Amixor33

Amixor33
Registriert seit: 10.04.2009

Zum Verkauf 3 Eingetragen 178
Bewertungen: 28 Reviews: 28
Genres: Dark Wave/Gothic, Hardcore, Metal, Pop, Rap/Hip Hop, Rock
Bewertungsverteilung von Amixor33
0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6 6.5 7 7.5 8 8.5 9 9.5 10
1 0 0 0 0 1 2 1 0 1 1 5 3 7 5 0 1 0 0 0

0.5: 14.285714285714% (1x)

1.0: 0% (0x)

1.5: 0% (0x)

2.0: 0% (0x)

2.5: 0% (0x)

3.0: 14.285714285714% (1x)

3.5: 28.571428571429% (2x)

4.0: 14.285714285714% (1x)

4.5: 0% (0x)

5.0: 14.285714285714% (1x)

5.5: 14.285714285714% (1x)

6.0: 71.428571428571% (5x)

6.5: 42.857142857143% (3x)

7.0: 100% (7x)

7.5: 71.428571428571% (5x)

8.0: 0% (0x)

8.5: 14.285714285714% (1x)

9.0: 0% (0x)

9.5: 0% (0x)

10.0: 0% (0x)

Die letzten Bewertungen
0.5 für Illumenium: Jackal (2017) (10.12.2018 01:53)
7.0 für Ensiferum: Victory Songs (2007) (05.11.2015 23:40)
7.5 für Shadowgarden: Ashen (2010) (09.08.2015 20:28)
6.5 für Nightwish: Century Child (2002) (05.06.2015 10:02)
7.5 für Dark Fortress: Séance (2006) (06.01.2015 00:00)
6.0 für N.T.O.T.B.: N.T.O.T.B. - III (2010) (18.11.2014 12:15)
3.0 für Balmung: Auf Der Suche Nach Thule (2000) (11.09.2014 16:15)
6.0 für Ektomorf: Instinct (2005) (05.08.2014 01:13)
Insgesamt 28 Bewertungen vorhanden. Alle anzeigen
Die letzten Reviews

10.12.2018 01:53 - Illumenium: Jackal (2017)

0.5 / 10
Dies hier ist keine klassische Review sondern eher eine Warnung oder ein Hinweis, wie auch immer. Ich besitze dieses Album nicht, dennoch weiß ich jetzt schon zu 70% was mich erwartet weil hier die Resteverwertung kaum Zufall sondern Absicht ist. Am ehesten stolpert man über diese CD wahrscheinlich in den Innenstädten diverser deutscher Großstädten. In der Regel wird man von freundlichen, jungen Damen auf Englisch angesprochen, welche CDs für die Band ihres Freundes verkaufen. Meist hat der Tourbus eine Panne oder ein Konzert wurde abgesagt oder ein Bandmitglied hat sich verletzt. Wieviel man für die CD zahlen möchte, wird einem oft selbst überlassen und auf dem Rohling befindet sich tatsächlich Musik, von klassischer Abzocke kann somit auch nicht die Rede sein, aber einen faden Beigeschmack bekommt das ganze trotzdem. Ich bin zwei mal drauf reingefallen, einmal unter dem Bandnamen "Defrage" mit dem Album "Jackal". Die Musik war ganz okay, nichts weltbewegendes aber ging soweit schon in Ordnung. Als ich mir dann von "Illumenium" das Album "Towards Endless 8" erneut auf der Straße anlachte und daheim anhörte, war ich dann aber doch etwas angesäuert. Klar der Sänger klingt ein bisschen anders und hier und da gibt es Variationen und ein paar andere Songs die man noch nicht kennt, ansonsten ist es aber der gleiche Wein nur in anderen Schläuchen. Schaut man sich jetzt noch die sich ständig überschneidenden Tracklists aller Alben der mehr oder weniger gleichen zwei Bands an, macht sich ein wenig über die Namen im Internet schlau und liest die zahlreichen, mitleidserregenden Geschichten die sich scheinbar in jeder Stadt wiederholen wird so einiges klar. Wie gesagt, es gibt Musik auf der CD, welche man sich durchaus geben kann, aber die Masche finde ich das allerletzte und deswegen hier mal stellvertretend für den neusten Output den halben Punkt - weil ich es absolut nicht in Ordnung finde mit der Arglosigkeit und Unwissenheit der Menschen Geld zu machen. Klar habe ich mich hinterher auch über mich selbst geärgert, weil mir einige Songs vom Namen her sehr bekannt vorkamen, aber hätte ja auch Zufall sein können. War es aber nicht, daher Augen auf. Wer von der Band oder der andern Band irgendwas schon hat braucht auch nichts mehr, der Rest sollte selber entscheiden ob ihm das Geld wert ist und ob es nicht andere kleine Bands gibt, denen man lieber finanzielle Unterstützung zukommen mag. [Review lesen]

31.12.2015 01:43 - Wolfswinter: Gestrandet In Nastrand / Der Tag Vergeht (2005)

3.5 / 10
Der vorliegende Output der deutschen Pagankapelle um Wolfswinter dürfte für den geneigten Fan nichts neues bieten, handelt es sich doch um eine bloße Zusammenstellung der „Der Tag vergeht“ Demo aus dem Jahre 1997 und des Mini Albums „Gestrandet in Nastrad“ Anno 2000 mit einer sehr überschaubaren EP Spiellänge um zusammen hier auf gut eine Stunde zu kommen. Da dazwischen mit „Nordal“ lediglich ein einziges, weiteres Album die Discographie schmückt, macht diese Zusammenstellung nur insofern Sinn, dass die Demo auf 250 Stück limitiert war und vermutlich längst vergriffen ist. Nur wollte man sich scheinbar nicht lumpen lassen und die Demo alleine nicht wiederöffentlichen, anders kann man sich die Existenz bzw. Notwendigkeit dieser CD nicht sinnig erklären. Egal, ran an das gute Stück, welches warum auch immer nicht chronologisch eröffnet, sondern erst das „Gestrandet in Nastrad“ Album an den Start schickt. „Geborgenheit“ heißt das kurze Intermezzo, welches flott aufspielt ohne dabei aber wirklich zu überraschen. Mit einem vagen Blick auf Cover und Beschreibung erwartet man genau so eine Art der Musik. Auch wenn zwischendrin mal Tempo rausgenommen wird, kurzzeitig vorwärts geprescht wird, der Sound hört sich insgesamt sehr dünn und schwach an und setzt allein dadurch schon keine wirklichen Höhepunkte. Melodiebögen sind durchaus vorhanden, setzen sich aber nicht wirklich fest. Ich hätte mir gerne etwas mehr Wumms hinter dem Schlagzeug gewünscht, auch die Vocals, räudigen Keller-BM nicht unähnlich hätten besser akzentuiert, oder im Einklang mit dem Schlagzeug, noch deutlich Potential nach oben. 5 Punkte Da der erste Titel für mich schon nicht hielt was er versprach, gehe ich an den neutralen „Gestrandet In Nastrand“ Track neutral heran. Keine Ahnung was mich erwartet. Instrumental überrascht anfangs nichts, aber der eine kurze hohe Schrei kommt unerwartet, aber passend. Ansonsten rattert der Song flott gespielt nach vorne, minimalste Taktwechsel werden viel zu wenig betont um explizit wahrgenommen zu werden. Hie und da ist der Gesang besser platziert, aber viel tut sich noch nicht. 5 Punkte „Oednis“ ist leider ein ungemein treffender Name, weil jetzt schon klar wird, dass wir es hier leider nur mit einer mittelprächtigen Black Metal Truppe zu tun haben, mit hie und wieder durchblitzendem Paganeinschlag. Dieser unruhig hüpfende Vibe vermittelt auf jeden Fall mir unterbewusst dieses Gefühl. Problematisch ist halt, diese Art der Musik ist weder sonderlich neu, noch einzigartig, noch sonderlich großartig und leider auch nicht nachhaltig. Ich weiß jetzt schon nicht mehr wie das erste Lied klang, genauso wenig werde ich zwei Lieder später mich noch an dieses hier erinnern und das ist mir dann doch ein wenig zu wenig. 4,5 Punkte Wir sind also in der „Schattenwelt“ und auf der Suche nach ein paar hoffnungsvollen Lichtstrahlen. Während ich also den kauzig-knarzigen Vocals vehementer Gehör schenke, ich habe das Gefühl sie inzwischen besser heraus zu hören und ordne sie im guten Durchschnitt ein, fällt mir ebenso auf: Die Gitarrenmelodien sind teilweise zu kurz angerissen, zu hastig gespielt um sich voll zu entfalten. Das ganze prescht flott nach vorne, keine Frage – aber immer wenn sich neue Melodien, unter anderem auch durch eine minimale Verlangsamung etc. anbahnen, wird man das Gefühl nicht los, dass sie sofort vom Hauptmotiv gejagt und überholt werden. Angedeutete Soli wirken so auch nur angedeutet, weil sie sofort niedergemäht werden. Ich hätte dem ganzen mehr Raum gegeben und seien es nur ein paar Sekunden, aber die Zeit hätten sie gebraucht um prägnanter zu werden was dem ganzen Lied besser stehen würde. Die Übergänge wirken auf mich ein klein wenig überhastet. So geschrieben wirkt es vielleicht überdramatisch, weil es nur Kleinigkeiten sind, aber diese Scheibe muss wahnsinnig kämpfen, weil bislang ist das mau! 4,5 Punkte Das „Album“ endet schon, darum folgt jetzt auch schon der „Ausklang“. Wenige Sekunden wirkt es langsamer, aber beschließt dann doch nicht Gefahr zu laufen in zu viel Epik und Melodramatik zu verfallen – lieber gewohnt und bewährt knüppeln, was schade ist. Theoretisch zu Gute halten könnte man, dass die Solos hier zwar Raum und Zeit haben, trotzdem besitzen sie keine sonderlich hervorstechende Wirkung. Dass das Lied so Knall auf Fall endet ist, dafür, dass es eigentlich ursprünglich als Abschluss vorgesehen war erst recht enttäuschend. Dieses Zack und Ende, lässt unabhängig davon, was ich zuvor gehört habe, meine Lust auf einen erneuten Durchlauf höchst effektiv verschwinden. 3,5 Punkte Damit wäre theoretisch das erste Album durch und mehr als ein müdes Schulterzucken löst es bei mir nicht aus, hätte ich es alleine für den Vollpreis eines gewöhnlichen Albums gekauft, wäre ich ob der musikalischen Qualität und der zusätzlich sehr kurzen Laufzeit doch etwas verärgert. Aber in diesem Fall haben wir das (zweifelhafte?) Glück jetzt ja noch die Demo zu hören. Wird sich der Sound also noch einen Schritt nach hinten entwickeln? Oder gewinnt es dadurch an Charme? War man damals noch wilder und weniger im stereotypischen Muster gefangen? Fragen die man sich nicht lange stellen kann, weil es wie gesagt, nahtlos weiter geht und zwar mit… „War To The Holy Whore“ - ein Titel in englischer Sprache und damit was wirklich Neues, sofern man schon so großzügig ist dies positiv zu vermerken sofern man es nicht unter Kuriosität einordnet. Aber auch musikalisch geht es verglichen jetzt sehr, sehr gemächlich los. Im Endeffekt brummeln eigentlich nur die Gitarren vor sich hin, das Schlagzeug ist mäßig im Hintergrund aktiv, Gesang gibt es nicht, lange ist das Stück auch nicht, fungiert also als eine Art Intro. Das ist okay und ich schraub mal wieder hoch auf 5 Punkte… ABER man muss sich nun umso mehr fragen, warum zuerst das neuere Album und dann die ältere Demo kommen mussten, zumal das Album so etwas wie ein Intro mitnichten besitzt, es hätte sich nicht nur aus chronologischer Sicht angeboten. So steht das „Intro“ mittig auf der Scheibe, klar markiert es so auch mehr oder weniger eine Trennlinie oder einen NeuAltanfang, aber die Einteilung finde ich dennoch diffus. Dass der englische Titel ein ebenso nicht sonderlich logisch durchdachter Ausreißer ist wird mit dem nächsten Titel „Wolfszeit“ klar – auch alle anderen weiteren Lieder haben wieder ausschließlich deutsche Namen, und wie auch immer, vermute ich mal „Krieg der Heiligen Hure“ hätte nicht so cool geklungen. Weil halt… Die ersten Akkorde lassen noch den mutigen Gedanken an Lagerfeuerromantik zu, doch dann springt der Knüppel schon aus dem Sack und prügelt wieder wie gewohnt vor sich her. Dennoch ist das Ganze überraschenderweise viel diffiziler. Es gibt diese Parts in denen die musikalische Melange, federführend über die Saitenfraktion kurzfristig ausrollt um sofort wieder anzuziehen, während das Schlagzeug wie auf Schienen geradlinig und ungebremst weiterdonnert. Das sind ganz kleine, kurze und seltene Momente, deuten aber an wie leicht man das Ganze auch schon vorher, ironischerweise in der Bandgeschichte also direkt die Jahre danach, mehrschichtiger und spannender hätte gestalten können. Als dann auch noch Flüsterparts auftauchen zerreißt es meine schon extrem gedeckelte, monotone Erwartungshaltung beinahe. Warum zur Hölle hat man sich den musikalisch zurück entwickelt? 5,5 Punkte Auf „Grab Der Legionen“ bin ich dann schon zum ersten Mal gespannt. Wird es jetzt schrittweise besser? Zahlt sich die Geduld am Ende (Anfang) also aus? Die leicht hallende Erzählerstimme mit der komischen Betonung der Worte um sich irgendwie in irgendeinen Rhythmus pressen zu lassen, schreckt mich dann doch gleich wieder ab. Aber das kam ebenfalls unerwartet! Zum Glück brettert die Band gleich dagegen, dass kenne ich im Großen und Ganzen so ja schon bereits, wirkt auf einmal aber im Vergleich unglaublich professionell. Um das eigene Gespiele weiterhin künstlich aufzuwerten, darf die Stimme zwischendrin immer mal wieder reden und ich ahne, warum sich das neuere Album doch nicht mehr so anhört, warum man die Demo doch lieber hinten angepackt hat. Die Musik finde ich schlagartig doch wesentlich besser, aber das ist doch keine sadistische Absicht? Oder? 4 Punkte Latent verwirrt weiß ich jetzt nicht ob ich mich auf „Dem Kaiser Der Ewigen Nacht“ freue oder ob ich mich deswegen fürchten muss. Von den annehmbaren Anfangsmelodien lasse ich mich erfahrungsschwanger nicht mehr locken und in Sicherheit wähnen. Damit fahre ich auch recht gut, denn die bekannte musikalische Untermalung wird von einem heißeren, englischsprechenden Erzähler begleitet, diesmal ohne Hall, aber warum zur Hölle jetzt wieder auf Englisch? Vorhin hat der hallende Sprecher immerhin was auf Deutsch erzählt. Gut genau genommen habe ich keine Ahnung auf welcher Sprache das Lied gerade gesungen wird, mich dünkt es, es wäre Deutsch, aber wirklich verstehen tue ich nichts und mit nachlesen ist auch nix, aber dazu später mehr. Der Sprecher ist zwar nicht so schlimm wie vorhin, wenngleich dieser als Schauspieler sicherlich auch keinen Preis gewinnen würde, aber irgendwie wird das ganz und gar nichts. 3,5 Punkte Wir neigen uns zäh dem Ende entgegen, „Verborgen“ ist die drittletzte Prüfung für den heutigen Tag. Wiederkehrendes, relativ neues Element, welches zuletzt direkt im Song davor auftauchte, sind gelegentlich geröchelte Growls, welche das viel zu monoton klingende Black Metal Geschrei latent auflockert. Aber wie man sieht muss ich schon sehr mit der Lupe suchen um noch irgendwie was Erwähnenswertes zu finden. Ich honoriere irrational großzügig den Versuch. 4 Punkte "Wanderer Im Schattenland“ schimpft sich das vorletzte Lied, ich fasse mich kurz und will da endlich durch. Generischer Sound ohne Höhepunkte, noch mehr Growls als zuvor, komische Möchtegernchöre, sprich mal wieder einfach eine miesere Replik manowar’schem Gelabers nur halt mit anderer Musik und keiner reinen Märchenstunde. Als Schmankerl ein mindestens zweisprachiger Erzähler, einmal gekrächzt, das andere Mal betont böse, tief brummend, gekonnt leicht versetzt platziert. 3,5 Punkte Irgendwie ist es immer ein wenig Realsatire, wenn sich mir die Liedtitel zur Beschreibung meiner Stimmung und des Albums derart unglücklich anbieten. „Der Quell Des Unterganges“ ist dabei ein wunderschönes Abschiedsgeschenk. Wir haben hier zwar keinen großen Aussetzer mehr, aber auch sonst nichts Zählbares auf der Habenseite. Ein besonderes schönes Ende gibt es auch nicht, ich will auch nicht mehr und das ist für mich nun wahrlich nicht ausreichend, noch ein Gefühl welches ich nach dem Genuss eines Albums haben möchte! 3 Punkte Und dann kommt NOCH ein Lied verdammte Axt, woher und warum? Gelistet auf dem Backcover waren 13 Songs, es sind aber 14 Stück enthalten! Verschiedensten Quellen zu Folge, u.a. Metal-Archives und eigener, logischer Schlussfolgerung erklärt sich dieser peinliche Fehler schnell. Auf der Demo waren ursprünglich 8 Lieder, auf dem Album 6 – wenn beides davon hier vertreten sein soll, dann müssen es ja in der Tat 14 Tracks sein. Was fehlt, ist das Lied „Eisnacht“ des „Gestrandet in Nastrand“ Albums, positioniert der Logik nach, hier als Song Nummer 5. Das wiederum heißt, dass nicht nur das Backcover samt Tracklist falsch abgedruckt ist, auch meine ganzen Zuordnungen sind und waren für den Arsch. Statt „Ausklang“ war es „Eisnacht“, in Folge war der nächste Song statt „War To The Holy Whore“ eben der „Ausklang“ und so weiter, folglich aber auch meine Kritik für die Tonne war, da das viel zitierte Intro eben ein Outro war. Nicht dass dies jetzt musikalisch viel ändern würde, aber das halbe Review fußt somit auf einer Verschiebung, was den halbgaren Eindruck der Zusammenstellung aber in meinen Augen nur noch um das Wort „lieblos“ oder wahlweise „schlampig“ erweitert. Schenkt man den als zuverlässig geltenden Quellen Glauben, sind darüber hinaus auch entgegen den Angaben auf dem Backcover und quer jeder Logik auch noch Track 2 und 3 vertauscht. In dem konfusen Umfeld gebe ich auch schmerzlich meinen eigenen Fauxpass zu. Ich habe ein Lied ausgelassen und zwar „Tempel der uralten Ruinen“ platziert auf Position 7, oder eben 8 wenn man die „Eisnacht“ noch dazwischen schiebt, dementsprechend stimmt eigentlich gar nichts mehr, sry. Da mir dies erst im Nachgang auffiel und auch sonst kein bisschen im Ohr besonders hängen blieb, vergebe ich im Nachgang einfach die durchschnittliche Punktzahl von, Vorsicht Spoileralarm: 4,18 Punkten Einmal noch schnell die Augen zusammenkneifen und jetzt das echte „Der Quell Des Unterganges“ anhören. Eigentlich könnte ich das gleiche nochmal schreiben, wenngleich der retardierte Moment erneut wie aus dem Nichts kam; aber da ich eh schon Überstunden schieb und schieben werde mach ich gleich kurzen Prozess. Wieder nur 3 Punkte ! Der investigative Leser mag jetzt einhaken, „Hey hätte man sich nicht darauf vorbereiten können? Warum wusstest du das nicht? Ich dachte du kennst die Musik, welche du hier vorstellst?“ Ja hätte man und ja ich kenne die Musik, denn in der Tat hab ich diesen Erguss an musikalischer Belanglosigkeit sogar fast schon 500x via last.fm gehört, aber hoffentlich wird in den obigen Absätzen klar, warum ich mich nicht näher damit beschäftigt habe, sondern das ganze mehr geduldet als gelebt habe. Damit öffne ich jetzt natürlich noch viel verheerenderen Fragen Tür und Tor, aber das juckt mich nicht sonderlich. Die Scheibe besitze ich nunmehr seit an die 5,5 Jahre durch Zufall via Ersteigerung, da kommt schon zwangsläufig etwas zusammen v.a. wenn man neuen Scheiben auch etwas Zeit einräumt. Richtig kritische Stimmen werfen jetzt eher noch Begrifflichkeiten wie NSBM in den Raum, davon sollte diese Band – im Gegensatz zu einigen Mitgliedern inklusive ihrer Nebenprojekte (da zieht sich ein Rattenschwanz quer durch von Camulos über Kraftschlag, Magog – beim Label Christhunt Productions (Absurd, Totenburg) vielleicht nicht ganz überraschend) – aber nicht von betroffen sein. Sicherlich wird mit Runen kokettiert was oft ja schon reicht um für Hysterie zu sorgen. Ein verfassungsfeindliches Symbol ist auf der mir vorliegenden CD aber nicht vorhanden. Von den Texten, ich greife etwas vor, sind leider nur 3 Stück abgedruckt – abgesehen von der sehr dumpfen, platten Sprache – wahrlich kein Beispiel und Vorbild linguistischer Glanztaten, inhaltlich unbedenklich. Einen Vorwurf aus dieser Richtung sehe ich also mangels stichhaltiger Beweise als nicht gegeben, den Tonträger halte ich reines Gewissens für unbedenklich, bin aber wie immer bei jedem Thema offen für Diskussionen, Beweise etc. pp.. Wer wo sonst noch spielt oder was derjenige privat denkt tut oder was auch immer, ist mir aus musikalischer Sicht egal – bzw. wäre zu einseitig geurteilt, bzw. zu weitläufig für eine faire Umsetzung; streng genommen müsste ich ALLES über JEDE Person bis ins Detail wissen und mit meinen moralischen und ethnischen Einstellungen überprüfen, was für eine korrekte und konsequente Umsetzung schon allein ein wenig gegen das Grundgesetz und Privatsphäre verstoßen könnte. Ich unterstelle meinen Lesern die Reife selbst zu wissen und entscheiden zu können, was sie hören, denken oder unterstützen wollen. Ich weiße gerne auf kritische Möglichkeiten hin, möchte aber weder vorschnell urteilen und abstempeln, noch per se reflexartig zensieren, da ich an die unvoreingenommene Mündigkeit erwachsener Menschen glaube. Ich halte eine umfassende Selbstinformation für allgemein wichtig und denke dass eine starke und freie Demokratie auch ihre Feinde aushalten können muss und dies auch wird. Bevor ich vom hundertsten ins tausendste komme, an der Band und an der Scheibe scheint nichts dran zu sein, sehr wohl gibt es aber einen nahen Background auf den ich höflich, sachlich und neutral, prophylaktisch und offen und ehrlich - zur Kenntnisnahme hinweisen möchte. So sei es… Cover: Ein schlichtes schwarz-weiß Bild, im Hintergrund ein Wald, vordergründig dominierend ins Bild gehalten ein Schwert mit dem Fokus auf dem Schaft, die Namen der Demo und des Albums scheinbar „eingraviert“. An Schlichtheit kaum zu überbieten, kein Totalabsturz aber auch in keiner Weise kreativ oder schön, sondern stumpf zweckhaft ein Cover, dafür reicht es auch aus. Das Booklet insgesamt ist sehr dünn du spottet seiner Ableitung vom englischen „book“ mit minimalstem Umfang, sprich schnödes 4 Blatt Exemplar, auf der Innenseite ein Ausschnitt einer schwarz-weiß Zeichnung einer Schlacht zwischen muskelbepackten Hünen und, sollen das Römer sein? Keine Ahnung, ist auch nicht wichtig. Ärgerlicher ist es dahin gehend eher, dass wie erwähnt von den 14 Liedern, davon 13 mit Gesang, nur 3 abgedruckt sind, im Gegenteil sind die sonstigen Beschreibungen derart auf ein Minimum heruntergefahren, einzig wann die Demo und Album entstand, inklusive etwaiger Limitierung ist vermerkt; dass ich dafür noch einen Punkt abziehe. Für die falsche Tracklist auf dem Backcover ziehe ich ebenso einen Punkt ab. Das ist lieblos, Punkt! Fazit: Eigentlich wurde ja alles schon gesagt, ob ihr indirekt oder direkt die Band inklusiver aller Eventualitäten unterstützen wollt oder nicht, muss jeder für sich selbst wissen – rein musikalisch kann ich dieses Album aber leider nur schwerlich empfehlen. Erschwerend zur durchschnittlichen und leider durch so viele, gleich-“wertige“ Bands ersetzbaren Musik, kommt die in meinen Augen blasse Produktion mit teilweise schwachem Sound, dazu unnötigen gestalterischen Schlampigkeiten hinzu, dazu eine kleine wohldosierte Portion Dilettantismus, ohne aber das Beste aus der Situation insofern daraus zu machen, um irgendwie übertrieben kultig und liebenswert dadurch zu gelingen. Denn Sinn hinter dieser Veröffentlichung erschloss sich mir leider nicht, denn ehrlich gesagt – zwingend braucht man das nicht! Erschienen von und für: http://etalusicore.blogspot.de/2015/12/wolfswinter-gestrandet-in-nastrand-der.html [Review lesen]

