Testament Practice What You Preach (1989) - ein Review von gravedancer

Testament: Practice What You Preach - Cover
4
4 Reviews
55
55 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


gravedancer
01.09.2020 15:36

Testament ist heutzutage eine der beständigsten und, ich denke man kann durchaus sagen, besten Thrash Bands, die es gibt. Die Frühphase der Band kann ich leider nur bedingt feiern. Zwar sind die beiden esten Werke gespickt mit großartigen Songs, leider hatten beide, allen voran natürlich das Debut, unterirdische Produktionen, weshalb ich mir auch diese Alben nur selten gebe. Der Umstand mit der Produktion änderte sich mit dem hier vorliegenden Output "Practice what you preach". Leider änderte sich noch etwas ganz gewaltig, der Stil. Der harte Thrash, den man auf den beiden Vorgängern gespielt hatte, wich einer Art Heavy Metal mit gelegentlichen Thrash Einlagen, ähnlich wie das, was man erst '91 von METALLICA zu hören bekam. Und das muss man den TESTAMENTern ja lassen: man kann ihnen nicht vorwerfen, Sie hätten es METALLICA gleich getan, es sei denn, dies war ein ganz kläglicher Versuch "...And justice for all" nachzuahmen. Sei es wie es war, hier ist jede Aggressivität verloren gegangen. Der musikalische Inhalt wirkt anbiedernd bewusst radiotauglich zusammengezimmert. Natürlich wurden auch 3 Musik-Videos gedreht, um auf MTV ordentlich Werbung machen zu können (eins mehr, als bei "the New Order").
So oft ich mir die Scheibe auch anhöre, es bleibt nahezu nichts hängen. Riffs, Gesang, Refrains, Soli, alles irgendwie arschlangweilig. Da gab es seinerzeit einfach viel zu viele Bands, die im US Metal Sektor Besseres ablieferten, denn mit Thrash hatte das hier gewiss wenig zu tun. Und der war ja noch lange nicht tot, auch wenn dieses Album den Anschein macht. Unter den ersten 4 Songs ist kein einziger dabei, den ich empfehlen könnte, weichgespülter Mist, nicht mal eine halbwegs ordentliche Hookline, gar nichts. Erst mit 'Blessed in Contempt' bekommt man das erste mal einen vernünftigen Uptempokracher, der dank gehobener Geschwindigkeit und etwas mehr Power in Billys Gesang an die beiden vorangegangenen Alben erinenrt. Ansonsten hat auch die B-Seite nur wenige wirkliche Höhepunkte, am nächsten kommt dem wohl sogar die Ballade, die etwas aus dem Einheitsbrei heraus sticht. Auch das kurze und knackige 'Nightmare' bleibt mir durchaus gut in Erinnerung. Das war es dann leider. Das beste am ganzen Album ist bis heute das Bandlogo geblieben, weshalb ich das Teil dann doch mal für nen 5er mitgehen ließ.

Punkte: 5 / 10


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