Vom hervorragenden Anfang („Candy Says“, über den Transvestiten Candy Darling, gesungen von Cales Nachfolger Doug Yule) bis zur unvergeßlichen Schlußszene (Maureen Tuckers kindliche Stimme auf „After Hours“) demonstriert The Velvet Underground die Entwicklung Lou Reeds vom drogenabhängigen Straßenpoeten zum profilierten Songwriter. Außerordentlich sind das bekennende „Pale Blue Eyes“, das erlösende „I`m Set Free“ und das literarisch experimentelle „The Murder Mystery“, Rocksongs wie „What Goes On“ und Beginning To See The Light“ zeigen, dass das innere Feuer noch nicht erloschen war. Doch der undramatische Höhepunkt des Albums ist das langsame laszive „Some Kinda Love“, bei dem Reed und Gitarrist Serling Morrison faszinierende Gitarren-Licks austauschen.
The Velvets waren keine schrägen Vögel mehr, schon das konservative Cover deutet es an. Das Cover-Photo wurde von Billy Linich in Andy Warhols Factory aufgenommen. Sie hatten es bis zum MGM-Label geschafft, doch die Plattenfirma gab sich wenig Mühe bei der Vermarktung, so dass die LP von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurde.
Punkte: 7 / 10