05.11.2015 23:40 - Ensiferum: Victory Songs (2007)

7.0 / 10
Auf die Finnen von Ensiferum kam ich über meine Freundin. Nicht dass mir der Name vorher nichts gesagt hätte, aber ich hatte bislang noch kein allzu großes Interesse daran gefunden, mich damit zu beschäftigen, unter anderem auch – weil mich die ganze Pagan Ecke nur rudimentär interessiert. Während ich Ihr also den Black Metal schmackhafter machte, linste ich auf ihre Last.fm Playlist und da waren vorne ganz groß dabei, NORTHER und ENSIFERUM. Zwischen diesen beiden Bands besteht ein nicht unerheblicher Zusammenhang, stieg Fronter und Gründer von Norther, Petri Lindroos doch 2004 als Sänger bei Ensiferum ein. Norther warf ihn 2009 dann mehr oder weniger aus seinen eigenen Band raus weil sein Engagement bei Ensiferum die Arbeiten bei Norther behindern wurden, veröffentlichten noch ein mittelmäßiges Album und lösten sich danach 2012 nach 18 Jahren Bandbestehen auf. Eine kleine Anekdote habe ich noch, Ensiferum ist die einzige Band, welche ich bis heute scheinbar unberechtigt, bzw. zu oft auf meiner Seen-Live Liste notiert habe. 2010 wähnte ich mich recht sicher, sie live auf dem Summerbreeze gesehen zu haben, wenngleich etliche Zeugen anderes erzählten. Tatsächlich und fundiert nachgeholt habe ich dies später auf jeden Fall auf dem Nifelheim Festival in Stuttgart. Aber genug der Vorworte, starten wir mit „Ad Victoriam“ welches mit leicht stürmisch klingenden Naturgeräuschen startet, bevor erst ein Reiter vorbei reitet und dezente, angenehme Klänge gleich wunderbar einen medivalen Flair verbreiten. Ich könnte mich an dieser Stelle sofort in irgendein RPG versetzt fühlen, als angenehme Ingame und Hintergrundmusik. Der Song baut sich aber stetig aus, fügt passend neue Instrumentierungen hinzu und gewinnt deutlich an Größe und Epik. Endet schlicht, aber kein bisschen langweilig. Starker Einstieg. 8 Punkte „Blood Is The Price Of Glory” klingt nicht nur gleich unwesentlich blutrünstiger, sondern wirft das Schlichte und Erhabene mit einem Kriegsschrei hinfort und prügelt direkt los. Der Song geht sehr direkt und flott nach vorne, schafft es dabei aber mit sehr melodischen Gitarrenriffs und dezent in den Hintergrund getretenen, sphärischen Klängen, gleichzeitig sehr eingängig und wiedererkennbar zu sein. Die Growls verleihen dem ganzen zusammen mit den gnadenlosen Drums eine gewisse Aggressivität, was aber mitnichten langweilig gestaltet ist. Durch diverse Gitarensoli, Spokenwords und Chöre gegen Ende des Songs ist mehr als genug Abwechslung geboten, ohne aber sich dabei zu verlaufen und an Grundstruktur zu verlieren. Eine durchaus ansprechende Ansage. 8,5 Punkte Nicht viel friedlicher klingt „Deathbringer From The Sky“ und wartet mit sehr markanten Riffs zu Beginn auf. Ich bin kein Fan von übertrieben aufgeschwollenen Genrebezeichungen, ein Viking, Celtic oder was auch immer, gibt es in meinen Augen nicht wirklich, das ist eher was für die Marketingabteilung, analog dazu auch so Spaßbezeichungen wie Nautic Doom (Ahab). Das hat mehr mit Imagegründen, denn mit wirklich nennenswerten musikalischen Unterschieden zu tun. Was ich hier höre ist, größtenteils sehr ansehnlicher Melo-Death mit starken Pagan und Folk Einschlag. Mehr Genres brauche ich nicht, um das Klangbild zu umreißen. Wir haben gewöhnliche, aber gut gemachte Growls, melodische Riffs, ein Keyboard, das ein oder andere eher ungewöhnliche Instrument um den ganzen den gewünschten Flair zu geben und dazu passend eingesetzt immer mal wieder Chöre um auch der Epik Tribut zu zollen. Das ist gut gemacht, keine Frage – aber schon jetzt habe ich ein wenig das Gefühl, das Rezept „Ensiferum“ verstanden zu haben. 8 Punkte „Ahti“ windet und rauscht wieder, oder ist es eine Meeresbrandung? Viel Zeit haben wir nicht, uns das durch den Kopf gehen zu lassen, denn sofort klimpert es los. Sonderlich effektiv war das „Intro“ des Songs nicht, wenngleich die Absicht durchaus erkennbar. Auch hier geht es gleich wieder flott vorne raus und mich umwebt eine fröhlich-hüpfende Stimmung, was aber leider nicht so ganz meins ist. Und hier werden erste Abnutzungserscheinungen für mich schon sichtbar. Trotz aller Variationen im Song, und die sind in der Tat häufig vorhanden, ist das „Grundthema“ fast schon erschreckend austauschbar. Die Drums rattern im gefälligen, fast durchgehend gleichen Rhythmus – auch Songübergreifend, dazu flitzen die Finger über die Gitarrenbretter zwar filigran, aber immer in dieser feucht-fröhlichen Klaviatur der Töne. Nach nicht mal einer Viertelstunde wünsche ich mir langsam einen Bruch im Songwriting, eine Dramaturgie oder irgendetwas, was die wirklich nicht schlecht gemachten Lieder einfach nur mehrdimensionaler wirken lässt. Bedeutungsschwangerer wäre vielleicht das passende Wort… 7,5 Punkte Was wir brauchen ist „One More Magic Potion“ – die Flötengesänge sind immerhin ein neuer Auftakt, aber sonst ändert sich nicht sonderlich viel. Wieder ein flotter, sehr melodischer Song und Mitschunkelchören. Dass das gar so schunkelig wird, finde ich fast schon schade, weil das nicht mal episch wirkt wie bei den Liedern zuvor. Klar ist Dynamik vorhanden, vor allem wenn die Growls hie und da zwischen den Zuckersüßen Melodien einsetzen, als wären sie nur kurz verstummt um nochmal Luft zu holen, aber sie tragen diese energische Energie eben nur die ersten paar Silben. Wäre es nicht so schnell gespielt und gesungen, man könnte hier sicherlich schön mitsingen, schreien oder was auch immer. Aber mir ein wenig zu fröhlich und nicht das, was ich mir nun gewünscht hätte. 7 Punkte Wir suchen also verzweifelt nach einem Lied, das irgendwie aus der Reihe tanzt, hervorsticht und den Klangkosmos überraschend und sinnvoll erweitert und stecken alle Erwartungen daher in „Wanderer“. Findet er sein Ziel, oder verläuft er sich? Und überraschend ist die eingeschlagene Richtung, in welche er schlendert gar nicht so verkehrt. Bisschen Flöte, viel Keyboard, gemütliche, aber weitläufige Atmosphäre kommen dem ersten Song des Albums wesentlich näher. Und als die Gitarren und der Gesang einsetzen, sind diese erfrischend beruhigt, kein eifriges Umherhüpfen sondern heruntergefahren, getragen und lassen sofort aufhorchen. Der Klargesang vermittelt auch gleich ein völlig anderes Bild und endlich tut sich etwas. Hier kann man sicher noch viel, viel besser mitsingen, aber diesmal wird es relevanter, die Melodien sind gezielter eingesetzt und eingefangen und nicht stetig davonspringend. Der ganze Song wirkt viel dynamischer, weil endlich erkannt wurde, dass bei permanenten Vollgas eben kaum große Sprünge machbar sind und das Vorbeiziehen der Landschaft zu einem Zerrbild verschwimmt. Das hat es gebraucht, das haben wir bekommen und das ist gut so! 8 Punkte Überraschend war es jetzt aber auch nicht, dass „Raised By The Sword“ langfristig wieder dort anknüpft, was davor geschah. Der Einstieg ist recht ruhig und gelungen gestaltet, eine lang angehaltene, verloren wirkende Melodie über welche das Drumgewitter hereinbricht bevor der Stimmeinsatz als geballte Kraft dem ganzen einen Schub geben. Diese Spielerei taucht noch ein paar Mal auf und ist gut für, das inzwischen sicherlich inflationär verwendete Wort – Dynamik. Diese kleine zusätzliche Spielerei ist neben der Abwechslung durch den Vorsong aber schon ausreichend um den Song und das Album spannender zu halten. Ich will diese Parts, an denen es sich auch mal lohnt die Faust zu ballen. Immer nur feiern und hüpfen ist langweilig. Geht doch! 7,5 Punkte Es folgt ein kurzes Intermezzo namens „The New Dawn“ welches aber leider alles, mühsam errungenes wieder in den Wind schießt, kaum Neues dazu fügt und irgendwie einfach nur das zusammenfasst, was wir Anfangs das Album über gehört haben. Nicht schlecht, aber leider auch nur so naja… 6 Punkte Na dann wollen wir mal schauen ob das Albumnamengebende Abschlussstück „Victory Song" mit seiner epochalen Länge von gut 10 Minuten dies besser macht. Die Anfangsklänge sind okay, recht ruhig und versuchen erneut wieder Atmosphäre zu erzeugen, gelingt bedingt. Entspannt aber auf alle Fälle. Das klimpert fast an die zwei Minuten so vor sich hin, das Schlagzeug setzt zunehmend ein bevor die Gitarren und das Keyboard übernehmen und den Song wie die Ären im Winde schaukeln. Das ist ganz nett, aber nicht zwingend und so dauert es über drei Minuten bevor sich langsam, ich betone wirklich langsam, das Songwriting sich anschickt mehr Schwung zu übernehmen. Abwechslung nur bedingt, weil wir leider in gewohnte Schemata verfallen. Die Chöre sind passend gesetzt und gut, aber leider auch nicht mehr wirklich neu. Hie und da gibt es ein paar schöne Headbangermomente, aber sonst ist es eher ernüchternd. Auch Tempowechsel hin oder her, täuscht dies alles nur schwer darüber hinweg, dass der Song leider einfach irgendwie ein wenig zu lang ist und allein durch seine Länge mehr verspricht als er hält. Er kommt erst kaum in Fahrt, unterscheidet sich größtenteils nicht großartig von dem was wir bisher gehört haben und eben nicht so ein besonderes Schlüsselerlebnis besitzt, welches man sich von ihm erhofft. Das Outro ist auch ganz nett, zieht sich über eine Minute aber zwingt mich jetzt nicht, alles nochmal von vorne anzuhören. Schade… 6 Punkte Cover: Das in braun-grünen Tönen gehaltene und gemalte oder gezeichnete Cover zeigt einen Krieger auf einem Pferd und ein paar verwundete oder tote Soldaten am unteren Rand. Das ist soweit recht unspektakulär, aber schafft es auch, durchaus mögliche Peinlichkeiten zu umschiffen. Die Szenerie ist klar auf die musikalische und thematische Richtung ausgerichtet, das ist vollkommen in Ordnung, nicht lieblos aber dennoch stereotypisch und in meinen Augen nicht sonderlich hervorstechend, stabile 6 Punkte hierfür. Lyrics sind alle vorhanden, Schriftart ist stimmig aber auch nicht untypisch – Bandfotos sind alle in Rüstung und professionell, einzig das Foto unterhalb der rostrot/braunen CD mit dem Abdruck des Reiters vom Covers, finde ich ein wenig übertrieben wie sie da zu fünft auf fünf Pferden sitzen und dem Betrachter entgegen schauen. Nochmals 6 Punkte hierfür. Fazit: Rein technisch geben sich Ensiferum überhaupt keine Blöße und liefern weit über Durchschnitt ab. Sie verstehen spieltechnisch ihr Handwerk gut und gehören nicht ohne Grund zu den besseren ihres Genres. Was mir aber ein wenig fehlt ist aber irgendwie die Emotionalität, wodurch die Songs nicht beiläufig, aber leider doch uninteressanter für mich werden. Emotionalität ist mir persönlich in der Musik enorm wichtig. Dass muss nicht zwingend tiefste Trauer, Wut oder Zorn sein, aber mir fehlt ein wenig dieser Spannungsbogen den diese Emotionen zwangläufig mit sich bringen und mit dem man auch bewusst spielen kann. Auf mich wirkt es teilweise zu nichtssagend heiter, weswegen ich die Band und jetzt speziell das Album für gut, aber leider nicht für überragend halte. Mir fehlt ein wenig der Mehrwert beim mehrmaligen Durchhören. Hie und da schaffen Sie es, dieses Manko zu umgehen, aber leider nicht immer. Schade… Erschienen auf Etalusicore mit detaillierter Berechnung und Fotos: http://etalusicore.blogspot.de/2015/11/ensiferum-victory-songs-2007.html [Review lesen]

