Trustgod Simon Pils In Kopp (2007) - ein Review von Flup

Trustgod Simon: Pils In Kopp - Cover
1
1 Review
1
1 Rating
10.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Punk



14.10.2009 02:21

Lange hat man auf die erste Scheibe der Dinslakener „Trustgod Simon“ warten müssen, nun ist das Erstlingswerk „Pils in Kopp“ endlich bei Scumfuck erschienen. Und dort passen sie auch gut hin, die Jungs an der Grenze zwischen Niederrhein und Ruhrpott. Sie reihen sich ein zwischen bekannte Namen wie „Cotzraiz“, „Pöbel & Gesocks“ oder den „Broilers“. Dabei kopieren „Trustgod Simon“ nicht etwa deren erfolgreiche Konzepte, sondern liefern eine CD ab, die frisch, spritzig und – nun ja, einfach lecker ist. Wie ein gutes Bier eben. Das braucht bekanntlich 7 Minuten, „Pils in Kopp“ dauert gute 40 Minuten, genug Zeit also, um beim Hören das ein oder andere Bier zu trinken.
Die CD hat 15 Tracks, neben einem Intro und einem kleinen Outro bleiben also 13 Songs. Neben den zwei Coversongs „Alles was er will“ von „Loikämie“ und „Wir haben uns total toll verstanden“ von „Supernichts“ kann man also 11 eigene Tracks der Traugötter hören. Dabei decken sie zwischen ziemlich poppigem Metal über Ska bis hin zu partytauglichem Punkrock eine breite Musikpalette ab, die die 5 Musiker bestens beherrschen. Das Songwriting von Martin „Maddin“ Baumann erinnert teilweise an die Lokalmatadore, aber wenn dann die Metalriffs aus den Boxen strömen, dürften einige Hörer in andächtiges Staunen verfallen. Das ist erstklassiges Niveau, das ich selten von einer lokalen Band gehört habe.
Textlich bewegen sich die Jungs zwischen Schützenfest und Volkshochschule, da dürfte für jeden etwas dabei sein. Der Hörer erfährt, wie „Trustgod Simon“ zu ihrem Namen gekommen sind, warum Saufen besser als Kiffen ist und wie ein Wochenende am besten verbracht werden sollte. Also im Prinzip all das, was man schon von den zahlreichen Konzerten der Jungs gewohnt ist, alles immer mit viel Humor und einem Augenzwinkern.
Aber auch ernstere Themen werden angesprochen: Freundschaft, Feindschaft und die Punkrockszene werden musikalisch verarbeitet.
Die CD ist von der Band komplett in Eigenregie produziert worden, aber das mit soviel Sorgfalt und Liebe zu kleinen technischen Kniffen, dass man davon gar nichts hört. Vielleicht liegt es auch daran, dass die fünf einfach so routiniert sind, das bei den Aufnahmen einfach alles glatt läuft. Ich kann da nur mutmaßen, muss aber echt sagen: „Respekt Jungs!“ Die Platte kommt übrigens im edlen Digipack daher, hat ein sattes voll farbiges Booklet und darf eigentlich in keiner CD-Sammlung fehlen. Wer auf die angesprochenen Bands steht, sollte „Trustgod Simon“ auf jeden Fall ein paar Minuten seiner Zeit schenken. So gute 40 Minuten zumindest. Oder ein, zwei Bier.

Trackliste:

1. Sören
2. Du gehst mir tierisch auf den Sack
3. Lecker lecker Bierchen
4. Alles was er will
5. Untalentiert
6. Saufen für den Regenwald
7. Das letzte Lied
8. Punkrockszenespezialist
9. Pils in Kopp
10. Es kommt die Zeit
11. Ein neuer Tag
12. Wir hauen uns die Kirsche zu
13. Tourette – Attack
14. Wir haben uns total toll verstanden

Punkte: 10 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.