleiben würden. KYPCK nutzt hier beides meisterhaft. Und auch die Texte sind sehr interessant und gehen oft tiefer als man es erwarten würde. Abgerundet wird das ganze von der vorzüglich-drückenden Produktion vom mittlerweile ausgestiegenen Schlagzeuger Kai H. M. Hiilesmaa (bekannt durch seine Produktionen für HIM, Sentenced etc.), die die Songs erst so richtig nach vorne bringt, sowie dem grandiosen Artwork- und Bookletdesign, für das Fotos des russischen Künstlers Aleksej Repkin benutzt wurden und eine russische Kanalisation in eine wundersame, gleichermaßen einladende und bedrohliche, in jedem Fall aber schaurig-schöne Welt verwandelt. So wie KYPCK es mit der russischen Geschichte tun. Zu guter letzt wollte ich aber noch ein paar Worte zur seltsamen Distributionspolitik loswerden; das Album erschien über Yellow House Recordings. Von der Plattenfirma habe ich noch nie gehört, und die Seriennummer "YHR-001" deutet auch stark darauf hin, dass es diese vor diesem Album nicht gab. Ein eigenes Label zu gründen, haben Bands seit jeher gemacht und es ist stärker im Kommen denn je - die Globalisierung und das Internet im speziellen sowie günstiger und besser werdendes Homerecordung machen es ja möglich, Firmen wie SAOL erkannten die Zeichen der Zeit früh und steigen langsam aber sicher in ihrer Bedeutung - ein Trend, der in den nächsten Jahren noch explodieren wird. Ob es nun auf mangelnde Fachkenntnis der Beteiligten (die ich so erfahrenen Musikern aber nicht vowerfen dürfte) liegt; daran, dass die Band sich ausserhalb von Finnland und Russland anscheinend kaum verkauft hatte und ihr Debut mittlerweile unberechtigterweise auf dem Grabbeltisch verscherbelt wird - oder schlichtweg an der Faulheit und dem Desinteresse der beteiligten Akteure: "Nizhe" ist südwestlich der Ostsee nicht zu bekommen. Kein einziger Mailorder bietet diese CD an - zumindest zu einem akzeptablen Preis. In Finnland ist sie erhältlich, aber dank der hohen Umsatzsteuer dort unsagbar teuer, wenn man sie sich bestellen will. Um auf einen Preis von unter 20 Euro zu kommen, musste ich einen Bekannten bitten, mir eine "Nizhe" von seinem Finnland-Urlaub mitzubringen. DASS kann jedoch nicht die Zukunft sein. Die Band hat eine Fangemeinde hier in Mitteleuropa - keine so große wie Sentenced vielleicht, aber auch weitaus kleinere Bands und Labels bekommen es hin, ihre Produkte flächendeckend und zu humanen Preisen in Europa anzubieten. Hier besteht fürs dritte Album arger Nachholbedarf! Ansonsten hoffe ich, dass jeder sich selbst ein Bild macht und sich eine Chance gibt, in die Welt von KYPCK einzutauchen. Die Belohnung sind Klangwelten, die gleichermaßen neu- und fremdartig wie berührend sind. NASDROWJE! Anspieltipps: "Posle", "Alleya Stalina", "Rasriv" Für alle die sich selbst ein Bild machen wollen, hier der Videoclip zu "Alleya Stalina": http://www.youtube.com/watch?v=fliA5Hr8PeA [Review lesen]

12.10.2011 03:06 - Sentenced: Buried Alive (2006)

