Seth_Echoes


Registriert seit: 06.07.2010

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Bewertungen: 112 Reviews: 8
Genres: Blues, Comedy, Country, Dark Wave/Gothic, Elektronische Musik, Hardcore, House, Hörspiel/Hörbuch, Jazz, Klassik, Metal, Musical, Pop, Punk, Rap/Hip Hop, Reggae, Rock, Schlager, Singer/Songwriter/Liedermacher, Ska, Sonstiges, Soul/R&B, Soundtrack, Volksmusik/Folklore, World Music
Bewertungsverteilung von Seth_Echoes
0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 9.5 10
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5.5: 7.6923076923077% (2x)

6.0: 15.384615384615% (4x)

6.5: 30.769230769231% (8x)

7.0: 65.384615384615% (17x)

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8.0: 61.538461538462% (16x)

8.5: 57.692307692308% (15x)

9.0: 38.461538461538% (10x)

9.5: 15.384615384615% (4x)

10.0: 23.076923076923% (6x)

Die letzten Bewertungen
8.0 für Aesthetic Perfection: 'Til Death (2014) (18.03.2015 10:18)
7.5 für Oomph!: Des Wahnsinns Fette Beute (2012) (18.03.2015 10:17)
7.5 für Dark Age: Matter Of Trust, A (2013) (18.03.2015 10:15)
8.0 für Depeche Mode: Delta Machine (2013) (18.03.2015 10:14)
7.5 für Rogers: Flucht Nach Vorn (2013) (18.03.2015 10:13)
9.0 für Bring Me The Horizon: Sempiternal (2013) (18.03.2015 10:12)
8.0 für Saitenfeuer: Kein Zurück (2013) (18.03.2015 10:12)
5.0 für Schlagwerk: Schlagwerk (2012) (18.03.2015 10:10)
7.5 für Solar Fake: Reasons To Kill (2013) (18.03.2015 10:09)
Insgesamt 112 Bewertungen vorhanden. Alle anzeigen
Die letzten Reviews

26.04.2012 16:48 - Megaherz: Gœtterdæmmerung (2012)

7.5 / 10
[Auszug von Der Gute Ton. --- http://vio.twoday.net] Dämmert's auch den NDH-Göttern? Das Frühjahr im Zeichen der Neuen Deutschen Härte findet sein Ende. Alle momentan heißen Vertreter des obigen Musikstils tourten bereits durch das Land und konnten durch die Bank weg ihr Publikum begeistern. Bislang haben es aber nur zwei der aktuell drei großen Namen mit ihren Platten in’s Review beim guten Ton geschafft: Die Rede ist von Stahlmann und natürlich Eisbrecher. Das – man will fast sagen – Urgestein Megaherz warf jüngst aber auch ihr neues Balg in’s CD-Regal. Megaherz-Goetterdaemmerung-CoverMegaherz. Ein großer Name für Musikkenner, die der härteren Gangart deutscher Rockmusik etwas abgewinnen können, aber auch eine Band mit vielen, allzu vielen Gesichtern im Laufe ihres fast 20jährigen Bestehens. 1993 gegründet, ist von den ursprünglichen Gründungsmitgliedern keines mehr in der aktuellen Besetzung. Was viele an der Stelle als vermeintliches Todesurteil für einen Interpreten attestieren würden, hat die Jungs jaber nicht untergekriegt. Problematisch waren die Jahre mit Sicherheit, die Ergebnisse konnten sich aber durchaus sehen lassen. So viel zum Rückblick; wesentlich interessanter ist da jedoch der Status Quo und der spricht klare Worte: Götterdämmerung. Wirken Megaherz nur wie das verstaubte Überbleibsel großer NDH-Zeiten oder kann man auch 2012 mit der jungen Garde mithalten? Oder anders formuliert: Wird Stahlmanns Quecksilber in der Götterdämmerung untergehen und die Hölle doch nicht mehr so lange auf Eisbrecher warten müssen? #[Einzelreviews wie gewohnt auf der o. g. Internetseite.] Sich stetig verändern, aber seiner Linie treu bleiben. Das könnte das Credo sein, dass sich Megaherz von Album zu Album auf’s Neue zur Brust nimmt - und letztlich auch mit ins Studio. Natürlich kann man es nie allen Recht machen: Der eine möchte kontinuierliche Weiterentwicklung hören, der nächste auch beim 10. Album die Sounds hören, die er auf der Debütsingle liebgewonnen hat. Keine der beiden Ansichten möchte ich verteufeln; Megaherz hatte in den ganzen Jahren aber nur bedingt eine realistische Wahl, tatsächlich war es eher Kopf oder Zahl. Bandumgestaltungen sind stets eine Möglichkeit, um – gerade durch eine neue, bei Megaherz stets markant gewählte Singstimme – neue Fangruppen zu erschließen. Aber die alte, treue Fangemeinde will man auch als eine solche behalten, weshalb man den restlichen Sound am bisherigen Stil orientieren sollte. Das ist einmal okay. Wenn man aber beim mittlerweile siebten Output immer wieder auf’s neue in alte Muster verfällt, ohne herausragende Entwicklungen aufzeigen zu können, dann wird es schwierig… So, genug pseudo-intelligentes Gelaber. Ich bin mir sehr sicher, dass das hier vom Schreibtischstuhl aus alles ganz schlüssig und plausibel klingt, aber für die Band immer ein großes Thema ist. Viel interessanter ist da die Tatsache, dass sich Götterdämmerung durch die Punkte allein knapp hinter Stahlmanns Quecksilber festsetzt, aber ein Stück vor Eisbrechers Die Hölle muss warten. Aber das sind die bloßen, sicher auch ein wenig subjektiven Punkte. Während Eisbrecher durch eine konsequente Weiterentwicklung begeistert und Stahlmann ihre Jungfrauenschritte festigen, spielen Megaherz ihren altbekannten, nie verkehrten Neue-Deutsche-Härte-Stil vor. Ansonsten verteilen sich die Qualitäten gut auf alle drei Veröffentlichungen: Quecksilber macht den stärksten Gesamteindruck, Götterdämmerung hat das schönste Artwork und Die Hölle muss warten die besten Einzeltracks (Verrückt, Prototyp): Insgesamt kann man sagen, dass man das Rad auch auf dieser Scheibe nicht neu erfindet, aber Megaherz ist und bleibt stets ein sicherer Kauf, wenn man nach überdurchschnittlich guter Musik sucht. Zumal Lex für mich persönlich zum zweitbesten Frontmann in der Geschichte der Band Megaherz avanciert - Numero Uno schippert in anderen Gewässern. Götterdämmerung von Megaherz trifft 7 von 10 guten Tönen. [Review lesen]

