In BLOOD ROSES und PROFESSIONAL WIDOW rockt Tori derart das Cembalo, dass man als Zuhörer nur so weggefegt wird. Ausserdem singt sie sich regelrecht heiser! Die Instrumentierung ist ebenfalls gelungen, da unkonventionell und abwechslungsreich. Sehr spassig finde ich die beiden ultra-kurzen Songs MR. ZEBRA und WAY DOWN. Fast scheint mir, dass die als Auflockerung ins Album gestreut worden sind, da der Grossteil der Scheibe doch sehr schwerfällig und düster daher kommt. Geradezu genial in seinem Einsatz von Blechbläser ist PUTTING THE DAMAGE ON: absolut gänsehautfördernd. Ein weiteres Highlight ist NOT THE RED BARON, das einem das Gefühl gibt, schwerelos im All zu schweben: befreiend und erdrückend zugleich. Dann gibt es da noch CAUGHT A LITE SNEEZE, das Toris Cembalo-Liedern die Krone aufsetzt, da es in seiner Instrumentierung noch reichhaltiger und ausgewogener ist.
Was bleibt zu sagen? Es fällt mir schwer, „Boys For Pele“ zu bewerten. Einige Songs sind echt geil, viele andere wiederum lassen mich einfach kalt. Handelt es sich deswegen um ein schlechtes Album? Natürlich nicht. Wenn ich eine verruchte und experimentelle Tori hören will, greife ich trotzdem viel eher zum Nachfolgewerk „From The Choirgirl Hotel“.
Punkte: 7.5 / 10