Doominator

Doominator
Registriert seit: 09.05.2006

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Bewertungen: 154 Reviews: 7
Genres: Blues, Comedy, Country, Dark Wave/Gothic, Elektronische Musik, Hardcore, House, Hörspiel/Hörbuch, Jazz, Klassik, Metal, Musical, Pop, Punk, Rap/Hip Hop, Reggae, Rock, Schlager, Singer/Songwriter/Liedermacher, Ska, Sonstiges, Soul/R&B, Soundtrack, Volksmusik/Folklore, World Music
Bewertungsverteilung von Doominator
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Die letzten Bewertungen
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10.0 für Ritual Steel: Blitz Invasion (2004) (30.01.2015 21:54)
9.0 für Plasmatics: Metal Priestess (1981) (17.11.2014 22:30)
9.0 für Plasmatics: Coup D'État (1982) (17.11.2014 22:24)
9.0 für Pink Floyd: Division Bell, The (1994) (12.11.2014 13:41)
5.5 für Pink Floyd: Animals (1977) (12.11.2014 13:39)
9.0 für Pink Floyd: Meddle (1971) (12.11.2014 13:39)
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Die letzten Reviews

28.04.2014 12:47 - Accept: Accept (1979)

8.5 / 10
Das auffällig unterbewertete 1979er Debütwerk der bereits 1968 als X gegründeten und gegenwärtig wieder recht umtriebigen Solinger Qualitätsgaranten. Das ansprechend-seltsame Coverartwork mit eleganter, kettensägenschwingender Lady in Black vor trüber Skyline hinter heruntergekommener Mauer steht synonym für die gebotene Musik: Direkter, simpler Hard Rawk, meist von gemäßigtem Tempo, teilweise geprägt von äußerst feinen Melodien und hie und da bereits die Marschrichtung für spätere Metal Großtaten aufzeigend. Der plättende Heavy Metal, wie ihn die Band ab „Breaker“ zelebrieren sollte, liegt hier noch nicht in seiner reinen Form vor, ebenso ist Udos furienhaftes Screaming hier nur ansatzweise vorhanden. Er präsentiert seinen Gesang hier vorwiegend mittelhoch und recht entspannt. Songweise wird hier ein kompaktes, feines Album ohne besondere Schwächen geliefert. Die Ballade "Seawinds" zeigt bereits das Potential der Band, herzzereißendes Liedgut zu schreiben (was später mit Stücken wie „The King“ perfektioniert werden sollte). „Sounds of War“ beinhaltet bereits für die Zeit recht harte Riffs und ein sehr heftiges Solo von Meister Wolf Hoffmann. „Free Me Now“ schielt sogar schon in Richtung Speed Metal und erinnert nicht nur aufgrund des Titels an das ähnlich gelagerte „Free ‘n Easy“ der Briten URIAH HEEP. Den Höhepunkt stellt meines Erachtens jedoch das Stück „That’s Rock ‘n Roll“ dar, welches seinem Titel mehr als gerecht wird und in der Tat unerbittlich rawkt, AC/DC Einflüsse sind nicht von der Hand zu weisen, halten ACCEPT aber auch nicht von Eigenständigkeit ab, eher lassen die Solinger die Australier in Sachen Härte und Spielfreude fast alt aussehen. Es bleibt etwas rätselhaft, weshalb 70er ACCEPT im Gegensatz etwa zu 70er SCORPIONS oder PRIEST auch unter Fans offenbar nicht so geschätzt werden, wie es ihnen aufgrund der Qualität eigentlich zustünde. Zwar gehören ACCEPT nicht zu den Bands, bei welchen das Debütwerk gleich den Höhepunkt markierte, was jedoch an der Stärke des Erstlings nichts ändert. [Review lesen]

05.04.2014 22:35 - Plasmatics: New Hope For The Wretched (1980)

