Warfare Mayhem Fuckin' Mayhem (1986) - ein Review von Fire Down Under

Warfare: Mayhem Fuckin' Mayhem - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
9.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Thrash Metal


Fire Down Under
05.05.2011 23:50

"Hello Warfare Maniacs, here it is the third mayhem, distorted slab of vinyl from Warfare...", so wird man gleich mal von Evo auf dem Backcover begrüßt, der sich im Anschluss erstmal in aller Länge und Breite darüber auslässt, was WARFARE ist und wofür die Band steht. Wer gleich mal solch ein Statement loslässt, der ist nicht nur arschcool, sondern hat auch schon so gut wie gewonnen. Denn bei WARFARE ist das alles nicht bloß hohles Geblubber, nein, die Attitüde wird schlussendlich in der Musik zementiert, und das in einer Art und Weise wie sie nur selten anzutreffen ist.

Den Anfang macht (nach einer 20-sekündigen Lärmsequenz, passend "Abortion Sequence" betitelt) der kompromisslose Kracher "Hungry Dogs", der sich mit einer unfassbaren Energie aus den Boxen holzt, gegen die andere Bands einfach nur nach Hause gehen können. Nicht bloß "Gerumpel", wie's ihnen gern nachgesagt wird, nein, hier sind Powerriffs am Start, ein unglaubliches Mördertempo, geiles Drumming und eben die typische WARFARE-Attitüde die das gebotene Geholze einfach einzigartig machen. "Generator" schließt da gleich an, ein gelungener Bastard aus Uptempo-Gehacke und immer wieder eingestreuten Mid-Tempo-Passagen.
Mit "You've Really Got Me" kredenzen uns die 3 Wahnsinnigen dann eine hyperschnelle Bolzversion des ollen KINKS-Schinkens, herrlich krankes Gedresche, wie immer - bevor man dann mit "Ebony Dreams" mitunter einen der absoluten Höhepunkte der Scheibe wie des gesamten Bandschaffens in die Startlöcher stellt: hier kommen neben dem typischen Geholze auch noch herrliche Melodien mit zum Tragen, ein phänomenaler Track der ganz klar aufzeigt dass WARFARE mehr sind als nur irgendeine Mittelklasse-Rumpelcombo.
Auch Seite B weist natürlich einiges an krankem Stoff auf. "Projectile Vomit"/"Mayhem Fuckin' Mayhem" bieten wieder Altbekanntes: Geholze, Geholze, Geholze - nur eben mit dem kleinen aber feinen Unterschied. Hört Euch mal das herrlich schiefe Gefiedel-Solo in "Projectile Vomit" an - was treiben die da nur?!!?!? Grandios. Auch in Form von "Atomic Slut" und "Machine Gun Breath" wird einem wieder ordentlich der Hintern versohlt - rumms-um-peng! Und als Abschluss in Form von "Murder On Melrose" (auch hier wieder mit einem herrlich melodiösen Intro) wird stilecht noch mal ein echter Kracher platziert. Einfach nur sagenhaft.

Optisch untermalt wird das Gesamtpaket zudem vom Coverartwork, welches unheimlich treffend das beschreibt, was sich auf dieser Scheibe befindet - nämlich ganz schlicht und einfach: durchgeknallter Metal-Punk. Halt das, was man von den 3 Spinnern eben erwartet - Geprügel mit Stil, Attitüde und Leidenschaft.

Das Beste an der Sache ist aber: keiner konnte zu dem Zeitpunkt ahnen, dass WARFARE auf dem Albumnachfolger "A Conflict Of Hatred" das Kunststück schaffen werden, dieses Album in Sachen Energie, Wahnsinn und Intensität nochmal sowas von in den Schatten zu stellen - nur um dann 2 Jahre später komplett durchzudrehen und mit "Hammer Horror" ein außergewöhnliches Konzeptalbum zu kreieren, welches mit dem typischen Stil von WARFARE fast gar nichts mehr am Hut hat, aber nichtsdestotrotz auf seine Art total genial ist. Aber das sind 2 andere, wunderbare Geschichten.

Das alles ändert aber nichts daran, was "Mayhem, Fuckin' Mayhem" ist: nämlich ein Musterbeispiel für auf den Punkt gebrachte Energie, Leidenschaft und kompromissloser Liebe zur Musik. WARFARE sind WARFARE sind WARFARE!!

Punkte: 9.5 / 10


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