Silber Hier Und Jetzt (2006) - ein Review von Kubi

Silber: Hier Und Jetzt - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock


Kubi
03.08.2008 16:20

Nach dem Release des unbetitelten Debütalbums wurde es sehr plötzlich sehr ruhig um SILBER - und das trotz ausnahmslos wohlwollender Kritiken, die teilweise gar aufgrund der potenziellen Hörerschaften von einer goldenen Zukunft sprachen. Von dieser sind SILBER anno 2006 allerdings meilenweit entfernt. Auch der Verlust des Majordeals bei Sanctuary macht deutlich, dass bei SILBER hier und jetzt kleinere Brötchen gebacken werden müssen.

Musikalisch und personell hat sich hingegen nur wenig geändert. Von Gitarrist Oli Emmerich hat man sich wieder getrennt, doch der Kern mit Tom v. K. (v.), Guido Winter (gt.), Sid Venus (b.) und Thomas auf dem Berge (dr.) bleibt unverändert. Selbiges gilt für die Musik. Auch hier hat sich im Kern nicht viel getan. Es gibt immer noch Alternative Rock mit emotionaler Schlagseite zu hören, der vor allem von der einmaligen Stimme von Tom v. K. lebt. Nur die elektronischen Spielereien sind mittlerweile fast komplett verschwunden.

Der größte Unterschied ist in meinen Ohren vor allem, die qualitative Streuung bei den einzelnen Songs. War "Silber" ein sehr homogenes Album ohne nennenswerte Ausfälle oder echte Hits, so ist "Hier und Jetzt" mit einigen Tiefen und vielen Höhen versehen.

Fangen wir mit den Tiefen an. Vor allem 'Lass es gehen' und 'Keine Zeit für Wunder' verlieren nach gutem Start und münden in wenig spannenden Refrains. Auch das abschließende 'Nichts ist klar' kann nicht besonders fesseln. Auf der Habenseite stehen dafür mit den hocheingängigen 'Dies ist unser Tag' (ziemlich flott), 'Willkommen in meiner Welt' (im getragenen Tempo) und 'Maskenignoranz' (eindringlich, semi-balladesk, mit tollem Arrangement!) drei lupenreine Hits, die dank großartiger Refrains und intelligenten Texten durchaus das Potenzial zum Chartbreaker haben.

Da sich der große Rest sehr viel näher an den drei Hits als an den weniger guten Songs bewegt und der Sound absolut erste Sahne ist, fällt das Fazit leicht: Wer schon das Debüt im Schrank stehen hat, kann auch hier bedenkenlos greifen. Ansonsten dürften sich vor allem Fans von Bands wie LIFE OF AGONY (zu "Soul Searching Sun"-Zeiten), STABBING WESTWARD, aber auch NICKELBACK die Jungs von SILBER mal auf dem Einkaufszettel notieren.

Anspieltipps: Dies ist unser Tag, Willkommen in meiner Welt, Maskenignoranz

http://www.powermetal.de/review/review-8198.html

Punkte: 8.5 / 10


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