8.5 / 10
Entsprungen sind sie der Jimmy Carter Ära der US of A der späten 1970er, inspiriert vom frühen (Proto-) Punk. Der aufkeimende Neoliberalismus entfesselte die Wirtschaft und, ob er es wollte oder nicht, eine ganze Reihe zotteliger musikalischer Hoffnungsträger, die so ganz andere Vorstellungen von Freiheit hatten als die „Monkey Suit“-Träger in der Politik. Die Bands von der anderen Seite des Atlantiks standen ihren ab 1979 Thatcher-regierten Kollegen von der Insel musikalisch und in Sachen Attitüde in Nichts nach. Unvergessen sind die Live-Shows der hier rezensierten Band, in der man sich nicht nur symbolisch von Konsumgütern befreite, indem man Fernseher und Kraftfahrzeuge zerlegte. Nach zwei Eps und einer 7“ Single in der Zeit von 1978 bis `79 liegt 1980 schließlich die erste Langspielplatte der Ladies um Frontman Wendy O Williams (oder war das umgekehrt?) vor. Hier regiert noch der rohe und wilde Punk Rock der Frühphase, bevor Wendy zur Metal Priestess und die Band deutlich Heavy-lastiger werden sollte. Die Plasmatics überzeugten in ihrer Frühphase bereits mit polternden Rhythmen, fantastisch einprägsamem Riffing und Williams‘ beschwörendem Gesang. Wie es sich für den Punk der alten Schule gehört, wird auf Soli, Zwischenspiele und dergleichen verzichtet, der Hörer vermisst ihn hier aber auch nicht. Die Songs auf der A-Seite sind in enormem Tempo gehalten, bis mit „Concrete Shoes“ ein, passend zum Titel, eher schleppendes Stück für Abwechslung sorgt. Während manche Genre-Kollegen sich in Demonstration musikalischer Simplizität verlieren und dabei vergessen, gute Songs zu schreiben, haben wir hier teilweise richtige Hits. Besonders hervor stechen „Tight Black Pants“ und „Test Tube Babies“. Harte, okkulte, zerstörerische Geschichten sind das, eine Zelebration des Wenig-Akkorde-Geschrammels der feinsten Sorte. Auch das Textgut vermag sehr gut mit der Musik zu harmonieren, insbesondere die durchaus geübte Sozialkritik (etwa „Monkey Suit“ oder „Test Tube Babies“). Diese driftet niemals ins zu Tiefgründige ab, sondern bleibt durch die eher fragmentarischen Textfetzen stets abstrakt, was gerade in Kombination mit den harten musikalischen Eruptionen eine schockierende Wirkung hat. Gleichermaßen energisch rüttelt die B-Seite den Hörer durch. Nicht die ganze jedoch: Ein besonderer Anspieltip ist das bereits auf der 1979er EP vorhandene „Sometimes I“, ein beinahe balladeskes, gelungenerweise aber nicht minder aggressives Stück, hier brodelt die Wut eben vor sich hin, statt offen auszubrechen. Umso heftiger tut sie genau dies nur einen Song später auf dem (bereits auf der 1979er 7“ Single vertretenen) „Corruption“. Ein von Trommel-Repetiergeschützen eingeleitetes Stück, dass irrerweise im Refrain regelrecht tänzelnd daherkommt und abschließend den Eindruck des Gesamtalbums komprimiert. Abschließend? Nicht ganz, es folgt zum Schluss die Albenversion eines ihrer ersten Stücke: Butcher Baby, das schon auf der Debüt EP von 1978 zu hören war, ein zwar guter, aber nach „Corruption“ etwas untergehender Song. Nach diesem Werk fuhren die PLASMATICS zunächst fort mit dem ganz ähnlich gelagerten „Beyond The Valley Of 1984“. Mit „Metal Priestess“ folgte dann die Wende hin zu bedeutend stärker Heavy Metal inspirierten, damit „aufgeräumteren“, aber nicht minder überzeugenden Klängen. Den meisten Metal-Liebhabern, dürfte die Band durch die DESTRUCTION Coverversion ihres Songs „The Damned“ erstmals begegnet sein. Liebt man diese finstere, beinahe doomige Ausrichtung, welche die Originalversion des Songs prägt, mag es zunächst schwer fallen, sich auf das Frühwerk einzulassen. Dieses Album sollte einfach als das gehört werden, was es ist: Eine kurzweilige, wütende Punkscheibe der alten Schule voll einprägsamer Hooks und roher Energie. [Review lesen]

