Skinlab stammen aus dieser Zeit, und wie viele Bands haben sie massive Probleme, im heutigen Jahrzehnt Fuß zu fassen. Ihr Stil verband Thrash, Hardcore, Crossover, Postmetal, Alternative Rock und vieles mehr zu einem eigenwilligen Brei, den man so ganz grob als Groove Metal klassifizieren konnte.
Ihnen haftet der Ruf an, Machine Head nachzuahmen, und auf ihre ersten beiden Alben wirkt der Verlgeich auch recht bedingt: Stell euch " The More Things Change" vor, zwirbelt aber mehr psychedelische Einsprengsel a la Neurosis,Crowbar und Tool vor und erhöht den Hardcore-Anteil, dann habt ihr den Sound, für den Skinlab stehen: recht psychotisch, irgendwie immer ganz kurz vorm Ausrasten, diesen Punkt selbst aber selten erreichend.Geil.
Nun....bei dem vorliegenden letzten Album ( für 2018 ist ein weiteres geplant, einen Song gibts bereits als Hörprobe) aus dem Jahr 2009 hat sich dieser Stil geändert. Aus der Stammbesetzung sind nur noch Riffschmied Snake, Drummer Paul und Sänger Steev ( Gourmet-Thrashern von Defiance bekannt) übrig. Udn das macht sich bemerkbar. Das psychotische, kranke, düstere wurde direkter, aggressiver, teilweise Metalcoriger ( zum Glück ohne Geflenne im Refrain). Schrieb ich zuvor, dass sie den Punkt des Ausrastens nie erreichen, muss ich das hier widerrufen, fast die ganze Platte ist ein Rundumschlag. Erhöht der Hardcore-Faktor, reduziert der Postmetal. Wir haben hier also ne recht "normale" Groove Metal Scheibe.
Es ist allein durch den Gesang noch als Skinlab erkennbar, bei Riffs und Strukturen muss ich jedoch häufiger an Chimaira oder Devildrier denken. Macht nach wie vor Spaß, erreicht aber leider viel zu selten die alte Größe und den individuellen Stil. Die 90er sind halt vorbei...
Anspieltipps: Karma Burns, Paper Trails, In For The Kill, The Scars In Between Us, Face OF Aggression
Punkte: 8 / 10