Testament First Strike Still Deadly (2001) - ein Review von hellriderN7

Testament: First Strike Still Deadly - Cover
2
2 Reviews
22
22 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Thrash Metal


hellriderN7
13.07.2010 13:40

Also ganz eigentlich bin ich ja bei solchen Neueinspielungen immer etwas skeptisch. Oder sagen wir es kommt auf die Intention an, mit der diese entstehen. Oftmals proklamieren die Bands ja damit, man wolle die alten Aufnahmen klanglich updaten, eventuell hier und da ein bisschen kompositorisch nachhelfen, damit das verwöhnte Pack den alten Rumpelscheiß nicht mehr zu kaufen braucht. Ganz böse Vorstellung wie ich finde. ReRecordings sollten immer ein Gimmick sein, vielleicht als Bonus CD zu einer Limited Edition erscheinen, aber NIEMALS alte Aufnahmen zu ersetzen versuchen!

Nun ist aber "First Strike Still Deadly" einer dieser seltenen Fälle, wo mir die Intention der Band aber mal sowas von am Arsch vorbeigeht. Dieses Teil zieht einem derartig den Scheitel neu, dass alles Genörgel amtlich geshattered wird und sich auch der Neuaufnahmen-Gegner guten Gewissens eine neue Meinung zulegen darf.

Die Bay Area-Heroen um Chuck Billy, Alex Skolnick und Eric Peterson, hier unterstützt von der grandiosen Rhythmusfraktion bestehend aus Steve DiGiorgio und John Tempesta, haben hier also wohlbekannten Klassikern der ersten beiden Alben "The Legacy" und "The New Order" eine Frischzellenkur verordnet, darunter solche Herzfrequenzbeschleuniger wie "Disciples of the Watch", "Over the Wall" und natürlich "First Strike is Deadly". Als besonderes Bonbon gibt es zum Abschluss noch zwei Titel mit Ur-Fronter (und mittlerweile Ex-Exodus-Sänger) Steve "Zetro" Souza auf die Ohren. Zum Einen ist das das wohlbekannte "Alone in the Dark", zum Anderen gibt es noch eine Neuaufnahme des raren "Reign of Terror", der zwar schon lange in der Bandgeschichte herumgeistert, bisher jedoch nur während der "The New Order"-Sessions aufgenommen wurde und dann auf der "Return to the Apocalyptic City"-EP (1992) erschien.

In diesem Sinne ist "First Strike Still Deadly" wirklich jedem Thrash-Fan nur wärmstes ans Herz zu legen, sei es als Einstieg in diese Stilrichtung, als Einstieg in diese Band oder einfach für den Testament-Hardcore-Fan der auch die Alben mit den Originalaufnahmen schon hat. Der Andy Sneap-Sound ist wohldosiert brutal, jedoch nicht überproduziert wie auch schon vorgekommen, druckvoll, klar, man könnte fast sagen perfekt. Ein rundum gelungenes Album.

Punkte: 10 / 10


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