26.04.2012 16:45 - Die Ärzte: Auch (2012)

7.0 / 10
[Review von Der Gute Ton. -- http://vio.twoday.net ] Ein Hauch PopPunkRock-Gedöns Und „auch“ das vorerst letzte Kapitel der – nach eigenen Angaben und überregional übereinstimmenden Überlegungen – Besten Bänd der Welt aus Berlin. Nahezu zeitgleich mit dem Release dieses 12. Studioalbums machte das Veröffentlichungsdatum (Freitag, der 13.) seinem Namen alle Ehre: Die Ärzte kündigen eine „unabsehbar lange Pause“ an. „Auch“ schön. Nicht. Insbesondere wenn man bedenkt, dass man auf solche Ankündigungen zwischen Jazz ist anders und auch verzichtet hat. Und selbst da vergingen 5 Jahre bis zum nächsten Output… umso größer ist natürlich jetzt die Vorfreude auf das, was einen in der Pappkartonage, die sich CD-Hülle schimpft, erwartet. Jazz ist anders konnte bereits durch eine aberwitzige Verpackung überzeugen, aber die Ärzte treiben es mit diesem Retro-Design noch ein Stück bunter. Es klappt und klirrt beim Schütteln, doch alle mental zurechtgelegten Reklamationsansprüche und Musterschreiben verfliegen just in dem Moment, als drei Bierdeckel herausfallen. B, F und R rollen umher – Herzlichen Glückwunsch, das sind die Spielsteine für das in der Box befindliche Brettspiel. Und nun dürft ihr dreimal raten, welcher Gegenstand als Drehscheibe fungiert… Lassen wir das gute Stück aber erst mal woanders drehen, denn in der Anlage macht es sich sicher „auch“ gut: [Einzel-Titel-Review auf der Internetseite!] Unter’m Strich bleibt ein Album, was selten die Super Drei mimt, sondern eher als Sampler für drei Solo-Künstler wirkt. Diese geizen zwar nicht mit qualitativen Hochs, rutschen ab und an doch recht tief in die Belanglosigkeit ab. Gerade Rod’s Parts wirken furchtbar flach und Bela nimmt zu sehr seinen gewollt-monotonen Solo-Stil mit in die Ärzte-Discographie. Einzig Farin hält die Fackel fast durchweg respektabel nach oben, um mit Mühe und Not noch irgendwie das Prädikat „Überdurchschnittlich“ zu retten. Anspieltipps: Waldspaziergang mit Folgen – Fiasko - Miststück auch von Die Ärzte trifft 7 von 10 guten Tönen. [Review lesen]

09.04.2012 19:47 - Exilia: Decode (2012)