2.5 / 10
Was für eine grauenhafte Art und Weise abzutreten - und das für eine so grandiose Band! "Buried Alive", das sollte die letzte reguläre Veröffentlichung der legendären Sentenced werden. Eine Live-DCD mit ganzen 27 Songs, die so ziemlich das gesamte Schaffen der Band umfasst, aufgenommen beim Abschiedsgig in Finnland. Liest sich super. Auf dem Papier. Leider kann ich mir dieses Doppelalbum nicht am Stück anhören. Genau genommen nichtmal in mehreren Stücken. Das Problem liegt nicht in der Songauswahl, nicht in der Instrumentalfraktion und auch nicht an der Produktion. Was hier alles zerstört ist leider genau das, was Sentenced zu einer so großartigen Band werden ließ: Der Gesang. Hat die Band (und vor allem Ville) DAS abgesegnet? Haben die sich angehört, was die Plattenfirma da in die Regale stellen ließ? Haben es denn die ganzen Reviewer, die in den Magazinen Noten im oberen Drittel vergeben, alle überhört? Ville singt nicht. Er quält sich durch die Songs, quäkt schief und krumm rum und verhunzt ein Lied nach dem anderen. Besonders schön zu hören, da der Gesang zum einen viel zu Laut abgemischt wurde, zum anderen anscheinend überhaupt nicht nachbearbeitet. Normalweise finde ich roh belassene Aufnahmen ja sehr sympathisch, aber in diesem Fall ist es grauenhaft. Stellenweise ist das irgendwo noch am Rande des Erträglichen, wie zum Beispiel die erste Strophe des Bombensongs "Ever-Frost" - doch wenn es zum Refrain geht beginnt das Desaster; Hier wird ein Ton schief gesungen, da ein Melodiebogen vollständig verschluckt und wieder wo anders bricht einfach die Stimme ein. Ein Trauerspiel, dass sich durchs ganze Album zieht. Versteht mich nicht falsch, ich bin ein großer Fan von Ville. Ich habe Sentenced live gesehen, auf dem Wacken 2005. Ich habe Ville erst vor kurzem auf dem Bloodstock Festival mit seiner aktuellen Band Poisonblack gesehen. Ich weiß, er KANN singen - auch live. Ich gebe ihm nichtmal die Schuld für das was da von CD kommt - vielleicht hatte er einen schlechten Tag und/oder war betrunken. Und natürlich müssen starke Emotionen reingespielt haben, immerhin war es doch der letzte Gig seiner Band. Ganz im Gegenteil: Man merkt ihm zu jeder Zeit an dass er genau weiß dass das der letzte Sentenced-Gig seines Lebens ist. Er gibt ALLES. Aber dass derartiges nicht im Studio nachgearbeitet wird (und bevor ich hier ins Kreuzfeuer gerate, macht euch nichts vor - so gut wie JEDES Livealbum wird im Studio ausgebessert), halte ich für Dilletantismus und einen mehr als unwürdigen Abschluss für eine der besten Bands der Rockgeschichte. Wer meinen Worten nicht glaubt, sollte sich selbst überzeugen und mal reinhören; vielleicht findet ja der eine oder andere von euch wirklich Gefallen an diesem Album. Vielleicht empfindet jemand diesen rohen, ungeschliffenen "Gesang" ja als sympathisch, mir ist das zu viel des Guten. Sollte ich jedoch je jemandem die Musik von Sentenced näher bringen wollen, kriegt dieser eines der Studioalben (am besten "The Cold White Light", "Frozen" oder "The Funeral Album") oder ein selbsterstelltes Mixtape. Wenn jemand zuerst diese Liveversionen hört, läuft er Gefahr, diese Band allzuschnell abzuschreiben und damit ein paar grandiose Alben zu verpassen - und ich könnte es niemandem verübeln! KEINE Kaufempfehlung, solange euch eure Ohren etwas wert sind! [Review lesen]

12.10.2011 02:34 - Exodus: Tempo Of The Damned (2004)

