Bereits die ersten Töne des Openers “Wings” geben ein prägendes Merkmal dieses Albums preis: einen Doc, der wie besessen seine Drums in Grund und Boden drischt, ausgestattet mit dem wohl fettesten Double-Bass-Sound, den eine Death-Metal-Scheibe je hatte (man stelle sich mal einen Dave Lombardo mit diesem Sound vor…). Dieser fügt sich gelungen in den ohnehin druckvollen, mächtigen Gesamtsound ein. In Verbindung mit dem durchweg hochklassigen Songmaterial ergibt das ein absolutes Death-Metal-Highlight (um nicht das Wort “Klassiker” zu bemühen). Ein weiterer Pluspunkt ist dann auch noch, dass manche Passagen zwar etwas an Slayer oder Morbid Angel erinnern, man Vader im Großen und Ganzen aber attestieren muss, einen unverkennbaren Stil zu fahren und trotz aller allgegenwärtigen Brutalität und Raserei nie Langeweile aufkommen zu lassen. Die haben es einfach drauf, das Tempo an den richtigen Stellen zu variieren, ohne an Vehemenz einzubüßen.
Als Bonbon gibt’s dann noch das Video zu “Cold Demons” mit auf der CD, begleitet von Discographie, Band-History etc. Der Clip (Panzer in allen Variationen in Aktion) dürfte wahrscheinlich besonders bei Pappnasen wie Marduk oder George W. Bush ankommen…
Stichwort Pappnasen: Nicht auszudenken, wenn die Herren von Slayer mal wieder richtig ihre Ärsche hochkriegen würden und etwas im Stile bzw. mit der Intensität von “Cold Demons” abliefern würden… Und was wäre gewesen, wenn Sepultura nach “Arise” mehr in die “Xeper”-Richtung gegangen wären, anstatt den Weg in die Belanglosigkeit zu finden…
Genug gemeckert (an dieser Stelle…), zurück zum Thema. Wer sich also beim Hören von “Revelations” wünscht, dass (noch) öfter (vehementer) auf’s Gaspedal getreten würde, ist bei “Litany” goldrichtig. Und wer überhaupt mal wieder Bock auf ein mächtiges, infernalisches Death-Metal-Gewitter hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Spearhead24
Punkte: 9.5 / 10