WeGi


Registriert seit: 15.02.2010

Zum Verkauf 0 Eingetragen 58
Bewertungen: 8 Reviews: 7
Genres: Blues, Comedy, Country, Dark Wave/Gothic, Elektronische Musik, Hardcore, House, Hörspiel/Hörbuch, Jazz, Klassik, Metal, Musical, Pop, Punk, Rap/Hip Hop, Reggae, Rock, Schlager, Singer/Songwriter/Liedermacher, Ska, Sonstiges, Soul/R&B, Soundtrack, Volksmusik/Folklore, World Music
Bewertungsverteilung von WeGi
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Die letzten Bewertungen
7.0 für Jay-Z: Greatest Hits (2006) (07.06.2010 01:29)
7.0 für Kool Savas: John Bello Story III (2010) (07.06.2010 01:29)
9.5 für Prinz Pi: Illuminati (2010) (07.06.2010 01:28)
8.5 für Maeckes: Kids (2010) (07.06.2010 01:27)
8.5 für Dendemann: Vom Vintage Verweht (2010) (07.06.2010 01:26)
7.0 für Plan B: Ill Street Blues (2010) (07.06.2010 01:25)
9.0 für Absolute Beginner: Bambule (1998) (02.03.2010 22:17)
Die letzten Reviews

07.06.2010 01:29 - Jay-Z: Greatest Hits (2006)

7.0 / 10
“He who does not feel me is not real to me, therefore he doesn’t exist” Vorab: Ich bin kein Experte für amerikanischen Rap, da ich kaum welchen höre. Die CD gabs nur recht billig im Mädchen-Markt um die Ecke, also habe ich zugeschnappt. Mit überheblichen, über allen Dingen stehenden, teilweise auch einfach nur Arroganten Aussagen hat Jay-Z noch nie gegeizt, weshalb auch innerhalb der Greatest Hits einige davon vorkommen. Dieser Jay-Z Style, oder neuenglisch “Swagger”, ist auch der einzige rote Faden, der sich durch die CD zieht, was nicht weiter schlimm ist, da es sich lediglich um eine Best of Compilation handelt und nicht um ein vollständiges Album. Ich nenne es bewusst Best Of und nicht Greatest Hits, da Jay-Z kaum Hits im kommerziellen und ursprünglichen Sinne vorzuweisen hat. (Seine erste Nummer 1 Single als Hauptact ist “Empire State of Mind” vom aktuellen Album) Außerdem fehlen mir einige Krache, wie etwa “99 Problems“, die meiner Meinung nach ein muss gewesen wären. So bleiben für mich viele Tracks gut, aber nicht außergewöhnlich. Herausragend fällt hingegen schon der erste Song auf. “Can i get a…“, dessen Remix Version mit Linkin Park zumindest bekannt sein dürfte. Das original mit Ja Rule hat allerdings auch ordentlich power. Gefolgt wird das ganze nicht minder grandios von der Ghetto Anthem “Hard knock Life“. Was mir persönlich auch noch neu war und positiv auffiel war das Funk-geschwängerte Monster “Aint no Nigga” mit Foxxy Brown. Die weiteren Highlights sind “Brooklyns Finest” (featuring Notorious B.I.G. himself) und “Dead Presidents II“, letzteres mein persönlicher Favorit auf der CD. Der Rest plätschert gemütlich vor sich hin. Falls die CD mal beim Musikdealer eures Vertrauens zu einem Budget-Preis auftauchen sollte kann ruhigen Gewissens zugegriffen werden, solange man auf eher puren Eastcoast-Rap steht. [Review lesen]

07.06.2010 01:29 - Kool Savas: John Bello Story III (2010)