09.08.2015 20:28 - Shadowgarden: Ashen (2010)

7.5 / 10
Hatten wir letztes mal mit Tarja Turunen schon eine großartige Sängerin am Start, wird das heuer von meiner absoluten Lieblingssängerin Lisa Johansson getoppt welche hier zusammen mit ihren Bandkollegen Johan Ericson und Andreas Hindenäs von DRACONIAN, sich für dieses Projekt zusammenrauften. Federführend dürfte der gute Johan sein, der bei Draconian gesanglich maximal im Hintergrund agiert und sich mit der Band DOOM:VS bereits schon selbstverwirklichte. Wem diese Namen bereits geläufig, für den könnte auch dieses Album interessant sein, wenngleich es vorab anzumerken gibt, dass dieser Output wesentlich markttauglicher konzipiert ist, als es die düsteren Goth/Death/Doomer von Draconian sind. Mit immenser Vorfreude und großen Erwartungen – die Hauptband wird unter anderem der Beweis dafür sein, dass ich durchaus in der Lage bin auch hohe Punkte zu verteilen – mach ich mich also ans Werk und starte die Reise. „Shadowplay“ heißt der erste Track, welcher erst mit leicht diffusen Klängen und schnell mit einer sanft gespielten Akustik-Gitarre uns einstimmt. Sobald der Gesang einsetzt und die Gitarren eine Stromzufuhr erhalten, wird klar wohin die Reise geht. Das klingt nach eingängigem Goth-Rock wie ich ihn am ehesten mit sanfteren Veröffentlichungen von PARADISE LOST verbinde. Mir fehlt da leider die breitgestreute Expertise um womöglich treffendere Vergleiche zu finden, ein gedankliches Abschweifen zu Moonspells „Darkness And Hope“ erweist sich in meinen Augen als ein Irrweg. Das ist direkt und weniger dramatisch, flott nach vorne rausgespielt mit angenehmen Melodien – reißt noch keine Bäume ab, markiert aber das Gelände schon mal eindeutig. 7 Punkte Ob der Jahreszeit bald wieder aktuell, „Last Summer“ knüpft nahezu nahtlos an der Grundstimmung und Tempo des Vorgängersongs an. Und trotz des vielleicht traurigen Textes, verspüre ich keinerlei Schwermut. Gutelaunesong wäre natürlich zu weit gegriffen, aber das Soundbild ist griffig und nach vorne mitreißend und entlockt doch die ein oder andere optimistisch stimmende Melodie. Ich denke das wäre sogar fast tanzbar. Mir gefällt das Lied einfach ohne mich auf gewohnte, emotionale Talfahrten zu schicken. 7 Punkte „With Love And A Bullet“ klingt schon nach etwas mehr Dramatik und da passt es hervorragend ins Bild, dass hier Lisa ihren ersten Einsatz bekommt. In meinen Augen kann sie hier definitiv nicht ihre volle gesanglichen Qualitäten unter Beweis stellen, dafür ist der Song nicht konzipiert – aber das ist auch nicht weiter schlimm. Er hat im Vergleich zu den Vorgängern einen Hauch mehr Dynamik und bietet trotz ähnlicher Instrumentierung eine gelungene Abwechslung. Die Stimmen passen in den kleinen Duett-Abschnitten auch wunderbar zusammen. Innovationspreise gibt es damit in der Ausführung sicherlich nicht zu gewinnen, aber es ist soweit handwerklich solide und durchaus passabel geschaffen. 7,5 Punkte Einen kleinen Tick zugelegt wird bei „The Withering Of Mine“, das mit einem flotteren Auftakt kokettiert um dann Platz für einen wunderbaren Aufbau zu räumen. Die gesungenen Zeilen liegen erst verhältnismäßig blank dar und werden hin zum Refrain stärker eingesungen, welcher mit wunderschönen Melodiebögen zum Zuhören verleitet. Die sind nicht komplex und können sofort mitgesummt werden, aber eben auch nicht banal. 7,5 Punkte Würde ich nicht auf die Lyrics schauen, welche mir gefallen würde ich womöglich an dieser Stelle mit Sprüchen von vielen Köchen und Brei um die Ecke biegen, so schlagen wir aber lieber direkt in der „Sorrows Kitchen“ auf. Die Anfangsgeräusche die ersten paar Sekunden sind interessanterweise, auch die Songs davor immer ein wenig anders, als das Credo der Lieder, welche sich wie ein roten Faden bislang durch das Album ziehen. Ich hoffe es zumindest nicht mit der Planierraube zu verwechseln die gerade nebenan versucht meinen Hörgenuss zu schmälern. Aber das sind nur Sekunden und dann ist da schon wieder dieser griffige, warme und groovende Sound. Ich würde das Ganze nicht zwingend zahnlos nennen, aber es umschmeichelt den Zuhörer eher, als ihn und seine Psyche ernsthaft zu attackieren. Klar ein melancholisch-melodischer Vibe schwingt mit, aber der tut keinem weh sondern zeigt nur offenkundiger seine Schönheit als es andere Interpreten, Alben oder Songs tun – was primär nicht negativ ist. 7,5 Punkte „1:40 Am“ haben wir gerade nicht, trotzdem hören wir den so lautenden Song nun an. Mit seiner warmen Stimme entführt Johan Ericson erneut in schwarzromantische Gefilde ohne auf gefährliche Kitschgefilde aufzulaufen. Wären die Gitarren einen Tick weniger schwer und die Band bekannter, denke ich wäre es gar nicht so utopisch, zum Beispiel exemplarisch dieses Lied gelegentlich im Radio zu hören. Der gelungene Refrain würde definitiv jedes Programm aufwerten. 7 Punkte Na wer muss bei folgendem Titel auch an eine dänische Doom Band denken? SATURNUS heißt die um das Rätsel gleich aufzulösen, die ebenfalls einen gelungenen Titel mit dem Namen „Murky Waters“ in petto hat. Hier fällt zuerst das Keyboard ins Auge, welches den Song nebenbei höchst effektiv seinen Stempel aufdrückt. Dann drückt Johan dem Lied seinen Stempel auf und beweist eindrücklich, dass er ein wirklich guter Sänger ist, der mit angenehmer Stimme, gefühlvoll Stimmungen ganz alleine gestalten kann. Ich komm nicht umhin zu erwähnen, dass das nicht wirklich spektakulär ist – aber im Endeffekt einfach Spaß macht, der guten Musik zuzuhören. 8 Punkte Wir leiten den Endspurt ein mit „Way Down Low“. Ich weiß mittlerweile auch nicht mehr was ich groß dazu schreiben kann oder was ich beschreiben soll. Es klingt inzwischen alles vertraut und ähnlich, ohne sich aber selbst platt zu wiederholen und an Qualität abzufallen. Die Rezeptur steht, sie mundet und sättigt und wird auch hier weiterhin gefühlvoll verabreicht. 7 Punkte „Empty Days“ ist das vorletzte Lied, ändert eine Nuance am Gitarrenspiel und hat auch hier nur das nötigste getan um weiterhin auf Erfolgskurs zu bleiben. Dies gelingt auch und mehr gibt es nicht zu sagen, auch wenn dies leider unfreiwillig vorhersehbar und langweilig klingt. Dem ist aber nicht so. 7 Punkte Das finale bildet „Slowmotion Apocalypse“ und wird seinem Namen auch gerecht. Hier schimmert zum ersten Mal der Doom wirklich durch und lebt sich in langlebigen Gitarrenriffs aus. Das mir zuerst eingefallene Wort zäh passt dann aber doch nicht durchgehend. Und als dann zum ersten Mal Growls auftauchen deutet sich der gemeinsame Ursprung der meisten Bandmitglieder zumindest an. Allein durch die cleanen, männlichen Vocals liegen da aber trotzdem noch Welten dazwischen, zumal sich jetzt im letzten Song sicherlich nicht wie aus dem Nichts eine vergleichbare Stimmung erschaffen lässt. Aber diesen Anspruch erhebt der Song auch nicht. So fasst er zwar mitnichten das Album zusammen – dafür fällt der Song doch zu sehr aus dem Rahmen, bündelt und bindet gehörtes aber dennoch und markiert mit schwergängigerem und gedrosselten Tempo einen Schlusspunkt und fadet verträglich aus. 7,5 Punkte Cover: Ich bin kein Kunstexperte und kann den Zeichenstil keiner Epoche oder Art zuordnen, würde mich also blamieren, sollte ich wahllos Begriffe wie „Barock“ oder dergleichen in den Raum werfen, folglich habe ich dies nun auch nicht getan. Nichts desto trotz wirkt es auf mich, als wäre es irgendein bestimmter Stil, indem sowohl das Cover als auch das Booklet gehalten ist. Die Art und Weise ist auf jeden Fall recht untypisch und unüblich, sagt mir auf jeden Fall sehr zu. Das zieht sich von hinten bis vorne konsequent durch, ist angenehm anzuschauen und zu lesen und sieht gut aus. Fazit: Hat man sich einmal damit abgefunden, dass dieses Album eindeutig eine kommerziellere Ausrichtung hat und eben kein Draconian 2.0 darstellen soll, kann man sich damit in meinen Augen gut mit anfreunden. Das Album ist gut und durchdacht kombiniert, hat aber weder sonderliche positiv, als auch keine sonderlich negativ herausstechende Songs, vielmehr ist es konstant auf einem Niveau. Die minimalst abweichende Punkte innerhalb der Songs haben nicht wirklich eine Bedeutung, dies kann auch allein das aktuelle Tagesempfinden sein. Potentiellen Interessenten empfehle ich daher auch, einfach in zwei x-beliebige Songs anzuhören, dann weiß man auch schon genau, was einen erwartet. Das klingt leider ungewollt langweilig, ist dem so aber nicht. Es ist ein Album, welches ich gerne höre und das man auch oft und beliebig hören kann. Es hat keine großartige Tiefe, aber dies vermisst man auch nicht. Der vielen Worte überdrüssig, ich mag das Album und finde es gut. Nicht mehr und auch nicht weniger. Erschienen auf Etalusicore mit detaillierter Berechnung und Fotos: http://etalusicore.blogspot.de/2015/08/shadowgarden-ashen-2010.html [Review lesen]

05.06.2015 10:02 - Nightwish: Century Child (2002)

