Bereits 1990 lösten sich WICCA dann auch schon auf und es sollte 16 Jahre dauern, bis sie wieder aktiv wurden, um sich dann schließlich 2007 im original (!) Line-Up wieder zu vereinen. Dem Re-Release des Debüts folgten dann auch die Arbeiten an neuem Material, welches nun in Form des „Bloodrush“-Albums vorliegt. Dieses Album wurde bereits letztes Jahr fertiggestellt, doch nun erst fand sich mit Twilight Zone Records ein geeigneter Vertrieb, so dass das Album am 9. April endlich auch seinen Weg in die Regale der Händler finden wird.
Wie immer, wenn Bands nach so langer Zeit neues Material veröffentlichen, stellt sich eine Erwartungshaltung ein, welche auf der einen Seite Hoffnung auf einen neuen Kracher aus bekanntem Haus und auf der anderen Seite Angst vor einer Selbstdemontage einst toller Bands beinhaltet. Für Klarheit sorgt dann aber alsbald ein Hördurchgang, welcher im Falle der vorliegenden CD die Ängste glücklicherweise schnell beiseite schieben kann.
Nach dem Einlegen der Scheibe ertönt zunächst ein Intro, welches wie ein unheilgeschwängertes Kinderlied, in der Wirkung ähnlich diesem Stück aus den „Nightmare“-Filmen ist. Kurz darauf folgt dann mit „Sadsong“ ein astreiner Banger, der so ungestüm loslegt, dass spontanes Kopfschütteln bei erhobener Pommesgabel geradezu zwingend erscheint. Nun neigen ja manche Bands dazu, derartige Stücke an den Beginn des Albums zu setzen, um danach abzubauen, was hier glücklicherweise mitnichten der Fall ist. Im Gegenteil verhält es sich eher so, dass „Sadsong“ einen ganzen Reigen so gut wie gleichwertiger Nackenbrecher eröffnet. Okay, mit „Mega City“ wird auch mal etwas Tempo rausgenommen und mehr auf Heavieness gesetzt, nur um dem geneigten Hörer danach wieder in gewohnter Thrash-Manier die Rübe abzuschrauben.
Letztlich ist der Band ein sehr gutes Album gelungen und zudem liegt hier endlich mal wieder ein ordentliches Stück Teutonen-Thrash vor, der gelegentlich auch mal mit geradezu slayer’schen Momenten (am stärksten ist dies bei dem Schlusstrack „Pull Down The Wall“ ausgeprägt) bezüglich der Gitarrenarbeit aufwarten kann.
Freunde des guten, alten 80er-Jahre-Teuto-Thrash können mit der Anschaffung dieses Albums eigentlich nichts falsch machen.
© by Iron Angel
Punkte: 8.5 / 10