Tension Breaking Point (1986) - ein Review von Lord

Tension: Breaking Point - Cover
1
1 Review
9
9 Ratings
8.78
∅-Bew.
Aka: Epitaph
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Lord
21.11.2010 15:38

Was lange währt, wird endlich gut!

Das trifft besonders auf die US-Metaller TENSION zu. Aus der Band Deuce hervorgegangen, veröffentlichten sie nach insgesamt etwa 5 Demos der frühen 80er 1986 dann endlich das vorliegende Album. Darauf zu hören sind vorwiegend ältere Tracks, die sämtliche Spielarten des Metals abdecken; Heavy Metal, Power Metal, Speed Metal, NWoBHM und sogar minim ansatzweise Thrash Metal.
1986 spielte jeder vorzugsweise Thrash Metal, der deswegen schnell ausbrannte und seinen Reiz bereits 2 Jahre später weitgehendst verlor - deswegen ist "Breaking point" was ganz besonderes; die Musik ist eben nicht einfach nur stumpfer Thrash Metal und somit die x-te Metallica Kopie; im Gegenteil!! Eigene Wege werden eingeschlagen! Zwar erinnert Sänger und Deuce-Gründer Tom Gattis etwas an Bruce Dickinson, Michi Kiske oder Goeff Tate, doch die Musik ist bis auf wenige Elemente weit von Maiden etc. entfernt!

Das Material ist durchgehend stark, nahezu kein Aussetzer (vielleicht das mässige "W.O.C.", zumindest die langsameren Parts), keine Langeweile - die Songs klingen bis auf erwähntes "W.O.C." allesamt enorm frisch, ungebändigt und kraftvoll.
Wie gesagt werden sämtliche Spielarten des Metals bedient, insofern gibt es auch einen melodischen Metal-Song; "Angels from the past". Dieser Song ist ein Überbleibsel von Marty Friedman, der bis ca. 1981 bei Deuce gespielt hat. Friedman ging zu Vixen und Hawaii, ehe ihn sein Weg irgendwann zu Megadeth führte - mit Vixen nahm er 1981 den Song "Angels from the dust" auf, welcher auf einigen Vixen-Demos erschien. Daraus wurde "Angels from the past".

Highlights gibt es einige; allen voram das harte, düstere, minim an die Amis Tyrant erinnernde "Reach for your sword", in dem Gattis seine stimmliche Vielfalt unter Beweis stellt. Einfach geil!
Ebenso der frische Opener "One nation" oder das lockere Uptempo Brett "Wrecking crew".
Auf Seite B überzeugt vorallem das phasenweise minim an Overkill erinnernde "The downfall of evil"; geile Uptempo-Granate mit guter Melodie - so muss gelungener Speed Metal klingen. Bassist Tim O'Conner spielt sich die Finger wund, ganz im Cliff Burton-Stil! Klingt einfach geil und frisch, voller Power. Der Song brilliert zusätzlich durch gelungene Soli!
Und natürlich der verspielte, jedoch eingängige Rausschmeisser "Seduced". Gelungener Power/Spedd Metal! Man höre die kurze Bass-Sequenz; krass! Technisch ist die Band deutlich über JEDEN Zweifel erhaben!

"Breaking point" hätte TENSION eigentlich einen viel grösseren Erfolg einheimsen müssen. Neben unzähligen Gähn-Veröffentllichungen der 80er - besonders ab 1985, wo viele Bands einfach platt nach Metallica oder Exodus klangen - werkeln TENSION so dermassen frisch, hungrig und gut gelaunt. Die Platte klingt zwar nicht gleich oder ähnlich, aber von der Frische erinnert mich "Breaking point" an das unbekümmerte, wütende Metallica Debüt "Kill 'em all"! Eben einfach "let's go"-mässig darauf los, ohne irgendwelche Gefangenen zu nehmen - eine Frische, die vielen kopflastigen Produktionen leider fehlt!

Ich liebe dieses Album und gebe etwas parteiische 9,5! Bin jedoch der Meinung, dass selbst die Höchstnote durchaus vertretbar wäre und von anderen Metalheads auch so nachempfunden werden könnte.

Punkte: 9.5 / 10


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