6.5 / 10
So, heute gehen wir wieder etwas weiter zurück in die Vergangenheit was die Veröffentlichung angeht, als auch zurück in die Zeit als an eine Affinität zum Black Metal noch undenkbar war. Und – diese Spitze verkneif ich mir nicht, bei Nightwish noch eine gestandene Sängerin und kein Popsternchen hinter dem Mirko stand. Dann mal los… „Bless The Child“ fängt schon mit einem Art Chor und viel Keyboardsphäre an, steigert sich aber gleich von Anfang an bis die ersten Gitarren einsetzen und eine männliche Stimme mehr spricht denn singt. Aber das hat auf jeden Fall eine positive Dynamik, spätestens als dann auch das Schlagzeug noch einsetzt. Die Musik geht zuckersüß ins Ohr und entfaltet sich vollständig mit dem Einsatz von Tarja. Das ist kein bloßes Gesäusel, sondern eine voll ausgebildete Opernstimme sodass hier auch schon einiges an Tiefe im Gesang liegt. Es gibt ein paar kleine Momente wo dies wirklich magisch trifft, leider nicht immer und ich finde der Song fällt zwischendurch auch ein wenig ab. Zwar wird versucht ihn auch so abzurunden wie er angefangen hat, zwischendrin wird die Instrumentalisierung zurückgefahren, aber er hat ein klein wenig seine Längen und hält die Spannung nicht durchgehend. Trotzdem ein passabler Einstieg. 6,5 Punkte Direkter steigt „End Of All Hope“ ein und legt sofort los. Klar darf hier kein brutales Geknüppel erwartet werden, es ist ein bombastisches, symphonischer Dampfer der sich hier durch die Wellen schiebt, kein MG beladenes Schnellboot. Stimmlich ist durchaus Varianz vorhanden, bin mir auch nicht sicher ob da nicht schon wieder ein Chor mitsingt oder einfach die Tonspur der Sängerin mehrmals aufgenommen wurde. Es klingt auf jeden Fall groß und kräftig. Ich find das soweit ganz okay, versetzt mich heute aber auch nicht wirklich mehr in Ekstase, was es eigentlich früher auch nicht getan hatte – egal. 6,5 Punkte „Dead To The World“ – das fängt definitiv mit Chor an, bevor es mit Keyboardgefrickel überschüttet wird. Vor meinen Augen fühlt sich das wie eine Lamettaexplosion mitsamt blinkender Glitzerkanone an, ein bisschen zu viel des Guten – aber zum Glück fängt sich der Song schnell. Die männliche Stimme ist ein willkommener Gegenpart und der im Hintergrund einsetzende Doublebase der die Frauenstimme untermalt steht dem Ganzen hervorragend. Insgesamt ein gar nicht mal so unspannendes Duett bei dem durchaus einiges geboten ist. Man wird zwar hie und da wieder rückfällig und schrammt teilweise auch wieder hart am Kitsch vorbei, aber gesanglich ist das ganz großes Kino – vor allem passen die Stimmen wunderbar zusammen und sie haben Luft und Raum um sich zu entfalten und gleichberechtigt nebeneinander und miteinander zu brillieren. Wir steigern uns jetzt einfach mal auf 7 Punkte. Mit Klavieruntermalt beginnt „Ever Dream“ wieder sehr ruhig. Aber nicht lange und auch hier blitzt der große Epos hervor, wird aber immer wieder zur Besinnung zurück gepfiffen und erneut Tarja die Bühne überlassen. Auch hier gibt sie sich keinerlei Blöße und trifft jeden Ton in noch so abgefahrenen Höhen, nicht ohne genug Kraft dahinter vermissen zu lassen. Der Song ist auch schön rund komponiert, sehr melodiös und nicht ganz so aufgetragen wie der vorherige. Die 7,5 Punkte sollen primär der Stimme diesmal Tribut zollen. Während andere Gestalten jetzt womöglich darüber sinnieren würden, warum im nächsten Liedtitel das vorangegangene „Dream“ wieder aufgenommen und abgeschlachtet wird, konzentrieren wir uns hier in einem seriösen Format auf die musikalische Komponente von „Slaying The Dreamer“. Und die hört sich erfrischend anders an und startet ungewohnt Gitarren betont. Ich würde es nicht aggressiv nennen, aber das hat definitiv einen recht rockigen Charakter. Und in dem Rhythmus verharrt es auch konsequent bis auf ein paar wenige Momente, wo davon abgewichen wird. Das ist jetzt nicht wirklich schlecht, aber obwohl es doch anders ist – wird es recht schnell eintönig. Dazwischen trällert Tarja erneut die Tonleitern hoch und runter, aber das hat sie auf den Liedern zuvor teilweise schon besser gemacht. Bis eben zur Mitte des Songs der Bruch kommt, das Schlagzeug wird noch mehr betont und der Bassist setzt erneut zum Singen an. Das ist nicht schlecht gemacht, aber bei „Dead To The World“ hatte das wesentlich mehr und das Finale ist zu groß, dafür hat der Song zu wenig an Fundament hergegeben um glaubwürdig so zu enden. 6 Punkte Dafür ist natürlich der Kontrast zum sanft einsteigenden „Forever Yours“ wieder enorm groß. Der Song schickt sich auch gar nicht erst an Tempo aufzunehmen, sondern fährt seelenruhig die ruhige Gefühlsballade inklusive einfühlsamen Flötenspiel und kuschelweichen Keyboardteppich während die Gitarren nur sanft wie kleine Kätzchen schnurren. Überlagert von weit tragendem Sirenengesang dürfte das einfach polarisieren, den einen zum Träumen verleiten, den anderen sofort hinter den nächsten Busch flüchten lassen. Ich finde es ehrlich gesagt schwer da ein Urteil zu fällen, wäre es nämlich nicht ganz so arschglatt und konstruiert – dass da ein gewisses Zielpublikum anspringt ist glasklar und hätte hie und da seine Ecken und Kanten, wäre wesentlich mehr noch aus dem Song zu hohlen gewesen. Besänftigende 6 Punkte „Ocean Soul“ klingt für mich gefühlt nach dem Albensong bei dem ganzen Wasser auf dem Cover, ist es aber nicht. Was mir zuerst in die Ohren fällt, das extrem hohe Keyboardgeklimper wieder. Finde ich ehrlich gesagt gar nicht mal so angenehm zu hören und sticht auch dann hervor, als die Gitarren einsetzen. Als es dann aufhört ist dies wunderbar – ein ganzer hoher Soundteppich ist plötzlich weg und das hat unheimlich etwas befreiendes, wenngleich auch leider nur kurzfristig. Und das finde ich schade, denn ansonsten hat der Song eine schöne Melodie, Epik und auch Dynamik – sprich ist auf seine Art und Weise gut komponiert und ausgeführt. Das Ende ist vielleicht etwas vorschnell, bedenkt man wie verhältnismäßig „lange“ es zum Aufbau am Anfang braucht, aber sonst wäre das ganz gut. Nur ist mir dieses Geklimper ein Manko zu viel, ich hatte es vier Tracks zuvor ja schon mal kritisiert und als Lamettaexplosion abkategorisiert, im Endeffekt oft auch das gleiche Schema wie Weihnachtslieder eben nach Weihnachtslieder klingen und das finde ich so unglaublich öde und ätzend. Und diese Soundhöhe ist auch nicht nett, ich höre höhere Töne erstaunlicherweise noch recht gut und ich empfinde sie eher als störend. Lang ausargumentierte 5,5 Punkte. Groß fährt dann wieder „Feel For You“ auf. Groß und wuchtig anmutende Keyboardsequenzen in Orgeldimension, dazu breite Gitarrensounds, leider wieder leichtes Geklimper, also genau das was ich vorher schon wieder nicht so toll fand. Aber zum Glück dezenter im Hintergrund, dafür mit deutlichem Schwerpunkt auf den Gesang, der hinter dem ganzen Sound regelrecht hervorbricht. Und ich muss hier auch mal klar stellen, dass ich wirklich auch ein Fan der männlichen Stimme bin, die hier wieder absolut auf Augenhöhe agiert. Zwar hat sie einen wesentlich geringeren Anteil, schafft es aber diesen mit Prägnanz zu nutzen. Aber auch Tarja ist hier wieder stark und TROTZ erneutem Geklimper, ersingen die beiden sich 6,5 Punkte. Gern geschehen… Dass der nächste Song ein Cover ist, dürfte jetzt nicht so überraschend sein allein beim Namen: „The Phantom Of The Opera“ – mit dem allseits bekannten Orgel-Theme startet der Song und liefert die Vorlage, für deren Gesang Tarja eben auch ausgebildet ist, was wenig überraschend auch routiniert dargeboten wird. Ich kenne das Original jetzt nicht so sonderlich, denke aber, dass es nicht allzu sehr davon abweicht. Mutmaße ich jetzt mal und lasse mich gerne eines bessern belehren. Die Inszenierung von ICED EARTH auf dem „Horror Show“ Album gefällt mir persönlich aber wesentlich besser. Da wurde viel eigenes reingebracht, was ich bei Covern seit eher am besten finde, gelungene Neuinterpretationen anstatt nur, zwar gelungen, aber dennoch gleich klingend. Da wirkt das Ganze auch kräftiger, impulsiver, ohne hier die Leistung schmälern zu wollen. Aber ist nicht so meins, denn hier ist es mir irgendwie ein wenig zu viel, was bei der Vorlage vielleicht nicht überraschend ist, aber irgendwie, ich weiß nicht. In keinem Song auf dem Album wird so viel und übertrieben Geträllert und ich schick das jetzt mit 5,5 Punkten wieder heim! Den Abschluss bildet „Beauty Of The Beast (Long Lost Love / One More Night To Live / Christabel)” und ein Lied mit so einem langen Titel kann natürlich nicht nur drei Minuten gehen. Nein hier geht’s zum ersten Mal in die Langdistanz, teilt den Song aber in drei verdauliche Häppchen. Der Erste Part „Long Lost Love“ ist nicht nur eine schicke Alliteration, sondern auch eine recht ruhige Ballade welche gerne einen x-beliebigen Liebesfilm unterlegen könnte und das ganze recht harmlos umwebt und aufbaut um dann… … in „One More Night To Live“ aufzugehen. Sieht man daher das voran gegangene als eine Art Intro hierfür an, hat dies durchaus seine Berechtigung gehabt. Immerhin braucht jeder Berg auch ein Flachland um als solcher wahrgenommen zu werden. Wie auch immer, ist hier wesentlich mehr Pfeffer und Dynamik vorhanden was sich in der Tat plötzlich auftürmt und versucht sich immer wieder zu überbieten und aufzusteigen. Das hat zwar seine Längen, aber wird auch künstlich spannend gehalten indem immer wieder neue Elemente dazu kommen. Das geht von irgendwann noch einsetzenden Doublebase, bis hin zur Rücknahme um mit dem vorherigen Keyboardgerüst erneut in die Presche zu springen. Das funktioniert sogar gar nicht mal so schlecht. „Christabel“ sticht da aber auch nicht mehr sonderlich hervor. Plötzlich wird ein Text quer in die Musik reingelesen, was wohl diesen Schlusspart ausmachen soll um dann irgendwann, nachdem schon gar nicht mehr gelesen wird auszufaden, von daher ist für mich dieser Part eher das Ende von „One More Night To Live“, als ein eigener – aber im Booklet und im Titel wurde das ja extra so schön separiert. Wie das ganze jetzt werten? Die ersten gut drei Minuten finde ich recht langweilig, dann wird es gut wenngleich mit der Tendenz zur Langatmigkeit und als diese erreicht ist, kommt kurz der Text dazu, sozusagen wie ein zusätzliches Sample, aber sonst ändert sich da ja nicht viel daran. Das ist ein wenig getrickst. Bisschen kompakter hätte ich mir den Song durchaus gewunschen, den Einstieg flotter oder irgendwie attraktiver und weniger banal gestaltet. Ich gebe dem ganzen noch 6 Punkte und gut ist. Cover: In Ermangelung der richtigen Worte beginne ich mit den diplomatischen Worten „verträumt“ – denn eigentlich finde ich das Cover, sogar bezüglich Farbwahl, trotz seiner extremem Kitschigkeit schön, so wie man bei manchen Victoria Frances Bildern auch heimlich Gefallen finden kann. Trotzdem ist es eine Gratwanderung, unter anderem auch, weil es sehr plump auf dem Klischee reitet. Bei näherer Betrachtung verliert die holde Maid auf dem Cover auch ein wenig an Attraktivität. Das hatte ich ein wenig anders in Erinnerung, Augen und Lippen gefallen mir nicht so, aber ich schweife ab. Ich gebe dem Coverbild mutige 8 Punkte, um danach sofort wieder Abstriche zu machen. Das Backcover ist in meinen Augen dann definitiv zu viel: ein „Lila-Meer-und-ein-Kind-legt-seine-Hand-in-die-Hand-eines-Erwachsenen-Mutterinstinktbild“? Das halbe Booklet in lila? Inklusiv Bandphotos, die in meinen Augen da gar nicht mal so geil bei rauskommen? Zwischendrin aber dann plötzlich eine Seite in fast nur braun Tönen? Ich finde das sieht nicht nur unfreiwillig billig, sondern zu sehr gewollt aus. Mag ich nicht und irgendwie in meinen Augen auch ein Stilbruch mit dem Cover, zumindest qualitativ als auch inhaltlich. Fazit: Sind dir Nightwish eigentlich noch peinlich? – könnte eine Frage sein, die man mir jetzt vielleicht berechtigt stellt, im Versuch mich an der Achillesferse zu treffen, woraufhin ich mit einem selbstbewussten „nicht mehr“ ausweichen würde. Fakt ist: Ich schätze Tarja als Sängerin sehr und hatte mich damals beim bandinternen Rosenkrieg doch ein wenig echauffiert, aber wenngleich ich es bislang immer noch nicht geschafft hatte sie bei last.fm aus meinen Top50 zu werfen, sagen sie mir heute auch nur noch bedingt zu. Was nach dem ganzen Theater kam dürfte selbst Wayne kaum vom Pferd locken und wenn ich mich weiter in der Diskographie vertiefen wollen würde, wäre das primär nur rückwärtsgewandt. Zwar scheint mit Floor Jansen wieder eine Sängerin hinter dem Mikro zu stehen, aber mich interessiert es zurzeit nicht wirklich. Um aber wieder auf das Album zu sprechen zu kommen: Ja es ist gut produziert und hat seine Stärken, Nightwish sind und waren einer der prägendsten Bands im Symphonic Metal und wurden tausendmal kopiert und nicht wirklich erreicht, sind kommerziell eine ordentliche Größe und und und… aber sie erreichen mich leider nicht wirklich auf einer emotionalen Ebene, dafür bewegt sich das Ganze viel zu sehr in der sicheren Zone, lotet kaum Extreme aus sondern legt Wert auf das Eingängige, das Große und Opulente, dennoch ist es handwerklich gut gemacht, da stehen talentierte Musiker dahinter, was ich ebenfalls zu schätzen weiß und gebührend honoriere. Ich will der Band auch nicht den Einsteigermetal-Button anheften, das wäre viel zu kurz gegriffen aber um jetzt irgendwie zu einem Ende zu kommen, der Schlusssatz gelingt mir nicht wirklich. Peinlich – nein, kann man hören, muss man aber nicht. Hört rein und entscheidet selbst, OVER and OUT. Erschienen auf Etalusicore mit detaillierter Berechnung und Fotos: http://etalusicore.blogspot.de/2015/05/nightwish-century-child-2002.html [Review lesen]

06.01.2015 00:00 - Dark Fortress: Séance (2006)