7.0 / 10
Es ist zur Zeit ja gerade angesagt, als richtig cooler Rap-Hörer Kool Savas zu haten. Egal was er macht es ist immer falsch und schlecht und sowieso ist er ja ein “Rap-Opi” (Original-Wortlaut; Anm.d.Red: er ist Mitte 30) und sollte sofort abtreten. Zugegeben die John Bello Story Nummero 2 war eine unwürdige Fortsetzung des ersten Teils und fügte dem Rapspiel nicht wirklich etwas hinzu, außer den ersten Massencollabo-Track “Der Beweis Mammut Rmx“. Trotzdem hatte ich Kool Savas, allein wegen seiner früheren Musik und der viel versprechenden Ausschnitte, welche man in der John Bello Show sehen konnte, eine Chance gegeben und mir die “Essah Edition” vorbestellt, was die Premium Edition darstellt. Das Intro “Denn ein Bello kommt selten allein” startet und ich verspüre erstmal ein unruhiges Grummeln in der Magengegend. Der selbe Savas, der die besten Intros der Deutschrapgeschichte ablieferte, startet mit Schäfchengezähle, wobei er einfach Schäfchen durch Bellos ersetzt. Der Zweite Song ist die bereits bekannte Single “Immer wenn ich Rhyme”. Und auch, wenn der Song Phrasenüberladen daherkommt bleibt doch ein gewisser Ohrwurmeffekt. Olli Banjo bleibt zwar unter seinen Möglichkeiten, droppt, aber trotzdem noch die beste Line des Songs. “Ihr rappt scheiße über große Knarren, gutes Koka / ich dagegen guck ein Wholecar/, verstehste?” Und jetzt dreht das Mixtape erst so richtig auf. “Mach doch deinen Scheiß” hat gleichzeitig eine so geniale und trotzdem einfache Grundidee, dass man sich fragt, warum da vorher keiner drauf kam. Savas, Banjo, Kaas, Franky Kubrick und Mo Trip haben aus Schnipseln eines Klaus Kinski Ausrasters einen Track gebastelt, indem sie die Schnipsel in ihre Texte einbauten. Kinski, der Battlerapper-Prototyp als Lieferant für Punchlines in einem Hip-Hop-Song. Der Beat unterstreicht das ganze noch schön mit wuchtigen Drums und einer kräftigen Snare. Die Generation Internet-Parodie “Myspace” ist einfach nur herrlich mit anzuhören und sorgt für so einige Lacher. “Orchestrator” ist ein Song, der gleichzeitig das umsetzt, was in dem Text von Savas und Ercandize proklamiert wird. “Meine Stimme mein Instrument“. Stimmungsvoll arrangiert und gut unterstrichen von Savas und Ercs Punchlines und Flow. Ein kleines Stück pursten HipHops Anno 2010. Die guten Ideen und Songs ziehen sich nur so weiter durch das Album. Ob “Rhytmus meines Lebens” mit super Eurodance Sample, der den Rhytmus eines Tourmusikers überraschend stimmungsvoll beschreibt, Techno Pilot, der mit einem Techno-Beat vom feinsten die Leute wegdisst, welche auf den Techno-Rap Zug aufspringen und gleichzeitig zeigt, wie das eigentlich geht, die Hater-Abrechnung “Stop Stop” bei der Curse, Amar, Banjo und Ercandize und Savas alle treffend das sinnlose gehate Ad Absurdum führen, oder einfach nur “Tribut” das einen Savas in Höchstform präsentiert. Unterstrichen wird das ganze von den sehr atmosphärischen Tracks “Weck mich nicht auf” mit Curse und der John Bello Story, bei der Franky Kubrick die Lebensgeschichte Savas unglaublich stimmungsvoll und unkitschig erzählt. Dazwischen triben sich natürlich auch durchschnittliche Tracks wie Booyaka Shot und Sei Nicht schüchtern. neben dem Intro reiht sich an Totalausfällen noch “Weg nach draußen” ein, was wohl ein bisschen an LMS-Zeiten anknüpfen sollte, aber höchstens als R.Kelly Hommage durchgeht. Was nach mehrmaligen durchhören auffällt ist, dass sich ein sehr deutlicher musikalischer Roter Faden durchzieht, obwohl wir es hier nicht mit einem Soloalbum, sondern mit einem Mixtape zu tun haben. Die Produktionen sind außerdem sehr aufwändig und hören sich stets zeitgemäß an. Die Features wirken diesmal, im Gegensatz zum Vorgänger, auch bedachter ausgewählt worden zu sein. Olli Banjo, Curse und Ercandize liefern Rap auf allerhöchstem Niveau ab. Amar, Kaas, Franky und Azad bringen ebenfalls sehr gute Parts, bei denen man merkt, dass sie 100% gegeben haben. Lediglich Caput, Mo Trip und Savas Bruder Sinan wirken leicht deplaziert auf einem solchen Release. Das Gesamtbild ist durchaus als sehr gut zu sehen. Das Album steigert sich durch mehrmaliges hören nochmals etwas. Wer zeitgemäßen HipHop hören will, sollte zugreifen, Savas-Fans sowieso. Das Album ist dazu noch sehr musikalisch ausgefallen und reitet nicht irgendeine der bereits vorhandenen Rap-Beat Schienen weiter zu Tode. P.S. Der “Immer Wenn ich Rhyme Mammut Remix” ist wie sein Vorgänger wieder sehr geil ausgefallen. Besonders Tuas Part ist Gänsehaut pur. [Review lesen]

