Und dann - Überraschung - stellt sich heraus, dass das alles gar nicht so schlimm ist. Die TOWERS OF LONDON haben ihre Wurzeln bei Bands wie den RAMONES und WARRIOR SOUL, versehenen ihre Punkwurzeln mit entsprechend charmanten Texten ('You make me wanna vomit' oder 'Give Me Alcohol') und einer rotzigen Attitüde. Dazu kommt, dass "Fizzy Pop" durchaus über einen gesunden Pop-Appeal verfügt, der die ein oder andere Nummer mit reichlich Enterhaken in den Trommelfellen zurücklässt. Als Beispiele seien hier mal '1984 (Nanny Nation)' und 'If It Don't Feel Good' genannt. An manchen Stellen übertreibt es das Quintett aber mit der Eingängigkeit und baut unnötige, ja langweilige Ooohs und Uuuhs ('Go Sister Go', 'Time Is Running Out') ein. Etwas, das ich fast ausnahmslos schrecklich finde. Und die Briten sind keine dieser Ausnahmen.
An meinem Geschmack musizieren die Londoner Tower zwar immer noch ein gutes Stück weit vorbei, doch so schlimm wie zu Beginn befürchtet, ist "Fizzy Pop" auf keinen Fall. Nein, ich denke sogar, dass die Jungs bei Genrefreunden auf echte Begeisterung stoßen werden. Wer also auf 77er-UK-Punk steht und eine unpolitische, schaumgebremste Version von WARRIOR SOUL hören will, der liegt mit den TOWERS OF LONDON richtig.
Anspieltipps: 1984 (Nanny Nation), Avaline, If It Don't Feel Good, Beach Bar
http://www.powermetal.de/review/review-12872.html
Punkte: 5.5 / 10