So erinnert schon der Anfang von "Torn Beyond Reason" sehr stark an alte Heldentaten. Die wundervollen Melodien, der verzweifelte Gesang und die dunkle Atmosphäre, alles wie gehabt. Nun gut, fast alles. So gibt es natürlicher Weise doch einige Differenzen. Zunächst ist da der wirklich packend umgesetzte Einsatz der Doublebass, der hier und da einige Akzente setzen kann. Ebenso wurde es geschafft, die cleanen Vocals noch besser in die Songs zu involvieren. Das Zeigt sich vor allem sehr gut beim Anfang des 2. Songs "Darker Days". Die Doublebass eröffnet den Reigen, ein markerschütternder Schrei kommt hinzu und dann setzt der sehr an Agalloch erinnernde Klargesang ein. Ein echter Gänsehautmoment. An sich klingt das ganze Album aber sehr gleichförmig. Die Musik lebt von ihrer Monotonie, also kann man auf große Abwechslungen lange warten. Daher finde ich es wirklich toll, dass das letzte Drittel der Scheibe etwas andere Töne anschlägt. So verbreiten das kurze Instrumental "November" und der darauffolgende Rausschmeisser "Somehow..." eine verträumt positive Stimmung die einem Sonnenaufgang nach einer stürmischen Nacht gleicht. "Somehow..." ist für mich neben "Darker Days" übrigens das absolute Highlight auf dieser Platte.
Meiner Meinung nach war es eine gute Entscheidung der Band dieses Album mit seinen 37 Minuten eine relativ kurze Spielzeit zu verpassen, da es gut Möglich ist, dass diese Musik in einem längeren Zeitraum durchaus langweilen könnte. Dies wurde somit also gut vermieden und die Sache kompakt auf den Punkt gebracht.
Im Vergleich zu den früheren Werken Woods Of Desolations fällt einem übrigens sofort die sehr saubere Produktion auf. Vorbei sind die Zeiten des verwaschenen Gerumpels, ohne jedoch in den Plastiksumpf zu fallen. Auch in diesem Punkt kann man wieder einmal Vergleiche zu Austere ziehen. Der einzige Unterschied ist hierbei, dass der eingesetzte Hall etwas stärker zur Geltung kommt.
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Punkte: 8 / 10