Und so ist "The Essential Collection" vor allem der Versuch zu beweisen, dass Chris Francis diese Lücke tatsächlich schließen kann. Die 18 Songs – aufgeteilt in "Essential Rockers" auf CD I und "Essential Ballads" auf CD II – wurden allesamt neu eingespielt, um sie so zu präsentieren, wie sie heute klingen würden.
Dies ist zwar grundsätzlich ein Anreiz für den Fan, den Doppeldecker auch zu kaufen, wenn schon alle Alben im heimischen CD-Regal stehen, doch bejubeln wird er die neuen Einspielungen dann wahrscheinlich kaum.
Nicht, dass Chris Francis die Songs versaut. Nein, Francis ist ein solider Gitarrist und die Qualität von Songs wie 'The Name Of The Rose', 'Fear The Force', 'Red', 'Yesterday Lies In Flames' oder 'We Rule The Night' bleibt unbestritten. Doch den herausragenden Leads von Vinnie Burns kann er nicht zu einer Sekunde das Wasser reichen. Schade.
Noch ein paar Worte zur Songauswahl. Bis auf "Far Beyond The World", das komplett ignoriert wird, werden alle Alben mit mindestens zwei Songs berücksichtigt, wobei der Schwerpunkt auf "Spellbound" (fünf Titel) und "The Robe" (vier Titel) liegt. Ich hätte zwar in einigen Fällen andere Songs genommen (z.B. 'The Torch', 'The Phantom' oder 'Thunder In Heaven'), bin aber dennoch ganz glücklich mit der getroffenen Auswahl.
Wer sich also einen Überblick über das Schaffen von TEN machen will, der kann sich "The Essential Collection" zulegen. Auch wenn ich Fans von MAGNUM, BOB CATLEY oder der Rock-Oper von Gary Hughes zuallererst die regulären Studioalben "X", "The Name Of The Rose" und vor allem "Spellbound" ans Herz legen würde.
Anspieltipps: The Name Of The Rose, Red, Yesterday Lies In The Flames, We Rule The Night
http://www.powermetal.de/review/review-6948.html
Punkte: 7.5 / 10