“IV - The Eerie Cold“ welches 2005 erschien, konnte meiner Meinung noch viel weniger als die drei Vorgänger. Einzig das fantastische Drumming von Hellhammer (MAYHEM, ARCTURUS) begeisterte mich auf “III“ und “IV“.
Umso überraschender traf mich 2007 das 5. Werk des schwedischen Kasperletheaters, welches ich irgendwo nebenbei gehört hatte.
Nach einer kurzen Bestätigung das es auch wirklich SHINING sind die da gerade laufen, besorgte ich mir “V - Halmstad“ und tauchte tagelang in dieses unglaubliche Album ein.
Was ist mit dieser Band passiert?
Als erstes fällt erst einmal das grandiose Songwriting auf und die wirklich fantastischen Songs wecken von der 1. Sekunde an das Interesse.
Alles klar und durchdacht komponiert, spannend, atmosphärisch und mit einem gewaltigen Schuss Rock ’n’ Roll kombiniert.
Gitarrentechnisch bietet “Halmstad“ wahnwitzige Riffs, Harmonien und gewaltige Melodien. Die beiden Gitarristen Fredric Gråby und Peter Huss lassen das Album atmen und genug Luft für ruhige Momente, dabei klingen die Riffs so heavy wie auf keinem anderen SHINING Album. Der ganze Sound ist dementsprechend gitarrenbetont ausgelegt, und der Gitarrensound klingt eher nach Heavy Rock anstatt nach Black Metal - ein weiterer dicker Pluspunkt.
Überhaupt ist der Gesamtsound auf “Halmstad“ geradezu schon fast zu sauber und perfekt für ein Black Metal Album, welcher aber hier zu den fantastischen Songs wie die Faust aufs Auge passt.
Nebenbei wurde das Bassspiel noch mehr in den Gesamtsound integriert, so dass die bittere Atmosphäre noch trostloser klingt.
Neben den wirklich grandiosen Gitarren gehört für mich die meisterliche Schlagzeugarbeit von SPIRITUAL BEGGARS Drummer Ludwig Witt zu den absoluten Höhepunkten auf “Halmstad“.
Gerade durch seinen Stil ist das Album so unglaublich abwechslungsreich und lebendig.
Keine Blastbeats oder wilde Doublebass Orgien, grandioses Rockdrumming mit großer Technik regieren auf “Halmstad“.
Man merkt “Halmstad“ ist ein sehr musikalisches Album und sticht bis heute aus dem Schaffen von SHINING heraus.
Auch Niklas Kvarforth fügt sich mit seinem eher unspektakulären Gesang passend in das Gesamtbild des Albums ein. Hier wird gejammert, gewinselt, geflüstert, geschrien und auch teilweise clean gesungen.
Bis auf dieses Album brauche ich aber SHINING nicht unbedingt. Oberpeinliche Live Auftritte (zugegeben doch sehr belustigend) und die schwankende Qualität auf ihren Alben haben die Band mittlerweile fast aus meinem Kopf verbannt.
Was diese Band aber allerdings mit “V - Halmstad“ geschaffen hat, ist abartig geilster Düster Metal mit musikalischer Größe und grimmigem Tiefgang.
Punkte: 8.5 / 10