07.06.2010 01:28 - Prinz Pi: Illuminati (2010)

9.5 / 10
“Am Tag danach wird niemand neugeboren/ freie Energie verwandelt sich in eine neue Form/ keine Tagebücher werden davon geschrieben” Ich versuche diesmal eine andere Form der Review. Ich werde zu jedem der Tracks etwas schreiben und danach noch einige Gedanken zu dem Tonträger ergänzen. Prinz Pi veröffentlichte dieser Tage seine Illuminati EP, die er exklusiv nur über seinen Online-Shop vertreibt. Hatte Pi schon immer viele Verschwörer-Referenzen, so packt er diesmal eine komplette 13 Songs starke EP voll damit. Kommen wir erstmal zu den einzelnen Tracks. 1. Grabstein (Intro) Ein dahin wabernder Beat von dem Prinzen und den Royals setzt ein, während ein paar Takte später Pis ermüdete, leicht verzerrte Stimme einsetzt und uns erstmal einen Querschnitt durch sämtliche Mythen gibt, die er im weiteren Verlauf der EP behandelt. Ein Intro, dass sehr gut zur Konzept-EP passt. 2. Illuminati Reflux Der einsetzende orientalische Beat irritiert erst mal, da man ihn vom Song “Illuminati” auf der TMHS II kennt. Allerdings setzt Pi diesmal sehr schnell mit den Raps ein und zwar mit einem diesmal zum Titel passenden Text. (Der Originalsong war mehr, oder weniger Battlerap). Pi fährt auch hier wieder die vollen Geschütze auf. Reptiloiden, geheime Logen, Anonaki, 20.12.2012 von vorne bis hinten. Eine Wundertüte für jeden Verschwörungsfreak. (Keinesfalls Abwertend gemeint, meine Freunde. ;) ) 3. Illuminti Res Medias Ein Remix von Illuminati Reflux – vielleicht etwas ungeschickt gesetzt an dieser Stelle der EP. Allerdings ist es mein Lieblingstitel der Ep, da der Beat von Big Flexx in Kombination mit den Lyrics von Illuminati Reflux so ziemlich alles abreißt. Der Beat ist zwar stark synthetisch, hat aber eine derart dichte Atmosphäre, die sich nicht hinter Sample-Beats verstecken braucht. Man fühlt sich wie auf einem Rundflug durch die Mythen unserer Zeit. 4. 2013 ft. Basstard Ein weiteres Highlight der EP. Basstard, der Hauptvertreter des Horrocore in Deutschland und Meister der Atmosphäricschen Tracks, droppt hier einen wundervoll ironisch angehauchten, sozialkritischen und unglaublich stimmigen Part. “Ich führe Selbstgespräche, doch ich hab mir nichts zu sagen” Das Thema des Tracks ist wie der Titel sagt 2013, das Jahr kurz nach den Ereignissen des 20.12.2012, der angeblichen Apokalypse nach dem Maya Kalender, deren Geschichte Pi sehr schön erzählt. 2 0 1 3 5. Mann vom Mars Eine Erzählung über die Menschheit aus den Augen eines Marsmenschen, der mitten unter uns lebt. “Eure liebe, Eure Kriege, Eure Bibel, warum nervt ihr mich mit diesem Kleinkram?” Beattechnisch treffen die Royals hier wieder den Microchip auf den Nacken. Der Beat ist eine Mischung aus 80er Jahre-Fernsehen-Raumschiffahrt und mysteriösen Orient-Gesängen. Die Single gibt es übrigens zum kostenlosen Download, wenn man sich im Newsletter einträgt. 