Solstice Circles (1997) - ein Review von Loomis

Solstice: Circles - Cover
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1 Review
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1 Rating
9.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Folk Rock, Progressive Rock


Loomis
16.07.2009 17:39

1997 erschien mit Circles das dritte Album von Solstice. Marc Elton wollte vor den Aufnahmen zum Album aufgrund seiner Tinnituserkrankung aus der Band aussteigen, er konnte nicht mehr live auftreten. Eine Nachfolgerin war mit Jenny Newman zwar zu Beginn der Aufnahmen schon gefunden, allerdings war sie in Kanada auf Tour mit einer anderen Band und konnte deshalb ihre Parts nicht einspielen. Deshalb sprang Marc nocheinmal ein und veredelte das Album mit seinem Violinenspiel das einerseits sehr gefühlvoll, aber auch messerscharf sein kann. Sängerin Heidi Kemp war nicht mehr aufzutreiben und so fragte Andy Glass die junge Sängerin Emma Brown die im Studio nebenan ein Demo aufnahm, ob sie nicht einsteigen wolle. Jethro Tull-Gründer Clive Bunker war der neue Mann an den Drums.
Los geht das Album mit dem Instrumental Salú das mich vor allem aufgrund des Fretless Bass an einen ruhigen Track von Liquid Tension Experiment erinnert. Circles ist ein Song der fröhlich klingt, aber einen ernsten Hintergrund hat, nämlich die Battle Of The Beanfield ( http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_the_Beanfield ), bei der 1985 die britische Polizei Musikfans niedergeknüppelt hat, die das (nicht genehmigte) Festival bei Stonehenge besuchen wollten. Dies wird durch ergreifende Originalsounds der damaligen TV-Aufnahmen untermalt. Soul To Soul erinnert mich an den Song Della Brown von Queensryche, da er ein ähnlich luftiges Arrangement und auch ähnliche Instrumentierung hat.
Absoluter Höhepunkt und mein persönlicher Lieblingssong von Solstice ist Sacred Run. Der Song handelt von den sogenannten "Runners" der amerikanischen Indianer, die weite Strecken reisen, um wichtige Nachrichten zu überbringen. Der Song ist durchsetzt mit dramatischen Violinensoli, einem Wahnsinnsrefrain ("Time has come to heal the wound") und einem absolut geilen Gitarrensolo bei dem Andy Glass meterhoch zu schweben scheint. In Metal-Foren wird der Begriff "episch" ja geradezu inflationär gebraucht, aber ich denke in Bezug auf diesen Song kann ich ihn guten Gewissens verwenden.

Circles ist die einzige Reissue die nicht als Doppel-CD daherkommt, hat aber trotzdem eine Handvoll Bonustracks, darunter die Ballade Medicine noch mit Heidi Kemps Gesang und Coming Home als Version für Flöte und Gitarre, auf der Albumversion spielte die Gitarre dann auch die meisten der Flötenparts. Dazu noch die Demo eines Songs namens Freedom der es damals nicht aufs Album schaffte, aber qualitativ durchaus dazu gepasst hätte.

Punkte: 9.5 / 10


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