Schon fast ein Speed-Song – im Vergleich natürlich zu den anderen – ist der noisige ´Devil I’ve Become´ vorangetrieben vom aktiven Drumbeat. Der Titelsong ist dagegen facettenreicher, weil er eher ruhig beginnt und dann dramaturgisch zulegt und auch das Gitarrensolo und das ruhige Break in der Mitte, das dann wieder über den Bass das Thema aufnimmt, sehr erfreuen können. Intelligenter Titel und ein klarer Höhepunkt. ´Headline´ kann das hohe Niveau nahezu halten, mischt verschiedene Stimmungen zu einem guten Song. Bei ´As We Decay´ wird es wieder lyrischer und ruhiger – und es werden klassische Rockelemente eingepflegt und eine Slide-Gitarre, die eine besondere Note gibt. Ein weiterer Killersong.
´Sunblind´ ist der nächste Höhepunkt mit fein eingebauten Heavy Rock’n’Roll-Sprengseln und Reminiszenzen an den US-Heavy Rock der 70er inklusive Schweine-Orgel. ´The Flood´ huldigt auch BLACK SABBATH und Doom – und Ryan Ferrier kann beweisen, dass sein Gesangsvolumen groß und vor allem auch sehr variabel ist. ´Colosseum´ hält am Schluss das hohe Niveau locker aufrecht.
VALLEY OF THE SUN waren auch im Live-Sektor aktiv, das merkt man dem schnörkellosen Zusammenspiel an. Eigentlich die richtige Band, um auf Sommer-Festivals das Publikum aufzuputschen und den Weg für die Headliner-Langweiler zu ebnen, die schon lange ihre besten Zeiten gesehen haben.
Das Coverartwork ist sehr gelungen und bildet die vorhandene Power gut ab. Es fehlt, wie so oft, ein wenig an der Originalität. Ansonsten vom Songwriting, der Produktion und vom musikalischen Potenzial ein starkes Album. Anspieltipps: ´Chariot´, ´As We Decay´ und ´The Flood´. Bei der Wertung ist sogar noch für zukünftige Werke etwas Luft nach oben einkalkuliert.
https://www.saitenkult.de/2022/06/20/valley-of-the-sun-the-chariot/
Punkte: 8.5 / 10