Im Jahr 2000 spielten Violation auf dem "Rot in Hell" Festival und durch jenen Auftritt lernte ich die Band kennen, Live zog mich die Mucke sofort in ihren Bann da sie mich doch hier und da deutlich an die Kollegen von "Hypocrisy" erinnerte.
Was auch nicht von irgendwo her kommt, so nahm man doch bereits das erste Album "Beyond The Graves" bei Herrn Tägtgren im Abyss Studio auf der sogar beim Song "Dark Embrace" die Gastvocals beisteuerte.
Auch der zweite Longplayer "Moonlight's Child" wurde im besagten Abyss Studio vom kleinen Bruder Tommy Tägtgren produziert u. aufgenommen, was man auch deutlich heraushört wenn man Hypocrisy Fan ist oder generell Bands mag bzw. kennt die im Abyss Studio ihre Aufnahmen machten.
Der Opener "A Shattered Blind" startet mit Synthie Klängen und Akustikgitarren um dann in bester Schweden Melodic Death Tradition nach vorne los zu gehen, diesem Song merkt man den Hypocris'schen Touch sofort an.
Auch "Downfall" hätte zweifellos aus der Schreibfeder Tägtgren's stammen können, und erinnert doch stark an Songs wie "Apocalypse" oder "The Fourth Dimension".
"Shattered" steht dem oben genannten in nichts nach und reiht sich einwanfrei ein, hier fühlt man sich hier und da etwas an "Gates Of Ishtar" erinnert.
"Path Of Sorrow" ist ein kurzes Instrumentalstück mit Synthies, Akustikgitarren und Gewitter (Achtung Klischee!) und bildet vielleicht ne Art Intermezzo für den zweiten Teil des Albums.
"Nightshades" ballert ordentlich los und treibt die Geschwindigkeit zum ersten mal deutlich voran, allerdings bleibt auch hier die Hypocris'sche Schlagseite nicht aus, ebenso beim nächsten Song "Blood Flows Through The Hase Of Time".
"Mortal Divinity", "The Angelmaker" u. das letzte stück "New God Evolution" sind ebenfalls einwandfreie Songs, jedoch gefällt mir die erste Hälfte des Albums deutlich besser da es den Songs am sogenannten "Ohrwurmfaktor" fehlt.
Obwohl Violation beide Alben auf relativ ordentlichen Labels veröffentlicht hatten wie zb. "Beyond The Graves" auf Last Episode oder letzteres sogar bei Red Stream, schafften sie es nicht großes Interesse zu erwecken in der Metalwelt.
Vielleicht lag es daran das es für die einen doch zu offensichtlich eine Hypocrisy Kopie war, was allein der Sound und die Tatsache das beide Alben im Abyss Studio entstanden ausmachte oder eben die Flut an Melodic Deathmetal Bands zum damaligen Zeitpunkt, wer weiß...
Ich finde dieses Album sollte in keiner ordentlichen "Melodic Death" Sammlung fehlen da es wirklich alles besitzt was ein gutes Album dieses Genre's ausmacht.
Ich gebe allerdings nur 9 v. 10 Punkten weil mir im letzten Drittel des Albums die Songs einfach nichtmehr so zusagen wie die erste Hälfte.
Punkte: 9 / 10