UFO Misdemeanor (1985) - ein Review von Philomena

UFO: Misdemeanor - Cover
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1 Review
11
11 Ratings
8.41
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock


Philomena
08.04.2015 19:50

Klar, die (70er Jahre-) Veröffentlichungen von U.F.O. mit Michael Schenker sind nicht nur für mich auf dem Zenit ihres Schaffens - über allen anderen Veröffentlichungen, aber U.F.O. haben eine unheimlich lange Reihe absolut starker bis genialer Alben eingespielt. Ob jetzt zu Beginn der 70er Jahre oder auch einzelne Veröffentlichungen mit Paul Chapman, ja gar in den letzten Jahren.
Liebt man den Gesang von Phil Mogg und diese Mischung aus harten Riffs und Melancholie, dann gibt es wirklich kaum ein Album, das nicht absolut hörenswert wäre. Erst seit Pete Ways bedauerlichem Ausscheiden, ist doch etwas "Seele" verloren gegangen. Auch hier fehlte Pete Way - das nur am Rande...
Als Gitarristen hatten UFO immer sehr spannende, wenn auch nicht sehr einfache Persönlichkeiten, die immer jeder Veröffentlichung ihren Stempel aufgedrückt haben.
Neben dem Phil Lynott-Mitkämpfer und permanent unterschätzten Laurence Archer war Atomik Tommy M. (was für ein toller Künstlername - ähem) sicherlich der Gitarrist, der am wenigsten in Erinnerung geblieben ist. Allerdings völlig unverdient, denn "Misdemeanor" ist eine dieser (vielen) unterschätzten UFO-Scheiben, die jetzt nicht als Meilensteine wie "Phenomenon" oder "Lights out" zu bewerten sind, aber trotzdem reichhaltig an musikalischen Perlen sind.
Beginnt man mit "This time" noch erschreckend AOR-lastig, so kann schon "One heart" oder noch mehr "Nightrun" und "The only ones" voll überzeugen. Hervorstechend ist für mich bei diesem Album diese Melancholie in Melodie, Gesang und den Texten. Das war sicherlich nicht die beste Lebenszeit von Mr. Mogg. Dankenswerterweise hat er dies aber musikalisch gewinnbringend für die UFO-Fanschar verarbeitet.
"Blue", "Heaven's gate", "Wreckless", das Album ist wirklich reichlich mit starken Titeln gesegnet. Neben dem fast immer glänzend gesanglich aufgelegten Phil Mogg ist es gerade die Gitarrenarbeit von Mr. Atomik-Tommy, die das Album auszeichnet.
War man visuell - wie die Bilder belegen - auch vom 80er Jahre Hairspray-Poser-Virus befallen, so ist "Misdemeanor" gottseidank der Knoblauch gegen die zu dieser Zeit um sich greifenden Poser-Vampire, die sich gegenüber UFO so verhalten, wie ein laues Lüftchen im Vergleich zu einem mächtigen Sturm.

Punkte: 9 / 10


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