10.0 / 10
Es ist Abend, während ich diese Zeilen schreibe - genau genommen sogar tiefe Nacht. Eine Nacht Mitte Oktober 2011. Gute 7 Jahre nach der Veröffentlichung von Exodus' Comeback-Album "Tempo Of The Damned". Ich hatte ganze 7 Jahre um dieses Album immer und immer wieder zu hören, zur Seite zu legen, wieder zu hören, andere Thrash-Releases einzulegen, das Album wieder zu hören, es zu verlegen, wiederzufinden, wieder zu hören und noch mehr zu hören. Und nach 7 Jahren traue ich mich an das frevelhafte Urteil: "Tempo Of The Damned" ist das mit Abstand beste Thrash Metal-Album der letzten gut 20 Jahre. Exodus tun mit "Tempo Of The Damned" dass, was sie bereits mit "Bonded By Blood" 1985 für die 80er getan haben: Sie fangen den Hass und die Wut der 00er perfekt ein. Das Album ist eine gut geölte Vernichtungsmaschinerie; eine alte und kampferprobte Karosserie, auf die ein Haufen neuer Waffen montiert wurden. Ohne den Druck der später folgenden Retro-Thrash-Welle reihen Exodus hier ein Thrash Metal-Monster ans nächste, gehen dabei variabel und melodisch und zur selben Zeit brutal und rabiat vor. Up-Tempo-Granaten wie der bitterböse Opener "Scar Spangled Banner" oder das Rauswurf-Riffmonster "Tempo Of The Damned" paaren sich mit Groovern wie "Sealed With A Fist" oder dem genialen "Blacklist", was bis heute auf keinem Konzert fehlen darf. Kompakte Nummern wie "War Is My Sheppard" (zu dem auch ein Videoclip gedreht wurde) sind auf dem Album ebenso vertreten wie die fast achtminütige Odyssee "Forward March" - ein Song, der mit seiner Überlänge, seinem komplexen Aufbau wie auch mit seinem gnadenlosen Groove die Richtung vorgibt, in die Exodus sich mit den nächsten Alben entwickeln würden. Dass als Sänger ursprünglich der verstorbene Paul Baloff eingeplant war, merkt man dem Album zu keiner Sekunde an. Paul in allen Ehren, aber ich bezweifle dass er dieses Album auch nur annähernd so perfekt gesungen hätte wie Steve "Zetro" Souza es hier getan hat. Zetros Stimme passt einfach perfekt ins Gesamtbild - Hart, rhytmisch, räudig und durchsetzungsstark, jedoch nie um eine gute Melodie verlegen (man höre sich nur den tollen Refrain von "Culling The Herd" an!). Ich muss an dieser Stelle fairerweise anmerken dass mir Zetros Stimme seit jeher mehr zusagte als das eher kreischende, verschrobene (und zugegebenermaßen verdammt brutale) Organ von Paul Baloff, aber ich denke nicht dass jemand diese unglaubliche Gesangsleistung runterreden will. Was hier an Agression, Wut und purer Energie rüberkommt ist einfach grandios und wurde von Exodus und ihrem jetzigen Frontmann Rob Dukes (der weit davon entfernt ist, schlecht zu sein) nie wieder erreicht. Die Gitarrenfraktion "Doppel-R" - Gary Holt und Rick Hunolt - wirft den Zuhörer gleich aus den ersten Tönen von "Scar Spangled Banner" heraus in ein Minenfeld der großen Riffs. Ob hochpräzises Powerchord-Gehämmer oder melodische Double-Leads, was hier abgeliefert wird ist allerhöhste Güteklasse. Und wenn die Soloduelle losgehen gibt es kein Halten mehr, da wird alles ausgepackt was möglich ist. Tom Huntings Schlagzeugarbeit steht dem in nichts nach; die Fulltime-Beats sind so typisch "Hunting", dass man eigentlich schon an der Drumspur erkennen müsste, dass es sich hier um ein Exodusalbum handelt. Die zeitweise durchratternde Doublebass drückt die Magengrube an die Wand. Tight! Bleibt noch der Bass von Jack Gibson, der den Sound zusammenhält und dank eines sauberen Mixes stellenweise auch sehr deutlich zu hören ist (für mich immer ein Pluspunkt). Verpackt ist das ganze in eine knackige Produktion, die zwar sehr modern anmutet, jedoch nie klinisch und unnatürlich klingt, sondern einfach nur fett. Der Mix und sauber und transparent (weswegen man z. B. den Bass sehr deutlich wahrnimmt), drückt aber trotzdem satt. Man mag über Andy Sneap lästern so viel wie man will, Fakt ist jedoch dass es genau dieser Sound ist, der heutigen Produktionen wie Artillery's "My Blood" oder Onslaughts "Sound Of Violence" abgeht und diese Alben erst wirklich grandios gemacht hätte. Abgerundet wird dieses Monster von einem Album von einem Artwork der großartigen Jowita Kaminska, das wieder herrlich anders aussieht als die heute gängigen typischen Thrash Metal-Cover, aber einfach perfekt auf das Album und auch insbesondere auf Exodus passt und durch sein ungewöhnliches Motiv gut im Gedächtnis bleibt. Das wirklich schöne und besondere an diesem Album ist jedoch seine Langzeitwirkung: Viele Alben hört man vier, fünf Mal, zieht sich bestenfalls die beiden Hits auf den MP3-Player und lässt es dann über Jahre verstauben. "Tempo Of The Damned" hingegen kann sich in eine Reihe mit so namenhaften Alben wie "Screaming For Vengeance", "Feel The Fire" oder "Piece Of Mind" gesellen - man kommt davon nicht los. Man kommt immer wieder darauf zurück - Weil es eben kein Abklatsch ist sondern das Original. Ein Sound, der definierte, wie amerikanischer Thrash im neuen Jahrtausend zu klingen hat. In den letzten Jahren wurden Dutzende großartiger Thrash Metal-Alben veröffentlicht. Abgesehen von Kreator's "Enemy Of God" hat aber keine Platte auch nur ansatzweise an dem Thron gekratzt, auf dem "Tempo Of The Damned" sitzt. Brutalität, Agression, intelligente, zeitkritische Texte (ein Markenzeichen, dass Exodus mittlerweile leider aufgegeben haben), eine fette Produktion und der ganz eigene Charakter setzen dieses Album an die Spitze jedes Pflichtprogramms für Old School Thrasher und auch sonstige Metalheads. Bay Area Thrash wird nicht besser als das! Anspieltipps: "Scar Spangled Banner", "War Is My Sheppard", "Blacklist", "Forward March", "Sealed With A Fist", "Tempo Of The Damned" [Review lesen]

