Traveler Termination Shock (2020) - ein Review von iron

Traveler: Termination Shock - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
8.20
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Speed Metal


iron
25.01.2021 15:13

Die erste Traveler war letztes Jahr, zusammen mit Riot City und Sabire, das heißeste Stück Canadian Metal und lief nicht nur auf meinem Plattenteller die eine oder andere Extrarunde. Besonders punkten konnten die Kanadier durch besonders zupackendes Songwriting und jede Menge hörbares Herzblut. Wenn wirklich jeder Song ein euphorisch dargebotener Superhit mit Fistraising-Potential ist, kann man auch prima darüber hinwegsehen, wenn Eigenständigkeit nicht gerade an erster Stelle steht.
Wie ernst die Jungs ihre Sache nehmen, beweist die Tatsache, dass pünktlich zur Jahresfrist der Zweitling "Termination Shock" auf dem Tisch liegt. Eine Arbeitsweise die man sich bei den großen Bands der Siebziger- und Achtzigerjahre abgeschaut hat. Komischerweise hat mir das neue Album anfangs etwas Probleme bereitet, was aber wahrscheinlich daran lag, dass der Vorgänger so unglaublich eingängig war. Ausgestattet mit einer unbändigen Dringlichkeit kommt die Neue, im direkten Vergleich, wesentlich verspielter daher. Das soll nicht heißen, dass Traveler nun plötzlich Prog-Metaller geworden wären, es zeigt aber eine Band, die es unbedingt wissen will und die nicht bereit zu sein scheint ihre Hingabe zum Metal und ihre Spielfreude zu zügeln. Wo man auf dem Debüt von "catchy-Priest-Einflüssen" reden konnte, muss man heuer von "verspielte Maiden treffen auf Agent Steel" (Titelsong + `Deepspace`) sprechen. Die Jungfrauen werden besonders schön in `Diary Of A Maiden` geworshipped, das wie ein Mash-up aus `Children Of The Damned` und `Hallowed Be Thy Name` daher kommt. Besonders hervorheben muss ich noch Sänger Jean-Pierre Abboud (Gatekeeper / ex-Borrowed Time), der hier seine bislang beste Gesangsleistung präsentiert. Bis in die Haarspitzen motiviert zeigt er hier sein gesamtes Spektrum von seiner typischen mittelhohen Stimmlage über rauere Shouts bis zu höchsten Höhen. Bei JP stört es mich auch überhaupt nicht, wenn die Stimme mal etwas wackelt, da das sogar noch etwas mehr Hingabe und ungebremste Begeisterung verkörpert.
Kein Zweifel: Traveler (und ihr Maskottchen Starvin Marvin) sind gekommen um zu bleiben und werden schon bald eine der Leading-Bands der Retro-Metal-Welle sein.

geschrieben für DARK STEEL ZINE.

Punkte: 8.5 / 10


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