6.5 / 10
(Übertragen von: Der Gute Ton. unter http://vio.twoday.net) Bitte warten, Exilia wird decodiert. Ergebnis: Moderner Metal. Pur. Frauenstimmen gehören nur in die Popmusik. Das behaupten böse Kritiker und meinen, dass diese niemals gegen E-Gitarren-Sound und Schlagzeug bestehen können. Zumindest nicht ohne aufwendige Produktionsverfahren und verstärkendes Abmischen. Dennoch gibt es immer wieder Ausnahmebands, die aus dem Klischee hervortreten… ja, man könnte fast sagen dem Groll entgegentreten. Und das lautstark. Sehr. Neben Bands wie Evanescence oder auch Flyleaf gehört auch Exilia zu diesen Vertretern. Frisch mit einem neuen Label in Form von Golden Core Records / ZYX Music auf dem harten deutschen Markt Fuß gefasst, will man hiermit das mittlerweile fünfte Album der Bandkarriere nachschieben. Der Musikmarkt im Metalbereich, ob man das Genre hier nun als Nu-, Modern- oder einfach nur als blanken Metal betiteln will oder nicht, in Deutschland ist hart umkämpft. Können die Mailänder mit diesem Album einen Stich setzen? Oder wird die decodierte Message, die Exilia in den Orbit schießen, sang- und klanglos verpuffen? #1 – Satellite (3:50) Es ist interessant zu sehen wie allgegenwärtig moderne Popmusik ist. Nicht, dass ich dem Lied diese Mainstream-Prädikat erteilen würde (Um Gottes Willen!). Viel mehr musste ich bei dem Titel ohne Umschweife an den gleichnamigen Eurovision-Song unserer gehasst-liebten Lena Meyer-Landrut denken. Dass alle Lyrics bis auf dieses - bis dahin vermeintliche - Cover im Booklet abgedruckt sind (!), unterstützte mich in meiner Vermutung. Der Sound rüttelte mich dann aber umgehend wach: Gleich zu Beginn zeigen Exilia, dass sie auch nach nun mehr fast 12 Jahren nach ihrem Debütalbum (Rightside Up, 2000) nicht zum alten Eisen gehören und der Sound produktionstechnisch ein sehr hohes Niveau erreicht hat. So melodiös sich Masha anfänglich in den Strophen gibt, umso mehr kracht es im eigentlich Refrain aus ihr heraus. Mündet dann jedoch wieder in eher gesanglichere Parts, ohne an Kraft zu verlieren. Guter, wachrüttelnder Einstieg, dem jedoch der Ohrwurmcharakter irgendwie abhanden gekommen ist. #2 – Over The Edge (3:54) Den letzten (guten?) Ton* hatten die Italiener 2010 in Form der Unplugged-Scheibe Naked von sich gegeben. Der Kontrast zum letzten Output war entsprechend krass, aber passend. So spannend „uneingestöpselte“ Exkurse auch immer sind: Exilia blüht mit den harten Instrumenten auf. Im Gegensatz dazu steht Mashas Stimme in den Strophen. Die wirkt hier rauchig-schön verblüht. Im Chorus dafür kraftvoll und eingängig. Wunderbare Kombination. Gerade ab 02:20 ist die instrumentale Steigerung, dann mit dem Vocaleinstieg bis hin zur Ekstase bei 2:50 perfekt umgesetzt. Kommt aber meines Erachtens nicht ganz an die glorreichen Songs wie My Own Army (2009) und insbesondere Can’t Break Me Down (2005, grandioses Stück!) heran. #3 – Unconventional (3:30) Hätten SlipKnoT irgendwann zwischen der Subliminal Verses- und der All Hope Is Gone-Platte einen Song veröffentlicht und Masha als Sängerin gewählt – das Ergebnis hätte kaum besser werden können. Die Songkonzeption erinnert an Corey Taylors Maskierte, muss hierbei maximal ein wenig im Bezug auf instrumentalen Druck zurückstecken. Stimmlich ziehe ich Taylor der Masha auch vor, aber das sind subjektive Eindrücke. Es fällt zumindest auf, dass man in den Strophen einen Mittelweg aus Gesang und Gesprochenem wählt, wie es teilweise auch bei SlipKnoT der Fall war. Flüstern als Stilelement, insbesondere um den robusten Refrain-Part hervorzuheben, ist auch eine Spielart, die man in dem Genre kennt und die immer wieder ihre Wirkung zeigt. Gutes Ding. Kleines Detail, was mein Herz höherschlagen lässt: Die Lyrics zu Unconventional und My Exception sind als einzige Songs im Booklet schräg gedruckt worden – während In My Veins als sehr persönlicher Song außerdem auch noch eine andere, handschriften-ähnliche Schriftart bekommen hat. #4 – Emily (3:25) Melodiös und einmal durch den Computer gejagt zu Beginn. Klingt zwar gut, aber das hat Masha nicht nötig, weshalb man etwa ab 00:30 auch das Verzerrte weglässt. Man steigert sich sehr schön in den Zenith des Songs bei 1:20 und schwankt immerzu zwischen ruhigeren Up- bis Mid-Tempo-Parts und den üblichen Schrei-Phasen im Refrain. Die Soundintensität hätte ich gerne noch im Text wiedergefunden; das Thema hätte da definitiv mehr hergegeben. Insgesamt sind mir die Parallelen zu Flyleaf zu stark, wobei man hier stimmlich einer Lacey definitiv Konkurrenz machen kann. Einer der besten Songs der Platte. #5 – Invisible (3:45) Einmal Herzzerreißen bitte. Streicht all meine Aussagen, die ich über Intensität getroffen habe bezüglich Emily. Invisible hat solche Begriffe noch ein wenig mehr verdient. Das macht richtig Laune zu hören. Das Thema Liebe und deren leidiges Ende war schon immer ein Optimum für Musik und mit entsprechendem Sound auch ganz gerne ein Hitgarant. Herzstück der Platte. Sprichwörtlich. #6 – My Exception (3:29) Bonnie Tyler anyone? Wie auch immer… Ich könnte mir ein wenig in den Hintern beißen. Mancher weiß ja um meine Liebe zu einem starken Kontrast aus Strophe und Chorus – gerade bei dem Song ist das eher kontraproduktiv gewesen, behaupte ich. Ab dem ersten Vers bekommt man hier ein sehr tiefes Gefühl vermittelt, welches zwar im Vergleich zum eigentlichen Inhalt einen leicht melancholischen, dafür vielleicht auch umso wohl-klingenderen Unterton hat, aber im Refrain wird das unschön aufgebrochen. Das ist zu „hell“. Fast schon zu positiv. Exilia steigen einfach zu sehr aus dem bisherigen Song aus. #7 – The Wrath of Gaia (3:25) Exilia mit Nachdruck, mit Aussage und hörbarem Sound. Eine wünschenswerte Kombination – und die wird hiermit auch gut umgesetzt. Auch wenn die Akzente fehlen. #8 – Myself (3:27) Exilia zeigen ihr Innerstes – und das macht einen unschönen Eindruck. Also textlich. Solche Gefühle möchte man nicht teilen – ein Konzerterlebnis bei diesem Song jedoch schon. Das könnte durchaus intensiv auf die Bühne gezimmert werden, gerade durch den etwas besonnenen Gesang… der pünktlich zum Refrain wieder auf- und ausbricht. Natürlich, sonst wäre es nicht Exilia! Das ist aber vielleicht auch einer der Kritikpunkte, den man an der Stelle äußern könnte: Ähnliche, nahezu typische Schemata hinter den Songs. Nicht immer, aber immer öfter. #9 – Forever (3:37) „Waiting for you!“ - Kaum skippste in den Song rein, wirste erstmal angeschrieen. Wow, das kam überraschend. Masha scheint schon etwas länger zu warten. Außerdem scheint auch ihre Stimme in dem einen oder anderen Vers etwas zu zerbrechen, fügt sich jedoch gut in das Songkonzept ein. Gesanglich kann man da nichts aussetzen, viel mehr ist es lobenswert, dass ein(e) Vocalist(in) den Sprung von der normalen, eher zurückhaltenden Gesangslinie zum harten Scream/Growl schafft und wieder zurück. #10 – Fully Alive (3:14) Und wieder verfallen wir in ein ähnliches Schema wie zuvor. Was man bei Forever, Myself etc. gut fand, wird man auch hier finden. Wieder. So gut ich diese Liedstruktur finde, so sehr verabscheu ich es aber auch, selbige immer wieder vorgespielt zu bekommen. Klar, das Gewand ist ein wenig anders, nichtsdestotrotz stellen sich da bei mir die ersten Ermüdungserscheinungen ein. #11 – All In Vain (3:52) Wie wahr. Alles vergebens, die Blaupause wird wieder auf das Exilia-Reißbrett gelegt und formschön der nächste Song auf die CD geschustert. Zugegebenermaßen hebt sich das Stück jedoch erheblich ab: Ein fast schon paranoider Unterton im Gesang der Ich-Erzählerin, der die ganze Sache wesentlich interessanter klingen lässt und vorallem: Ein vorzüglicher Refrain. Da springt die Bewertung nochmal ein Stück nach oben! #12 – In My Veins (3:23) Wir lassen das Album emotional ausklingen. Weg mit den Instrumenten, weg mit gnadenloser Überproduktion im Studio. Marsha weiß auch ohne Lead-Guitar stimmlich zu überzeugen, einzig und allein begleitet durch das Klavier. Ein überzeugendes Werk einer Band, die auch abseits der harten Gefilde eine Heimat und ganz klar ein Herz haben. Zwar wird man sich bei solchen Songs stets mit der artverwandten Konkurrenz messen lassen müssen – allen voran mit Amy Lee (Evanescence) –, dennoch zeigen Exilia, dass sie auch hier auf sich aufmerksam machen können. Beruhigt durch In My Veins trete ich aus dem schmetternden Decode von Exilia heraus. Die Jungs und Mädels machen Druck, so viel steht fest. Zugegebenermaßen ist es nicht der erste Durchgang gewesen, der mir die eine oder andere Perle sofort aufgezeigt hat (mit Ausnahme von All In Vain), aber nach dem zweiten und dem dritten Mal verliebt man sich in die Nuancen eines insgesamt leider sehr steif geratenen Albums. Der eine schwört auf den Sound und wird von konsequenter Weiterführung alter musikalischer Werte sprechen, die Exilia von Beginn an predigte – anderen wird fad nach dem x-ten ähnlichen Song. Exilia-Fans werden dementsprechend mehr als beruhigt zugreifen können. Bei Neu-Fans könnte sich eine Übersättigung einstellen – oder ein spontanes Verlieben in die Ausnahmestimme einer Masha. Anspieltipps: Invisible – All In Vain – Over The Edge Seth "Vio" Echoes [Review lesen]

