Schon der Blick auf die Songlängen beweist, dass man sich wieder auf den epischen Pfad ganz im Stil von "The Name Of The Rose" begibt. Bereits der Opener 'The Prologue/Rome' ist mehr als 12 Minuten lang und dank opulentem Bombastintro und eingängigem Chorus schon ein erster Höhepunkt. Allerdings klingt das Ganze nicht halb so düster wie es das Cover suggerieren möchte. Nein, es gibt immer noch melodischen, streckenweise äußerst bombastischen Hardrock zu hören, der ganz in der Tradition der ewigen Idole MAGNUM steht.
Spätestens beim nächsten zehnminütigen Epos 'Hollowed Ground' fällt dann auf, dass Chris Francis es diesmal zumindest ansatzweise schafft mit seiner besten Saite auf sich aufmerksam zu machen. Klar, er kann Vinnie Burns immer noch nicht komplett ersetzen. Allerdings häufen sich bei Nummern wie 'The Chronicles', 'The Twilight Masquerade' oder eben 'Hollowed Ground' die Momente, wo er mit feinen Soli besticht und so die Songs aufwertet. Mal ganz von der Tatsache abgesehen, dass ein Song wie 'Tourniquet' gar moderne Momente aufblitzen lässt.
Dass es sich um ein Konzeptalbum handelt, macht sich auch darin bemerkbar, dass einige Themen wiederkehren und neu interpretiert werden. Das kostet zwar einiges an Konzentration, gibt dem Werk aber eine weitere, überaus interessante Facette.
Zu guter letzt hat es auch Gary Hughes wieder mal geschafft ein paar verdammt eingängige Hooklines zu bauen, hat der gezimmerte Sound es bewerkstelligt den Kompositionen die nötige Härte zu lassen und sind die Balladen nicht allzu kitschig geworden. Belege genug dafür, dass "The Twilight Chronicles" die Bewährungsprobe bestanden hat. Gratulation.
Anspieltipps: Rome, Hollowed Ground, The Twilight Masquerade
http://www.powermetal.de/review/review-8045.html
Punkte: 7.5 / 10