6. Die letzte Frage Die Geschichte eines mysteriösen Auftragskillers, den sich Dan Brown nicht hätte besser ausdenken können und dessen Taten auf ihn zurückkommen im letzten Gefecht gegen seine ehemaligen Kollegen. So grandios die Lyrics sind, so schwer zugänglich ist dieser Track, da der Beat das Flowen extrem schwer macht und man deshalb angestreng zuhören muss. 7. Die Party ist over ft. Justus Eine wunderbare Parodie auf ignorante “Nach mir die Sintflut”-Menschen aus Perspektive der selbigen. “Unsere Enkel werden weinen / Sorry das wars / Die Party ist over / war so lala/ Es ist unsere Schuld, der Planet ist im Arsch / werdet erwachsen, zieht auf den Mars“. Vielleicht bin ich nur Fanboy, aber es ist auch schön mal wieder etwas von Justus zu hören. 8. Wenn es Nacht wird ft. Grzegorz Ein sozialkritischer Text über die Menschen, die Feiern bis zum Absturz als Mindestziel ansehen. Der WassBass-Beat lässt einen auch passend so fühlen, als wäre man auf irgend einem schlechten Trip, alles scheint auseinander zu gleiten um im nächsten Moment von der anderen Seite wieder zu kommen. Wenn man mir gerade nicht folgen kann, war wohl noch nie auf einem schlechten Trip, seid froh drum. :D Der Gesang von Grzegorz ist ganz ok, er trifft zwar nicht alle Töne, aber seine Stimme, die so auch in einer Metal-Band auftauchen könnte untermalt den merkwürdigen Beat auch ganz gut. 9. Ob ich will, oder nicht Ein Liebessong der richtig abgefuckten Art. Abhängigkeiten, Hassliebe, Verzweiflung, Schmerz. Alles was man braucht um richtig auf die Kacke zu hauen – zwischendrin fragt man sich, ob es überhaupt um eine Frau geht, oder um einen Fluch. Sogar ein Shakespeare-Zitat ist enthalten: “Wir machen das alte achtbeinige Tier” 10. Unendlich sein ft. Casper Der einzige Track, der nicht 100% in das Gefüge passen will. Ausgestattet mit einer Mitgröhl-Hook und einem poppig angehauchten Synthie-Beat, reißt es einen regelrecht aus der Atmosphäre des Tonträgers. Die Texte holen einen dann, aber ein Stück zurück. Eine Mischung aus Scheiß auf alles und Sehnsucht nach den Taten, die einen auf ewig im Gefüge der Unendlichkeit verankern. Die 3 Bonustracks, sind bis auf das neu aufgenommene “Nie wieder” mit Casper nicht wirklich zündend und deshalb wohl auch nur Bonustracks. Das Konzept der EP geht voll auf. Man taucht am Anfang in eine Welt der Mythen ein um dann andauernd irgendwo zwischen manchmal mehr, manchmal weniger subtiler Sozialkritik und Verschwörungen herum zu taumeln. Es fühlt sich alles ein bisschen Vintage, ein bisschen 2013, ein bisschen verloren ins einen Gedanken an. Dafür sorgt auch nicht zuletzt der sehr homogene, stimmungsvolle Soundteppich, der hauptsächlich von den Royals geknüpft wurde. Die Aufmachung der CD ist sehr schick. Das Artwork ist komplett im Vintage-Stil gehalten, das Papier des Bookletts ist so ähnlich wie das alter Bücher, ich weiß gerade nicht wie ich es beschreiben soll. Alles ist voll von lateinischen Sprüchen, Verschwörersymboliken und liebevollen Details, wie etwas dem Prinz Pi Logo und folgendem Schriftzug darunter: “*1979 – †2013″. Für Prinz Pi Fans eine 100% Kaumempfehlung – für Rapfans, wenn sie auf diese Art von Rap stehen – für Fans anderer Genres, da müsst ihr selber urteilen. Ach, what the heck, kauft es euch alle, es ist wunderbar! JURARE IN VERBA MAGISTRI. [Review lesen]