08.02.2012 21:15 - Eisbrecher: Hölle Muss Warten, Die (2012)

7.0 / 10
[Auszug aus DER GUTE TON. - das interaktive Onlinemusikmagazin auf Twitter & Facebook] In solchen Zeiten, wo Kommerz mehr denn je das Musikgeschäft beeinflusst und mitunter auch in Insiderkreisen hochgelobte Bands ganz plötzlich weniger den guten Ton treffen, dafür umso mehr die Kaufgelüste des seichten Musikkonsumenten, ja genau in solchen Zeiten ist der Wechsel zu einem Majorlabel immer etwas kritisch. Vielen ist es musikalisch nicht unbedingt gut bekommen. Auch Eisbrecher geraten jetzt in das Visier, welches (Pseudo?)Kritiker auf neue Deals der „Big Four“ der Plattenbranche stets richten. Sehen wir’s weniger als Fadenkreuz, sondern viel mehr als Spotlight – Spotlight, das Alex(x) Wesselsky und Noel Pix seit jeher verdient haben, selbst zu gemeinsamen Megaherz-Zeiten bereits. Im coolen Gewand sind sie sowieso immer unterwegs – und das sogar wortwörtlich und in Doppeldeutung. Ganz so kühl scheinen sich die beiden aber auf Die Hölle muss warten aber nicht zu geben, so viel vor ab. Es menschelt gewaltig, was die Musik betrifft. „Kommerz!“ mag der erste Schreihals bereits in die dunklen Kämmerchen seiner Indie-Musiknische brüllen. Mal schauen, ob er das Echo verträgt, dass Eisbrecher hiermit zurückwerfen… #1 – Tanz mit mir (3:19) Zugegeben, ich habe die CD auch mit einem gutgemixten Cocktail aus Skepsis und Vorfreude in die heimische Anlage geschoben. Als jedoch das harte Riff einsetzte, und somit in die Kerbe schlug, die Verrückt bereits sauber in den Eisblock gemeißelt hat, überwog die Vorfreude dann. Umso mehr, wenn man dann Alex‘ Gesang wieder hört, der hier in den Strophen tief und rauchig bleibt. Von Kommerz keine Spur – auch wenn der Refrain dann schön ins Ohr geht, ohne an Härte zu verlieren. Klugscheißer würden sagen „Ha! Da ist der Beweis! Ausverkauf!“ – da frage ich mich, ob diejenigen die alten Eisbrecher-Scheiben jemals gehört haben. Die Chorusse… Chori… jedenfalls die tollen Mitsing-Parts, die eine aberwitzige Pluralform haben wie mir scheint, genau diese Parts waren doch schon auf dem Erstlingswerk Eisbrecher oftmals bewusst oder unbewusst als Ohrwürmer konzipiert worden. Egal ob der damalige Titeltrack, Schwarze Witwe, Willkommen im Nichts oder auch das hassgeliebte Fanatica - alle waren bereits beim Debüt radiotauglich produziert. Und es gefiel. Das hört bei der Scheibe auch nicht auf, mit Tanz mit mir auch nicht. [...] #4 – Verrückt (3:23) Die erste Single-Auskopplung des Albums, die den Hype erstmals so richtig in’s Rollen gebracht hat. Das Ding macht Laune! Wie es hier im Refrain aus den Boxen drückt, ja so hätte ich mir die komplette Scheibe gewünscht (Stahlmann haben das besser hinbekommen…). Textlich vielleicht etwas banal, aber zumindest kann man hier von eisbrecherischer Konsequenz reden. Es braucht auch nicht immer poetische Höhenflüge in den Lyrics. Würde insgesamt auch nicht in den Track passen, denke ich. Nee, nee, der passt schon so wie er ist. Und das mehr als gut! #5 – Herz aus Eis (3:57) Der obligatorische „kalte“ Track. Seit 2004 gibt es auf jedem Album einen Song, der diese kalte Atmosphäre im Titel trägt. Sei es der 2004’er Polarstern (oder natürlich der Titeltrack), das 2006’er Eiskalt erwischt oder das 2010’er Eiszeit - immer wurde es kalt. Na gut, der Kenner weiß, dass ich die Sünde-Platte ausgelassen habe. Die war aber auch nicht gerade das Gelbe vom Ei(s). Ähnlich wie der Song hier, weshalb ich so viel rundherum erzähle. Eine Dubstep-Basslinie, wenn man so will, zieht einen im Hintergrund durch die fast vier Minuten. Alles irgendwie schon mal gehört – ich bin empört. Schlechter Reim, wa‘? Dann schaut euch mal die Lyrics hierzu an. Da reimt sich zwar nicht viel, schütteln tut’s einen aber trotzdem. Hey, das Kälte-Thema perfekt umgesetzt! #6 - Prototyp (3:23) Geil, einfach geil! Alex singt wieder – und das richtig schön. So wie er hier auf die ultimative, selbstzusammengebaute Frau abgeht, so sehr erfreu ich mich auch an den ruckartigen Übergang von Strophe zu Refrain. Mehr davon, sehr viel mehr! Ich hoffe zutiefst, dass der Track auf die Setlist für die Tour kommt. Ein weiteres Highlight des Albums. [...] #9 – In meinem Raum (3:13) „In meiner Brust schlägt ein zweites Herz…“ – ach wie wahr, mein Freund, wie wahr. So geht’s mir auch, wenn ich diese Platte höre. Apropos Herz – dafür ist das Liedchen hier auch gedacht. Ein wenig Gefühl, wieder mit cleanem Gesang und einem, was mich sehr überrascht hat nach den Strophen, intensiven Refrain. Steigern wir uns noch einmal zum Ende des Albums? [...] Ich würde zu keiner Zeit sagen, dass sich Eisbrecher mit dem Deal ausverkauft haben. Keinesfalls. Sie sind genauso kommerziell wie früher auch – mal mehr, mal weniger. Eisbrecher hat seit jeher eine radiotaugliche Spielart der Neuen Deutschen Härte propagiert. Und das ist nicht mal als Kritik gedacht, denn es wusste mehr als vielen zu gefallen. Auch solchen, die der Geldmaschinerie in der Musik noch nie etwas abgewinnen konnten. Was macht dieses Album dann aber so „schlecht“, wenn man die Einzelbewertung liest? Ganz einfach: Es ist alles furchtbar ähnlich. Du hast hier ein paar Highlights, nennen wir sie einfach mal Verrückt, Prototyp und Augen unter Null, vielleicht auch In meinem Raum. Das sind 4 von 13. Die restlichen 9 sind quasi ein Lied. Ich könnte jetzt nach mehrmaligem hören nicht sagen, ob dieses oder jenes Gitarrenriff nun Atem, Rette mich oder Keine Liebe zuzuordnen wäre, Geschweige denn ob es überhaupt ein Riff in den Tracks gab. Dass Alex jetzt ein wenig mehr singt (und sich der Sound ein wenig Oomph! annähert) will ich da insgesamt nicht mal kritisieren. Denke jedoch, dass das Sony Music insgesamt auch nicht gerade ungelegen kommt. Unter’m Strich kann man also ein konsequentes, wenn auch mittelmäßiges Eisbrecher-Album in’s Regal stellen, dass dem Hype nicht gerecht wird, sich aber nicht gänzlich ausverkauft. Eisbrecher-Freunde werden ihren Spaß damit haben und Erfolg auf größeren Bühnen attestiere ich den Jungs hiermit auch. Noel? Alex? Ihr habt es euch trotz einer harten Kritik von mir redlich verdient nach den vergangenen Alben und das sage ich trotz des folgenden Gesamtfazits: Die Hölle muss warten von Eisbrecher trifft 7 von 10 guten Tönen. Die volle Rezension findet ihr wie gewohnt unter http://vio.twoday.net - bereitgestellt vom guten Ton, dem interaktiven Musikmagazin. Seth "Vio" Echoes [Review lesen]

23.01.2012 23:54 - Stahlmann: Quecksilber (2012)

