Musikalisch gesehen ist dieses gerumpel eine Frechheit. Man fragt sich, wie die drei Jungs an einen Plattenvertrag kamen und ob da nicht die Schwester den Urin abgegeben hat... oder ob das vielleicht sogar ein Witz sein soll, der nicht gleich verstanden wird. Das mag schon alles sein, aber durch Venom schlich sich etwas in die damalige NWOBHM-Szene, das die Welt verändern sollte. Musik definierte sich nicht mehr durch das perfekte Beherrschen der Instrumente, sondern durch eine gewisse einzigartige Atmospäre, die - sagen wir mal - durch Klang erreicht wird.
Ich glaube, die Faszination, die Welcome to Hell bis heute ausübt, ist nur durch die Sozialisation derjenigen zu erklären, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Pubertät befanden und plötzlich auf dieses Album stießen.
1970 galten Black Sabbath als schlechteste Band der Welt, 1980 waren es nun Venom (auch wenn man die beiden Bands nie und nimmer miteinander vergleichen kann). Und bei Venom war es sogar die Wahrheit. Aber das, was sie da transportierten, ist derart charmant, daß es anders eingespielt seine Wirkung völlig verfehlen würde. Ich finde dieses Album besser als das hinlänglich von der Szene geliebte "Black Metal". Ein Album wie Welcome to Hell plant man nicht, geschweige denn kann man es widerholen.
Aber ich habe volles Verständnis für all jene, die bei so einem Album nur den Kopf schütteln können.
Der Inbegriff des Kultes!
Punkte: 10 / 10