7.5 / 10
Ginge es hier um das schönste Bandlogo, wäre das Podium für die sympathischen Landshuter mindestens vorreserviert. Dass sie sich zudem noch die Dienste von Travis Smith – meinem absoluten Lielingskünstler in dieser Disziplin, für das Cover und die Bookletgestaltung gesichert haben, ist ein weiterer bärenstarker Vorteil. Der Rest ist nicht so leicht und sofort zugänglich. Ich muss zugeben mir damals verdammt schwer mit diesem sperrigen, aber auch sehr eigenständigen Black Metal Brocken getan zu haben. Wie es jetzt aussieht? Licht aus, Musik an… Mit „Ghastly Indoctrination“ startet gleich der längste Song des Albums als Opener und braut sich zunehmend und lauter werdend, unheilvoll zusammen bis die Gitarren einsetzen und ihr diffuses Werk beginnen. Der Text anfangs noch gesprochen und zu rhythmischen Trommelschlägen vorgetragen, bricht sich nach einigen unkonventionellen und progressiven Spielerein in Raserei. Die Gitarren flirren dabei unentwegt und wirken auf mich unbequem, keinesfalls gemütlich einladend. Die Vocals sind nicht rein dem Black Metal Genre entnommen, da bricht auch einiges aus dem Death mit raus. Am stärksten meiner Meinung aber dann, wenn die Worte rhythmisch parallel zum Schlagzeug geschrien werden. Progressiv ist im Allgemeinen vielleicht zu viel gesagt, aber immer wieder gibt es Tempoänderungen, wird der Sound zäh und schwer, dann bricht er wieder aus und der Drummer prügelt sich einen ab, bis sich das ganze wieder verfestigt. Auch die Gitarren ändern immer wieder Nuancen an der Stimmung, quietschen und flirren aber fast durchgehend unangenehm, nicht ob der spielerischen Qualität – sondern der Stimmung wegen. Man fühlt sich einfach nicht so ganz Wohl, das ist mutig für einen Opener – vielleicht durchaus aber auch ein starkes Statement. Für mich aber ein wenig zu viel des Guten. 6 Punkte „Catawomb“ startet da gleich wesentlich angenehmer indem es einfach eine deutlichere und prägnantere Melodie vor sich mitträgt ohne dabei aber seine Schroffheit zu verlieren. Der Klang ist auch mitnichten rumplig wie aus dem Keller, aber eben auch nicht steril auf Hochglanz poliert sondern trifft eine interessante Mischung. Kraftvoll abgemischt und klar, aber trotzdem unglaublich rau und düster in der Ausstrahlung, auch wenn zwischendrin ein sauberes und extrem melodiöses Gitarrensolo ein paar Funken Licht in den Song lässt. Ich will hier auch nicht großartig mit Begriffen wie Avantgarde aufwarten, da die Basis doch eher klassischer Natur ist, aber sie ist modern umgesetzt und neu bearbeitet und interpretiert, definitiv aber eigen ist. Der Break gegen Ende ist meiner Meinung nach gut setzt, man wähnt das Lied zu Ende, stattdessen setzt das Lied aber wieder genauso ein und schafft trotz anfänglicher Wiederholung eine Abwechslung und keine Langeweile, was auch für sich spricht. 7 Punkte Der dritte Song „Requiem Grotesque“ steht an und man dürfte immer noch unschlüssig darüber sein, was einen im Verlauf erwartet und dem nicht gerade weiter dienlich ist dieser leise Anfang. Und dann setzt diese ultraschwere Gitarre ein und die Tiefe stimmte growlt und spricht. Ich finde das von der Komposition sehr interessant, man fängt mit einem extrem sperrigen Titel das Album an, lässt im zweiten mehr Melodie zu und geht diesen Weg eben nicht weiter sondern wählt einen neuen, aber dennoch nicht unlogischen Weg. Das Lied wirkt erst zäh aber ist es nicht, sondern es entfaltet sich erst nach und nach mit immer neuen oder sich wiederholenden Melodiespuren, flankiert von bärenstarkem Gesangseinsatz. Die Stimme ist nicht sonderlich brutal oder böse, aber ihr wohnt diese unbequeme Rauheit und tonale Tiefe inne, die sie ungemein kräftig und imposant erscheinen lässt, ohne aber primär im Mittelpunkt zu stehen und in Kombination, wirkt sie dann durchaus gewollt, alles andere als nett, sondern düster und bedrohlich. Das Lied ist wirklich nicht schlecht, sondern gut – aber es ist auch nicht leicht zugänglich. Irgendetwas haftet an mir, wenn ich dieses Lied höre und lässt mich nicht los. Etwas, was mich daran hindert ungehindert Spaß an der Scheibe zu haben, ohne dass ich dies nachvollziehbar erklären kann. Vielleicht ist dem absichtlich so, was ich für denkbar halte, ich verbleibe mit sehr gut gemeinten 7 Punkten mit Tendenz nach oben. „While They Sleep“ hört sich eher nach einem Horrorfilm, denn nach einer Gutennachtgeschichte an und so passen die klassischen Schauerinstrumente wie Geige hier auch sehr gut ins Bild, die hin und wieder dem eh schon leicht verstörendem Lied noch zusätzlich etwas Vehemenz in der Wirkung gibt. Ist der Song anfangs „nur“ düster und schwer, wird er beim ruhigeren Zwischenpart auch noch unheimlich, wenn – spekuliert im Hintergrund eine Maschine schlägt und dissonante Melodien und Stimmengemurmel und Geräusche das Setting vervollständigen. Das ist ruhig, aber nicht beruhigend und man ist froh, wenn sich die Gitarren und der Gesang wieder über das versteckt im Hintergrund immer noch durchschlagende Gehämmer legen. Jetzt sollte spätestens klar sein, dass hier auf Lächerlichkeiten wie „Eingängigkeit“ und „Spaß“ garantiert kein Wert gelegt wird. 7,5 Punkte Das flotte „To Harvest The Artefacts Of Mockery” untermauert es auch gleich. Volle Kraft voraus hämmert das Schlagwerk und auch der Sänger begrüßt einen gewohnt garstig. Das geht zum Teil schon sehr in Richtung MARDUK, bewahrt sich aber seine eigene Note und Wiedererkennung. Krude Samples beziehungsweise merkwürdige Tonfetzen bereichern die Raserei und mit einigen gekonnten Tempoverlagerungen keimt hier auch mitnichten Langeweile, im Gegenteil finde ich den Wechsel kurz vor Ende sogar am stärksten. Eingestreute Solis wirken zufällig platziert, passen aber und machen Sinn. 7 Punkte „Poltergeist“ nimmt seinen Namen, sehr, sehr ernst! Es rauscht erst kurz, dann ein Marschrhythmus – dann Raserei. Die Vocals sind interessant, bei 1:15 ist das aber definitiv ein Rülpser, was dem Ganzen ein bisschen was nimmt, da es unfreiwillig für Belustigung sorgt. Ansonsten erinnert mich das wieder sehr stark an MARDUK, hat aber zum Glück wieder diese Verschleppung des Tempos und das sich verfangen in einem einigermaßen groovenden Rhythmus. Andernfalls fände ich das Lied leider im Vergleich etwas substanzlos, begeistert mich leider auch nicht restlos. 6 Punkte Es folgt „Revolution:Vanity“ mit einem einprägsamen, schneidenden Gitarrenklang der irgendwie wieder leicht unbequem ist, bevor das Ganze folgerichtig zäh aus den Boxen quillt. Alles wirkt schwer und zäh, die Gitarren, die Stimmen, selbst das Schlagzeug scheint einzig von der unbarmherzigen Gravitation betrieben, welche den Schlagzeuger zwingt seinen Arm auf die Trommeln fallen zu lassen. Das Lied gewinnt durchaus auch an Tempo, aber es wird seine imaginäre Last doch nie los, irgendetwas Schweres sitzt permanent auf der Schulter und kann trotz aller Mühen und Einfälle nie ganz abgeschüttelt werden. Es macht irgendwie nicht so viel Spaß, mir dünkt es ist gewollt. 6,5 Punkte Ihr hört gerne Musik zum Einschlafen oder während ihr in der Bahn oder im Bus sitzt, schlaft dabei gerne ein oder findet beim Musik Hören eure innere Ruhe und entspannt? Dann sollte der folgende Track definitiv auf die Ban-List, denn „Incide“ fängt schon so an, als würde gleich irgendetwas aus dem Schrank springen und dann folgen einfach abartige Schreie mitten in die Stille. Da ist keine Musik, nur ein Pochen wie ein schwach schlagendes Herz, dann ein Stöhnen, ein Röcheln, dann bläst der Wind stark um das Haus, Schlagzeug setzt ein und irgendjemand schreit sich zu Tode. Und es hört und hört nicht auf. Immer wenn man denkt, es ist vorbei, er hat sich beruhigt, er schweigt, er röchelt nur noch – dann setzt wieder Musik ein. Nicht fröhlich, nein – als würde Gefahr drohen, als wäre man nicht schon so total erschrocken dem Halbschlaf entrissen, braut und bauscht sich ein Unbehagen auf und endet so. Ungelöst, angespannt, war es das? Oder lauert da noch was? Ich hasse den Song wenn ich ihn im Shuffle höre, ganz ehrlich! Aber eine Wirkung entfaltet er zweifelsohne, respektierende 6 Punkte. Wunderbar, ver- oder zumindest angestört wie wir sind, freuen wir uns natürlich, dass „Shardfigures“ die abgemilderte Version gerade gehörter Horrorstimmung gleich mitnimmt und fließend übergeht, dabei auch vergessen hat die Tür zu schließen, denn irgendwie höre ich es immer noch leise Murmeln und Röcheln. Aber die Ängste sind unbegründet, die rettende Schwere der Gitarre legt einen erdrückenden Teppich des Vergessens, oder Beruhigens. Die gewohnten Vocals des Sängers sind plötzlich wie Balsam, darüber hinaus umschmeichelt eine zumindest ansatzweise greifbare Melodie die Ohren und fast schon zärtlich mutet der sphärische Klang des Keyboards an. Angenehmer Midtempo Song, der auch im Großen und Ganzen all Sperrigkeit abwirft und scheinbar versucht zu trösten. Sehr nett von ihm. 7,5 Punkte Beim Titel „Insomnia“ (dt. Schlaflos) fürchte ich ja fast schon, zu viel der lobenden Worte vorrausgeschickt zu haben, vor allem da sich ein Schocker zum Abschluss in puncto Nachhaltigkeit sicherlich anbieten würde, doch bleiben meine Sorgen unbegründet. Sanfte Gitarrenklänge leiten ein, druckvoll geht es weiter und es ergibt sich ein wunderschöner Moment indem ein lang gehaltener Schrei, wunderbar mit der Melodie und dem Double-Base harmoniert. Der Song ist flott, aber hat sich im Griff, kommt von selbst an den passenden Stellen zur Ruhe und hat die richtige Stimmung, die ein letzter Song haben muss. So aggressiv-melodiös lasse ich mich gerne nachts wach halten. Treffer! 8 Punkte Cover: Nun ja, dass ich das Cover und den Artstyle mag – dürfte keine Überraschung mehr sein, nachdem ich ja schon verraten hatte, dass mit Travis Smith mein Lieblingskünstler mit am Werke war. Das Cover zeigt eine Schattengestalt im weißen Nebel und links davon eine Hand, welche sie zu greifen versucht. Und irgendwie passt dies auch wie die Faust auf das Auge, bezogen darauf, wie ich zu diesem Album stand und teilweise immer noch stehe. Die Hand bin ich, die Person das Album. Ich versuche es zu greifen, ich hab eine Vorstellung davon was es beinhaltet, aber irgendwie habe ich es noch nicht ganz gefasst. Nein auch abgesehen davon, ein sehr minimalistisches Bild, aber mit viel Atmosphäre, welche tatsächlich passt. Auch das Booklet ist voll mit derer abstrakter Bilder, welche in sich stimmig sind und hervorragend zu den sehr coolen Bandbildern sind. Schön aufgemacht, auch die düsteren Farben passen. Alles wie aus einem Guss. Fazit: Dieses Album ist alles andere als eine einfach Kost, im Gegenteil, finde ich es in seiner Aufmachung vertrackt, komplex und vielschichtig – sicherlich kein Album für einen Durchgang. Es wird definitiv wachsen! Ein Blick in die Lyrics dürfte sich gefühlt auch lohnen, sie scheinen mir doch etwas gehobener als der schwarzmetallische Durchschnitt, wenngleich ich mich nicht näher mit ihnen beschäftigte, da mir wie gesagt Anfangs deutlich der Zugang fehlte und es auch einem sicher nicht leicht gemacht wird. Definitiv nicht das leichteste Album der Band. Trotzdem ist es schön abwechslungsreich, verliert aber nie seinen düsteren Grundtenor und untermauert auf jeden Fall das Dark Fortress eine der wichtigsten und größten deutschen Black Metal Bands sind, welche in der Lage sind traditionelle Klänge neu zu interpretieren und damit eine Eigenständigkeit herauszuarbeiten. Für Black Metal Fans eigentlich zumindest reinhören Pflicht, wobei – wie gelernt, einmal nicht ausreichen wird! Erschienen auf Etalusicore mit detaillierter Berechnung und Fotos: http://etalusicore.blogspot.de/2015/01/dark-fortress-seance-2006.html [Review lesen]

18.11.2014 12:15 - N.T.O.T.B.: N.T.O.T.B. - III (2010)

6.0 / 10
Die Ulmer Punkrocker rund um N.T.O.T.B. dürften wohl die allerwenigsten kennen, aber das lässt sich ganz leicht ändern – wenn man hier einfach weiterliest. Die kryptische Abkürzung steht ausgeschrieben für NewTec On the Block und ist so etwas wie die (in?)-offizielle Band der gleichnamigen Firma. Nach vorab zwei veröffentlichten EPs, wobei letztere sowas wie eine vorausgegriffene Singleauskopplung sein könnte, ist dies hier sozusagen die Debütscheibe, auch wenn der Titel des Albums etwas anderes suggerieren lässt. Aber dafür findet sich auch gleich im Booklet eine Erklärung, wie mit allen möglichen Zahlen, Quersummen und und und, immer die Nr.3 heraus kommt. Musikalisch per se ist dieses Genre nicht unbedingt mein Steckenpferd, aber die Scheuklappen können gerne andere haben. Das Besteck liegt bereit und die CD auf dem Tisch oder in der Anlage, je nachdem wie sehr man es mit Metaphorik hat oder nicht. Um „3 O'clock Rock“ fing laut erwähnter Beschreibung immer die Mittagspause und damit die Bandprobe an. Es bleibt zu hoffen, dass diese länger ging und ergiebiger war, als dieser 22-sekündige Appetizer. Dies ist einfach kurz und schnell gespielter Punkrock, allerdings auf eine sehr sanfte Art und könnte in einer x-beliebigen Sitcom z.B. als typische Übergangsmusik von der einen in der andern Szene fungieren. Das kann man als Kompliment sehen, oder aber eben auch als das, was es in der Regel ist – nicht wesentlich. 4 Punkte „She Rock Oh“ ist dann das erste richtige Lied und nicht die vermutete Ballade sondern eine flott vorgetragene Träumerei gegenüber dem Traumauto. Was auffällt ist auf jeden Fall die forsch angespielte Snare, die das ganze zügig vor sich hertreibt – ansonsten ein recht durchschnittlicher Song mit annehmbaren Refrain, der allerdings eine leichte Gefahr bezüglich der Gesangsspur andeutet. Da darf teilweise nicht mehr viel stimmlich wegrutschen, weil dies durchaus mutig und selbstbewusst, aber sicher nicht vorsätzlich und absichtlich der Toleranzgrenze schon mal Hallo sagt. Das kann leicht zum zweischneidigen Schwert werden, stark dagegen der kurze Bläsereinsatz in der Mitte – der kommt unerwartet, fast schon progressiv angehaucht im doch recht simplen Song und erweitert das Klangspektrum sehr sinnvoll. Es endet wieder ruhig, aber lässt dieser Ruhe nicht wirklich viel Zeit, daher kaum der Rede wert. 5 Punkte Während es den ersten Teil auf der ersten EP gab, folgt hier der zweite und zwar „Scene It II“. Was mir der Text sagen soll, versteh ich zwar bis heute kaum – soundtechnisch präsentiert man sich ähnlich wie zuvor nur ein wenig ruhiger. Zwar wirkt die Snare auf mich fast identisch, aber trotzdem ist das Lied geordneter und lässt kleinen Solos den Raum, welche sie brauchen um sich zu entfalten. Generell hat dieses Lied mehr Zug, lässt Nuancen einer Stimmung aufkommen, wirkt runder und auch der Gesang läuft hier besser. Nur endet es ebenso abrupt, was mir fast zu schnell ist. Klar, in der Mittagspause hat man womöglich nicht viel Zeit, dafür ist dann aber doch wieder der Sound zu gut und zu klar. Hätte es mehr diesen Proberaumsound, dann wäre dies passender gewesen und hätte seinen eigenen Charme gehabt. Krudes Lob und Kritik zugleich, ich gebe es ja zu. 5,5 Punkte Der – von mir wirklich positiv gemeinte – Nerd-Faktor bricht bei "Ijunk“ dann das erste Mal aus. Anfangs bratzen die Gitarren noch schön frontal rein, bevor sie sich dem Schlagzeug etwas unterordnen und zusammen eine nicht näher von mir zu beschreibende straighte Da-dam-da-dam Punkrock Attitüde abbekommen. Zum Glück erwehren sie sich diesem Schema aber mehrfach erfolgreich und verbleiben nicht in diesem lahmen, gefühlt schon tausendmal gehörtem Muster. Während die Solos und unterschiedlich klingenden Gitarrenläufe also bewusst und gekannt der Blaupause entfliehen, weiß ich nicht, ob dies auch für den Gesang gilt. Der präsentiert sich auch in irgendwie doch verschiedenen Stimmfarben, aber leider auch in mal besser, mal schlechter treffenden Tönen. Das ist dann klar nicht typisch und vorhersehbar monoton, aber trifft meine Befürchtungen die ich zuvor hatte wie Nagel und Kopf, sprich auch nicht immer gut. 5 Punkte „High Noon“ hält sich selbst für sehr lustig, so klingt auf jeden Fall das mutmaßliche Kicker-und-„High Noon“-Ruf-Intro. Damit hat N.T.O.T.B. auch durchaus Recht, aber mehr als ein flotter gute Laune Midtempo Song ist es leider auch nicht. Da hilft auch kein mehrstimmiger Gesang und Chorus, kein erneut gekonnt in Szene gesetztes Gitarrensolo. Die Band hat Spaß daran, das hört man, das klingt authentisch aber limitiert sich auf der anderen Seite auch selbst irgendwie weil es auf mich mehr wie ein Funprojekt wirkt, was es auch durchaus auch sein kann und auch nichts schlechtes ist; aber – falls man das so nicht versteht/nachvollziehen kann, es fehlt noch der Funke, der überbordende Moment, die perfekte Mischung aus Spaß und Professionalität. Stümperhaft produziert ist es mitnichten, im Gegenteil – wie gesagt, das ist alles ordentlich, aber es fehlt noch ein wenig der Regler, der dem ganzen mehr Charme, mehr Seele gibt und die vorherrschenden Ansätze auch ins richtige Licht rückt. Ich stagniere weiterhin auf 5 Punkten. Warum ich eingangs den Nerd-Faktor erwähnt hatte? Dürfte bei Titeln wie „Bugfix“ eigentlich auf der Hand liegen. Die Arbeit schlägt sich scheinbar auch bis in die Musik wieder, scheint im Umkehrschluss aber auch auf jeden Fall sehr viel Spaß zu machen – sonst würde man kaum so fröhlich über die eigentlich lästige Bugsuche und –lösung singen. Der Refrain schafft dabei das schräge Kunststück, nicht nur eingängig und wiedererkennbar zu sein, sondern auch je nach Laune total nervig zu sein, was leicht suboptimal ist. Schade, und auch wenn ich längst erkannt habe und haben müssen, dass dies kein Genre ist, bei dem man viel Wert auf lange Ausklänge oder Outros legt oder legen muss, mich stört dieses nahezu sofort stoppende Erklingen jeglicher Gitarre mit ein-zwei Schlägen immer noch. Mit diesem gedanklichen Malus im Kopf bleibt das gute Stück aber trotzdem noch auf 5 Punkte. So, genug geträumt – jetzt mal noch kurz die Ohren gespitzt und zugehört, es wird gelehrt und gelernt! „R = U / I“ ist eigentlich an und für sich eine coole Idee, anhand eines flotten Punkrockliedes physikalische Gesetze zu erklären. Dass der Text vielleicht nicht ganz rund in die Zeilen passt oder etwas arg verbogen werden muss, sei da mal ganz verziehen ob des Lehrwertes. Auch der recht hoch und schräg gesungene Refrain prägt sich gut ein, was ich mal als unorthodoxen pädagogischen Ansatz durchgehen lasse. Die teilweise recht trotzig und rebellisch klingenden Zwischenparts machen das Ganze ob der Thematik ja fast schon zur Satire. Der Song selber und allein ist jetzt nicht so überragend, aber die Idee und die fetzige Umsetzung haben durchaus etwas für sich und innovative und frische, künstlerische Ansätze kann man ruhig auch mal gut finden, setzen! 8 Punkte Der Schritt zu Modepüppchen bei „Suburb Cinderella“ kommt dann zwar unerwartet, vor allem da hier auch klanglich anders begonnen wird, aber Abwechslung ist zu dem Zeitpunkt nicht die schlechteste Idee. Der Song ist wesentlich ruhiger, der Gesang dafür teilweise aber viel „angepisster“ (aber wirklich auch nur in Anführungszeichen, ich will hier nicht versehentlich einen Wutausbruch vermuten lassen, es bleibt recht ruhig) und offenbart sich in leicht gepressten Schreien und bildet einen großen Kontrastbogen zum butterweich gesungenen Refrain. Der längste Titel des Albums wirkt auch durch das gedehnte Tempo im Vergleich noch länger, was okay ist – aber wie immer hätte ich mir auch hier ein „längeres“ Ende gewünscht und dies hätte sich hier wunderbar in Kombination einer minimalen Stauchung im Mittelteil angeboten. Aber das ist eigentlich insgesamt nicht wirklich wesentlich und nur etwas arg übergenau. 6 Punkte Es folgt „Self Fulfilling Prophecy“ – was gleich wieder flott drauf los hüpft und springt. Das ist ganz okay, aber damit werde ich halt auch nicht wirklich warm. Der Gesang folgt eine sehr annehmbaren Melodie, riskiert dabei aber auch mal wieder Kopf und Kragen. Unnötigerweise wie ich finde, denn ich wette, dass damit nicht jeder klar kommt aber das zieht sich leider immer wieder durch das Album. 5,5 Punkte Ob „Einstein Chapter“ genau SO auf der zuvor erschienen EP klang, kann ich nicht beurteilen, zumal dort eine „Southern Rock“, „Country“ und „Rock“ Version vertreten waren. Was dies hier davon sein soll, keine Ahnung – oder ob es etwas komplett Neues ist, wer weiß, wer weiß. Musikalisch teilweise annehmbar, gesanglich in meinen Augen teilweise grenzwertig – mich nervt der Refrain mit der oftmaligen Wiederholung des Titels ein wenig, vor allem wird das auch ein bisschen in die Solos mit reingesungen. Ne, das winke ich mit 4 Punkten durch. Ein bisschen Spaß muss sein – „Vergiss Es“ tangiert ein wenig Regionalhumor, aber leider sehr überschaubar, sonst teilweise nachvollziehbare oder krude Wunsch/Traumvorstellungen, welche alle leider nicht in Erfüllung gehen oder eben lieber gleich vergessen werden sollen. Ja das ist soweit ganz nett und okay, aber mehr auch nicht. 5,5 Punkte Mein Highlight kommt überraschend am Ende der Scheibe mit Gastsängerin und in der Akustikversion. „Virus (Acoustic Version)“ klingt sehr anders, als die vorherigen Lieder was an den gerade genannten Gründen liegen mag, ist aber auch vollkommen anders aufgebaut. Der Gesangsaufbau hin zum sich steigernden Refrain finde ich stark, beide Stimmen zusammen klingen zwar nicht wie ausgebildete Profistimmen, aber ergänzen sich perfekt und erzeugen gemeinsam ein Gefühl von Wärme und Raum, was an dieser Stelle so wunderbar überraschend kommt. Genau solche Songs wünsche ich mir auch für das Ende eines Albums, weil es schafft etwas zu hinterlassen, das über die plötzliche Stile zumindest für einige Sekunden und Gedanken hinaus wirkt. Das es zudem weniger fröhlich ist und eine wirklich hauchdünne, zart flirrende Traurigkeit in sich birgt, gefällt mir sowieso – hach sowas schaffen auch deutlich bessere Bands nicht immer am Ende eines Albums, daher diesmal einzig und allein dem Song wegen! 8 Punkte Cover: Das Cover ist soweit ganz okay und annehmbar, eine warme Zeichnung ein wenig mit dem Charme eines Sprayers mit Skill porträtiert scheinbar die Band, auch wenn da dann mindestens zwei Mitglieder fehlen würden, dazu komischen Geisterwesen – okay, und schöne Details wie das Ulmer Münster und dem Firmenlogo, doch irgendwie mit Liebe gemacht. Auf der Rückseite ebenso, Tracklist neben einer Uhr auf 3 Uhr, auf der Rückseite, sprich unterhalb der CD – selbiges Bild nur spiegelverkehrt siehe auch die Schrift der Tracklist in Spiegelschrift, aber während der Nacht, weil – wenn die Uhr noch immer gleich steht, es nun eben 9 Uhr ist. Sowas mag ich, das ist durchdacht und konsequent und liebevoll umgesetzt. Das Booklet selbst, ist unspektakulär, aber hat auch noch kleine Zeichnungen in dem Stil sowie zwei Fotos, die CD selbst „ist“ besagte auf 3 Uhr gestellte Uhr. Wie gesagt, alles konsequent zu Ende gedacht und schön gemacht. Wertet das ganze ungemein auf, wenngleich ich sagen muss, des Covers wegen allein mitnichten irgendwie Interesse darauf bekommen hätte. Fazit: Oh je, wie fange ich an. Richtig schlecht oder lieblos ist überhaupt nichts gemacht, hie und da gefällig aber insgesamt dann doch zu ungewöhnlich um irgendwie anbiedernd oder gewöhnlich zu sein. Seien es die eingestreuten Solos oder die ganze Thematik der Songs. Die Band hat spürbar Spaß an der Sache was dem Ganzen ein sehr positives Flair gibt, mir aber dann wieder ein wenig zu unernst ist. Es ist jetzt nicht die musikalische Offenbarung auch wenn es Hand und Fuß hat, aber dazu fehlt irgendwie noch etwas. Einen abwechslungsreicheren Grundrhythmus, mehr Sicherheit in der Stimme – viele summierte Kleinigkeiten auf einen eigentlich positiv eingeschlagenen Weg, weil richtig warm werde ich damit leider noch nicht. Und da ich kaum solche Musik höre, kann ich leider auch nicht mit großartigen Vergleichen oder „für Hörer von Ratschläge“ aufwarten. Wenn ihr handgemachten Punkrock mögt, schaut rein – ganz schlimm ist es nicht, Ansätze sind vorhanden und die Band wird sich sicherlich freuen, aber die Welt geht auch nicht unter, wenn man es nicht tut. Ganz wie ihr wollt… Wie immer erschienen mit Bildern und detaillierteren Berechnungsinfos auf: http://etalusicore.blogspot.de/2014/11/ntotb-iii-2010.html [Review lesen]

