Vader Black To The Blind / The Darkest Age - Live '93 (2001) - ein Review von Akhanarit

Vader: Black To The Blind / The Darkest Age - Live '93 - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.00
∅-Bew.
Typ: Boxset/Bundle
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
03.08.2012 03:36

"Black To The Blind" ist ein Album für alle, die es harsch mögen. Wer VADER ein bisschen kennt, der weiss seit jeher die Präzision zu schätzen, mit welcher die Musiker zu Werke gehen. Mit 'Heading For Internal Darkness' haben die Polen auch einen richtig guten Einstieg in das Album gefunden. Von der ersten Sekunde an verbreitet die Gitarrenarbeit ein wohlig-schauriges Gefühl. Rifftechnisch betrachtet gehören VADER zur absoluten Death Metal-Elite. Von ihrer besten Seite zeigt sich die Band bei den folgenden drei Songs für mich jedoch nicht. Dafür haut einen dann 'True Names' förmlich aus den Latschen. War ich schon fast enttäuscht vom ersten Eindruck der Scheibe, habe ich leztendlich ein Highlight für mich entdeckt, welches Umgehend in der Liste meiner liebsten Death Metal-Songs gewandert ist. Auch danach wird mit 'Beast Reaping' und 'Foetus God' solide Kost geboten, wie man sie von Peter's Baby auch in gewisser Weise fordert. 'The Red Passage' kann mich dagegen nicht so recht überzeugen, doch mit 'Distant Dream' kann man sich wieder zur gewohnten Songwriter-Genialität entspannen. Das ist auch nötig, um diesen megageilen Titelsong, der da auf einen zukommt, in Gänze erfassen zu können. Ja meine Herren, so spielt man Death Metal!

Wie schon bei meinen anderen VADER-Scheiben zuvor habe ich auch hier meine Probleme mit der Stimmfarbe der Vocals, was einfach Geschmackssache ist. Aber ich habe immer dieses Gefühl von: Komm, da geht noch mehr. Bei den eben als Highlight genannten Stücken ist dieser Funke Magie interessanterweise gegeben. Am Ende will ich bei VADER immer die Vocals ausblenden und an manchen Tagen würde ich mir sogar eine Instrumentalversion wünschen, meine Augen schliessen und einfach diesem geilen Riffinferno lauschen. Aber man kann ja nicht alles haben. Für mein persönliches Empfinden die Vocals ausblenden oder die Scheibe dann auflegen, wenn man Besuch hat und sich eh lieber unterhalten will. Dafür ist "Black To The Blind" das perfekte Album.

Im Zuge der Limited Edition hängt an diesem Album auch noch das '93er Live-Album "The Darkest Age" an.

"The Darkest Age - Live '93" mag auf den ersten Blick nicht viel zu bieten haben. Schliesslich hatten VADER zu dieser Zeit, abgesehen von ein paar Demos, erst ein reguläres Studioalbum im Backkatalog. Da verwundert es auch nicht, dass besagtes Album fast in Gänze auf dieser Live-Scheibe vertreten ist (es fehlen nur das Intro 'Creation', 'Final Massacre' sowie 'One Step To Salvation'). Von den mörderischen Riffwalzen der späteren Jahre ist man zwar noch ein Stück weit entfernt, punktet dafür aber mit einer rauhbeinigen Frische, wie sie vielen Newcomern von heute einfach nicht mehr gelingen will. Der Sound ist zwar nicht durchgehend optimal, aber für ein Live-Album aus dem Death Metal-Sektor dann doch überraschend transparent. Man kann sich beihnahe vorstellen, wie die Fans im Dezember 1993 vor der Bühne in Krakau einmal durchgerührt wurden. Für die Band bedeutet das natürlich: Heimspiel! Besonders überraschend ist (für mich persönlich), dass mir sogar die Vocals diesmal recht gut gefallen. Das erste Mal, dass mir das bei einem VADER-Album so geht, wobei ich gestehen muss, noch nicht mit dem kompletten Schaffen der Polen vertraut zu sein. Kommt Zeit, kommt VADER.

Fazit: Diese Live-Scheibe vermag zwar keine absoluten Begeisterungsstürme auszulösen, grundsolide ist sie aber allemal. Song um Song wird hier in die hungrige Menge gepfeffert, dass es nur so kracht. Simpler Auf-die-Fresse-Death Metal für alle, die ihr Steak gerne blutig mögen! Mjam...

Wie auch schon bei dem "De Profundis / Future Of The Past"-Bundle gibt's auf CD 2 wieder den System Shock-Sampler. Doch da ist es auch schon vorbei mit dem Wohlwollen, denn dieser ist exakt der Gleiche wie beim anderen Output. Wer von diesen Bundles nur eines erwirbt, der mag sich über die Zugabe freuen können. Wer aber mehrere davon geholt hat, darf in diesem Falle zu Recht FANVERARSCHE (seitens des Labels, nicht der Band!) brüllen. Eine Frechheit und ein absolutes NO GO. FUCK YOU!

Punkte: 7 / 10


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