07.08.2011 05:03 - Onslaught: Live Damnation (2009)

7.5 / 10
Nettes kleines Onslaught-Livealbum, aufgenommen 2008 auf dem Damnation Festival 2008 in Leeds. Die Audioqualität geht klar (gemischt wurde das ganze übrigens von Herrn Andy Sneap), auch wenn ich schon weit besseres gehört habe. Die Band präsentiert sich spielfreudig und hat hörbar Spaß an dem was sie da machen. Die Songauswahl ist primär auf das damals aktuelle Album "Killing Peace" ausgelegt, was mit 4 Songs vertreten ist, dazu noch drei Tracks von "The Force" sowie der Titelsong des Debuts "Power From Hell". Mehr als knapp bemessen ist die Spielzeit, die mit gerade mal 8 (!) Songs gerade mal an der 45-Minuten-Marke kratzt. Für ein Studioalbum wäre das eine annehmbare Spielzeit, wenn man aber bedenkt dass Onslaught, selbst wenn man "In Search For Sanity" (was ja bekanntlich nicht von Sy Keeler eingesungen wurde) abzieht, zu diesem Zeitpunkt drei Alben voller Hits auf dem Buckel hatten, kann man eigentlich mit mehr rechnen. Was die DVD-Seite der DualDisc angeht fällt diese für mich unter Vollverarsche. Das Ding läuft bei mir mehr als holprig. Stören tut das ständige Rumhüpfen und Stoppen allerdings nicht sonderlich, denn einen visuellen Genuss, den man hier zerstören könnte gibt es nicht; die Videoaufnahmen sind allenfalls schlechte Bootlegs, die jeder Sechstklässler besser zusammeneditiert hätte. Vollkommen unnötig. Unterm Strich ein nettes kleines Live-Album, was aber eher etwas für absolute Fans ist oder Leute, die in Onslaught reinschnuppern wollen. Auch auf der ein oder anderen Metalparty müsste die Live-Version von "Metal Forces" super knallen. Die kurze Spielzeit und der unnötige DVD-Teil machen dieses ansonsten schmucke Teil aber wohl eher zum Grabbelkistenfall. [Review lesen]

04.08.2011 23:14 - Powerwolf: Blood Of The Saints (2011)