10.10.2014 11:34 - CocoRosie: Adventures Of Ghosthorse And Stillborn, The (2007)

6.0 / 10
CocoRosie lernte ich über eine Bekannte kennen, insbesondere durch das Lied “Gallows”, welches ein grandioses und stimmungsvolles Video neben der beklemmenden und traurigen musikalischen Atmosphäre zu bieten hat. Das fand ich auf jeden Fall schon großartig und spätestens mit „Fairy Paradise“ erkannte ich, dass da wirklich talentierte und ambitionierte Künstler am Werk sind, welche es schaffen ihre ganz eigene Art von Musik zu spielen, worauf hin ich mir auch vorliegende CD besorgte. CocoRosie sind Bianca und Sierra Casady, zwei Schwestern, die sich teils lange Zeit in ihrer Kindheit nicht sahen, bis sie sich wiedertrafen und beschlossen zusammen zu Muszieren. Und ab hier kann man sich schon vortrefflich darüber streiten ob, dass Kunst ist oder weg kann. Neben einem kunterbunten Mix von elektronischen Beats und Samples, findet sich von Operngesang über kurze Rapparts mitunter neben normalem Gesang auch kindlich-naiv verstellte Stimmen, trifft ein Beatboxer auch mal auf eine Harfe und werden absolut musikfremde Gegenstände genau dafür latent dilettantisch oder nervtötend missbraucht. Das Ganze wird untermalt mit politischen oder auch feministischen Attitüden und lässt erahnen, wie streitbar die ganze Musik sein kann. Überladene Ansprüche oder genialer Geniestreich – wir werden sehen: „Rainbowarriors“ nennt sich der erste Song und schürt Erwartungen. Während eine Art Rassel geschüttelt wird, Uhren(?) zu ticken anfangen und es im Hintergrund unregelmäßig pfeift und wiehert, singt Sierra mystisch-flirrend ihrem Operngesang und Bianca dazu im Vordergrund. Eine leichte Nähe zum Rapgesang ist vorhanden, trotzdem würde ich ihn nicht als solchen klassifizieren. Es sind viele, viele Geräusche und Samples in die Geräuschkulisse mit eingewoben, welche ich unmöglich alle benennen oder beschreiben kann. Dem Feeling etwas Tropisches zuzusprechen wäre übertrieben, wirkt aber auf jeden Fall warm, erinnert mich leicht daran und dazu noch fröhlich, auch melodiös – lebendig, nicht klar aber lebhaft. Dem Refrain wohnt auf jeden Fall ein starker Wiedererkennungswert inne und der Song deutet schon mal an, was hier alles möglich ist. 7 Punkte Es folgt „Promise“ mit einem leicht jammernden Einstieg, was die Stimmlage angeht. Ein recht simpler, aber flirrender Beat mit vielen kleinen und im Einzelnen eigentlich nichtigen Details, die dem ganzen aber unbemerkt Breite verleihen. Primär dazu Rapgesang, mitunter leicht klagend, fordernd oder auch verzweifelt, jedenfalls ohne Strenge oder Härte dahinter. Und der Refrain mit dieser extrem schwachen, wimmernden, flüsternden Wehmutsstimme, die perfekt zum sachten, schwachen Beat passt, aber sicherlich schon den einen oder anderen Hörer schon extrem herausfordert. Sicherlich schon der erste Grenzgängersong bezüglich meiner These, Hassen oder Lieben. Ich mag es, aber nicht immer. 6,5 Punkte „Bloody Twins“ fängt mit einer Spieluhr an, harmloses Geklimper und plötzlich setzen die gerade erst kennengelernten, schwachbrüstigen, leicht schrägen Wimmerstimmen ein – nur dass sie diesmal noch eine Stufe extremer sind. Ich bin mir nicht sicher ob Wimmerstimme der richtige Ausdruck ist – aber mir fällt keine bessere Umschreibung ein. Anstrengend, aber das ist zum Glück recht kurz. 4 Punkte Zum Glück ist „Japan“ da wieder anders, aber leicht macht es dem Zuhörer auch nichts. Die Hintergrundmelodie ist verdammt simpel, sich immer wieder wiederholend und eine extrem auf kindlich getrimmte Stimme setzt ein, dazwischen auch mal schrägere Chöre und Stimmengewirr oft auch leicht anarchisch. Es versucht fröhlich zu klingen, aber viel zu bemüht – was sicher Absicht ist, erzeugt dadurch eine sehr diffuse Wirkung und wechselt mittig langsam aber unerwartet zu leisen, traurigen Tönen untermalt von Operngesang, bis das Anfangsthema und Melodie sich dazu wieder einschleichen und mit den teils volle Kanne daneben gesungenen Gesangsspuren im ersten Brainfuck endet. Es ist nicht schlecht gemacht, bis auf die Tatsache, dass ich nicht ganz genau versteh, wohin mich das führen will und rein musikalisch gleichzeitig gut, wie auch schlecht ist, aber sicher nie ein Hit wird, den man öfters hintereinander hören mag. 5 Punkte Vielleicht rettet uns ja „Sunshine“ aus dem Chaos. Die ersten Klänge wirken auf jeden Fall schon wieder diffus, dafür ist der Gesang aber wieder relativ gefestigt – wirkt zwar auch hier nicht direkt, sondern nah und fern zugleich, aber trifft die Noten und folgt einer klaren, leicht melancholischen Melodie. Stören lassen sollte man sich aber nicht von zwar verhaltenem, aber immer wieder auftauchendem Geklingel von Fahrradklingeln. Wer hier vielleicht schon einen leichten Widerspruch der Erwartungshaltungen auffindet zwischen Sonnenschein, Fahrrad und trauriger Stimmung, sollte definitiv einen Blick ins Booklet werfen oder sich anderweitig die Lyrics anschauen, um zu bemerken, da stimmt definitiv etwas nicht und feststellt, dass da durchaus eine leichte Beklemmung vorhanden ist. Generell lohnt es sich fast immer sich das Textblatt zu Gemüte zu führen, da es ungemein das sehr oft im Nachhinein verstörende Gefühl verstärkt und manchen Soundeffekt weniger willkürlich platziert scheinen lässt. Denn wie eingangs erwähnt geht die Botschaft in der Regel über das rein Musikalische hinaus und wird entweder direkt oder eher zwischen den Zeilen aber umso vehementer ersichtlich. 6 Punkte Nach noch weniger Sonnenschein klingt der Titel „Black Poppies“ und hier will ich noch mal bewusst auf Andeutungen oder Besagtes zwischen den Zeilen lesen eingehen, ohne Ansprüche zu erheben das Lied einzig richtig zu deuten oder überhaupt verstanden zu haben – den Eindruck habe ich auf jeden Fall nicht und vielleicht soll es dies „richtig“ ja auch nicht geben. Das Booklet ist sozusagen handschriftlich geschrieben, was mitunter sehr schwer zu entziffern ist, aber auch Details enthält. Hier z.B. steht in einer Zeile geschrieben. „Like warm kittens close to the“ – durchgestrichen: „ground“ – „earth“. Dabei ist “ground” nur bis einschließlich dem “n” durchgestrichen und das “d” wirkt nachgefahren, kombiniert mit dem sehr kleinen “r” von “earth” liest sich dies auf dem ersten Blick wie “death”. Schließt sich nicht aus und kann in dem Kontext auch als Synonym verwendet sein, soll aber nochmal verdeutlichen, dass hier die Songs durchaus tiefer gehen als das, was man akustisch vielleicht wahrnimmt, was je nach Gesangsart auch nicht immer soo einfach ist. Musikalisch quäkt irgendwas anfangs und erinnert mich am ehesten an alte Teddybären, die ein Geräusch von sich gaben, wenn man sie nach unten kippte – ansonsten eine sehr verhaltene Melodie, schwacher und trauriger Gesang, dazwischen gesampelte Kinder- oder Babystimmen, von denen ich stark ausgehe, dass sie von einem Erwachsenen eingesprochen wurden und irgendwie hat es etwas vom zu Bett gehen, nur dass ich als Kind davon Albträume bekommen hätte und es ist insgesamt einfach nur komisch. 5 Punkte „Werewolf“ ist das Lied mit den mit Abstand meisten „Blutspritzern“ im Booklet (wenn ich den Kopf schräg halte, sieht das aus sogar wie ein leicht bösartiger Smilie aus, gruselig!) und geht auch thematisch an die Nieren, indem es grob gefasst um innerfamiliären Missbrauch geht und dabei passagenweise direkt und dann für mich wieder metaphorisch-poetisch verschlungen und unverständlich ist, so ganz gut ist mein Englisch auch wieder nicht – aber was es andeutet oder ausspricht, fühlt sich absolut falsch an und macht auch dank dem großartigen Gesang auch auf einer ganz merkwürdigen Ebene betroffen. Die Melodie ist wieder zuckersüß, harmlos aber traurig, dazu wieder der kindlich-naiv anmutende Rapgesang, der dennoch einen verstörten Stolz in sich birgt, der verzweifelt anklagt und doch so resigniert ist. Dazu der absolut flüssige Flow über Passagen wie „Weeping willow won't you wallow louder“ oder „Up the marriage evil doer doing evil from a baby carriage” was sich einfach unglaublich gut und stark anhört und schlussendlich noch der Refrain, indem Sierra mit ihrem als Operngesang zusammengefassten Gesang unterstützt. Das Lied hat viel Tiefgang, hört sich richtig gut an und ist abgesehen von der gesanglichen Mixtur frei von sonst bisher Kennegelernten Experimenten was die musikalische Ausstaffierung anbelangt und kommt ungemein fragil und zerbrechlich daher. Lange Rede kurzer Sinn – 9 Punkte sind hier vollkommen verdient! (Das Musikvideo hierzu ist auf jeden Fall einen Blick wert, aber weiter im Protokoll) Wir bleiben bei "Animals“ – die bewährten Fahrradklingeln kommen hier noch öfters zum Einsatz und Bianca wirkt hier wieder unglaublich kindlich/jugendlich, was die Klangfarbe der Stimme angeht und passend dazu ist das lyrische Ich allein, missverstanden und beschließt bei den Tieren wohnen zu wollen, flieht aus der Welt und wirft mit vielen Querverweisen der modernen Popkultur nur umso um sich. Melodie gewohnt simpel, minimalistisch aber stark in der Wirkung. Insgesamt ein melancholischer, guter Song der einen nicht umwirft aber gut begleitet und mitnimmt, wären da nicht diese Klingeln. Mich zieht das eher etwas raus aus dem aufgebauten Sog, keine Ahnung was diesmal dahinter stecken soll. 6,5 Punkte „Houses“ wirkt noch kindlicher, jemand wirft neben der ruhigen Klaviermelodie noch Steine, Knöpfe oder Münzen auf den Boden – der Gesang ist aber schon wieder, wie auch der Gesamtkontext leicht verstörend, die Mutter wird geliebt, sie macht viel Essen und am Schluss brennen große Häuser zum epischen Abschluss, hoffentlich nicht das eigene. CocoRosie hat immer wieder Momente, die mich komplett ratlos alleine stehen lassen. Das mag gewollt sein, aber das überfordert mich auf einer ganz komischen Ebene. 4,5 Punkte Auch wieder absolut ungut fühlt sich „Raphael“ an – ohne auch nur ansatzweise wieder alles zu verstehen, schimmert hier durch, dass die Protagonistin in ihrer vermutlich ersten Beziehung vom titelgebenden Charakter nur ausgenutzt wurde und kurzfristiges Mittel zum Zweck war. Vielleicht bin ich überempathisch, aber mir geht es nahe und die musikalische Umsetzung dürfte es gekonnt flankieren und fördern. Dieser überzerbrechliche Gesang und Melodie sprüht nur von Enttäuschung und Desillusion und hallt unglaublich bitter nach. Stark! 8 Punkte Ganz kurz nur ist „Girl And The Geese“ – eine Art Orgel spielt kurz mal wieder was Trauriges mit wenigen Tönen, dazu eine Erzählstimme wie von einer Sprachaufnahme. Nicht spektakulär, aber wirksam. 6 Punkte Jetzt kommen wir zu einem Ärgernis, was ich im Folgenden vertiefen werde. Und zwar ist jetzt der Song „Miracle“ an der Reihe, dem angehängt wurde der Bonussong „Childhood“ – das heißt, beides läuft als gleicher Track, dazwischen ist nur eine unleidige Pause. Wie ich zu langen Pausen stehe, habe ich schon mehrfach erwähnt, ich halte davon absolut nichts und null! Ich werde daher wie folgt vorgehen. Ich bewerte die Qualität des ersten Songs und des zweiten Songs separat, die Pause abzüglich der angekündigten 10-Sekunden-Toleranzgrenze als dritten Song mit keinem Inhalt, sprich 0 Punkten und werde das Ganze in Relation gewichten und zusammenzählen. Das Ganze fängt sehr sphärisch an, textlich verwirrt es mich komplett – aber das allein sollte kein Kriterium sein; die Stimme finde ich hier leider grenzwertig, hab teilweise das Gefühl da wird mir direkt ins Ohr geschmachtet und gesäuselt – und dieses Gefühl, den Speichel des Sängers in dessen Mund knistern zu hören, das ist irgendwie wuhaaa, ich weiß nicht - und es ist in meinen Augen leider ein deutlicher Abfall zu den vorherigen Songs, was ich für einen Ausklang sehr schade finde. Und wie solcher klingt es definitiv, aber es gefällt mir nicht wirklich daher leider nur 3,5 Punkte bis zur Pause, welche bei 3:25 schon einsetzt und erst(!) bei 6:35 wieder aufhört. Warum?!! Vogelgezwitscher, eine Dampflok? Tiergeräusche? Keine Ahnung was alles, eine Akustikgitarre und wieder ein sehr säuselnder, wehmütiger Singsang. Eine Art Chor setzt ein kurz ein und schwillt wieder ab – aber alles versäumt leider komplett irgendwie auf den Punkt zu kommen und wirkt durch die Pause noch deplatzierter. Das stört hier doppelt! Ich inszeniere einen Ausklang, lasse ihn ausfaden und bin gut drei Minuten komplett still, um wieder etwas aufzuleben zu lassen, was sowieso nicht mehr als ein zusätzlicher und überflüssiger Ausklang sein will und sich noch mal gut 5 Minuten Zeit lässt erneut auszufaden. Für was frage ich mich da, Bonus hin oder her – das ist und war absolut unnötig und zieht ob der Länge und ob der Tatsache, dass hierfür natürlich auch keine Lyrics parat liegen, doppelt den Schnitt herunter. (0,34 Punkte am Gesamtergebnis!) Ich gebe hier noch mal wohlwollende 4 Punkte – weil mich das Geschmatze noch mehr genervt hat, und komme nach Adam Riese auf einen Gesamtdurchschnitt von: 205 Sekunden * 3,5 Punkte = 717,5 Punkte (190 Sekunden -10 Sekunden) * 0,0 Punkte = 0,0 Punkte 301 Sekunden * 4,0 Punkte = 1204 Punkte = 1921,5 Gesamtpunkte / 686 Sekunden entspricht 2,80 Punkte! Absolut unnötiges Eigentor… Cover: Das Cover deutet das Unberechenbare vielleicht schon an. Die beiden Schwestern sehen wie aus der schwarzen Szene entsprungen aus oder alternativ so, als ob sie gerade ihre Männer begraben haben – was ein cooler Hinweis auf das, das Review einleitende „Gallows“ welches drei Jahre später auf dem Folgealbum erschien, sein könnte – mir aber dann doch etwas zu viel der Planung sein scheint. Irritierend ist der Typ links davon in einer futuristischen Uniform und unpassenden Regenbogenbinde. Dazu halten sie einen Kuchen mit brennenden Kerzen, schauen erfreut und zugleich traurig, sitzen in einem Boot? Oder auch einem schlecht rein gephotoshopten Sandkasten, der fast nahtlos an den dahinter befindenden See mit zwei schwarzen Schwänen anschließt oder damit verfließt. Dahinter noch ein bisschen Wald und daneben oder darunter liegen ein Teddy und ein weißes Spielzeugpferd. Komisch? Ja, definitiv! Das Booklet ist wie erwähnt handschriftlich gestaltet aber deswegen teilweise auch beschissen zu lesen, hat aber dennoch Stil – vor allem durch diverse Blutflecken. Sachte im Hintergrund schimmernde Pferde oder komische Zeichnungen eher nicht so und gehen wieder in die schräge Kategorie. Die CD sowie der beiliegende Sticker (Bonus!) haben das gleiche Motiv, und zwar vermutlich Zeigefinger und Mittelfinger, welche die Beine einer Frau samt Strapse darstellen soll und von weiter oben nach abwärts, sprich vom Schritt an, der außerhalb des Bildes liegt, ist alles voll Blut. Das hat auf jeden Fall eine Aussage und ist nicht zufällig, aber ich will da nicht bis ins letzte Detail spekulieren. Cover bekommt 5,5 Punkte, restliche Gestaltung 6,5 und Lyrics nach gewohnter Regel. Fazit: CocoRosie sind nicht leicht und definitiv nicht jedermanns Geschmack und ich müsste lügen, würde ich sagen, sie mir jederzeit anhören zu können. Dem ist definitiv nicht so, sie können unglaublich anstrengend und nervig sein – aber sie sind auf der anderen Seite absolut einzigartig, was musikalische Komposition, Ausführung und Zusammensetzung angeht. So absurd manch Idee vielleicht klingt, nicht immer – aber oft geht es sich überraschenderweise sehr gut auf und ist dadurch unglaublich erfrischend aber auch gewöhnungsbedürftig. Ich schätze die Band aber für ihren Mut und ihre kompromisslose Haltung, ihre Botschaft so verstörend schön und umschmeichelnd und dann wieder so drastisch, klar und kurz an den Mann (und die Frau) zu bringen. Neben ihrer Experimentierfreude haben sie echtes Talent und zeigen immer wieder auf, dass sie in der Lage sind, richtig gutes Material zu produzieren. Ihr Konzept ist durchdacht und mit viel Überzeugung durchgeführt und ich hab keine Ahnung, wie zur Hölle ich das hier enden lassen soll, um klar zu machen, wie zwiespältig diese Musik doch ist und sein kann. Je nach Tagesform gerne 1,5 Punkte mehr oder runter – aber hört am besten selbst rein. Erschienen auf und für [M³]-Etalusicore inkl. Bilder und Details unter: http://etalusicore.blogspot.de/2014/10/cocorosie-adventures-of-ghosthorse-and.html [Review lesen]