7.5 / 10
[Auszug von vio.twoday.net - Das Onlinemusikmagazin DER GUTE TON.] Es gibt immer wieder Bands, die sich „dem alten Rezept“ widmen und die Neue Deutsche Härte wiederbeleben; eine Spielart, die oft probiert, noch öfter simpel kopiert und selten wirklich qualitativ auf die Bühne gebracht wurd in der Vergangenheit. Zum Herzeleid-Album einer deutschen Ausnahmeband, die leider schon allzu oft als Vergleich für Stahlmann dienen musste, wurde der Begriff als Anlehnung an die damalige Neue Deutsche Welle geschaffen und vereinte – sagen wir einfach mal – die härtere Gangart der deutschen Musikszene mit den vielseitigsten Einflüssen. Namhafte Bands bedienten sich hier und da an diesem Genre: Unheilig, Oomph!, Megaherz, Eisbrecher… die Liste ist lang und könnte problemlos um 10mal so viele erweitert werden, die – teils eher schlecht als recht – ihre Gitarrensaiten im NDH-Verschnitt anschlagen. Bands, die sich wie Abziehbilder geradezu dafür eignen nur zur Vorband zu verkommen. NDH-Anheizer, Stimmungsbrandstifter, sozusagen. Und dann gibt es ein paar Jungs aus Göttingen, die mit ihrem Self-Titled Album 2010 den Silberschweif zurück an den Neuen Deutschen Himmel gezaubert hat. Stahlmann. Nach 2 Jahren Bandbestand konnten die Niedersachsen rund um Sänger Mart(in) Soer mit ihrem Debütalbum überzeugen. Neu erfunden wurde die Stilrichtung nicht, aber dafür erstrahlte sie in einem neuen, frischen Glanz. Nahezu stählern. Wie ich schon sagte: Unmenschlich viele Bands haben sich hier auf diesem Feld versucht, aber kaum eine konnte derart schnell durchstarten. Ehe sich der aufgewirbelte Silberstaub nun wieder setzt, legt das neue Lieblingskind von AFM Records nochmal nach. Das Feuer wird nochmal angefacht und mit einem frischen Schuss Quecksilber in die Rocker-Venen starten wir in ein neues, von NDH-Konkurrenz geprägtes Jahr. Können die Jungs bestehen mit dem neuen Silberling? Hören wir mal rein! [...] #2 - Spring nicht (3:20) Bereits zum Jahreswechsel konnte man den Song erhaschen, da er von den Stahlmännern in einem Videolog im Hintergrund lief. Bereits da machte das Stück Laune! Ohne Einschränkungen geht es hier weiter. Der Track hat eine unglaubliche Energie bereits im Soundsystem, dass es mir ein inneres Blumenpflücken (oder –rupfen!) wäre, das Stück einmal live zu hören. Insbesondere der kleine Break gegen Ende der dritten Minute, der dann knallhart in den Refrain mündet.. Ein Traum – die hohe Kunst der stahlmännischen NDH! Das Zusammenspiel zwischen Mart’s tiefer, durchdringender Singstimme und dem harten Riff, der vom „Toberkel“ hier auf’s Brett gezimmert wird, ist einfach perfekt. Trifft 5 von 5 guten Tönen. Und zwar punktgenau! [...] #5 – Mein Leib (3:50) Oh man, ich vergleiche viel zu viel mit anderen Bands. Das bleibt wohl nichts aus, dennoch wollen wir’s einfach mal für den Rest des Albums probieren. Stahlmann pur ab sofort. Aber ganz so einfach ist das nicht, weil mich gerade dieser Song an die Verkörperung von NDH erinnert, die Unheilig in ihrer Pre-Ruhm-Phase, wenn ich’s so nennen kann, propagiert hat. Der Beat, der Songaufbau, das könnte gut in die Puppenspiel-Zeit um 2008 passen. Nicht Unheiligs Zenith, aber definitiv nicht das schlechteste Zeugnis für die Göttingener… Göttingens… Götten… für die Band aus Göttingen jedenfalls. Aber jetzt ist wirklich Schluss mit Musikparallelen. Versprochen. Zumindest probier ich’s. Trifft 6 von 10 guten Tönen. [...] #7 – Götter (3:31) Okay, okay, einigen wir uns darauf: Götter. Nicht Göttingener, auch nicht Götten, sondern einfach Götter. Mart und Tobi haben sich diesen Titel mit dem Song im Grunde auch redlich verdient. Befürchtete ich, dass man mit Spring nicht sein funkelndes Schießpulver bereits früh verschossen hat, wurde ich hier – ihr Götter seid dank – eines Besseren belehrt. Stimmlich ist das für mich der stärkste Track, den Mart bislang für die Öffentlichkeit je eingesungen hat. Nicht nur, dass der musikalische Kontrast zwischen still-sitz-verneinenden Refrain und düsterer Strophe wieder grenzgenial umgesetzt wurde; nein, auch Mart schafft es, diesen Unterschied auch stimmlich zu zeigen. Einfach anhören. Ein Muss. Trifft 10 von 10 guten Tönen. [...] Als Bonus-Tracks, die nur auf dieser Limited Edition hier zu finden sind, lass ich Track 10 – 13 aus, die nochmal ein wenig NDH an den geneigten Hörer bringen und die Gesamtspielzeit von fast 35 Minuten wenigstens noch auf vertretbare 48 Minuten aufwerten. Etwas länger hätte es schon sein dürfen. Im Zusatzteil finden wir hier außerdem mit Herzschlag nur einen vollwertigen Track – die letzten drei sind nur Remixe von Tanzmaschine bzw. Mein Leib. Aber eine zu kurze Spielzeit konnte man bereits beim 2010’er Self-Titled kritisieren, ähnlich wie die etwas seicht bis banalen Texte. Im Grunde sind das beides auch wieder Krankheiten, welche die NDH-Szenemusik bereits seit jeher heimsuchen. Kann man sich darauf jedoch einlassen, dann wird man mit der Musik – und insbesondere mit dieser Scheibe hier! – seinen Spaß haben. Stahlmann überzeugen auf dieser LP auf ganzer Linie und setzen mit Spring nicht und Götter den frischen Schuss Quecksilber, den die Neue Deutsche Härte gebraucht hat. Mit diesen Liedern im Kopf bin ich gespannt, wie insbesondere Megaherz auf ihrer Götterdämmerung und im Februar dann auch Eisbrecher nachsetzen wollen. Ich sehe da nur wenig, was man besser machen kann. Ein Dankeschön nach Göttingen! Volles Review unter: http://vio.twoday.net/stories/stahlmann-quecksilber/ Seth "Vio" Echoes [Review lesen]

