Schon nach dem ersten Durchlauf war klar, Vreid sind auf „V“ anders als auf „I Krig“ und „Milorg“, was mir aber sehr gut gefällt. Das Album ist nicht mehr „nur“ Black Metal, nein Vreid besinnen sich auf ihre Windir Wurzeln, was nachvollziehbar ist; sind doch Drei der vier Bandmitglieder auch Weggenossen bei Windir gewesen. Auf „V“ gibt es neben dem Vreidschen Black Metal auch Rock und Viking Einflüsse zu hören, was vor allem den sehr melodischen Parts zu Gute kommt. „Arche“, der erste Track auf der Scheibe wartet zu Beginn auch schon mal mit kräftigen Power Metal ähnlichem Riffing auf, wobei die Gitarren aber sägenden BM Charakter haben. Auch arbeitet man auf dem Album mit cleanem Gesang, was ich so von den Jungs gar nicht kenne. Man vermeidet es aber tunlichst damit zu übertreiben und womöglich in Klischees abzudriften. Alles wird immer passend eingesetzt und macht das Album dadurch noch interessanter und Abwechslungsreicher. So verweilt man neben den rasanten Black Metal Parts auch schon mal im Midtempo oder in mehr oder weniger melancholischen Melodielinien. In „Fire on the Mountain“ gibt es gar ein fast von „Ruhe“ getragenes Intermezzo. Irgendwie erinnert mich dieser Song am meisten an Windir!?
Der längste Song und gleichzeitig mein Favorit des Album ist das vielschichtige „The Other and the Look“. Hier packt man alles in die fast 10½ Minuten rein was das Album zu bieten hat. Cleaner Gesang, rasante BM Parts und entsprechende Blast Beats, getragene Melodien, spoken Words, mehr oder weniger lange Instrumental-Strecken und kalte BM Vocals. Sehr geil! Der das Album ausklingen lassende „Then We Die“ ist noch mal ein Stück für alle Freunde die es mit Melodien haben. Klasse Gitarrenlinien!
Fazit: Vreid geben sich auf „V“ deutlich variabler als auf den beiden Vorgängern und lassen vermehrt Einflüsse aus Windir Zeiten in ihre Musik einfließen. Man geht „verspielter“ und nicht mehr so eingegrenzt vor(was jetzt nicht negativ gegenüber z.B. Milorg bewertet werden soll, denn zu Milorg passte genau dieses „eingegrenzte“ Spektrum). Die Produktion ist Black Metal passend, nicht zu poliert aber auch nicht zu räudig, und gibt dem Ganzen das nötige Klangbild. Ein Black Metal Album welches auch schon mal aus der „schwarzen Haut“ fährt!
Kaufempfehlung von mir!!!
Punkte: 8 / 10