Diese Band hat im selben Jahr wie Suicide Silence, Carnifex, Job for a Cowboy und massig anderen Deathcore Bands ihr Debütalbum veröffentlicht und damit dieses Subgenre des Hardcores endgültig massentauglich gemacht. Ich jedenfalls sehe immer mehr Leute auf der Straße mit Tunnels, Piercings noch und nöcher und Tattoos wo auch immer. Sagt nichts über die Musik aus, die Tatsache, dass fast jeder aber noch ein Shirt besagter Bands trägt lässt mich einen Zusammenhang dahinter erkennen.
Ich brauch mich hier nicht als Puristen hinstellen, meine Rezension zu Suicide Silences Debüt sagt schon alles, auch finde ich den Erstling von Bring me the Horizon sehr gut, und Job for a Cowboy haben für mich einen noch höheren Stellenwert. All diese Bands schaffen es nämlich, den Death Metal durch die Hard- und Metalcoreelemente frisch und aufregend zu gestalten, was mich natürlich den Begrif "Death" im Genre nochmal hinterfragen lässt, denn nach Tod klingt das gar nicht, im Gegenteil, eher quicklebendig, was mich je nach Qualität der Band durchaus mit einige Überraschungen beschert.
Was ich bisher von Suicide Silence gehört habe, war meist eine ziemlich krankhafte Attitüde. Screamer Mitch Lucker (R.I.P.) ging stimmlich immer auf's Ganze, was die Rampensau-Riffs und Breakdowns immer gut ergänzte und der Hörer nur mit Mühe ruhig bleiben konnte. Auch Job for a Cowboy gingen manchmal in diese Richtung, machten dies aber nicht zu ihrem Markenzeichen, sondern zeigten sich vielseitig, indem sie den Death Metal-Aspekt in ihrer Musik mehr einbezogen. Carnifex hingegen zeigten sich vorzugsweise mit vielen Tempowechseln, Breakdowns und sorgten gerne mal für Weltuntergangsstimmung.
Tja, was haben wir jetzt bei Whitechapel? "This is Exile" bietet leider gar nichts Neues, was ja in erster Linie nicht wirklich schlimm ist. Man kann nicht erwarten, dass eine Band sich vom einen auf das andere Jahr neu erfindet. Dieses nichts Neues bezieht sich demnach eher auf das Songwriting. Denn das Problem ist, dass es sich bei dieser Veröffentlichung um ein 0815 Deathcore-Album handelt. Alles schon da gewesen, und alles vorhersehbar, als hätte man eine Glaskugel verschluckt. Einziger sonderbarer Track ist hier Daemon (The Procreated), auf dem ein starker Schwenk Richtung Black Metal gemacht wurde. "Of Legions" besteht eigentlich nur aus Breakdowns. Die zweite Hälfte des Outros "Messiahbolical" kommt zudem mit einer kleinen Electronic-Passage, bevor es wieder zum Breakdown übergeht.
Das sind insgesamt 2 Überraschungsmomente, auf 11 Tracks verteilt.
Anhören kann sich "This is Exile", wer noch nie was mit Deathcore oder Death Metal am Hut hatte, oder die oben genannten Bands zu anstrengend sind.
Punkte: 6 / 10