14.02.2014 17:42 - Convent Guilt: Convent Guilt (2012)

9.0 / 10
Einen furiosen, obskuren Bastard aus erdigem Heavy Metal und pumpendem D-Beat präsentieren uns diese Herren aus Down Under auf ihrem Debüt Demotape von 2012. Rauh, ungeschliffen und voller Energie und Spielfreude musizieren sich die Australier um Ian Belshaw (TRENCH HELL) durch vier Perlen des Retro Metals. Retro Metal? Nein, keine x-te ENFORCER meets SKULL FIST Kopie haben wir hier. Stattdessen eine eher an Vertreter wie TANK oder WARFARE gemahnende Newcomerband, die es versteht, ihren Klängen einen bestechenden Groove zu verpassen. Letzterer erinnert nicht wenig an DISCHARGE und von ihnen mitbeeinflusste Bands, teils gar an neuere DARKTHRONE. Ein weiteres herausstechendes Merkmal ist der sehr schräge, leicht angetrunken klingende, Gesang, welcher der Musik eine erstaunliche eigene Note verleiht. Als Vergleich fiele mir auf Anhieb nur vielleicht die Stimme von Anders Wallentoft (AXEWITCH) ein. Einen regelrechten Hit bringen die Mannen gleich mit dem ersten Stück mit. Die Bandhymne „Convent Guilt“ reißt auf der Stelle mit, das Riffing und der Beat dringen sofort durch Mark und Bein und die oberschrägen Vocals, die mit stets wechselnder Betonung den Refrain trällern, geben dem Hörer den Rest. Ich zumindest sah mich genötigt, das Stück noch fünf- bis sechsmal zu hören bevor ich mich überhaupt an die übrigen Songs heranwagte. Auch letztere trüben keineswegs den äußerst positiven Ersteindruck, bieten gute Melodien, schneidende Gitarren und wuchtige Rhythmen. „No Dawn in Lucifer’s Light“ birgt gar wiederum Ansätze von Hitqualitäten. Es bleibt zu hoffen, dass wir von diesen Herrschaften nach ihrem immerhin schon aus dem vorvergangenen Jahr stammenden Demotape noch Weiteres hören werden. [Review lesen]

06.02.2014 19:10 - Razor: Custom Killing (1987)

