Klar, "Show no Mercy" ist nicht der Prügelknabe, der "Reign in Blood" wurde, und wohl auch nicht das okkulte "Seasons in the Abyss". Hier ist noch alles in einem helleren und mehr auf Rhythmik fokussierten Gewand zu hören, als das später der Fall sein soll. "The Antichrist" klingt sogar melodisch! Das groovige "Die by the Sword" hat mich mehr zum Bangen und Moshen gebracht als irgendein anderes Thrashstück danach und, wer hätte es gedacht, das darauffolgende "Fight til' Death" hat bereits die "Reign in Blood"-Attitüden. Das Doppel "Metal Storm/Face the Slayer" hat für den Anfang fast Power Metal-ähnliche Ansätze und walzt danach einfach unbeirrt einfach alles nieder. Nach diesem das Stück, das seinem Namen alle Ehre macht, und eigentlich dafür in die Geschichte eingehen müsste: "Black Magic"! Keinem Hörer wird den düstere und zugleich gewaltigen Anfang des Liedes vergessen können. Das ist einfach unglaublich!
Das Einzigartige an diesem Album, das ich später so nicht noch einmal gehört habe: die wütende und fast brutale Stimme von Slayers Frontmonster Tom Araya. Das sind mal geile Vocals! Insgesamt gibt sich die Band so lebendig, wie ich sie später nicht noch einmal so gehört hab. Im Falle Slayer ist das aber ein Ausnahmestatus. Diese Band nämlich hat nicht einfach qualitativ abgebaut, oder sich kommerzialisiert, nein, sie haben sich von diesem Debüt hin wegentwickelt, um eine Mission zu erfüllen, und damit den Thrash Metal zu formen und zu den anderen 3 der großen Thrash Metal Pioniere zu stoßen. Aber ich persönlich werde kein Slayeralbum je so lieben, wie ihr Debüt.
Punkte: 10 / 10