Fast das gesamte Album konzentriert sich auf die Hölle, menschliche Abgründe, das Böse. Mit dem Titelsong gehts los, über drei Minuten voller böser Riffs wird das Lied aufgebaut, bevor Araya eine Flut an Wörtern ins Mikro japst. Und so geht es dann das ganze Album über weiter. Sei es "At Dawn They Sleep", "Necrophiliac", "Captor of Sin" oder all die anderen Songs, durchgängig pfeffern die Jungs ein Metallgewitter raus, das man vor Freude nicht nur headbangen, sondern auch einfach rumspringen will. Ein krankes Riff nach dem anderen, Soli zum Niederknien, Llombardos unglaubliches Talent hinter den Kesseln und natürlich wieder der gute Tom Araya, der mit voller Kraft ins Mikro kreischt und schreit. Oh ja, "böse" ist tatsächlich ein mehr als angebrachter Begriff für dieses Album. Es hat ne Menge Wiederhörpotential, es hat Aggression bis zum Anschlag, es hat einfach alles, was so ein Album braucht.
Dennoch gebe ich weniger Punkte als beim Debüt. Das liegt hauptsächlich an der Produktion. Der gesamte Sound ist nicht nur ziemlich dumpf geraten, insgesamt klingen die Songs dadurch auch sehr "mahlend". Da gewöhnt man sich dran, aber es ist ärgerlich, dass genau das erforderlich ist. Aber das ist Jammern auf einem wirklich hohem Niveau.
Letztendlich bleibt "Hell Awaits" ein krankes und geniales Album, das jedem, der es richtig hart mag, super gefallen wird.
Punkte: 8.5 / 10