Auffällig ist, dass Tom Araya hier irgendwie nicht mehr so eine bissige Stimme hat, sondern eher sanft singt. Egal, das hier ist Thrash Metal, hier gehts um Riffs, sonst hätte ich Megadeth schon längst links liegen gelassen, weil Dave bei seinen Gesangseskapaden die Töne nicht trifft.
Egal, hier geht's um Slayer und um ihr vom Metalkult gepriesenes "South of Heaven.
Intro und Titeltrack klingen aber erstmal so gar nicht nach Slayer. Viel zu langsam, viel zu ruhig, viel zu melodisch. Dass das so sein muss merkt man vielleicht erst nach der Hälfte des Tracks, aber da ist im Süden des Himmels schon alles im Gange und Slayer rumpeln wieder los. Im Midtempo halt, aber was solls. Auf "South of Heaven" wurde eh nur ausgeholt, sein direkter Nachfolger "Silent Screams" zeigt Slayer dann nämlich wieder so, wie man sie hören will. Nicht ganz "Reign in Blood", dafür sind die Gitarren noch einen Ticken zu zahm, aber auch das wird auf "Live Undead" dann nachgeholt.
Nach diesen drei Liedern ist man mitten im Album und kann Slayer ihr Werk vollenden lassen. Bis auf "Behind the Crooked Cross" und das verdrehte "Spill the Blood" hat man hier nämlich die rhythmische Passagen und kräftigen, sehr rauhen Saitenhiebe, die für die nächsten Alben die Markenzeichen Slayers sein sollten.
"South of Heaven" braucht stellenweise etwas länger als der Vorgänger, dann aber ist es ein makelloses Thrashalbum, das seinen Status sehr wohl verdient hat.
Punkte: 9.5 / 10