9.0 / 10
Es kommt ein Punkt in den Karrieren zahlreicher Achtziger Thrash Legenden, in denen man sich zu Stilwechseln hinreißen lässt. Die späteren Jahre dieses schillernsten Jahrzehnts des Genres markieren oftmals den Übergang vom kompakten, rauhen Material der Anfangstage zu gemäßigteren, durchdachteren, gereiften Klängen. In manchen Fällen funktioniert das erstaunlich gut, so zeigten etwa METALLICA oder SLAYER auf den ersten vier bzw. sechs Alben stets höchste Qualität trotz Weiterentwicklung, wenngleich die Glorie der jeweiligen Debütalben natürlich nicht wieder erreicht wurde. Nun, und dies hat was genau mit RAZOR zu tun? Auch eben jene Kanadier zeigten nach ihren stilistisch sturen und stets qualitativ überaus starken Vorgängeralben schließlich auf "Custom Killing" so etwas wie eine Weiterentwicklung. Allerdings eine sehr ungewöhnliche: Man schrieb auf einmal Überlängesongs, denen auch noch recht aufwändige Strukturen verpasst wurden. So weit, so gut, das tun viele, jedoch (und das ist der springende Punkt) RAZOR änderten absolut nichts an ihrem Sound und ihrer Spielweise: Alles rumpelt, hämmert und zerstört wie einst im Mai. Statt der geänderten Kompositionsweise auch eine glattere Produktion und gezügelte Spielfreude folgen zu lassen, behalten RAZOR ihr gewaltbereites, ungeschliffenes Geboller einfach bei. Es gibt Bands, deren Musik wird komplexer, gleichermaßen jedoch gebügelter und es gibt Erzkonservative, deren Stil über Jahrzehnte nicht verändert wird (etwa die Landsleute von EXCITER, welch wundervolle Band, oder ANVIL). RAZOR jedoch machen hier schlichtweg beides. Man höre etwa das einleitende „Survival of the Fittest“. Ein ungemein spannender Songaufbau, zunächst ungewohnt schleppend und von bedrohlicher Atmosphäre, später allein durch einen Taktwechsel bei den Drums ins Midtempo übergehender und sich schließlich in bekannte RAZOR-typische entfesselte Geschwindigkeitsorgien entwickelndes Stück . Der ausgedehnte Instrumentalpart umfasst alleine die ersten fast fünf Minuten, ist jedoch dergestalt abwechslungsreich durchkomponiert, dass fast der Eindruck entsteht, man habe einen Song regulärer Länge vorliegen. Selbiges gilt auch für die restlichen der über zehn Minuten Spielzeit. Textlich prangert Dave Carlo hier zunächst eine Reihe nicht weiter konkretisierter sozialer Missstände an, Dinge wie den der hilflosen Gesellschaft über den Kopf wachsenden technischen Fortschritt, Machtmissbrauch und Anpassungsdruck: eine Welt, in der sprichwörtlich nur die fittesten, also angepasstesten „Individuen“ überleben („Stuck walking the straight line, opinions overthrown“). Dann jedoch kommt die inhaltliche Kehrtwende: Das Versprechen, eben jener Gesellschaft die Stirn zu bieten, nein, sie niederzuringen. Aus dem Überleben der Angepasstesten wird ein Überleben der Stärkeren (wie der Darwin zugeschriebene Ausspruch von Herbert Spencer ja ohnehin oftmals fehlverstanden wird). Durchweg ist das Songwriting hier auf einem hohen Niveau, ebenso befinden sich auch kompaktere Nummern auf dem Album, die in gewohnter RAZOR Manier verzücken. Ich komme allerdings nicht umhin, noch zwei Stücke besonders hervorzuheben. Abermals stärker ist der zweite Überlängehammer, namentlich „Last Rites“. Der Übergang von den Kirchenorgeln zu dem verstörend aus dem Nichts hereinbrechenden Tapping Solo ist umwerfend, das folgende Midtempo Gestampfe ungemein mitreißend (erinnert an einen gewissen Song namens „Distant Thunder“) und das folgende schnelle Riffing überschlägt sich fast vor spielerischem Enthusiasmus. Das waren dann gerade einmal die ersten drei Minuten. Der Schäferhund singt außergewöhnlich melodisch vom finalen Zweikampf und macht dabei eine unglaublich gute Figur. Ich belasse es nun dabei, dieses Stück beinhaltet mehr Riffs, Melodiebögen, Breaks, Ideen überhaupt als andere Bands auf einem gesamten Album verbrauchen, dabei ist dennoch alles aus einem Guss. Ja, ich wage hier von einem der besten RAZOR Songs überhaupt zu sprechen. Das hier hat mindestens „Take This Torch“ Niveau, wenngleich natürlich kaum vergleichbar. Das direkt darauf folgende „Snake Eyes“ entschuldigt (und man entschuldige mir diesen unangemessenen Begriff) für den so aufwändigen Vorgängersong. Mit irrwitziger Geschwindigkeit und schneidend-eindringlicher Melodei drischt diese Nummer auf den Hörer ein. Ich fühle mich an „Iron Hammer“ erinnert, was sicher am ähnlichen Riff liegen mag, dennoch ist hier nicht von einer Selbstkopie zu sprechen, denn die Grundmelodie ist eine völlig andere, zudem fühlt sich der Song rockiger und leichtfüßiger an als der grundböse Thrasher vom „Evil Invaders“ Album. Bedauerlicherweise trifft all dies starke Material (die übrigen Stücke zeigen keine nennenswerten Ausfälle) auf eine relativ dünne Produktion. Der Sound hätte durch mehr Druck an Durchschlagskraft gewonnen. Es bleibt dennoch zu konstatieren: ein kompositorisch eigensinniges und überaus gelungenes Werk, welches gar einige der Sternstunden unter den RAZOR Songs zu bieten hat und dem auch die RAZOR-eigene Spielfreude und fröhliche Brutalität in keiner Weise fehlt. Dieses wundersame Teil bietet alles, was man bis dato von dieser Ausnahmeband erwartet und eben noch etwas mehr. [Review lesen]