11.09.2014 16:15 - Balmung: Auf Der Suche Nach Thule (2000)

3.0 / 10
Sex mit der Ex Part I: Balmung - Auf Der Suche Nach Thule (2000) Eine wunderbare neue Kategorie über CDs die sich nicht mehr physisch in meinem Besitz finden, sich lange genug darin allerdings befanden, als dass ich ein Review darüber schreiben kann auch wenn ich sie mir jetzt live als Mp3 anhöre. Ähnlich wie bei Promo-CDs zählt der Wertungspunkt Cover nur halb, da ich außer dem Bild nix zu sagen kann und nicht davon ausgehen kann, mir bei jeder CD gemerkt zu haben wie viele Lyrics vorhanden sind oder nicht oder wie toll das ganze aufgemacht ist. Das Bett ist aufgeheizt und mit gemischten Gefühlen geht es ans Eingemachte. Werden alte Gefühle wieder wach oder hatte es alles seine guten Gründe… Vorab noch ein paar vielleicht notwendige Informationen: Die fränkische Band Balmung ist nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Band Balmung, welche hier NICHT thematisiert wird. Diese spielen definitiv und ganz sicher NSBM, die fränkische Band hingegen nicht. Sie besingt zwar auch extrem oft und pathetisch die heidnischen Vorfahren, rechtsextremes Gedankengut kam mir im vorliegenden Album aber nicht vor, dennoch ist auch die deutsche Band mehr oder weniger direkt im Zielfernrohr extrem linker Vereine. Sei es weil einfach mal die Länder verwechselt werden oder weil man einfach mal unterstellt im Fahrwasser von ULTIMA THULE mit zu schwimmen. Die sprechen sich inzwischen von rechter Gewalt und Rassismus frei, waren in der Vergangenheit aber nicht ganz koscher und haben trotzdem absolut NICHTS mit der fränkischen Band Balmung zu tun auch wenn sie vielleicht klanglich ähnliche Musik zu machen scheinen. Kann ich nicht beurteilen, da ich Ultima Thule nicht kenne, was ich aber kenne ist eine absolut undifferenzierte Verurteilung und das geht mir tierisch auf den Sack! Jetzt aber los mit der Musik… „Balmung“ heißt das erste Lied und hat ein absolut peinliches Intro. Während wahrscheinlich Wellbleche geschüttelt werden kräht es pathetisch „Odin“ – geiler Scheiß, NOT! Überraschenderweise folgt jetzt aber kein straighter Paganmetal sondern das ganze klingt jetzt ziemlich nach Deutschrock mit einem kleinen Schuss Punkrock nur eben mit „Thor und Odin“ im Chorus. Das finde ich schon mal ganz schön eine Mogelpackung, immerhin wollte man mir das als Metal andrehen – aber das wird es wohl offensichtlich nicht sein. Rein musikalisch passiert jetzt nicht sonderlich viel, das hat seinen einen Rhythmus und der wird durchgespielt – die kleinen Zwischenpassagen sind nicht der Rede wert. Lyrics wiederholen sich gefühlt auch permanent und reißen nicht gerade vom Hocker. Geht so gar nicht geil los und das Intro überhaupt nicht, wir fangen also mit einer Bauchlandung an. 3,5 Punkte Mit dem philosophischen Titel „Selbstheit“ geht es munter weiter, ausgelassen ist die Stimmung auf jeden Fall, das muss man ihnen zu Gute halten aber wenn ich Lyrics wie "In der Schule und durch Medien wird dein Weltbild geprägt, wird die Lüge praktiziert die den Namen Freiheit trägt. Jedem zeigt man seine Feinde - den Gegner im System. Mit dem Brett vor deinem Kopf wirst du nie das Spiel verstehn. Glaub nicht all die Scheisse die man ständig dir erzählt, übernimm nicht jede Meinung die ein anderer für dich wählt. Du hast den Kopf zum denken also setz ihn endlich ein. Finde die Wahrheit, du musst dich selbst befrein!" Höre, habe ich fast das Gefühl ich könnte eigentlich gleich FREI WILD hören. Das ist so plump und einfach, indem man einfach sagt denk selbst, alles andere ist eine Lüge und darüber hinaus kommt nicht wirklich was, ein Vorschlag, eine Idee, eine richtige Revolution. Das ist so 08/15 Alternativ und wie Schema F „In der Bravo stand so schreib ich einen rebellischen Song“ und da die regelrecht monotone Musik der „Aussage“ untergeordnet ist, finde ich es erst recht so schwach. 2 Punkte Zum Glück folgt darauf mit „Tanz Der Schwäne“ erstmal ein Instrumental. Die Keyboardorgel(?) klingt auf jeden Fall mal richtig wohltuend anders und auch das sachte Gitarrenspiel klingt nicht schlecht und findet in der Melodie mitunter sowas wie Tiefe. Das ist noch kein Meilenstein, aber scheinbar geht es doch irgendwie, auch wenn es kürzer hätte sein können. 5 Punkte Den Albentitel „Auf Der Suche Nach Thule“ gelingt es erfolgreich gekonnt daran NICHT anzuschließen und wieder in den Deutschrocktrott zurück zu fallen. Kein Übergang nichts, folglich wirkt der gerade eben gehörte Songs leider fast schon wie ein Fremdkörper. Immerhin wird jetzt auch wieder mehr über schöne Orte gesungen um den paganistischen Anstrich zu wahren. Der Refrain hat sogar auf jeden Fall ein leichtes Wiedererkennungsmerkmal allerdings kann man darüber streiten ob das positiv oder negativ ist – bin mir noch nicht sicher zu was ich da tendieren soll. 3 Punkte „Bis Die Augenlider Sinken“ wird hier weiter gesungen, auf Halbmast hängen meine schon längst und auch dieses Lied wird nicht viel daran ändern. Es kommt noch eine gewisse Saufattitüde und Kneipenflair hinzu was das Lied sicherlich zum Mitgröhlhit macht. Sowas ist nicht unüblich, gefällt mir eigentlich in der Regel eher nicht aber das hat hier sogar Stimmung und eine schöne Sing-along Melodie oder so. Nicht dass ich dies großartig finden würde, aber ich vergebe mal hochgegriffene 4,5 Punkte Im nächsten Lied geht es nicht um ein Browsergame, auch wenn „Die Ruhmreichen Stämme“ das vielleicht assoziieren mögen, sondern wieder um Deutschrock der in krampfhaften Reimschemen die Geschichte der Kriege zwischen Germanen und Römern erzählt und besingt. Der Refrain sticht wieder leicht zweischneidig hervor, ansonsten wieder der übliche Rhythmus – schade wie limitiert hier der Rockanteil ist. Es wird doch wohl etwas mehr Abwechslung geben verdammt nochmal? 3,5 Punkte „Unser Tag“ wird das ganz garantiert nicht mehr, vor allem dann nicht wenn man scheinbar langsam die Doublebase entdeckt um dann nix draus zu machen und sie wieder gleich einmottet, als wäre es ein Versehen gewesen. Ich gebe es zu, ich bin kein Deutschrockfan – ich finde ihn per se aber nicht schlecht, was ich aber nicht gut finde, ist wenn er absolut unkreativ ist. Das ist er auch hier spielerisch, als auch gesanglich und auf Bombentexte würde ich echt nicht hoffen – da hilft auch keine abschließende „Sei stolz, sei stark“ x20 Gehirnwäsche nichts. 2,5 Punkte Wenn du den Wink mit dem Zaunpfahl nicht siehst, „Hörst Du Nicht Die Bäume Rauschen“ – wenigstens? Es klimpert und spährt zur Abwechslung und bewegt sich damit gekonnt auf durchschnittlichem Niveau, was immerhin auch schon eine Leistung ist. Der Gesang klingt auch gleich anders und angenehmer, ein Flüstern tut auch noch der Atmosphäre gut und es blitzt kurz auf, dass da wirklich viel, viel mehr möglich gewesen wäre wenn man offener mit der musikalischen Ausrichtung umgegangen wäre, statt sich selbst in eine Sackgasse zu manövrieren. Trotzdem denke ich, dass auch dieses Lied nicht unstrittig in der Sympathiebekundung sein dürfte – aber ich vergebe nochmals 4,5 Punkte ! Wem das Rauschen zu leise war, freut sich vielleicht über „Schlachtgesang“. Ich auf jeden Fall nicht, ich will wieder mein Rauschen zurück denn die Gitarren stoßen mir gleich unangenehm auf. Wieder das gleiche Schema verdammt auch wenn es sich davon lösen kann und dann doch noch anders wird. Der Refrain geht auch wieder gut ins Ohr, aber ist gesanglich wieder so eine Gratwanderung die man entweder hasst oder okay findet. Sie treffen ja schon irgendwie den Ton, aber ob das perfekt gelungen ist, ist eine andere Frage. Am Schluss gibt es auch mal ordentliche Gitarrensolos die auch auffallen, warum nicht eher? Die Zwischenparts sind dabei gewollt(?) stockend, ach so ganz rund läuft das nicht. Humpelt sich zu 4 Punkten. Welcher DJ kennt ihn nicht? Den „Tote Welt [W.R.-Demo Remix]“ – da ich alles andere nicht kenne ist mir das Schnuppe, es klingt für mich nur mehr Live als die anderen Songs. Es sind auch wieder brauchbare Melodien vorhanden, aber die sind leider wieder sehr rar, gut versteckt und gehen viel zu kurz. Ansonsten wieder Deutschrock mit, wie mir scheint teilweise ein paar Wörtern zu viel in der Zeile oder gepressten Übergängen, wie man es sieht. Naja… 2,5 Punkte Jetzt noch schnell „...Vergossen Die Heiden Ihr Blut“ mit wieder besseren Instrumentalparts sprich mit so gut keinen Instrumenten außer dem Keyboard bevor die ganze Chose im gemächlichen Tempo dazu stößt. Und hier zwickt der Gesang jetzt definitiv, über andere Songs kann man vielleicht noch streiten, aber hier wird zu lange auf der schiefen Ebene getanzt als das man da noch von gewolltem Meistergriff reden kann. Das ist natürlich etwas schade, aber mein Mitleid hält sich mittlerweile stark in Grenzen. 2 Punkte … und final dann noch „Siegvaters Runenlied“ dem es ohrenscheinlich gut tut, einfach nur langsam gespielt zu werden. Da aber ein gutes Ende zu schön wäre, nur eine gute Minute und dann haben wir wieder das übliche ohne großen Ausrufezeichen, Chor hin oder her. Müßig da noch weiter ins Detail zu gehen. 2 Punkte Cover: Es ist ein See im Wald mit Spiegelung und mit Photoshop auf Lila/Rosa getrimmt. Okay, kann man machen – gefällt vielleicht manchen ich find es subjektiv gesehen nur ganz aber vollkommen glatt und rund „ausreichend“. Fazit: Reue und Trauer? Nein, diese Ex vermisse ich nicht wirklich und bin es im Gesamtpaket Leid die olle Kamelle von den guten Ansätzen auf den Tisch zu legen. Dafür hat es zu wenige, sprich praktisch keine Höhepunkte, wagt kaum aus bekanntem Muster auszubrechen, nur dann wenn es wirklich muss und vor allem bleibt so gut wie nichts hängen. Gut den ein oder anderen schiefen Refrain, aber das liegt nur daran, dass du meinen Fetisch für merkwürdige Geräusche ausnutzt. Ich hoffe du bist in guten Händen, mit uns wäre das eh Nichts geworden, musst mich nicht anrufen, Freunde wären wir glaub ich eh nicht geworden. Mach es gut und pass auf dich auf, schade… =/ Ohne Bonusbilder nur mit ausführlichem Rechenweg, erschienen auf: http://etalusicore.blogspot.de/2014/09/sex-mit-der-ex-part-i-balmung-auf-der.html [Review lesen]

