Auch ich war gespannt auf den Arschtritt, den Gene Hoglan der Band verpassen würde, denn auch wenn Paul Bostaph sicherlich ein guter Drummer ist, er passt halt eher zu Forbidden. Und Gene Hoglan passt zu Dark Angel. Zu Testament passt Louie Clemente, John Tempesta vielleicht noch in den groovigeren Parts. Chuck Billy meinte in einem Interview, er mache sich immer Sorgen, ob Sie genug Thrash auf dem Album hätten. Also in meinen Ohren haben sie das nicht. Klar, es knallt an allen Ecken und Enden, auch dank der wie immer fetten und klaren Andy Sneap-Produktion, zu dem ich ja sowieso ein eher ambivalentes Verhältnis habe, aber ich finde auf dem Album nicht einen "echten" Thrash-Song.
Es ist ja auch nicht alles schlecht. MAN KILLS MANKIND, THRONE OF THORNS und LAST STAND FOR INDEPENDENCE heben gerade das letzte Drittel noch ordentlich an. Auch das POWERSLAVE-Cover finde ich gelungen, gerade durch die varriierte Melodieführung. Aber eine Ballade wie COLD EMBRACE hätte ich wirklich nicht gebraucht und RISE UP, TRUE AMERICAN HATE und NATIVE BLOOD sind mir einfach zu banal. Dieser Blastbeat im Refrain von TAH und der "Refrain" von RISE UP, nee Leute, das is mir zu kindisch.
Wer weiß, vielleicht braucht das Album ja wieder ein paar Jahre wie schon FORMATION, um zu wachsen. Da habe ich irgendwann meine damals 6,5 auf jetzt 8 Punkte hochkorrigiert. Aber für DARK ROOTS OF EARTH sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr als 7 Punkte drin. Ein handwerklich soldies, aber erstaunlich unspannendes Album.
Punkte: 7 / 10