19.01.2014 18:41 - Witchfynde: Lords Of Sin (1984)

8.5 / 10
1984, die NWOBHM gedeiht bereits seit einigen Jahren, viele große Künstler dieser Bewegung sind bereits in der Versenkung verschwunden, andere zünden erst jetzt, wieder andere verlieren sich in Stilwechseln und Orwell erwähnen wir hier nicht. WITCHFYNDE, Pioniere der Bewegung (gegründet bereits 1973, seit 1979 am veröffentlichen) und thematisch stets in südlicheren Gefilden des Heavy Metal Himmels angesiedelt, komponieren The Lords of Sin. Ein selten thematisiertes Werk, welches die musikalischen Änderungen seit dem Einstieg von Sänger Luther Beltz und seinem Einstand auf „Cloak and Dagger“ aufnimmt und gleichermaßen verfeinert. Kompakter und eingängiger wurde das Songwriting, verglichen mit dem Frühwerk, rifflastiger das Gitarrenspiel. Das knochentrockene und bisweilen sperrige Material der ersten beiden Alben, weicht hier endgültig einem durchweg geradlienigen Sound. Wäre das Album kommerziell erfolgreich gewesen, so wäre der Kommerzvorwurf mehr als angebracht, das Material ist teils mehr als radiotauglich. Finster, schwer und böse und verdammt radiotauglich zugleich. Die Melodieführungen wären teils auch in der gleichzeitig auftretenden New Wave (ohne „of British Heavy Metal“) nicht Fehl am Platze. Gleichzeitig halten die besagte Rifflastigkeit und die organische Produktion das Album eindeutig schwermetallisch. Eine äußerst deliziöse Kombination, die meines Erachtens die bereits sehr starken früheren Outputs noch übertrifft. Wären Begriffe wie Dark Metal oder Düsterrock nicht bereits existent und teilweise so negativ konnotiert, so wären dies hier angemessene Bezeichnungen. Ich möchte nur auf besonders ohrenfällige Stücke dieses Werks eingehen. Der einleitende Titeltrack ist ein auf Anhieb faszinierend eingängiger Trip direkt in die mit sanfter Gewalt zupackenden Arme der Sündengötter. Finster-poppige Melodielinien treffen auf sattes NWOBHM-Riffing und Herrn Beltz‘ durchdringenden Gesang. Mittelhoch, leicht kratzig und stets brutal charismatisch kommt seine einzigartige Stimme daher. Der Song wabert über 6 Minuten im gemäßigten Midtempo vor sich hin, bietet im Prinzip wenig Variation, was er jedoch auch nicht muss, denn das Songwriting ist wirklich sehr geschickt, das Stück ist kurzweilig und die der Sünde anheimgefallene Seele will mehr. Dann wäre da „Heartbeat“, eine leidenschaftliche und wieder durch den enorm intensiven Gesang regelrecht entfesselt daherkommende Ballade. Während frühere diesbezügliche Versuche aus dem Hause WITCHFYNDE einen gewissen Klebrigkeitsfaktor hatten (Madeline), kommt diese hier ohne jeden Kitsch aus und repräsentiert hingegen die dem Album innewohnende düster-sehnsüchtige Atmosphäre auf balladeske Weise. Der Refrain wird inflationär wiederholt, schafft es aber, nicht zu nerven, sondern eine eigentümlich hyptnotische Wirkung zu entfalten. „Scarlet Lady“ knüpft inhaltlich an das unvergessene „Pay Now, Love Later“ an. Ähnlich wie im Falle des Letzteren auch hier eine schnelle Rock ‘n Roll Nummer, die jedoch ihrer locker-frivolen Ausrichtung zum Trotze die Düsternis des Albums nicht außen vor lässt, sondern beide Elemente auf eine Weise miteinander verknüpft, wie es wohl nur im Rahmen einer Sexparty mit den Huren Satans möglich ist. Das mit Abstand überlegene Stück, nicht nur dieses Werkes, sondern WITCHFYNDEs überhaupt, stellt nach meinem Dafürhalten „Conspiracy“ dar. Eine absurd starke Melodieführung, die sich immer wieder selbst übertrifft, gepaart mit einem der stärksten Riffs aus dem Handgelenk von Montalo, liegt diesem Songmonster zugrunde. Die Verse lassen bereits aufhorchen, wenn nicht gleich beim ersten Mal mitpfeiffen, der Subchorus setzt dem noch mehr als nur einen drauf, kündigt eine gewaltige Kulmination an und der letztendliche Refrain ist so unfassbar hymnisch, es ist ergreifend. Lyrisch ist das Stück scharfzüngig, aber allgemein genug gehalten für Interpretationen über Verschwörungen aller Art, sei es in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft oder einfach im Bekanntenkreis. Eine zeitlose Thematik. Ich kann mir richtig bildhaft vorstellen, wie man dieses Lied zur Akustikgitarre am Lagerfeuer trällert, alle im Chor, denn „we’re in this together and we aaaall agree, there’s no escape from this conspiracy“. Vergesst doch weinerliche, abgenudelte Sachen wie „Blowing in the Wind“, singt WITCHFYNDE. Nun ja, eigentümliche Utopien beschleichen mich beim Hören des Songs, aber das Potential dazu hätte er. Auch der Rest des Albums lässt sich durchweg mit Freude hören, bietet aber keine vergleichbar zwingenden Kompositionen mehr. Es regiert angenehm düsterer Stoff, durch Tempowechsel zwischen den Stücken abwechslungsreich, aber so richtig mitreißend wird es bei den meisten Songs doch nicht. Hervorzuheben ist die Produktion, diese ist gereift, ohne dadurch an Charisma zu wünschen übrig zu lassen. Auf den Werken bis Stagefright herrschte ein ultratrockener Sound, der den Knochenstaub der zerriebenen Gebeine entthrohnter Fürsten atmete. Hier hingegen ein im Rythmusbereich organisch-warmer, gleichzeitig von relativ hoch gestimmten Gitarren geprägter Klang, was wunderbar miteinander harmoniert und die einzigartige Stimmung des Albums sicher entscheidend mitprägt. Die „Begleitumstände“ sind ausgesprochen gelungen: Das Cover zeigt einen überzeugend bedrohlich wirkenden Sündengott, sowie kleinere Details. Finster, eigensinnig, aber kompakt und nicht überladen. Ebenso wie auch das darauf gebannte akustische Gut. An Stelle der Songs zählt das Backcover Sünden auf, eine witzige Idee, da der Leser, bedingt durch die Anordnung, zunächst denkt, die Songs hießen entsprechend. Insgesamt für dieses eigensinnige Werk, welches genial düster-poppige Melodielinien monolitisch mit schwerem, bodenständigem Heavy Metal verschmilzt 8,5 Punkte. 11 für Conspiracy. [Review lesen]

16.10.2010 15:00 - Diamond Head: Four Cuts (1982)

