Solstice The Cropredy Set (2002) - ein Review von Loomis

Solstice: Cropredy Set, The - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.00
∅-Bew.
Typ: Live
Genre(s): Rock: Folk Rock, Progressive Rock


Loomis
16.07.2009 17:40

The Cropredy Set ist das erste Livealbum von Solstice. Wobei das ja eigentlich gar nicht so recht stimmt...
1998 spielten Solstice auf dem Cropredy Festival und ihr Auftritt wurde dabei gefilmt und mitgeschnitten. Leider waren die Soundaufnahmen aus technischen Gründen jedoch nicht zu gebrauchen.
Solstice gingen deshalb am Tag nach dem Festival in das Audiolab Studio und spielten dort live nocheinmal das gesamte Set des Vortages ein. Somit beinhaltet die CD zwar eine Liveaufnahme, allerdings ist natürlich kein Publikum und sind keine Ansagen zu hören.
Was die Setlist angeht bin ich nicht ganz zufrieden. Mit dem Song Awakening von Clive Bunkers gleichnamigem Soloalbum und dem Song Ducks On The Pond der Reggae mit irischer Folkfiddle verbindet sind zwei Tracks dabei, die meiner Meinung nach hinter dem Niveau der eigenen Songs von Solstice zurückbleiben. Hier hätte ich mir eher Songs vom Debüt Silent Dance gewünscht, das nur mit dem Lied Find Yourself gestreift wurde.
Spielerisch und gesanglich ist natürlich alles im grünen Bereich und auch der Sound stimmt hier.

Etwas seltsam wird es dann aber, wenn es zur DVD kommt. Das Bildmaterial ist das, was beim Auftritt auf dem Festival aufgezeichnet wurde, die Tonspur ist aber die, die am nächsten Tag im Studio eingespielt wurde. Da Clive Bunker nicht mit Click spielt, waren die beiden Spuren nicht ganz synchron, weswegen das Bild mit Überblend- und Zeitlupeneffekten an die Tonspur angeglichen werden musste. Es sieht schräg aus, wenn man dann plötzlich ein Drumfill hört, während man sieht wie Clive Bunker stoisch Snare und Hihat schlägt. Auf der DVD sind die Ansagen und der Publikumsapplaus zwischen den Songs eingestreut. Die Bildqualität ist leider nicht sonderlich toll.

Abgerundet wird die DVD von einem kurzen Interview mit Andy Glass, bei dem er Anekdoten aus der Entstehungszeit des Albums Circles und des Cropredy-Auftritts erzählt.

Abschließend ist die Frage durchaus berechtigt, wieso Solstice trotz aller widrigen Umstände gerade diesen Auftritt als Livescheibe veröffentlichen wollten. The Cropredy Set ist auch das einzige der vier Alben von Solstice das von mir nicht den Stempel "a real must have" aufgedrückt bekommt. Andererseits ist der geringe Aufpreis gegenüber den ersten drei Alben einzeln - wenn man das Gesamtpaket bei http://www.progrock.co.uk bestellt - kaum der Rede wert und die DVD ist - trotz allem - durchaus mal einen Blick wert (Clive sieht aus wie der Vater von Neil Peart).

Punkte: 7 / 10


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