Über die eigentliche Musik lassen sich nicht viele Worte verlieren. Wie gesagt, ist "Key to the Paradox" eine Ansammlung des prototypischsten, modernen Melodeaths, den man sich vorstellen kann. Fronter zwischen Fauchen und Knurren, Gothenburg-ish-Riffs, leichte Synth-Hinterlegung und der, ja natürlich, zwingende Melodieanteil. Das kommt schon alles gut zusammen, aber das fertige Produkt erweckt nicht viel Aufsehen nach der vergangenen Melodeath-Band-Explosion.
Nur zu zerreißen ist die Scheibe allerdings auch nicht (obwohl die Versuchung groß ist). Ein halbwegs hübschiges Intro, dessen Leitmotiv im Rausschmeißer 'The Scars Within' wiederholt wird, oder 'Dimension Break', eine dann doch nicht unüble, melancholische Nummer mit routiniertem, aber zuträglichem Key-Synthie-Element, neben der melodischen Leadarbeit und den ruhigen Klargitarrenparts. Erwähnter letzter Song, 'The Scars Within', ist wahrscheinlich der relative "Hinhörer" des Albums. Das Lied schreitet langsam dahin und gibt sich im Vergleich zum restlichen, gefühlsleeren Material, sogar richtig traurig-emotional, wenn man ihm Aufmerksamkeit schenkt.
Die Riffs und Progressionen sind einfach schon viel zu oft gehört worden. Sicher kann man an der Performance nichts aussetzen, aber hier wurde weniger Musik gemacht, als eher ein Ikearegal zusammengeschraubt. Harte Worte meinerseits, aber für langweilige, sich selbst wiederholende Stangenware, habe ich nicht viel übrig. Und die gibt es hier zweifellos. Ob mit oder ohne Intention, das ändert im Endeffekt nichts. Wer absoluter Melodic Death-Fanatiker ist, kann sich gerne an der Scheibe versuchen. Lasst euch aber gesagt sein, dass es bei all dieser wirklich guten und eigenständigen Musik da draußen an Zeitverschwendung grenzt, "Key to the Paradox" längere Hörzeit zu widmen.
Anspieltipps: The Scars Within
http://powermetal.de/review/review-Trashcanned/Key_to_the_Paradox,19484.html
Punkte: 4.5 / 10