Auch "Mejor Morir En Pie" löst sich weitestgehend von jungfräulichen Fesseln und bietet eher Hardrock als traditionellen Heavy Metal. Allerdings fehlen mir hier erneut die Spritzigkeit und Spielfreude, die die ersten drei Alben so auszeichneten. Die Riffs sind meistens lahmarschig und dröge, die Rhythmusarbeit zumeist stumpf und die im Hintergrund rumplätschernden Keyboards völlig unnötig. Nur die Vocals von Angel sind nach wie vor erstklassig. Doch auch das ändert ganz und gar nix an der Tatsache, dass Nummern wie 'Magia', 'Otelo' oder 'Hoy Vivo Por Ti' meist ziemlich uninspiriert und bedeutungslos in das eine Ohr rein und aus dem Ohr wieder raus rauschen.
Und so vergehen die knapp 42 Minuten ziemlich flott, ohne dass mich das Gefühl überkommt, dass hier auch nur eine Sekunde hängen geblieben ist. Eigentlich kann ich mich nicht mal darüber aufregen, dass "Mejor Morir En Pie" so schlecht ist. Nein, das Album ist nicht schlecht. Es ist ganz und gar durchschnittlich. Und wenn ich ehrlich bin, ist dies das schlimmste Urteil, dass ich überhaupt fällen kann. Traurig, traurig.
Anspieltipps: Mejor Morir En Pie, La Tentacion,
http://www.powermetal.de/review/review-7805.html
Punkte: 4.5 / 10