07.06.2010 01:27 - Maeckes: Kids (2010)

8.5 / 10
“Träume sind Bäume, denn wir opfern sie für Papier” Dass Architektur gefrorene Musik ist und Musik somit nur flüssige Architektur stellt Maeckes mit KIDS eindrucksvoll unter Beweis. Nichts scheint auf diesem Album dem Zufall überlassen und alles von vorne bis hinten beabsichtigt. Beim druck auf Play kriegt man mit dem Intro “Grinsende Gleichgültigkeit” gleich einen Schlag mitten vor den Kopf. Kein sich aufbauender Beat, keine Hymnen. Nur Schreibmaschinenklappern, dass sich fast unerträglich langsam zu einem minimalistischen Beat aufbaut. Begleitet von im Gleichton gerappten letzten Gedanken eines 9 jährigen Kindes, das seinen Abschiedsbrief von einer bizarren Welt teilnahmslos auf eine Rechnungsrückseite tippt. BAM Da steht man und denkt sich allein dabei schon: Ja genau, was denkt man dabei? Etliche Gedanken fliegen durcheinander, man kann auf einmal nichts mehr richtig begreifen und wird mit Gewalt in diese von Maeckes konstruierte Welt reingedrückt. Ob man will, oder nicht. Mit dem zweiten Song “Graustufenregenbogen” verhällt es sich ähnlich. Man kriegt einen Querschnitt durch eine Welt, in der selbst Kinder keine Hoffnung und keinen Frohmut mehr kennen und Erwachsene sowieso nur den Abschaum der Gesellschaft darstellen. Das ganze wird, allerdings diesmal mit einem eingängigen Beat, samt Instrumentalpassage, die Zeit zum verarbeiten lässt, aufgelockert. Ab de 3. Song fährt das Album richtig auf. Nun wird sich jeweils 1 Hauptthema rausgepickt, dass fachgemäß Stück für Stück, wie ein Puzzle diese dystopische Welt beschreibt, die wie eine nahezu greifbare Schattenversion der unsrigen anmutet. Ob auf “Würgegriff des Glücks” die Glückssucht und Entmenschlichung oder auf “Seifenblasen platzen nie” Paradoxe Sachverhalte, beschrieben werden, geschieht dies stehts auf sehr poppig anmutenden synthethischen Beats, die meist noch ein Live-Instrument, wie Gitarre, oder Saxophon irgendwo zur Auflockerung aufgebaut haben. Gleichzeitig werden in “Kindisch wie du” und “Das letzte Mal” Lösungsvorschläge angeboten um aus dieser depressiven Welt zu fliehen, indem man einfach wieder kindisch wird, weil es das neue cool ist, oder die kleinen Momente im Leben einfach mehr schätzt. Allgemein zeichnen sich die Lyrics durch ein kaum beschreibbares bizarres Element aus. In “Betrunkene Kinder” etwa kidnapped der Erzähler ein Kind und macht es betrunken um die Wahrheit zu erfahren, weil Betrunkene und Kinder ja bekanntlich die Wahrheit sagen. Dabei wirkt der Erzähler geradezu verzweifelt und durchgeknallt, weil er davon ausgeht, dass sich die Wahrheit auf diese Weise wie eine mathematische Lösung finden ließe. “Heimweg.avi“ beschreibt jemanden, der, anscheinend betrunken, den Heimweg sucht und dies per Kamera festhällt, während bei “4 Uhr Nachts” ein Kind einsame auf dem Spielplatz vor einem Lagerfeuer sitzt und über sein Leben philosophiert. Beide Songs bauen erschreckende Bilder auf, die genauso auch Heute gut denkbar wären. Abgerundet wird das ganze von dem Schlusssong “Idioten” (Das Piratenlied zähle ich mal einfach als sympatischen Skit), der über die namensgebenden Idioten erzählt, die ihren Träumen nachjagen und denen eigentlich die Welt gehört. Das Album entfaltet wegen mehreren Tatsachen einen ganz eigenen Flavour, der einen gefangen nimmt und bis zum letzten Song nicht mehr entlassen will. Zum einen ist die Mischung aus durchaus poppigen, eingängigen Beats, Catchy Hooks und gleichzeitig sperrigen Lyrics etwas noch nie dagewesenes im deutschen Rap. Zum anderen wurde hier eine persistente Welt erschaffen, die liebevoll bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wurde. Das Album dürfte aber gerade deswegen wohl Geschmackssache bleiben. Jeder Rapfan sollte dem ganzen trotzdem zumindest eine Chance geben. [Review lesen]

07.06.2010 01:26 - Dendemann: Vom Vintage Verweht (2010)

