Ein Hauch PopPunkRock-Gedöns
Und „auch“ das vorerst letzte Kapitel der – nach eigenen Angaben und überregional übereinstimmenden Überlegungen – Besten Bänd der Welt aus Berlin. Nahezu zeitgleich mit dem Release dieses 12. Studioalbums machte das Veröffentlichungsdatum (Freitag, der 13.) seinem Namen alle Ehre: Die Ärzte kündigen eine „unabsehbar lange Pause“ an. „Auch“ schön. Nicht. Insbesondere wenn man bedenkt, dass man auf solche Ankündigungen zwischen Jazz ist anders und auch verzichtet hat. Und selbst da vergingen 5 Jahre bis zum nächsten Output… umso größer ist natürlich jetzt die Vorfreude auf das, was einen in der Pappkartonage, die sich CD-Hülle schimpft, erwartet. Jazz ist anders konnte bereits durch eine aberwitzige Verpackung überzeugen, aber die Ärzte treiben es mit diesem Retro-Design noch ein Stück bunter. Es klappt und klirrt beim Schütteln, doch alle mental zurechtgelegten Reklamationsansprüche und Musterschreiben verfliegen just in dem Moment, als drei Bierdeckel herausfallen. B, F und R rollen umher – Herzlichen Glückwunsch, das sind die Spielsteine für das in der Box befindliche Brettspiel. Und nun dürft ihr dreimal raten, welcher Gegenstand als Drehscheibe fungiert… Lassen wir das gute Stück aber erst mal woanders drehen, denn in der Anlage macht es sich sicher „auch“ gut:
[Einzel-Titel-Review auf der Internetseite!]
Unter’m Strich bleibt ein Album, was selten die Super Drei mimt, sondern eher als Sampler für drei Solo-Künstler wirkt. Diese geizen zwar nicht mit qualitativen Hochs, rutschen ab und an doch recht tief in die Belanglosigkeit ab. Gerade Rod’s Parts wirken furchtbar flach und Bela nimmt zu sehr seinen gewollt-monotonen Solo-Stil mit in die Ärzte-Discographie. Einzig Farin hält die Fackel fast durchweg respektabel nach oben, um mit Mühe und Not noch irgendwie das Prädikat „Überdurchschnittlich“ zu retten.
Anspieltipps: Waldspaziergang mit Folgen – Fiasko - Miststück
auch von Die Ärzte trifft 7 von 10 guten Tönen.
Punkte: 7 / 10