Boys for Pele wurde dann mein absoluter Favorit und blieb dann für die nächste Zeit das musikalische Dokument von Tori, dass ich immer wieder auflegte und mich besinnungslos daran hörendermaßen soff (Neben diversen Gothic-und Metalscheiben, die für mich damals echt wichtig waren, wie Umbra et Imago, Virgin Black, Tool u.a.). Aber neuere Werke von Tori verloren rasch an Reiz, auch wenn mich immer wieder ein Werk freudvoll aufhorchen ließ. Vieles erschien mir jedoch als zu weichgespült, und vor allem war das Klavier echt fies in den Hintergrund gerückt.
Midwinter Graces tat ich mir dann auch gar nicht an, nachdem ich im Kaufhaus meines Unvertrauens mehrere Sekunden reingehört hatte. Aber das neue Werk kaufte ich mir blindlings und wurde alles, nur nicht enttäuscht.
Nein, hier ist nicht die junge Tori am Werk, die mich damals so begeisterte, und diese CD ist sehr sehr ruhig, aber ich bin vollauf begeistert, wieder ihr Klavierspiel in den Vordergrund gerückt zu hören. Wieder schafft sie es, mich mit gekonnt in Szene gesetzten Melodien zu verzaubern, ihr Gesang ist grandios, die Stimmung des Albums überwältigend und die experimentelle Seite sehr hoch zu loben.
Auch wenn es ein Album mit Orchesterbegleitung ist, wie derzeit häufig vorzufinden, ist es nicht beliebig, eher einzigartig. Und unter ihren Alben auch, da sie ihre Tochter mitsingen lässt. Diese irritierte mich vorerst, dann aber fesselte mich immer wieder, wenn sie zu singen ansetzt, wenngleich ich ihre Stimme nicht so sonderlich schön finde, aber alles in allem sehr passend.
Die limited edition kommt als ein schönes Digibook daher mit vielen hochglanzphotos, die mich von den Motiven her nicht sonderlich ansprechen, aber die ich doch objektiv als sehr gelungen einstufen möchte. Und auch die Bonus-DVD ist recht nett anzuschauen.
Alles in Allem ein tolles Werk!
Punkte: 9.5 / 10