05.08.2014 01:13 - Ektomorf: Instinct (2005)

6.0 / 10
Ektomorf und ich, ganz wichtiger Bestandteil meiner Jugend und wohl meine persönliche Quotenrebellenband. Anfang 2006 wurde ich das erste Mal auf sie aufmerksam als ich in meiner ersten Metalzeitschrift überhaupt, dem Metal-Hammer damals einen Bericht über sie auf der DVD fand neben einem Video des letzten und mehr oder weniger aktuellen Albums. Der Bericht war supersympathisch und sie passten in die Underdog-Rolle als diskriminierte Sinti und Roma Angehörige in Ungarn - das war voll auf einer Linie mit meiner kindlichen Sympathie gegenüber den Indianern gegenüber den weißen Invasoren. Musikalisch? Nada – eine Zäsur, es war unglaublich wild, brutal und ging voll auf die Fresse vorne raus – ich näherte mich zu der Zeit erst schüchtern dem Melo-Death zu; das war noch zu krass, aber hatte irgendwie was. So verborgen, noch unergründet für mich und irgendwie zügellos vor Aggression. Es dauerte fast zwei Jahre bis ich mir Ende 2007 dann eben diese CD anlachte und fortan dort Kraft und Begleitung fand bis sich diese wilde Phase irgendwann auslief und ich über den Black Metal zur unheilvollen Doom/DSBM Melange fand. Aber genug gelabert, voll auf die Fresse jetzt mit „Set Me Free“ dem Opener der mit Gitarren über Schlagzeug anschwillt und sich im Gesang ergießt. Die Riffs haben definitiv Groove und sind eingängig, was aber auch daran liegen kann – dass sie sich oft Wiederholen und nur ein kurzes Intervall an Abwechslung haben. Der Refrain ist ebenfalls recht simpel gehalten, drei Wörter welche insgesamt vier Mal wiederholt werden. Das ist sicherlich nicht die hohe Kunst des Songwritings, dafür wirkt es aber verdammt erdig und direkt. 7,5 Punkte Wiederholender Gesang der schnell lauter wird, „Show Your Fist“ macht keine Gefangene und kommt schnell auf den Punkt. Auch dieser Song geht direkt vorne raus, rebelliert, groovt und knallt – der Refrain ebenfalls wieder recht primitiv gestaltet, wird aber wenigstens von ein paar Einheimischen(?) Gesängen untermalt. Statt vorher mit dem Anfangsschema zu Ende zu spielen, kommt hier mal ein Breakdown und dieser wiederholt sich leiser werdend. Zwar nicht mehr ganz so geil wie früher, aber 8 Punkte sind noch drin. Der Titelsong „Instinct“ fängt mal mit dem Refrain an, der sich wenig überraschend wieder schnell und oft wiederholt, bevor die lyrische Abwechslung in den Strophen kommt. Zoltan wirft hier schon mit den ersten, wenngleich einigermaßen gemäßigten Schimpfworten um sich und emanzipiert sich schreiend. Mittig taucht noch ein kurzes Gitarrensolo auf welches noch kaschieren kann, dass es ähnliche Bausteine wie im vorherigen Lied sind, wenngleich von der Reihenfolge anders arrangiert. 7,5 Punkte Ob dies mit „Burn“ auch gelingt? Bedingt, wieder wird von Anfang an gewütet, stark auf die Snare gespielt und mit dem kräftigen Gitarrensound alles weg geschrubbt. Wieder sind akustisch ungewöhnliche Einsprengsel zu verwöhnen, welches ich wieder dem entsprechenden Kulturkreis zuordne, allerdings sehr verhalten im Hintergrund. Der letzte Aufruf lodernd in Flammen aufzugehen ist hierbei sogar recht interessant in Szene gesetzt mit leichtem Hall und vorwärtstreibendem Getrommel, ähnlich Anfeuerungsrufe – nur in wütend und angepisst und gar nicht nett. Noch 7 Punkte. So viel sei verraten, die starken Lieder – meiner Meinung nach sind soweit fast durch, „The Holy Noise“ hat aber das Glück wieder einen leicht anderen Ansatz zu haben. Hier geht es nicht sofort von 0 auf 100 sondern erst nach ein paar Sekunden und zwischendurch ist das Lied relativ ruhig, hat auch noch einen interessanten Zwischenpart aber hat sonst nicht die dicksten Argumente in petto. Geht so. 6 Punkte „Fuck You All“ – wenn das nicht die vorherrschende Attitüde ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Zoltan wütet hier mehr oder weniger gegen reiche, selbstverliebte und überzeugte Autobesitzer, hauptberuflich Chefs und sonstige Menschen denen er am liebsten den Mittelfinger in die Augen drücken möchte, das ist kurzfristig vielleicht noch beeindruckend, Breaks sind soweit auch nett gemacht, wenngleich alles andere als innovativ und/oder einzigartig, aber hält dann auch nicht endlos an. 6 Punkte Meine Meinung zu „United Nations“? Verzerrte Gitarren schwirren Unheilvoll im Hintergrund, nicht direkt bedrohlich – aber so, als ob was bevorstünde. Eine Melodie manifestiert sich und das Schlagwerk setzt ein, steigert sich und man ahnt auf was es hinausläuft, die Riffs werden einen Ticken simpler, greifbarer, direkter – ohne schwirren mehr, sondern direkt angespielt und nach der Hälfte ist es endlich oder aber auch leider soweit. Der Gesang setzt wieder ein und das Lied unterscheidet sich kaum noch von den vorherigen was die Stimmung anbelangt. Er erklärt sich wieder selbst, beklagt Rassismus und Vorurteile und wird gegen Ende vehementer und schneller. Das hätte cooler gelöst werden können, nein müssen! 5,5 Punkte Besser ist da in der Tat „Land of Pain“ – was aber auch daran liegen könnte, dass hier Ektomorf gar nicht präsent ist, stattdessen Geräusche von Gewitter und Regen, eine Romaflöte und eine singende, ich bin mal so frei – Zigeunerin; besser ist das englische Gypsy im Booklet auch nicht. Das Lied selbst ist natürlich nicht die große Offenbarung, aber es ist Abwechslung, welche zudem thematisch stimmig und doch irgendwie passend ist. 6 Punkte Es folgt erneut keine Liebeserklärung, „I Break you“ ist nicht nur pervers klein im Booklet geschrieben, auch lyrisch ist das Lied latent bösartig oder eben rachsüchtig. Aber allein durch das vorrangegangene Lied, lebt dieses Lied auf – weil es der direkte Kontrast ist, der primär wirkt. Dieses Mal ist der Refrain Schema B; A wäre schnell immer das gleiche – B ist ein längerer Text etwas langsamer als die Strophe gesungen, gerne auch mit länger gezogenen Gitarrennoten. Ein kleines Solo ist auch vorhanden, schnell geschrubbt wird auch – gefällig. 6,5 Punkte Die Schwäche des Albums, ja gar der kompletten leider etwas limitierten Karriere wird schon beim Titel klar: „You Get What You Give“ klagt, beschwert, reagiert und rächt erneut. Wäre der Refrain nicht wieder ein Bastard aus Schema A und B, wäre vielleicht auch mehr möglich gewesen. Ich finde hier schiebt die Gitarre latent dreckig, was mir am stärksten beim Einstieg auffiel. Nicht stark, aber etwas – hach es ist nicht leicht. 6 Punkte Wir haben es fast schon erreicht, dennoch: „Until the End“ muss noch sein, der vorletzte Song des Albums. Gewohnt rau, kratzig und groovig, aber selbst ein paar kurze Solos hauen da jetzt nicht sonderlich viel raus. Dass es gegen Ende schneller wird ist auch nicht mehr neu, mich nervt das Schlagzeug da eher, bedingt befriedigte 5 Punkte. Einmal noch „I Will“ was wirklich flott aus den Boxen knallt und versöhnlich stimmt. Das fast schon gekeifte „Blame Me, Hate Me“ find ich schon wieder großartig, hier wird nochmal alles rausgeholt was in den letzten 40 Minuten gang und gebe war, wobei das Lied wieder eines der besseren ist und somit dem Hörer noch mal schön einen Arschtritt gibt weil es so schön war. Ich beende mit 6,5 Punkten. Cover: Der Name im entsprechenden Schriftzug, das Logo und links und rechts skizzierte Löwen oder Bären wie Höllenmaler auf Stein und Albenname drunter? Es sieht auf jeden Fall steinig aus, unzerstörbar und ewig beständig was dem Kontext des Albums gut wiederspiegeln könnte, aber auch schon sehr wohlgesinnt interpretiert wäre. Es ist okay, zweckmäßig aber auch keine Meisterleistung, ausreichend mit Aussicht sozusagen. Die Bookletgestaltung ist auch in diesem Stil, sprich das steinige, braun-beiger Hintergrund mit mehr oder weniger sinnvollen schwarzen Stichen, suggeriertem Relief, Schrift könnte Comic Sans oder dergleichen sein, jedenfalls nicht ganz glatt was ich ebenso stimmig finde, wenngleich wie obig erwähnt, manchmal etwas arg klein was Abzüge in der B-Note gibt. Nicht arg schlimm im Sinne von unleserlich, aber teilweise hätte eine größere Schriftgröße um Faktor 1 noch lange nicht das Layout zerschossen. Dazwischen Fotos der Bandmitglieder welche sehr cool aussehen und gut eingegliedert ist, doch sehr ansprechend gestaltet und noch um einiges interessanter als Front und Backcover. Und dann gibt es noch Multimedia Bonus Videos: Autostart lässt sich problemlos ausführen, auch manuell ist das recht übersichtlich gestaltet. Gibt zwar zwei Dateien von denen ich keine Ahnung habe, was sie denn machen sollen aber dafür ist die Info einfach wie simpel und kurz gehalten. Autoran.inf sagt: „[autorun] open=Ektomorf.exe“ – das sollte auch noch jeder Pfosten hinbekommen, erfreulich unkompliziert gestaltet, treue Leser wissen, dass ich da schon ganz, ganz anderes gewohnt bin und erleben musste. Zu sehen gibt es in dem kleinen Player zwei Videos und zwar von „Destroy“ und „I Know Them“ vom vorherigen Album. Zwar fände ich es prinzipiell cooler, wenn ich Videos zum vorliegenden Album hätte, aber das ist Bonus und daher auch nur persönliche Meinung und keine negative oder gewertete Einschätzung. Das Bild ist nur recht klein, daher – wenig verwunderlich auch gestochen scharf, wenn nicht gerade verwackelt da aus der Bewegung heraus. Es lässt sich nur leider nicht vergrößern was die mögliche Bonuspunktzahl leider halbiert. Verkleinern lässt sich das Fenster auch nicht, ich muss also mit einer Übergröße an rahmender Schwäre auskommen. Auch spulen ist so eine Sache, ich kann nicht zu 100% dorthin navigieren wo ich möchte, das ist eher tendenziös als genau. Dafür kann ich mit den beiden anderen Buttons sozusagen gefühlt von Frame zu Frame springen. Ob man das braucht sei jedem selbst überlassen, aber damit sollte sich das Ganze nivellieren. Ansonsten ist die Bedienung tadellos und selbsterklärend, viel gibt es ja auch nicht zu tun. Brauchbare Beigabe. Fazit: Die Musik hat zweifelslos Federn gelassen, früher wären das bei mir glatt 8 oder 8,5 Punkte gewesen aber diesem Ersteindruck bzw. phasenweisen Eindruck hält die Band leider absolut nicht stand, so schmerzlich diese Erkenntnis für einen alten Fan auch sein mag. Ektomorf sind in gewisser Weise sehr plakativ und austarierbar. Thema ist fast immer gleich, der Sound ist nicht sonderlich technisch anspruchsvoll oder tiefgehend, geht viel eher direkt frontal vorne raus. Das kann und macht Spaß, aber sicher nicht für ewig. Für Wochen, Monate oder auch mal Lebensabschnitte brauchbar, nicht aber das übergroße Ding Für Fans von SOULFLY oder SEPULTURA sicherlich nicht uninteressant, wobei hier auch schon ein großer Streit vorprogrammiert zu sein scheint. Die klingen ja wie, abgekupfert, das Original ist viel besser – sind so Sätze welche man sicherlich im Verlauf zu hören bekommt. Schlecht ist Ektomorf garantiert nicht, nur eben keine Musik zur tiefsinnigen Seeleneinkehr. Wer aber gerade seine Wohnung abreißt oder sich einfach nur austoben will ohne lange darüber nachzudenken, dem sei eine Empfehlung hier ausgesprochen. Erschienen inkl. Details und Bildern auf: http://etalusicore.blogspot.de/2014/08/ektomorf-instinct-2005.html [Review lesen]

Insgesamt 28 Reviews vorhanden. Alle anzeigen

Neuzugänge in der Sammlung

Markieren Cover Tonträger Kauf- / Aufnahmedatum
Taake: Taake (CD) 03.03.2024
Bloodbath: Arrow Of Satan Is Drawn, The (CD) 03.03.2024
Catamenia: Eskhata (CD) 03.03.2024
Pain: Nothing Remains The Same (CD) 03.03.2024
Parasite Inc.: Dead And Alive (CD) 03.03.2024
Anathema: Serenades (CD) 03.03.2024
Shining: Shining (CD) 26.02.2024
Insomnium: Songs Of The Dusk (Mini-CD / EP) 26.02.2024
Hulder: Verses In Oath (CD) 26.02.2024
Mental Cruelty: Zwielicht (CD) 26.02.2024
Hellripper: Warlocks Grim & Withered Hags (CD) 26.02.2024
Behemoth: Opvs Contra Natvram (CD) 29.01.2024
E Nomine: Finsternis (CD) 29.01.2024
In Flames: Used And Abused... In Live We Trust (2-CD) 26.12.2023
Eyes, The: Broken Pieces (CD) 15.12.2023
Häxenzijrkell: Urgrund (CD) 25.11.2023
Silencer: Death - Pierce Me (CD) 23.10.2023
Raw Ensemble: Jesus Is Back... And He Is Fucking Angry (Demo-CD) 23.10.2023
My Dying Bride: Dreadful Hours, The (CD) 23.10.2023
Judas Iscariot: Cold Earth Slept Below..., The (CD) 23.10.2023
Darkthrone: Transilvanian Hunger (CD) 23.10.2023
Arckanum: Trulen (CD) 23.10.2023
Kanonenfieber: Live At Dark Easter Metal Meeting (CD) 18.10.2023
Rotting Christ: Apocryphal Spells, The (2-CD) 28.08.2023
Necrophobic: Hrimthursum (CD) 28.08.2023
Heathen Foray: Oathbreaker (CD) 28.08.2023
Satyricon: Rebel Extravaganza (CD) 03.07.2023
Saturnus: Storm Within, The (CD) 03.07.2023
Blind Guardian: God Machine, The (CD) 03.07.2023
Fleshcrawl: Festering Flesh (10") 27.06.2023
Fleshcrawl: Lost In A Grave (7") 27.06.2023
Minotaur Head: Minotaur Head (CD) 24.06.2023
Age Of Woe: Ill Wind Blowing, An (CD) 24.06.2023
Wilt: Into Nothingness (CD) 24.06.2023
Mysticum: In The Streams Of Inferno (CD) 13.06.2023
Barón Rojo: Grandes Themas (LP) 20.05.2023
Bonobo: North Borders., The (CD) 19.05.2023
Insomnium: Anno 1696 (CD) 19.05.2023
Emperor: In The Nightside Eclipse (CD) 19.05.2023
Fair Of The Forgotten: Gaze Into Oblivion, A (CD) 19.04.2023

Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.