wingenfelder:Wingenfelder Besser Zu Zweit (2011) - ein Review von Spike65

wingenfelder:Wingenfelder: Besser Zu Zweit - Cover
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1 Review
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1 Rating
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop


Spike65
19.11.2018 14:20

Die Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder, bis 2008 und seither alle paar Jahre wieder Stimme und Leadgitarre bei Fury in the Slaughterhouse, haben sich 2 Jahre nach der Trennung der Furys zusammengefunden, um wieder gemeinsam gute Musik zu machen. Nun jedoch mit deutschen und z.T. sehr persönlichen Texten - geblieben sind jedoch die ohrwurmigen Melodiebögen, die warmen, wunderbar gewebten Gitarren-Texturen und die tolle Mischung aus melodischen Songs, Balladen und dann wieder Vollgas-Party-Nummern, wie man es alles auch von den Furys her kennt. Gitarren-Hooklines, die ihrem Namen alle Ehre machen, weil sie sich einfach im Ohr regelrecht festkrallen und man sie den ganzen Tag vor sich hinsummen muß, und immer wieder dieser Guitar-Wall-of-Sound, der irgendwo zwischen Beatles, U2 und Oasis angesiedelt ist. Die neue Band ist jünger, aber live hervorragend eingespielt, und bringt diese ausgefeilten Arrangements auch auf der Bühne perfekt rüber ohne in Routine zu erstarren. Anspieltips sind der Opener "Revolution", der absolute Ohrwurm "Perfekt", das entspannt-philosophische "Dinge, die wir nicht verstehen", der Titeltrack "Besser zu zweit", das Beatle-eske "Nie zu spät" und das sehr persönliche "Angst vor der Angst", zu dem Kai Wingenfelder beim Live-Konzert erzählte, daß er in den Zeiten als Fury auf der Höhe ihres Erfolges auf US-Tour ganze Hotelflure mietete die Stunden vor dem Konzert jeweils alleine in der Gaderobe eingeschlossen verbrachte und Panik-Attacken schob, aus Angst vor Texthängern auf der Bühne oder falschen Antworten in Interviews.
Mit der neuen Band sind die Wingenfelders wieder mit viel Spaß und sehr entspannt bei der Sache, bespielen kleine Hallen für 300-500 Zuschauer und zelebrieren was sie am besten können: Handgemachte gute Musik mit hörenswerten Texten.

Fazit: Ein hervorragendes Debut-Album von Leuten, die längst bewiesen haben, daß sie gute Musik machen können ...

Punkte: 9 / 10


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