Silber Silber (2003) - ein Review von Kubi

Silber: Silber - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock


Kubi
03.08.2008 16:19

Neuer Name. Neues Glück. Unter diesem Motto dürfte das unbetitelte Debüt von SILBER stehen. Denn rein besetzungstechnisch sind SILBER nix anderes als WEISSGLUT. Lediglich Keyboarder Bernhard Lermann wurde durch einen zweiten Gitarristen, Oli Emmrich, ersetzt. Aber mit Tom v. K. (v.), Guido Winter (gt.), Sid Venus (b.) und Thomas auf dem Berge (dr.) trifft man sonst auf lauter alte Bekannte.

Der Namenswechsel ist zwar nach Angaben der Band auf die neue musikalische Ausrichtung zurückzuführen, doch unwidersprochen ist die Tatsache, dass die gleichermaßen endlosen, wie unsinnigen und unberechtigten Diskussionen, dass WEISSGLUT in irgendeiner Form zu rechtem Gedankengut tendieren, ebenfalls ein guter Grund waren. Vor allem zu Marketingzwecken dürfte der neue Stempel sehr hilfreich sein.

Die angesprochene neue musikalische Ausrichtung beinhaltet gar nicht so viel Veränderung, wie die Band es dem Hörer glauben machen will. Man hat nur die elektronischen Spielchen, die man von WEISSGLUT gewohnt war, auf das nötige Maß reduziert und setzt stattdessen mehr denn je auf einen erdigen, lebendigen und dynamischen Rocksound. Ähnlich wie es STABBING WESTWARD auf ihrem letzten Album gemacht haben. So bereitet man den Boden, auf dem Tom v. K. seine emotionale Stimmgewalt ausleben kann. Hart, aufwühlend, zerbrechlich, melancholisch, optimistisch. Und das immer passend zum jeweiligen Text.

Die Texte sind metaphorisch, teilweise gar poetisch und geben Raum zum Interpretieren, obwohl man bei Songtiteln wie 'Flieg', 'Greif zu den Sternen' oder 'Grenzenlos' durchaus merkt, dass Freiheit ein Schwerpunktthema in den Lyrics ist. Diese Freiheit nehmen sich SILBER aber auch auf der musikalischen Seite. Da gibt es Songs mit hartem, treibendem Groove wie 'Greif zu den Sternen' oder 'Niemandsland'; einfühlsame, sentimentale Töne wie im hitverdächtigen 'Dreht sich die Erde' oder dem dynamischen 'Durch die Nacht'; aufwühlendes wie in 'Grenzenlos' oder geradlinige Rocker wie 'Flieg'. Dazu gesellt sich mit 'Heut Nacht' noch eine äußerst gelungene Cover-Version des SPLIFF-Hits. Ausfälle hingegen sind nicht auszumachen.

Und wenn jetzt noch irgendein Musikfuzzi das große Potenzial von SILBER erkennt, dürften die Jungs goldenen Zeiten entgegen gehen. Denn immerhin sprechen SILBER mit Fans von LIFE OF AGONY, OOMPH! oder dem letzten STABBING WESTWARD-Werk ein extrem breites Publikum an. Exzellent.

Anspieltipps: Flieg, Dreht sich die Erde, Niemandsland, Grenzenlos, Durch die Nacht

http://www.powermetal.de/review/review-2968.html

Punkte: 9 / 10


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