Beides hört man hier eindeutig raus. Aber warum so bescheiden Jungs, da höre ich auch einen leicht progressiven Einschlag, der zwar nicht als tragendes Element herhält, aber durchaus zu vernehmen ist.
Für mich war die Bayrische Truppe aus dem Fichtelgebirge bis Dato ein unbeschriebenes Blatt. Das mir hier vorliegende Album „City On Fire …or how awake the beast in man" hat aber meine Unkenntnis beendet und das ist gut so.
War ich bei den ersten Tönen noch etwas skeptisch, so hat das Album doch von Durchlauf zu Durchlauf mehr und mehr gezündet. In nicht ganz einer ¾ Stunde gibt es 9 Nummern, welche sich wie oben bereits erwähnt, auf den schwarzen Pfaden des Metal/Rock bewegen.
Man spielt hauptsächlich im Midtempo und nimmt bisweilen auch mal das Gaspedal noch weiter zurück. Die Gitarren kommen mit einem ordentlichen Groove daher und klingen etwas wärmer als im reinen Black Metal, halten aber immer wieder treibende Riffs bereit.
Auch die eingespielten Samples wissen zu gefallen, wenn z.B. im Intro „The Lonesome Rider“ der Wind bläst und ein Reiter vorbeigeprescht kommt. Oder im Zwischenspiel „Nothing But Ashes“ wenn man mit Schellen klappert und mit krächzenden „fast“ Sprechgesang daherkommt. Hat was! Der eigentliche Opener des Albums „Life Means To Fall“ kommt mit einem monotonem Riff daher, welcher den Song bestimmt. Das erinnert etwas an den "modernisierten" Black Metal von Satyricon zu „Now, Diabolical“ Zeiten. Allerdings haben die Bayern ihren eigenen Stil und sind weit davon entfernt irgendwen zu kopieren. Dieser „moderne“ Black Metal zieht sich durchs ganze Album, bekommt aber auf Grund der Rock Tendenzen einen gewissen „The Styx Shipping Society“ Touch, sprich die berühmte eigene Note. Mit „Leviathan Awakes“ zeigt man dann auch wie ein fieser Black Metaller einen rockigen Groove bekommen kann. Hier geht´s richtig zur Sache und die leicht progressiven Gitarren im Hintergrund geben dem Ganzen das gewisse Etwas. Für mich das Highlight der Platte. Musikalisch wirkt alles sehr harmonisch und wirkliche Haken und Ösen kann man nicht ausmachen.
Für eine in Eigenregie produzierte Platte ist das Gehörte ziemlich gut und auch wenn etwas mehr Druck nicht hätte schaden können, ist das mehr als man es sonst von manch Eigenproduktionen gewohnt ist.
Fazit: The Styx Shipping Society haben mit „City On Fire…” ein vielschichtiges Genre verbindendes Album, welches ihre schwarzen Wurzeln verdeutlicht, aber auch voller Einflüsse aus anderen Stilen ist. Gut ausgefeiltes Songwriting trifft auf fähige Musiker, welchen man die Spielfreude anhört. Wie heißt es im Flyer so schön: …“Styx“ heißt neue Pfade zu beschreiten auch wenn es den eigenen Untergang bedeutet…, ich sage; die neuen Pfade habt ihr beschritten, aber euer Untergang wird dies mit Sicherheit nicht! Black ‘N‘ Roller mit Metal Schlagseite sollten hier ruhig mal ein Ohr riskieren.
Punkte: 7 / 10