7.5 / 10
Powerwolf, Studioalbum Nummer Vier. Auf den ersten Blick alles beim alten: Die ansprechende Melange aus Mitschunkel-Power Metal, Kirchenchor, Orgel, Ivan Rebroff-Refrains und Texten irgendwo zwischen Kirche, Satan und Werwölfen funktioniert immer noch, das Songwriting ist so ausgefeilt wie nie zuvor, die Gitarrenfraktion feuert ein Riff nach dem anderen raus und Attila Dorn sing noch epischer als auf den Vorwerken. Soweit also ein neues Werk ganz nach Powerwolf-Maß. Der Teufel jedoch sitzt wie so oft im Detail, und der spielt diesmal nicht mit. Wirkten gerade die ersten beiden Alben "Return In Bloodred" und "Lupus Dei" noch unglaublich energisch und unverbraucht, so blättert hier langsam aber sicher die Farbe ab. Powerwolf wiederholen die eigene Formel, ohne sie jedoch zu intensivieren. Fast jede Idee auf diesem Album war schonmal da - Als Beispiel sei der Anfang von "Murder At Midnight" genannt, den die Band dreisterweise beim eigenen Song "Saturday Satan" geklaut hat. Mit "All We Need Is Blood" befindet sich sogar (zumindest meiner Meinung nach) der erste Komplettausfall auf einem Powerwolf-Album. Dieses Leid... äääh Lied soll wohl den Versuch darstellen, eine Hymne zu schreiben, die man auch bei 5 Promille fehlerfrei mitbrüllen kann. Rausgekommen ist eine Nummer, die mich bereits beim ersten Durchhören dermaßen nervt dass sie bei jedem weiteren Durchgang konsequent übersprungen wird. Die Details, die ich an früheren Powerwolf-Alben so liebe (wie die kleinen Mitsingparts oder das gelegentliche "Haleluja") werden hier dermaßen überstrapaziert das man glauben möchte die Band hätte sonst nichts mehr zu bieten. Wo früher jeder Song einen eigenen Charakter besaß, zerläuft nun alles in der Masse namens "Powerwolf-Sound", ohne in irgendeiner Form Akzente setzen zu können - so kommt es dann auch, dass sich aus diesem Album keine eindeutigen Hits vom Schlage "Prayer In The Dark" herauskristallisieren. Einzig "Phantom Of The Funeral" lässt im Refrain mit interssanten Melodien aufhorchen, ist an sich jedoch auch keine Rettung mehr, was Kreativität angeht. Im allgemeinen sind das alles nur kleine Säuretropfen auf einem heißen Stück Stahl. Wir reden hier von einem tollen Album was sicherlich noch lange Spaß machen wird. Aber es ist nunmal nicht mehr als ein lauer Aufguss von "Lupus Dei" und "Bible Of The Beast". Wer sich musikalisch dermaßen festfährt, der muss mit exquisitem Songwriting aufwarten, und das tun Powerwolf hier nur bedingt. Ein einziges Album dieser Art wird man Powerwolf (auch ob der hohen Qualität dieses Albums) gerne verzeihen, aber wenn die Band nocheinmal ein derartig stagnierendes Werk abliefert lösen sie ihre Fahrkarte von einer der zurecht hoffnungsvollsten deutschen Newcomerbands in das Möbiusband der ewigen Mittelklasse - und diese Band hat eindeutig mehr drauf. Kurz und gut: Wer die letzten beiden Alben mochte, darf hier bedenkenlos zugreifen und mal richtig den Wolf rauslassen. Fans gut gemachten Heavy/Power Metals sollten in jedem Fall ein Ohr riskieren, sind meiner Meinung nach mit "Lupus Dei" oder "Bible Of The Beast" eindeutig besser bedient. Wer Powerwolf früher nicht mochte, kann "Blood Of The Saints" getrost im Regal verstauben lassen, keine signifikanten Veränderungen. Ein Wort noch zur Limited Edition: Die kommt im schicken Digibook und hat als lecker Schmankerl eine Bonus-CD mit fünf Powerwolf-Songs ("Sanctified With Dynamite" und "Ira Sancti" vom neuen Album sowie die Klassiker "Raise Your First, Evangelist", "In Blood We Trust" und "Moscow After Dark"), eingespielt von einem klassischer Orchester. Auch wenn man das ursprüngliche Liedgut nur noch mit viel Mühe ausmachen kann, klingt das aussergewöhnlich gut und dürfte super taugen, um Oma Heide die Welt des Metals etwas schmackhafter zu machen! Anspieltipps: "Sanctified With Dynamite", "We Drink Your Blood", "Son Of A Wolf", "Night Of The Werewolves" [Review lesen]

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