8.5 / 10
Digidende auf Abwegen Aufgrund der Single und der Vorab-Interviews konnte man schon deutlich erkennen, dass dieses Album wohl nichts mehr mit dem klassischen Dendemann zu tun haben wird. Gut (in diesem Fall), dass ich den klassischen Dendemann nicht kenne, da meine musikalische Sozialisation mit anderen Künstlern aus anderen Sparten stattfand und meine Einszwo-CD, aufgrund von Zeitmangel, immer noch ungehört im Regal steht. Die 2-LP Vinyl-Version kommt im stimmig gestalteten Klappcover, dass eine MacBook-Persiflage ist und liefert die Audio-CD, des Albums, gleich mit, falls man den Plattenspieler fürs Auto mal nicht mitschleppen will. Der Nesthocker verabschiedet sich gleich am Anfang, klangtechnisch vom HipHop, jedoch nicht ohne seine brillanten Texte beizubehalten, denn schließlich ist nur das Haus zu klein geworden, nicht der Bewohner zu alt. Das bereits als Single erschienene Stumpf ist Trumpf 3.0 bietet eine herrliche redegewandte Vintage-Retrospektive mit gleichzeitiger Gesellschaftskritik an dem hüben wie drüben aufbrandenden Stumpfsinn. Dendemann behandelt auf dem Tonträger eine großeMenge zuvor so nicht, oder kaum, gehörter Themen. So erzählt er uns auf V.N.D. zum Beispiel etwas über seine Liebe zur Musik, was genauso unverkrampft und klischeefrei kommt, wie seinerzeit Gangsterbraut als Liebeslied für HipHop. 0 Robotta hingegen zeigt sympathisch seine Antipathie gegen Computertechnik. Das kommt zwar ziemlich kauzig rüber, aber man will ihn trotzdem irgendwie dafür lieben, dass er “ein Englisch wie Loddar” drauf hat. Gegen Mitte flacht das Album etwas ab, was an genau 3 Tracks liegt. Tierisch behandelt ein Thema, dass im HipHop schon fast genauso zu Tode durchexerziert wurde, wie die berühmten Mütter. Petze ist einfach nur eine merkwürdige Sammlung verschiedenster Petze-Rufe, und Es geht bergab will nicht so recht ins Ohr gehen, auch, wenn die Idee vielleicht nicht schlecht war. Hingegen zeigen die Tracks Und, wenn ja warum? und Hörma Dendes wunderbare Beobachtungsgabe. Was in den beiden Songs an den Pranger gestellt wird ist einerseits die Tatsache, dass man sich für jede seiner Meinungen rechtfertigen muss, zum anderen die in den letzten Jahren geradezu überbrodelnde Toleranzphilie. Toleranz heißt nämlich, wie Dendemann gut erkannt hat, dass man jemandes Meinung akzeptiert und nicht, dass man sie annimmt. Der obligatorische Plattenliebhabersong in Form von Im a Record Junkie und zurück darf auf einem gerappten Album natürlich auch nicht fehlen. Die Hits des Albums sind neben dem bereits erwähnten Hörma eindeutig die “Garagenrap-Hymne” Freie Radikale GbRdH, sowie Metapher than leather und Papierkrieg, samt passendem Tocotronic (Ich hoffe ich erzähle gerade keinen Blödsinn) Sample. Mit entsprechend guten Monitoren hört man direkt den voluminösen und erstaunlich hochwertigen Sound raus, der so nur entstehen konnte, weil alle Songs, inklusive aller Instrumente Live im Studio aufgenommen wurden. Die übliche Praxis ist es Konserven-Beats zu nehmen und im Nachhinein abzumischen. Von vielen Raphörern habe ich gehört, dass ihnen die Beats nicht gefallen, weil diese zu eintönig seien. Das mag dem Rap-affinen Ohr vielleicht so vorkommen, stimmt aber so nicht, denn die Beats sind zwar homogen, wie es sich für ein gutes Album gehört, aber durchaus abwechslungsreich. Abschließend lässt sich sagen, dass Dendemann eine wunderbare Mischung aus Blackrock und HipHop gelungen ist. Ich könnte auf Anhieb kein besseres deutschsprachiges HipHop-Crossover-Album nennen. Und das will was heißen, schließlich bin ich eine wandelnde Enzyklopädie für deutschen HipHop. ;) [Review lesen]

07.06.2010 01:26 - Morlockk Dilemma: Eiserne Besen, Der (2010)