18.01.2012 10:01 - Broilers: Santa Muerte (2011)

7.0 / 10
[Auszug von vio.twoday.net - Das Online-Musikmagazin Der gute Ton.] Musik, die stagniert, ist doof. Wir wollen Entwicklung. Musiker, die sich verändern, sind doof. Wir wollen, dass alles bleibt, wie es ist. Fans sind doof. Die wollen alles und nichts. Fans machen einem das Leben als Musikus schwer. Das kann ich mir ganz gut vorstellen. Nicht nur, dass sie einem nach dem Konzert fanatisch und schweißtriefend auflauern; nein, viel mehr gelten sie auch musikalisch als oberste Instanz. Der Gerichtshof, der keinen juristischen (und schon gar nicht musikalischen) Abschluss besitzt, aber dennoch be- und urteilen darf. Was soll’s, das ist okay. Wenn’s fair bleibt. Wie fair kann man aber als geneigter Oi!-Punk-Musik-Freund sein, wenn die jüngste Platte einer Band einen gehörigen Pop-Stempel abbekommen hat? Ganz einfach! In dem man mal offen ist und sich auf eine Sache einlässt. Etwa so, wie es die Broilers auf ihrer jüngsten Scheibe Santa Muerte tun. Eine gewisse Entwicklung der Düsseldorfer vom ‘97er Fackeln im Sturm – Arme Lichter im Wind bis zum jetzigen Santa’s Album kann man definitiv nicht bestreiten. Man nehme eine handvoll Oi!, hier und da eine Portion Ska & gute Laune, vielleicht auch ein wenig Pop-Rock und trifft so manchen guten Ton. (Ha! Da war er wieder, gemerkt?) Vollkommen losgelöst vom dem Gedanken, in wie fern man eine musikalische Veränderungen einer Band für gut oder schlecht befinden muss – und ob es da überhaupt eine pauschalisierte Antwort geben kann – stürzen wir uns hier und jetzt einfach auf die Scheibe. #1 – Preludio: Santa Muerte (0:29) Ein genialer Ton, der die Musikwelt noch auf Jahrtausende verändern wird! --- Im Ernst, Leute, was soll ich dazu sagen? Ich sehe einfach mal davon ab, sowas zu bewerten. Intros bekommen bei mir nur Punkte, wenn sie ‘ne gewisse Zeitdauer überschreiten. Das würde die Platte nur sinnlos nach unten ziehen. Trifft genau einen Ton. Aber der ist gut, Junge! [...] #5 – Schwarz, Grau, Weiss (2:49) Die Broilers wissen, welche Rhythmen richtig gut in’s Ohr gehen. Das hat Groove und macht gute Laune. Da whippt man mit und...! Fühlt sich dann etwas schlecht, wenn man auf den Text achtet. Interessant gemacht: Einen politischen, meines Erachtens recht guten Text in so ein Happy-Feeling-Kleid zu verpacken, ja dazu gehört Mut. Je mehr Instrumente aber in das Lied kommen, desto schwächer wird es. Weniger wäre in dem Fall mehr gewesen. Gibt aber einen halben Ton mehr für das kritische Wortspiel „Lass die Kirche im Dorf – nicht die Moschee“. Trifft 8 von 10 guten Tönen. [...] #8 – 33 RPM (3:09) Ein Liebdeslied an die Musik. Ohne viel Pathos, dafür umso ehrlicher. Die Aussage gefällt mir und der Sound ist richtig stark. Das Zusammenspiel der verschiedensten Instrumente finde ich – anders als bei Schwarz, Grau, Weiss - hier sehr gut und passend. Ob mundgeblasen oder handgemacht: Die Tonerzeuger ergänzen sich hier sehr gut. NACHTRAG: Und nach wiederholten Hören entwickelt sich der Song zu einem Dauerbrenner und einem weiteren Highlight auf der Platte. Trifft 10 von 10 guten Tönen. [...] #12 – Wie weit wir gehen (2:59) Und dann findet man doch noch zwischen dem ganzen Schutt einen kleinen, sogar bereits geschliffenen Diamanten. Und auch den unlängst angekündigten Matthias-Reim-Gedächtnis-Track. Wenn das – insbesondere zwischen 00:10 und 00:20 – nicht ein guter Auszug aus einem Reim’schen Liederzyklus darstellt, dann weiß ich auch nicht. Aber das muss den Track nicht schmälern. Viel mehr ist es so, dass gerade diese Parts den Song nach oben ziehen. Die Gesangslinien fügen sich perfekt in den Rhythmus ein und den Refrain hat man auch noch souverän über die Bühne gebracht. Ob ich nun ein Mundharmonika-Solo gebraucht hätte, weiß ich jetzt nicht mit letzter Gewissheit, Fakt ist aber, dass… Trifft 8 von 10 guten Tönen. [...] Gut. Das war’s also. Die Lieder, die im Voraus Aufmerksamkeit erweckt haben, haben die Messlatte hochgesetzt. Zugegeben: Vielleicht auch zu hoch. Und die Broilers haben es geschafft, souverän mit dem restlichen Album unter der Stange abzutauchen und gerade nach hinten raus qualitatives Limbo zu tanzen. Was stellen wir also fest? Was nehmen wir mit? Definitiv eine handvoll schöner Songs, die lohnenswert sind und ein eher schwaches Album aufwerten. Ein Album, was geprägt ist davon, dass es kaum Prägung hat. Sammy’s Stimme bleibt alles andere als markant auf dem Silberling und alle Tracks wirken einfach zu rund. Da fehlen die Ecken, die Kanten, das Bissige. Schade. Da war definitiv mehr drin. Aber für einen dritten Platz in den deutschen Albumcharts hat es bis dato dennoch gereicht. [...] Komplettes Review unter: http://vio.twoday.net/stories/broilers-santa-muerte/ Seth "Vio" Echoes. [Review lesen]

