Und ich muss attestieren, dass dieser absolut gelungen ist. Stilistisch machen THORN.ELEVEN modernen Rock/Metal, der an die kürzlich rezensierten STURCH erinnert. Der Gesang von David Becker ist dabei allerdings weniger eindringlich, nichtsdestotrotz aber kräftig, abwechslungsreich und charismatisch genug, um dem Sound der Band eine eigene Note zu verpassen.
Wirklich entscheidend sind aber natürlich die Songs. Und auch da haben THORN.ELEVEN einige treffsichere Hits im Köcher. Vor allem der introvenös eingeleitete Opener 'Quicksand' und das knackige Doppel 'Miracle'/'Lost' haben es mir angetan und nisten sich angenehm in den Ohrmuscheln ein. Das ist moderner Rock vom Feinsten, mit guten Arrangements, variablem Gesang und eingängigen Refrains. Dieses Niveau kann allerdings nicht über die komplette Spielzeit so hoch gehalten werden. Gerade der Titeltrack rauscht schon mal an mir vorbei, ohne wirklich Spuren zu hinterlassen. Und auch der Spannungsbogen von 'Someday' ist nicht überwältigend, was angesichts des guten Refrains allerdings nicht allzu sehr ins Gewicht fällt. Der große Rest bewegt sich auf gutem Niveau, ist aber nicht überragend. Aber gut, eine Jahrhundertplatte wäre sicher keine angemessene Erwartungshaltung. Im Vergleich zu ähnlichen Bands wie SEVENDUST, GODSMACK oder den bereits genannten STURCH verlieren THORN.ELEVEN nur extrem knapp. Oder, um im Männerjargon zu schwadronieren, UEFA-Cup statt Champions League. Saisonziel erreicht. Mindestens.
Anspieltipps: Quicksand, Miracle, Lost, Solo
http://www.powermetal.de/review/review-Thorn_Eleven/Circles,13530.html
Punkte: 8 / 10