8.0 / 10
Unter dem Pseudonym “Der Eiserne Besen” schmeißt Morlockk Dilemma dieser Tage ein “Mutterficker von einem Mixtape” unter die Leute, was ihm sicher den ein oder anderen “Auftrittsverbot” von den sehr toleranten Antifanten beschehrt. Mit österreichischen Propagandaorganen hat das Mixtape dennoch nichts gemein, so viel sei schonmal verraten. Bereits die Featureliste liest sich wie ein Who is Who des Misanthropierap. Deutschlands und Österreichs feinste Zyniker wie JAW, Retrogott, Gory Gore, Ruffkid, Absztrakkt, Hiob, Damion Davis, Audio88, Yassin und Acid Rain geben sich darin das Mic in die Hand und laufen dabei fast ausnahmslos zu Höchstform auf. Wer Morlockk Dilemma kennt, kennt auch seine bestialische Art zu rappen. Seine Flow verdient zu 100% den Ausdruck “spitten” und ist unzähmbarer als die wildeste Bestie. Allgemein verdient die CD auch den Namen “Mixtape” (Ja schon Paradox) aus mehreren Gründen. Man bekommt wirklich gemixte von Cuts durchsetzte Tracks zwischen Interludes und Instrumentals serviert. 16er um 16er, gefüllt mit bitterbösen Punchlines, fliegt einem dabei um die Ohren, kaum ein vollständige “Song” ist vorhanden, oder gar eine Hook, was hervorragend ins Konzept passt. Es fällt zudem schwer Highlights zu nennen, da das Album unglaublich homogen daherkommt. Gestützt wird das ganze von den hervorragenden Sample-Beats für die unter anderem Morlockk selber, Suff Daddy, Dexter, oder auch Hulk Hodn verantwortlich zeichnen. Fast sämtliche Drums klingen herrlich verstaubt und die Samples klingen auch auf eine herrliche Art und weise “alt”. Um zu den Punchlines zurückzukommen. Wenn Morlockk anfängt seine Punchline-Stakkatos aufzufahren, muss man selbst mit dem geschulten HipHop-Ohr genau hinhören um ja kein Highlight zu verpassen, da die Reime in so hoher Frequenz und Qualität rausgeballert werden. Die CD ist nämlich genaun das: Ein zynisches und tiefschwarzes Punchline-Feuerwerk für eingefleischte Rap-Fans. Jemand, der mit Rap so rein gar nichts am Hut hat wird von dieser CD regelrecht erschlagen und will warscheinlich nur weinend wegrennen. Einziges Manko ist, dass die Stimme druchwegs etwas zu leise abgemischt ist. Desweiteren kennt man als Dilemma Fan das meiste schon, was dem ganzen, aber wahrlich keinen Abbruch tut. Wer statt Leftovers, wie bei anderen Rappern, mal wieder eien richtiges Mixtape hören will kann bedenkenlos zugreifen. [Review lesen]

07.06.2010 01:25 - Plan B: Ill Street Blues (2010)

7.0 / 10
Plan B kennt man im Normalfall eher im Duo Infernale mit “Maeckes”, oder als Mitglied der ersten realen Boyband “Die Orsons”. Als Teaser auf sein Solo-Debüt gibt es dieser Tage nun die Ill Street Blues Ep zu erwerben und mit 2 Tracks weniger als Gratis-Download. Plan B wollte laut eigener Aussage nicht als der “Spaßvogel” wahrgenommen werden, der er in Maeckes & Plan B Tracks oft ist, sondern eine weitere Facette von sich Entwickeln. Wer den Track “Im Traum” von “!#?@$!”, oder “Ein Abend in Akryl” vom “11 Jahre Chimperator Sampler” kennt kann sich gut vorstellen wohin diese EP einen entführt. Das Intro bereitet einen langsam auf das kommende surreale Bild vor, was das Album aufbauen wird. Wobei ehrlich gesagt das Intro und der folgende Song mit Featuregast und Labelkollege Kodimey etwas aus dem Rahmen fällt. Die Songs 3-6 wirken hingegen wie aus einem Guss. Die Lyrics erwecken immer den Eindruck man würde gerade träumen, da man ständig surreale Bilder vorgesetzt bekommt, die allerdings nie zu skurril ausfallen. Dazu kommen die Beats, die stets aus einer wabernden, ruhigen Melodie bestehen, die von treibenden, lauten Drumms gebrochen wird. So träumt man sich von Szenario zu Szenario, von Track zu Track. Am Ende kommt man dann bei dem Orsons-Feature “Alles leuchtet Hell” an, was wiederum aus dem Rahmen fällt und in der Form besser als Teaser auf das letzte Orsons-Album gepasst hätte, als auf ein Plan B Werk. Alles in allem ein guter, aber wegen der Songauswahl, kein perfekter Tonträger, der durchaus auf ein großartiges Album von Plan B hoffen lässt. Ich schlafe dann so lange nochmal und warte auf den weißen Hasen. [Review lesen]

Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

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