05.01.2012 20:09 - Böhse Onkelz: Viva Los Tioz (1998)

7.5 / 10
Brennt wie Terpentin - Und alles andere als Leere Worte! [...] Jedes Album der Frankfurter hat seinen eigenen Charme und viele behaupten, dass Kevin Russell & Co gerade mit dieser Platte – 14 Jahre nach der groben und fragwürdigen ersten Scheibe Der nette Mann - ihren musikalischen Zenith erreicht hatten. Gerade eben dieser Russell hatte zu dieser Zeit seine Stimmfarbe perfektioniert. Ruppig, rau und kaputt war sie schon immer, aber zu dieser Zeit war sie noch nicht verbraucht. Gonzo spielte gewohnt filigran, Stephan Weidner sorgte gerade mit Leere Worte und Der Platz neben mir I & II für die Songs, deren Konzeption nachhaltig zu beeindrucken wussten und Pe? Pe tat das, was er am besten konnte: Er schlug die Felle seines Schlagzeuges und ließ die Becken im Takt scheppern. Voran, voran, voran – das war das Credo des ‘98er Albums. Vielleicht war es auch einfach Terpentin, dass sich als einer der Songs schlechthin in die Geschichte der Onkelz einbrannte wie Spiritus, wie Benzin – wie Terpentin. Ein Lied, das den Weg ebnete, den Mexico einst vorgestampft hatte. [...] #1 - Matapalo – Parte Uno (2:52) 1998 begann mit ungewohnten Klängen. Nachdem die Kaufhäuser nach langem Boykott die Platten von den Onkelz teils widerwillig, aber dennoch mit großem wirtschaftlichen Bedacht wieder in den Verkauf nahmen, hätte wohl jeder sofort mit einem krachenden Intro mit dem Unterton „Haben wir es euch nicht gesagt?“ gerechnet. Stattdessen startet ein leichter, südländisch-angehauchter Track. Instrumental mit Beachboy-Flair; erinnert ein wenig an Hintergrundmusik aus dem zweiten oder dritten Teil von Crash Bandicoot. Erinnert sich da noch jemand dran…? Wie dem auch sei, das Intro tat den Verkaufszahlen keinen Abbruch, auch wenn ich dem Ding selbst nichts abgewinnen kann. Mit fast drei Minuten Spielzeit(raub) muss er jedoch eine Wertung kassieren und wir stellen fest: Trifft 2 von 5 guten Tönen. [...] #12 – Wenn du wirklich willst (5:43) Bin ich eigentlich der einzige, der findet, dass dieser Song rein konzeptionell eher zwischen Macht für den, der sie nicht will und Wie kann das sein gepasst hätte, also in die Dopamin-Ära? Nicht zwingend textlich, aber der Sound schlägt bereits eine sehr gute Brücke über das 2000er Ein böses Märchen… bis hin nach 2002. Aber das soll kein Beurteilungskriterium sein – ich wollte nur mal faseln an der Stelle. Über was soll man hier sonst reden? Zum Kritisieren finde ich an dem Stück wirklich nichts. Kevin hat noch seine Stimme und kann Töne halten, ohne bei der Hälfte zu schwächeln das Mikro in die Menge halten zu müssen und erreicht für mich hier seinen stimmlichen Zenith. Trifft 5 von 5 guten Tönen. [...] Viva Los Tioz schaffte es als erstes Onkelz-Album auf Platz 1 der deutschen Album-Charts – und setzt sich dort gleich mal 24 Wochen fest. Ohne große Marketingstrategie, ohne riesige Werbemaschinerie und vor allem ohne kommerzielle Strukturen. Ein ehrlicher Vertrieb auf einer vernünftigen und nicht minder ehrlichen Basis: Qualität. Zugegeben, ein wenig Kontroverse und Skandal ist für die Verkaufszahlen auch nie verkehrt. Auf der Grundlage wird man aber wohl scheitern, wenn man versucht, innerhalb der ersten 48 Stunden nach Release 300.000 Exemplare einer CD an die böhsen neffen und Nichten zu bringen. Der Durchbruch – finanziell und vielleicht sogar musikalisch? Das Fazit: Die volle Rezension gibt es unter http://vio.twoday.net/stories/onkelz-viva-los-tioz Seth "Vio" Echoes Auch auf Facebook zu finden: www.facebook.com/ViolentusX Und ganz neu auch auf Twitter: www.twitter.com/DerGuteTon_Vio [Review lesen]

19.12.2011 00:13 - Vayden: Children Of Our Mistakes (2008)

7.0 / 10
"[...] Es gibt schlechte Songs. Es gibt gute Songs. Und es gibt diese wenigen Songs, die man rundum die Ohr hören kann, ohne, dass man ihrer überdrüssig wird. Elysium steht hier kurz vor dem Sprung, zu einem solchen persönlichen Evergreen für mich zu werden.[...] Vayden ist und bleibt nun mal eine Band, die ihre Stärke in harten Rockbrettern zeigt. Fähige Menschen an Schlagzeug, Gitarre und Bass untermalen die stimmlichen Fähigkeiten von Curtis sehr gut, der gerade bei Tempowechseln innerhalb eines Liedes ganz klar zeigt, dass er sein Handwerk am Mikrofon versteht.[...]" Mehr davon? Unter http://vio.twoday.net/stories/vayden-children-of-our-mistakes/ findet ihr das komplette Review zum 2008'er "Childen of Our Mistakes"-Album von Vayden. Mit besten Grüßen vom guten Ton Seth "Vio" Echoes. [Review lesen]

Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.