Sorry, aber das hier ist schlecht. Nicht nach Manowar-Standards, sondern nach den Standards für eine ordentlich gepresste Metal-CD, die man bei einem Plattenhändler erstehen kann.
Wo fängt man da an?
Beim Basssound, der derart verzerrt und dreckig daher kommt, dass ich erst mit einer anderen CD gegenchecken musste, ob meine Boxen noch intakt sind? Aber nein, das ist kein kaputter Kühlschrank, das soll so, oder Joey DiMayo lässt sich seine Bassamps neuerdings von der Edelschmiede Bauknecht bauen.
Beim Drumming, dass auf mich so wirkt als hätte ein gewisser Angelo Sasso seine Sticks im Spiel gehabt? Dynamik ist eh überbewertet!
Bei Textplattitüden inclusive Kindergartenreimen, die derart peinlich sind, dass man kaum einen Song am Stück durchhören kann ohne Schampausen einzulegen?
Oder bei Songs wie "El Gringo", die kompositorisch derart zweitklassig sind, dass sie eigentlich nichtmal zu Majesty-B-Seiten taugen würden?
Endgültig genug hatte ich aber wahrscheinlich beim "Genuss" der Gitarrensoli von Karl "Ich spiele bei Manowar, ich stehe über der Harmonielehre" Logan. Chromatische Läufe können cool sein, das hat Kerry King bewiesen. Aber chromatisch spielen ist nicht das selbe wie "irgendwelche Töne anschlagen egal ob sie passen oder nicht und dann alles mit Vibrato-Hebel zukleistern". AUA, mein Gehör! Wenn eine Band bei der Produktion ihres Albums nichtmal merkt dass ihr Gitarrist Mist macht, dann ist Alarmstufe Rot angesagt.
Was bleibt an Pluspunkten? Eric Adams kann immer noch singen (auch wenns nicht mehr so locker aus der Hüfte kommt wie früher, aber wir werden alle nicht jünger), das Songwriting lässt hier und dort noch durchblitzen um wen es sich hier eigentlich handelt, und nach einer guten Dreiviertelstunde ist die Folter vorbei.
Gegen "The Lord Of Steel" ist "Gods Of War" ein Meisterwerk. Ich habe fertig, macht die Scheiße aus und ab auf die Müllhalde damit.
Punkte: 2 / 10