9.0 / 10
Die Musik der NWOBHM Legende Diamond Head manifestierte sich in den frühen 80ern neben den drei ersten Alben vor allem in zahlreichen 7"s und EPs, die Material beinhalten, das es zunächst auch nur dort zu hören gab. Ein herausstechendes Kleinod stellt hierbei die schlicht "Four Cuts" betitelte EP von 1982 dar. Der hier verewigte Stoff hätte sich ebenso gut auf dem bahnbrechenden Debütalbum gemacht und ist diesem mindestens ebenbürtig. Einzig das etwas kommerziell ausgerichtete "Call Me" (ok, es macht ein Viertel der gesamten EP aus) fällt aus dem Rahmen. Die restlichen drei Songs regieren im einzigartigen DIAMOND HEAD Stil. Obschon diese Band unter den weniger bekannten NWOBHM Bands die wohl bekannteste ist, bleibt ihr Stil reichlich einzigartig. Da wäre zum einen das unerbittliche Gitarrengewitter mit absolut tödlichen Riffs, zumeist simpel und nur graduell variiert, jedoch verflucht effektiv. Ebenso die Soli, einprägsam, meistens tapping-lastig und niemals überladen, hier sitzt jede Note wo sie sitzen soll. Dann wären da die Melodien, die rockig und teils fast fröhlich daherkommen. Natürlich hat diese Fröhlichkeit nichts mit modernen Happy Metal Freveln zu tun, viel mehr werden die Melodien lässig und frivol aus den Handgelenken geschüttelt, man fühlt sich hier mitunter an Mittsiebziger Hard Rock der Marke TED NUGENT erinnert. Man höre nur einmal das geniale "Shoot Out The Lights". Letztlich ist noch der wunderbare Gesang des Sean Harris zu nennen, der episch über dem Songgeschehen thront. Die Stimme ist angenehm, recht hoch und gar nicht mal so variabel, muss sie auch nicht sein, da sie eine gehörige Menge intrinsischer Magie mitbringt. Diese Attribute kommen auf diesem 12"er beeindruckend zur Geltung. Ausgenommen evtl. das erwähnte "Call Me", welches die EP einleitet, es handelt sich um einen ruhigeren Song, wahrscheinlich über eine unglückliche Liebe, jedoch ohne Ansatz von Kitsch, viel mehr entsteht hier eine düster-sehnsuchtsvolle Atmosphäre, wie man sie von den etwas softeren WITCHFYNDE Songs kennt. Interessante Nummer. Die restlichen der hier auf Vinyl veredelten "Four Cuts" verbreiten wie nur wenig anderes Songmaterial eine Symbiose aus rauher metallischer Härte und lässiger Rock 'n Roll Attitüde, wie sie heute vergebens ihresgleichen sucht... [Review lesen]

13.12.2009 17:21 - Entombed: But Life Goes On (1989)

9.0 / 10
Demos, welche das Nachfolgealbum in den Schatten stellen, sind selten. Die Elchtod Urgesteine ENTOMBED vollbrachten dieses Meisterstück mit diesem Wahnsinnstape aus dem Jahre 1989. Was hier zelebriert wird ist eine Brachialgewalt sondergleichen. Alleine bereits produktionstechnisch ist diese Kassette dem Album um Welten voraus, dessen Klang zwar etwas differenzierter daherkommt, jedoch im Vergleich hierzu arg dünn klingt. Auf diesem Tape kommt der einzigartige Sunlight Studio Sound so gut zur Geltung wie auf kaum einer anderen Veröffentlichung: Alles verschlingend (oder wahlweise auch niederwalzend), sämtliche Instrumente bis in die finstersten Untiefen heruntergestimmt und insbesondere mit unsäglich morbide klingenden Gitarren gesegnet. Geboten werden drei Songs, namentlich der Titeltrack But Life Goes On (auch auf Left Hand Path zu hören), Shreds Of Flesh (exklusiv auf diesem Demo, später nur auf diversen Compilations), sowie The Truth Beyond (ebenfalls auf Left Hand Path). Allesamt sind sie geprägt von einer Instrumentierung und einem Gesang, die aus unaussprechlichen Tiefen emporzusteigen scheinen. Die Atmosphäre ist eine hyptnotische, einzigartige. Dennoch sind die Songs kurz und eruptiv. Das ist reduktionistischer Old School Death, das ist schiere Magie. [Review lesen]

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