Soko Friedhof Drom (2011) - ein Review von DarkForrest

Soko Friedhof: Drom - Cover
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1 Review
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1 Rating
0.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Dark Wave / Gothic


DarkForrest
18.04.2012 09:01

Na, was haben wir den hier? Den Nachfolger des miesen Möchtegernalbums „Mord“ von Soko Friedhof und den krampfhaften zweiten Versucht von David A. Line irgendwie asozial zu klingen. Nachdem er beim ersten mal damit ziemlich gescheitert ist, hätte man ja erwarten können, dass er sich für’s nächste Album wieder auf alte Stärken beruft, aber nein: der Ausflug in die Horrormetzgerei wird auf 2 Alben ausgedehnt. Genauso könnte man mir aber auch vorhalten, dass ich den Mist auch noch gekauft und gehört habe. Nun ja, vielleicht hatte ich ja die Hoffnung, dass es nicht ganz so grausam wird, vielleicht wollte ich als Fan der nach wie vor ja eigentlich sehr guten Band einfach der Vollständigkeit halber jedes Album haben, vielleicht war es auch eine etwas makabere Art Katastrophentourismus oder schlicht und ergreifend Neugier. Dabei zeigt schon das Cover, dass sich offenbar wenig verändert hat: ein doof dreinschauender David A. Line belästigt irgend so eine Gruftiische mit ‚nem Messer, vor einem schlecht gephotoshopten Hintergrund einer dreckigen Metzgerei *gähn*.

Nach dem kurzen Intro wird dann auch schon im Song „Hacke Bei-Hell (Gei-Hel)“, welcher mich textlich so’n bisschen an die Kindergartenversion von Eisregens „Das liebe Beil“ erinnert, klar, dass sich hier nichts zum Guten gewendet hat. Nach wie vor haben wir es mit einer Mischung aus deutschem Rap und dem klassischen Soko-Friedhof Darkwave zu tun. Größter Unterschied hier zum Vorgänger dürfte wohl die Tatsache sein, dass man diesmal etwas weniger herumexperimentiert. Gab es in „Mord“ noch einerseits Songs, die einigermaßen nach den alten Soko-Alben klangen, andererseits Songs, die jede gewöhnliche Assi-Rap Platte unterbieten, ist hier so ziemlich jeder Songs im selben langweiligen Einheitsbrei gespielt. Weniger fremdschäm-elemente gibt es dadurch jedoch nicht, denn die Lyrics sind nach wie vor so sehr bemüht möglichst viel Sex und Gewalt zu beihalten, ohne auch nur irgendwie zu schockieren, dass man denkt sie wären von einem 12-jährigen verfasst worden.

Und so zieht sich der ganze Mist dann durch ganze 13 Songs (+ Intro) ohne irgendwie besser zu werden. Da hätten wir z.B. noch das langweilige Horrometzgerei, welches offenbar den Anfang vom „Ritt der Walküren“ von Wagner verwurstet oder „Hurenband“ was wohl irgendwie mittelalterlich klingen soll, es aber nicht tut. Ein Problem, dass vom Vorgänger übernommen wurde ist auch, dass David mitten im Song die Ideen auszugehen scheinen und er dann einfach auf Endlosschleife schaltet, um die 5 Minuten noch voll zu kriegen, sodass ich ihm am liebsten erwürgen möchte, wenn er noch einmal den Scheiß-Refrain wiederholt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich froh bin, dem Vorgänger damals nicht die niedrigste Punktzahl gegeben zu haben, denn es war tatsächlich noch Luft nach unten übrig. Beim ersten Versuch konnte man das ganze wenigstens noch mit viel Fantasie als irgendwie neu und gewagt bezeichnen. Diesmal ist es schon arg peinlich den gleichen Mist noch mal auf den Markt zu rotzen. Zudem hat das Album im Vergleich zum Vorgänger an Abwechslung und halbwegs guten Momenten eingebüßt. Gibt es irgendetwas guten, was eine Wertung von über 0,5 Punkten rechtfertigen würde? Nope, mir fällt jedenfalls nichts ein. Die einzige Zielgruppe für dieses Album sind Hardcorefans, welche gerne jedes Soko-Friedhof Album im Schrank stehen haben möchten, alle andern machen einfach einen weiten Bogen um selbiges Album. Traurig, dass ich das extra erwähnen muss: aber David A. Line macht nach wie vor gute Musik und die Soko-Alben vor Mord haben so einiges drauf und sind auf jeden Fall einen Blick wert.

Punkte: 0.5 / 10


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