Sieges Even Paramount (2007) - ein Review von Kubi

Sieges Even: Paramount - Cover
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1 Review
12
12 Ratings
8.83
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock


Kubi
07.06.2008 07:46

Fragt man mich nach dem beeindruckendsten Comeback der letzten Jahre, lautet die Antwort nicht CANDLEMASS, nicht SOLITUDE AETURNUS, nicht DEATH ANGEL und auch sonst keiner meiner geliebten Helden, die mit starken Alben nach langjähriger Pause wieder zurückgekehrt sind. Nein, die Antwort lautet: SIEGES EVEN! Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass ich bei den Proggern nicht mit so einem bärenstarken Album wie "The Art Of Navigating By The Stars" gerechnet hatte. Doch dieses musikalische Kleinod war auch dank des neuen Sängers Arno Mendes ein progressiver Hochgenuss. Technisch auf allerhöchstem Niveau mit Gesangsmelodien für Millionen. Eine perfekte Mischung, die nicht nur das Hirn, sondern auch das Herz komplett gefangen nahm. Ein echtes Meisterwerk eben.

Entsprechend hoch liegt die Meßlatte nun für das neue Album "Paramount". Um es vorweg zu nehmen: das Kleeblatt schafft es zwar nicht, ein noch besseres Werk als "The Art Of Navigating By The Stars" abzuliefern, doch immerhin eines, das absolut ebenbürtig ist. Dies gelingt vor allem durch einige leichte Soundmodifikationen, die "Paramount" den nötigen Schritt voran bringen, um nicht eine simple Blaupause des Vorgängers zu sein, sondern seine eigene Seele, sein eigenes Gesicht zu haben.

So sind die Songs insgesamt etwas kompakter geraten und wirken dadurch etwas fokussierter, was vor allem beim balladesken 'Eyes Wide Open' voll zum Tragen kommt. Doch auch das mit Samples aus Martin Luther Kings "I have a dream"-Rede durchsetzte Instrumental 'Mounting Castles In The Blood Red Sky' setzt mehr als ein Ausrufezeichen und ist der Beweis für einen ständigen, kreativen Fluss in dieser Band.

Das größte Plus der Band bleibt aber weiterhin Sänger Arno Mendes, der es auch diesmal schafft, mit traumwandlerischer Sicherheit großartige Melodien über die hochkomplexen, häufig fragil wirkenden Songs zu legen, die dem Hörer tatsächlich nicht mehr aus dem Ohr wollen. Ganz egal, ob das nun der großartige Opener ' When Alpha And Omega Collide', das dynamische 'Bridge Of The Divine' oder der wunderschöne, mit Saxophon-Solo versehene Titeltrack ist. Hier sitzt jeder Ton, jede Note geht runter wie Öl und sorgt für dieses wohlige Gefühl in der Magengegend. Über die bewährte Instrumentalfraktion mit dem Rhythmusgerüst Holzwarth und Saitenzauberer Markus Steffen muss ich dabei hoffentlich keine großen Lobreden mehr schwingen. Das ist ganz großes Ohrenkino.

Mein Fazit könnt ihr wahrscheinlich weissagen. Ist aber auch keine große Kunst. "Paramount" gehört mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit zu meinen persönlichen Top 10 des Jahres 2007 und lässt sogar das starke, letzte Album von DREAM THEATER hinter sich. Ich bin entzückt.

Anspieltipps: When Alpha And Omega Collide, Eyes Wide Open, Bridge To The Divine, Mounting Castles In The Blood Red Sky

http://www.powermetal.de/review/review-10416.html

Punkte: 9 / 10


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